Elternforum Coronavirus

Notbetreuung (NRW)

Notbetreuung (NRW)

Sabri

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Die Notbetreuung in Schulen wird zur Abwehr von Kindeswohlgefährdungen erweitert. Bislang müssen alle Kinder, die die Notbetreuung besuchen, gesund sein (kein Husten, Schnupfen...) und die Eltern sich verpflichten, sich absolut an das Kontaktverbot und die Hygieneregeln zu halten. Wie soll das mit kindeswohlgefährdeten Kindern gehen?


Ellert

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Antwort auf Beitrag von Sabri

Hier war heute auch "Sitzung" die Notbetreuung auf KWG-Kinder zu erweitern es rufen wohl auch Eltern wirklich an dass sie es mit den Kindern so nichtmehr aushalten.


hgmeier

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Antwort auf Beitrag von Ellert

Nicht aushalten ist hoffentlich nicht mit Kindswohlgefährdung gleichzusetzen.? Wenn ja müsste man vermutlich einen haufen neuer Planstellen in den Jugendämtern schaffen.


Gold-Locke

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Antwort auf Beitrag von Sabri

Also ich bin Grundschullehrerin und seit 3 Wochen in der Notbetreuung unserer Schule tätig. Bei uns waren bisher immer zwischen 6 und 10 Kinder in der Schule. Da es maximal 5 Kinder in einer Gruppe sein dürfen, hatten wir immer 2 Gruppen. Selbst in den Osterferien und an den Wochenenden kommen die meisten dieser Kinder, vermutlich 6. Wir bekommen weder Mundschutz noch Handschuhe oder sonstiges zur Verfügung gestellt und die Kinder schaffen es nicht, sich durchgehend an den Mindestabstand zu halten, weder untereinander, noch im Umgang mit uns Lehrerinnen. Und auch ich kann einem Kind bei der Bearbeitung von Aufgaben kaum aus 2 Meter Entfernung sinnvoll helfen. An unserer Schule erwarte ich nun nicht Unmengen an Kinder, die als gefährdet gelten und nun auch noch in die Notbetreuung kommen, in anderen Stadtteilen wiederum werden das vielleicht sehr viele Kinder sein und ich frage mich, wie da ein sinnvoller Schutz noch möglich sein soll. Außerdem wird es Schulen geben, die nicht genügend Personal und Räume für viele getrennte Gruppen haben werden, denn Lehrerinnen ab 60, Schwangere oder welche mit Vorerkrankung dürfen nicht eingesetzt werden. Davon abgesehen ist das für betroffene Kinder auch sehr stigmatisierend. Denn jeder der weiß, dass ihre Eltern nicht in einem systemrelevanten Beruf arbeiten, wird wissen, warum sie nun plötzlich in der Notbetreuung der Schule sind. In meinen Augen wäre es sinnvoller, betroffene Kinder, denen natürlich umgehend geholfen werden muss, durch das Jugendamt betreuen zu lassen. Wobei ich natürlich nicht weiß, wie ausgelastet die im Moment sind ... Liebe Grüße, Gold-Locke


starlight.S

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Antwort auf Beitrag von Gold-Locke

Genau, den armen Lehrern kann man das nicht zumuten. Aber Jugendamtsmitarbeitern, die grade (und eigentlich auch vorher schon nicht) eh nicht mehr wissen wo hinten und vorne ist, weil viele ambulanten und teilstationären, zum Teil sogar stationäre Einrichtungen nicht mehr normal arbeiten und dazu das tägliche Auge durch die Einrichtung fehlt, sollen dann auch noch die Betreuung persönlich übernehmen. Und die sind nichtmal als systemrelevant eingestuft... Ganz ehrlich, bei den meisten wo es brennt weiß es eh jeder und liebe so als zu Hause Gewalt durch Überforderung aufgesetzt zu sein. Immer wieder faszinierend wie wenig Ahnung Lehrer von Jugemdhilfe haben. Übrigens haben hier die Jugendamtsmitarbeiter -was ein Wunder- auch keine Schutzausrüstung...


Sabri

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Antwort auf Beitrag von starlight.S

Nein, es geht nicht darum, die armen Lehrer zu schonen. Es geht darum, Eltern die in systemrelevanten Berufen arbeiten zu entlasten. Diese Eltern können es nun gar nicht gebrauchen, von ihrem Kind angesteckt zu werden. Das wird aber sehr wahrscheinlich passieren, wenn Schule am Wochenende und in der Osterferien Auffanglager für vernachlässigte Kinder wird.


Gold-Locke

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Antwort auf Beitrag von Sabri

Ja, ganz genau. Es geht doch darum, dass möglichst sehr wenige Kinder an einem Ort betreut werden, um die Ansteckungsketten klein zu halten. Wenn die Schulen wieder voller werden, dann ist eben auch die Ansteckungsgefahr wieder größer. Es ging mir doch nicht darum, Kinder nicht aufnehmen zu wollen, weil ich nicht arbeiten möchte. Ich komme so oder so in den Ferien zu meinen Schichten in die Notbetreuung. Je weniger Kinder kommen, desto besser ist das aber für alle Beteiligten und vor allem für die Eltern in den systemrelevanten Berufen. Unser Personal, dass dafür zur Verfügung steht, um wirklich kleine, getrennte Gruppen aufrecht zu erhalten, ist beschränkt. Im übrigen arbeitet meine Schwester selbst beim Jugendamt und hat in ihrem Bereich gerade sehr wenig zu tun, weil ihr Projekt zur Zeit ruht. Aber ich möchte die Betreuung gefährdeter Kinder auf niemanden abschieben, der das auch nicht leisten kann, das hatte ich auch oben erwähnt. Wenn es nicht anders geht und sich einrichten lässt, müssen die Schulen selbstverständlich gefährdete Kinder betreuen. Für die Eindämmung der Virusausbreitung ist das aber eben nicht sinnvoll. LG


Sabri

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Antwort auf Beitrag von Sabri

Ich denke, dann kann so manche Schule auch direkt wieder öffnen.


SunnyGirl!75

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Antwort auf Beitrag von Sabri

wieso, kennst du so viele Familien bei denen körperliche Gewalt oder Verwahrlosung droht? mir persönlich fällt da nicht eine ein!