Elternforum Coronavirus

Nochmal Testpflicht für Grundschüler

Nochmal Testpflicht für Grundschüler

Mugi0303

Hallo an alle. Ich habe unten den Thread gelesen und ich habe echt Bammel vor dem Test für meinen Grundschüler. Er ist 1. Klasse. Er ist sehr sensibel was so Dinge am Gesicht angeht, es gibt viele Schwierigkeiten: - Haare waschen ein Kampf - Augenarzt verweigert er auch - Zahnarzt hat er lange auch komplett verweigert, komplette Praxis zusammen geschrien, geht erst so einigermaßen seit mein Mann mit ihm geht und er in eine andere Praxis geht, er hatte aber noch nie was - Frisör und Haare schneiden auch nur schwer möglich, mache ich daheim - Shirt über den Kopf ziehen: bekommt Panik wenn es auch nur ein klitzte kleines bisschen enger ist - Medikamente nimmt er nicht, wehrt sich wehement, zum Glück auch bisher in den letzten Jahren nicht notwendig (sollte jetzt aber Mal Schmerzsaft nehmen bei einem Schiefhals, ging nicht) Er ist sehr intelligent, versteht viele Zusammenhänge und so, ist aber bei seinen Problemen keinen vernünftigen Argumenten zugänglich, auch Belohnungen ziehen nicht. Ich bin für die Tests, die großen haben sie schon 2 Wochen ohne Probleme gemacht. Habe auch selbst welche da und wir werden es probieren übermorgen alle gemeinsam, ganz locker und spielerisch. Außerdem hoffe ich dass er in der Schule mitmacht wenn alle mitmachen. Ich weiß nicht, was ich tun soll wenn er verweigert. Ich denke übrigens auch nicht, dass die Erstklässler das alle so allein hinbekommen. Das restliche Schuljahr Homeschooling neben der Arbeit für mich, und schon dem teilweisen Homeschooling für den mittleren wäre extrem anstrengend für mich. Und auch für ihn. Also ich sehe das nicht alles so locker wie unten die meisten. Das einzige was übrigens bei meinem Sohn komischerweise ohne Probleme ging in den letzten Jahren war impfen. Da hat er super mitgemacht und keinen Mucks gesagt. Vielleicht hat jemand noch eine Idee, wie ich an die Sache Ran gehen könnte? Liebe Grüße Mugi


kuestenkind68

Antwort auf Beitrag von Mugi0303

Die Kinder machen das bestimmt, wenn der Lehrer das so sagt. Das funktioniert anders als wenn die Eltern das sagen ;) . Und die testen sich doch selbst, da fuhrwert keiner mit einem Wattestäbchen in den Nasen der Kinder rum... Keine Panik.. Wenn man den Kids erklärt, warum dass jetzt sinnvoll ist (dass du dann weiter zur Schule gehen kannst und Freunde treffen kannst, dass das Virus so gestoppt wird), dann ist die Akzeptanz doch auch gleich höher und die Bereitschaft, da mitzuhelfen garantiert groß. Machst du dagegen Panik, dann überträgt es sich auf dein Kind...


Häsle

Antwort auf Beitrag von Mugi0303

Ich habe keine Idee, aber auch so einen Sohn. Manchmal denke, er hat irgendeine Störung, weil er bei ganz normalen Dingen so einen mega Aufstand macht und nicht dazu zu bewegen ist Und dann, ganz plötzlich ist dieses "Problem" vorbei und es läuft (dann kommt halt wieder was Neues...). Alles, was du aufgezählt hast, hatten wir auch. Und grundsätzlich ist alles Neue ein "Kampf", jede Entwicklungsstufe (Essen, Laufen, Radfahren, Toilette, Sprechen...). Beim Impfen kein Mucks (im Gegensatz zur 15-jährigen Schwester). Meiner ist auch in der 1. Klasse. Bisher war hier nur die Rede davon, dass der Test freiwillig ist. Das will er nicht mitmachen. Er hat es selber an sich ausprobiert und fand es eklig. Basta. Ich hoffe, dass ihn bei der Testpflicht keiner darüber aufklärt, dass dieser natürlich auch nur freiwillig ist und die Alternative Homeschooling heißt. Dann hätten wir eine Chance, dass er mitmacht. Die PCR-Tests bisher hat er als Pflicht akzeptiert. Da wurde immer noch mindestens einer von der Familie mitgetestet. Ich hoffe also, dass er es als Pflicht akzeptiert, und dass er sich einfach seinen Freunden anschließt. Ob Erstklässler den Test dann wirklich 100%ig richtig durchführen, ist auch fraglich. Vor allem die, die das eklig finden. Ich drücke dir die Daumen!


Mugi0303

Antwort auf Beitrag von Häsle

Danke häsle für deine Antwort. Gut zu wissen, dass ich nicht als einzige so eine Kind mit diversen Abneigungen habe. Keiner weiß den Grund. Und es ist eben nicht so schlimm, dass man sich dafür Hilfe suchen müsste. Sozialverhalten ist sonst ganz normal. Ich drücke euch auch die Daumen.


Tigerblume

Antwort auf Beitrag von Mugi0303

Hat Dein Sohn eine Behinderung/Erkrankung oder liegt das Verhalten an Eurer Erziehung? In dem Alter so eine lange Liste an Verweigerungen bei so harmlosen Themen, finde ich schon auffällig. Ich denke im Setting einer Schulklasse in der Schule, gelten für ihn nochmal andere Regeln als zuhause. Da tritt das Problem vielleicht gar nicht erst auf? Überleg, ob es wirklich hilfreich ist, das schon Vorfeld zuhause zum Thema zu machen oder ob es vielleicht ohne "Vorbereitung" zuhause besser wäre weil er dann unvoreingenommen ist und keine Gelegenheit hatte schon auf Abwehr zu gehen. Meine ältere Tochter testet für Schnelltest mit Wattestäbchen das in den vorderen Nasenbereich eingeführt werden muss. Meine jüngere Tochter muss ein Stäbchen einpeicheln das dann durch eine Sammel-PCR geht. Beides kann problemlos bereits von Kindergartenkindern gemacht werden. Weder ist es unangenehm, noch braucht es besonderes motorisches Geschick.


lisa182

Antwort auf Beitrag von Tigerblume

Ich würde eher an Hochsensibilität denken. Das kann man nicht anerziehen. Es gibt bestimmt mehrere Kinder, denen es so geht. Ihr werdet bestimmt eine gute Lösung mit der Schule finden. Ich würde das Gespräch suchen und mich kooperativ und offen zeigen.


Mugi0303

Antwort auf Beitrag von Tigerblume

An Erziehung liegt es nicht. Die zwei großeb Geschwister hatten so was nicht. Wobei der mittlere zwischen 1,5 Jahren undca. 3,5 Jahren Angst vor Wasser hatte. Auch unerklärlich. Außerdem hasste er Autofahren. Ich denke er ist irgendwie zu sensibel. Er hat zum Beispiel in der Schule keine Probleme, findet schnell Anschluss, spielt ganz normal. Konnte schon über 1 Jahr vor der Schule flüssig lesen. Bei Tests wie Schuleingangstest macht er problemlos mit. Auch der Krankenhaus Aufenthalt vor 2 Jahren war bis auf das Blut abnehmen unproblematisch. Was noch schwierig war, war das sauber werden ist erst mit 4 auf Toilette und hat Bus 5 eine Windel für Stuhlgang gebraucht. So einen Lollitest würde er denke ich problemlos mitmachen.


fritzi3

Antwort auf Beitrag von Tigerblume

Ich denke auch, dass das in Richtung Hochsensibilität geht, und das ist nicht anerzogen. Und: Es braucht zwar kein motorisches Geschick, um sich mit einem Wattestäbchen in der Nase zu popeln, aber es braucht - wenn man die Testanleitung anschaut - durchaus ein gewisses motorisches Geschick bei manchen Tests, um weder sich noch andere zu gefährden. Man sollte z.B. das Wattestäbchen nicht vor dem Nasepopeln an eine andere Fläche bringen und man muss das Wattestäbchen in einem kleinen Teströhrchen ausdrücken, dann herausziehen und dann entsorgen ohne dabei einzelne Tropfen zu verschütten. Außerdem: Klar schaffen es die meisten Kinder, ein Wattestäbchen irgendwie in die Nase zu bringen, aber wenn ich mir die "Selbsttestdokumentationen" in den Fernsehnachrichten der letzten Tage anschaue, frage ich mich, inwieweit gerade der "Popeltest" zu einem sinnvollen Ergebnis kommt, wenn viele Kinder es so machen, wie im Video zu sehen, nämlich das Stäbchen nur ca. 4-5 mm ins Nasenloch einführen und dann ohne große Nasenwandberührung ein bisschen bewegen. Dann kann man sich den Test auch gleich schenken.


emilie.d.

Antwort auf Beitrag von fritzi3

nur die Schließung. Ich finde, das ist das Geld und den Versuch wert. SARS-Cov2 verbreitet sich va über die Luft, kaum über kontaminierte Flächen. Insofern halte ich das Risiko, wenn ein Kind tatsächlich mit verdünntem Nasensektet rumpempelt, für überschaubar, zumal man Tische auch leicht desinfizieren könnte. Aber ich gehe mal davon aus, dass demnächst wenigr in Desinfektionsmittel und mehr in Hepa Filter und Co investiert wird. Superspreader würdest Du auch finden, wenn sie bloß kurz in der Nase rumfuhrwerken. Um die geht es ja va. Die gerade so positiv sind, stecken ja nicht Gott und die Welt an.


fritzi3

Antwort auf Beitrag von emilie.d.

... und vorher lässt man alle - wegen der dann besseren Sensitivität - mal kräftig schnäuzen (wie hier schon mehrfach gelesen). Ehrlich gesagt möchten wir unsere Kinder dieser Ansteckungsgefahr durch die Tests im Klassenzimmer an einer Schule, an der vor den Ferien z.B. schon wieder das Desinfektionsmittel aus war, nicht aussetzen. Unsere Kinder haben jetzt in den letzten Wochen vor den Ferien im Unterricht eine mühsam angepasste FFP2-Maske getragen. Das war ein Kompromiss, der mit etwas Bauchschmerzen für uns noch verantwortbar war. Für das Testen die Kinder jetzt zweimal in der Woche ohne Maske in die Schnäuz-Aerosolwolke zu setzen, ist dann aber doch zu viel Ansteckungsrisiko in unserer persönlichen Risikoabwägung. Ich bin nicht gegen das Testen, aber ich bin für das verpflichtende Testen zu Hause mit Unterschrift und VEHEMENT gegen die unkontrollierte Testpflicht an Schulen, die das Hygienemanagement alle unterschiedlich auslegen. Zum Beispiel stimme ich mit der Zustimmung zum Test hier an der Grundschule der Separierung meines Kindes im Falle eines positiven Tests in einem geschlossenen Raum zusammen mit den anderen positiv getesteten Kindern zu. Auf der Homepage des Kultusministeriums Bayern werden die zwei beschafften Tests vorgestellt. Einer von beiden hat eine Spezifität von nur 98,1%. Das heißt bei jetziger Inzidenz, dass ein positiver Test wahrscheinlicher falsch positiv als richtig positiv ist. Bei mehreren hundert getesteten Schülern lässt man aber so an jedem Testtag mehrere positiv getestete Schüler (von denen die Mehrzahl wohl falsch positiv ist) in einem kleineren Raum (weil größerer nicht vorhanden) gemeinsam auf die Abholung warten, so sich dann alle bei dem einen richtig positiv getesteten Kind anstecken dürfen. Nein danke!


emilie.d.

Antwort auf Beitrag von fritzi3

in den meisten Orten wahrscheinlich eh wieder in Notbetreuung bzw. Distanzunterricht gewechselt. Wenn nicht ein Wunder geschieht. Ich gehe davon aus, dass man in ein paar Wochen dort in der Notbetreuung verpflichtend testen muss. Insofern könnte Deine Sorge von kurzer Dauer sein. Hier wurde vor den Osterferien schon getestet und nicht geschnäuzt. Keines der Kinder (pro Testung über 100 Schüler) war positiv. 98.1 Spezifität ist extrem gut. Selbst wenn dann pro Woche 4 Kinder falsch postiv wären, warum ist das ein Problem? Ich verstehe meinen AG, weil dem bis zum PCR Nachweis die Arbeitskraft 24-48 h wegfällt, aber bei Schülern finde ich das noch eher vertretbar, dass die umsonst 1-2 Tage daheim sitzen. Was sagt der EB zu Deinen Bedenken (schnäuzen, ggf. mehrere Kinder im Krankenzimmer)? Hier wird dauergelüftet, da sehe ich tatsächlich kein Problem, wenn die ggf. auch in einem kleinen Zimmer zusammen hocken mit Abstand und Maske. Wobei wie gesagt bis jetzt noch keines der Kinder positiv war. Testen ist die einzige Chance, die Schulen aufhalten zu können. Chance, rein rechnerisch sind die Inzidenzen vielerorts schon wieder zu hoch dafür.


fritzi3

Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Wer weiß, was für neue Regeln sich die Kultusminister in der nächsten Woche einfallen lassen. Ob dann noch die 100er-Inzidenz als Grenze für Präsenzunterricht gilt? Bei 600 Grundschülern, die man alle 2x die Woche testet. hat man rechnerisch 23 falsch positive Kinder pro Woche. Bei einer Inzidenz von 100 aber rechnerisch nur ein richtig positives Kind pro Woche, wenn man davon ausgeht, dass der Schnelltest 1 Woche lang positiv anzeigt. Dieses eine richtig positive Kind eine Stunde mit den falsch positiven in einen Raum zu stecken, halte ich für fragwürdig. Das interessiert aber sonst niemand, weil die meisten gar keine Lust haben, sich mit solchen Detailgedanken rumzuschlagen, sondern lieber einfach schlucken, was so vorgesetzt wird. Die EB wollen sich mit solchen statistischen Fragen oder den Hygienebedingungen während des Tests schon gar nicht befassen. Man vertraue diesbezüglich der Schule. Das kann man natürlich leicht sagen, wenn man, wie der zwei der Verantwortlichen schon geimpft ist, oder noch jung und ohne Vorerkrankungen ist ....


Ani.Me

Antwort auf Beitrag von fritzi3

Selbst wenn die Berechnung so eintritt, wäre es besser, das „richtig positive“ Kind weiter in die Schule gehen zu lassen? So dass es über Tage viel mehr Kontakte hat?


fritzi3

Antwort auf Beitrag von Ani.Me

Nein, es wäre nicht besser, das Kind in der Schule zu lassen. Aber man hätte sich, BEVOR man überhaupt über eine Testpflicht IN DER SCHULE für ALLE Schüler nachdenkt, Gedanken darüber machen sollen: - wie man genügend Tests an ALLE Schulen kriegt - wie man sicherstellen will, dass die Testsituation an ALLEN Schulen halbwegs sicher ist und nicht zu neuen Ansteckungsquellen führt und - ob man an ALLE Schulen sicherstellen kann, dass die positiv getesteten Schüler in einem ausreichend großen und ausreichend belüfteten Raum separiert werden können, ohne dort neue Ansteckungsrisiken zu produzieren. An Schulen, an denen die Schüler im winzigen Erste-Hilfe-Kabuff gemeinsam isoliert werden (weil es keinen besseren Raum gibt, der gerade nicht benutzt wird), kann man einfach nicht sicherstellen, dass durch die Tests und das anschließende Zusammenpferchen der positiv Getesteten nicht mehr Schaden als Nutzen entsteht. Dementsprechend müsste man an solchen Schulen entweder eine alternative Raumlösung finden oder das Testen zu Hause zulassen. Insofern finde ich es grob daneben (vom Kultusministerium), den Eltern andauernd halb ausgegorene Hygiene- oder Testkonzepte vor die Füße zu werfen und dann mal die Schulen abchecken zu lassen, ob nicht die große Mehrheit der Eltern die Zumutungen, die durch die Rahmenbedingungen an manchen Schulen entstehen, vielleicht doch brav schluckt. Es ist Aufgabe des Kultusministeriums (und vielleicht des Gesundheitsministeriums) ein Konzept für eine sinnvolle Durchführbarkeit und Durchführung an allen Schulen zu entwickeln, bevor man eine Testpflicht implementiert.


emilie.d.

Antwort auf Beitrag von fritzi3

Ohne Abstand und Maske?!? Das ist doch auch im Klassenzimmer nicht erlaubt. Da kann doch das KM nichts für, wenn das an einer einzelnen Schule so schwachsinnig praktiziert wird. Und Zuhause testen bedeutet, weniger Positive zu finden. Welche Zumutungen? Ich empfinde es als Zumutung, mein Kind selbst beschulen zu müssen. Und das ist eben die Alternative dazu, vor Ort in der Schule regelmäßig die Kohorten zu testen. Wenn es denn reicht, wie gesagt. Ich glaube nicht, dass Ihr in Bayern in vielen Landkreisen noch lange Präsenzunterricht haben werdet.


emilie.d.

Antwort auf Beitrag von fritzi3

Ich würde tatsächöich abwarten, ob es so viele falschpositive werden. Die Tests reagieren kreuzreaktiv auf z.B. andere Coronaviren, ob soviele kranke Kinder in der Schule sind, ist fraglich. Warum die Kinder in unbelüfteten Räumen separiert werden, verstehe ich allerdings auch nicht, da würde ich mich zur Not weiter oben bei der Stadt beschweren. Es muss doch ein Raum mit Fenster an der Schule organisierbar sein.


Atombiene

Antwort auf Beitrag von fritzi3

Schau doch mal bei euch auf der Internetseite der Gemeinde nach. Ich habe gerade gelesen, dass es hier Wahlmöglichkeiten gibt: entweder, Selbsttest unter Aufsicht in der Schule oder aber Nachweis eines negativen PCR/Antigentests, der durch medizinisches Personal durchgeführt wurde. Problem gelöst, würde ich sagen. Falls Kind positiv ist, bleibt es gleich daheim und beim gemeinsamen Selbsttest ist es ebenfalls nicht mit von der Partie. Ich weiß, viele Eltern werden auch diese Möglichkeit ablehnen. Das sind dann aber meistens Eltern, die ohnehin eine grundsätzlich ablehnende Haltung gegenüber sämtlichen Corona-Maßnahmen inne haben. Du gehörst da aber ganz bestimmt nicht dazu.


fritzi3

Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Es gibt Schulen wie unsere, die haben während des Unterrichts keinen einem Klassenzimmer vergleichbaren Raum mehr übrig, in dem sie die positiv getesteten Kinder separieren könnten. Eine Maske werden die Schüler schon aufhaben. Aber das ist im Zweifelsfall halt ein bisschen wenig, wenn 8 Kinder im Erste-Hilfe-Raum warten sollen. Und wenn ich mir anschaue, wie die "Popel-Beispiele", die man in den letzten Tagen in den Fernseh-Nachrichten auch bei jüngeren Schülern sehen konnte, abliefen, glaube ich, dass zu Hause u.U. auch durchaus auch mehr Infektionen gefunden werden könnten, weil dann nämlich bei fast jedem Grundschulkind ein Erwachsener in der 1:1-Überwachung schaut, dass das Stäbchen ausreichend Schleimhautkontakt hat und nicht nur mit der obersten Spitze durchs Nasenloch huscht, wie , glaube ich, gestern in der Tagesschau zu sehen. Zu den Zumutungen: Ich glaube mich zu erinnern, dass du mal geschrieben hast, dass in der Klasse eures Kindes nur recht wenige Kinder sind - so wenige, wie bei uns in der halben Klasse sind. Vielleicht ist das bei euren Bedingungen nicht vorstellbar, aber an unserer seit Jahren überfüllten Großstadt-Grundschule sind die Hygiene- und Abstandsbedingungen schon die ganzen Monate in vielen Bereichen prekär. Und ich finde es eine Zumutung, dass man von Kultusministeriumsseite kaum verbindliche, sinnvolle Strategien entwirft, die überall umsetzbar sind, aber durchaus immer wieder von den Eltern etwas einfordert oder den Schulen erlaubt, dies einzufordern (z.B. verbindliche Teilnahme am MS Teams-Distanz-Unterricht zu bestimmten Stunden, ohne aber z.B. die dafür nötigen Geräte an bedürftige Familien zu verteilen). Das Kultusministerium macht nach meinem Eindruck immer nur für Eltern oder Schüler etwas verpflichtend. Bei allen Regeln, die die Schulen betreffen, kommt hinter jeder Festlegung der Zusatz "... wenn nicht pädagogisch, didaktische oder organisatorische Gründe dagegen sprechen". So gibt es seit Monaten vom KM erstens keine verbindliche Vorgaben für die Schulen in bestimmten Punkten (z.B. Klassenvermischungen, Sportunterricht, Partnerarbeit, Maskenpflicht), das KM hat es zweitens versäumt, z.B. bei Dingen wie der Selbsttestverpflichtung sinnvolle Regelungen oder Ausnahmen für Schulen vorzusehen, in denen sicheres Testen schon aus Platzgründen nicht möglich ist (dafür kann ja die einzelne Schule nichts) und sieht drittens für all die, die sich der daraus resultierenden Gefahr nicht aussetzen wollen, nur den Weg eines Antrags auf Aussetzen der Präsenzpflicht vor, ohne dass diesem Antrag vom einzelnen Direktor tatsächlich stattgegeben werden muss und ohne dass man doch noch ein Recht auf einen minimalen Lehrerkontakt im Sinne einer Korrektur der Arbeitsblätter etc. hat. Das empfinde ich persönlich als die größere Zumutung, als die Kinder nach einem gewissen Grundplan über einen gewissen Zeitraum zu Hause zu beschulen - zumal bei uns der Distanzunterricht in letzter Zeit gut lief. Ich kann es aber auch nachempfinden, wenn jemand es als Zumutung empfindet, wenn Homeschooling stattfindet, ohne dass man das Gefühl hat, die Schulpolitik und die Schulen haben im jeweiligen Fall von ihrer Seite aus das notwendige getan, um eben ALLEN Schülern beim Homeschooling einen halbwegs vergleichbaren Zugang zu den Distanzunterrichtsangeboten zu ermöglichen oder um allen Familienkonstellationen halbwegs gerecht zu werden Irgendwie haben nach meinem Eindruck die Verantwortlichen bei ihren Plänen immer einen Typ von Schule im Blick, an dem der jeweilige Plan vielleicht ganz gut funktionieren könnte, vergessen aber die vielen anderen Schulen, wo andere Bedingungen herrschen.


fritzi3

Antwort auf Beitrag von Atombiene

Im Schreiben der Schule steht, dass ein professionell durchgeführter Schnelltest auch gilt, dieser aber tagesaktuell sein muss. Dann müsste man also wohl montags und mittwochs um 6 Uhr zur Teststation, wenn es eine gibt, die da auf hat. Aber vielleicht steht tatsächlich etwas mehr auf der Seite der Stadt. Da muss ich noch nachforschen. Der Bürgermeister hat auf jeden Fall schon einen Brief an den Kultusminister und den Gesundheitsminister geschrieben, in dem er das Testen zu Hause als sinnvollere Lösung fordert.


Atombiene

Antwort auf Beitrag von fritzi3

Okay, das wäre tatsächlich etwas realitätsfern. Hier darf er nicht älter als 48 Stunden sein, das finde ich machbar.


emilie.d.

Antwort auf Beitrag von fritzi3

Wissenschaft (dem muss man natürlich nicht folgen) sagt Nein zu Tests Zuhause. Wir sind in Deutschland ja nicht die ersten, die das machen, um R zu drücken. Gerade, wenn sich Eure Schulen nicht an Empfehlungen hält und die Hygiene prekär ist bzw. nicht gelüftet wird, wäre mir Testen noch viel wichtiger. Wie kann sicheres Testen einer Klasse nicht möglich sein? Es wird doch auch zusammen gefrühstückt in der Klasse? Da müssen die Masken doch auch runter. Wird bei Euch nicht zusammen gegessen? Dann bliebe zum Testen der Schulhof, die Aula, die Turnhalle. Freundin (Lehrerin in Bayern) trifft das dreimal die Woche (hat dreimal die 1. Stunde). Sollte es wirklich 8 Kinder gleichzeitig treffen, kann ich nicht glauben, dass die wirklich in einen unbelüfteten fensterlosen Raum ohne Mindestabstand gepfercht würden. Dass dem Antrag auf Beurlaubung nicht stattgegeben werden muss, finde ich auch schwierig. Ist aber wohl dem Umstand geschuldet, dass manche Kinder komplett abgetaucht waren. Kenne da leider auch traurige Geschichten zu dem Thema von letztem Jahr, hab ja mehrere Lehrer in der Familie. Ich denke, das ist so schon die bessere Lösung. An Deiner Stelle würde ich, wenn es gut bei Euch läuft, den Antrag stellen. Wir versorgen auch einen Mitschüler meines Sohnes mit Zusatzinfos aus dem Präsenzunterricht (er hat den Stoff und die Blätter und so aber wir schicken ihm, was genau gemacht wurde an einem bestimmten Tag).


emilie.d.

Antwort auf Beitrag von fritzi3

Unter 100 sind Selbsttests in bayrischen Schulen nicht verpflichtend. Über 100 müssen alle in den Distanzunterricht bis auf ein paar Ausnahmen, an Grundschulen die 4. Klasse nicht. Die müssen entweder einen Selbsttest in der Schule machen oder dürfen einen Profi Antigen oder PCR Test vorzeigen (nicht älter als 48 h). Sagt meine bayrische Lehrerfreundin. Vor den Ferien gab es wohl nochmal ein KMS. Kann falsch sein die Info, aber ich würde da bei Euch an der Schule nochmal nachhaken.


fritzi3

Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Das stimmt schon so mit den aktuellen Regeln. Nur dass unsere Grundschule eben eigenmächtig festgelegt hat, dass der Profi-Antigentest, der als Ersatz erlaubt ist, tagesaktuell sein muss. Ob das so rechtens ist, weiß ich nicht. Allerdings wird ja in der nächsten Woche die Schulstrategie nochmal im Kabinett besprochen und evt. neue Regeln eingeführt. Herr Holetschek denkt sehr laut und deutlich über eine allgemeine Testpflicht an Schulen nach. Und angesichts der vier Ostertage mit sicher weniger Tests, die alle in die für die Art des Unterrichts wesentliche Inzidenz nächsten Freitag eingehen, ist ja durchaus auch eine Inzidenz von unter 100 am maßgeblichen Tag denkbar. Eigentlich sollte man sich über solch ungelegte Eier gar keine Gedanken machen, aber wir würden im Zweifelsfall unsere Kinder mit ein bisschen Vorlauf schonend darauf vorbereiten, wenn sie - wahrscheinlich als einzige in ihrer Klasse - nicht am Präsenzunterricht teilnehmen dürfen. Blöd ist die Situation auch dadurch, dass es am Gymnasium eigentlich immer alles ganz gut geregelt ist, so dass man im Zweifelsfall eher sagt: "Das Risiko ist gerade noch vertretbar", an der Grundschule aber eben nicht. Falls wir nur die jüngere zu Hause lassen, hätten wir einfach auch gerne, bevor wir das genauer mit den Kindern besprechen, für uns eine klare Linie, um diese "Ungleichbehandlung" vertreten zu können. Um eine solche klare Linie zu entwickeln, brauche ich ein paar Tage. Erfahrungsgemäß kommen aber erst am Ende der nächsten Woche neue Regeln von der Schulpolitik und die Schule wird dann dann am nächsten Wochenende einen Elternbrief dazu schicken. So schnell komme ich dann nicht zu einer sinnvollen Entscheidung. Deshalb versuche ich gerade, mögliche (bzw. nach bisherigen Erfahrungen) wahrscheinliche) Szenarien gedanklich durchzuspielen.


fritzi3

Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Gibt es tatsächlich Studien, die quasi die Ehrlichkeit der Eltern bei Tests zu Hause untersucht und mit der Güte von durch Grundschülern durchgeführten Selbsttests in der Schule verglichen haben? Das würde mich interessieren. Ich hätte da, was unsere Klasse betrifft im Großen und Ganzen bezüglich der Ehrlichkeit ein sehr gutes Gefühl. Zu den Tests überhaupt: Ich habe so den Eindruck, dass fast alle Modellprojekte bezüglich irgendwelcher Testformen an Schulen in Klassen ab der 8. Jahrgangsstufe aufwärts erprobt wurden und werden. Wenn da dann das Ergebnis ist, dass das Ganze gut funktioniert und eine hohe Trefferquote hat, ist es aber doch nicht so ohne weiteres auf Grundschüler übertragbar. Die Brotzeit ist bei uns auch im Klassenzimmer (ist mir unverständlich, warum man das nicht wie sonst auch im Pausenhof macht). Da unsere Tochter aber daran nicht teilnimmt, kann sie in der Zeit wenigstens ihre Maske (seit zwei/drei Wochen FFP2-Maske) auflassen. Eine Aula als eigenen Raum gibt es bei uns nicht, in der Turnhalle sitzen die vierten Klassen. Es bliebe der Pausenhof. Den müsste man aber wohl für eine derartige Aktion mit Tischen versehen, um die Testmaterialien abzustellen. Und weil so viele Schüler an der Schule sind, würde sich dadurch die Testerei über den ganzen Vormittag ziehen. Wenn man dann erst in der letzten Schulstunde die Positiven herausfischt, ist das auch weniger sinnvoll als wenn sich alle in der ersten Stunde testen. Das wird sicher ein mögliches Gegenargument für das Testen im Pausenhof sein. Wenn es nur um die Abwägung Gesundheitsschutz vs. Lernerfolg ginge, dann würden wir sofort den Antrag auf Befreiung vom Präsenzunterricht stellen. Nur: Beide Kinder würden sehr gerne in die Schule gehen und da wir nicht abschätzen können, wann es für uns dann doch vielleicht eine erste Impfdosis gibt, kann man ja den Kindern jetzt auch kein Ende dieser Phase in Aussicht stellen. Das macht die Abwägung extrem schwer.


emilie.d.

Antwort auf Beitrag von fritzi3

Tests in Firmen und Schulen sind genauer, wenn sie unter Anleitung durchgeführt werden. Ich kann Dir keine Studie dazu nennen, das ist aber allgemeiner Konsens. Was man machen könnte (probiert England grad aus), dass man die ersten drei Tests vor Ort macht und danach die Pakete heim zu den Eltern schickt. Die machen das an den weiterführenden Schulen. Testen kostet die Lehrer sehr viel Zeit, die 1. Stunde ist dann im Grunde im Eimer. Halte ich nicht für eine gute Idee an deutschen Grundschulen. Ich denke, dass Grundschüler selbst anders als ältere Kinder das auch nach mehreren Malen noch nicht einigermaßen gut können. Viele Eltern bekommen es nicht auf die Reihe, ihrem Kind ein Butterbrot zu schmieren. Und die testen dann versntwortungsvoll? Bzw. riskieren 14 Tage Quarantäne beim Kind? Eher wird dann das Kind maximal krank gemeldet. Das nutzt aber nichts, weil man bei Covid-19 Cluster identifizieren muss. Sprich, gesamte Kohorte muss in Q geschickt werden. Mein Sohn sitzt am offenen Fenster. Ich würde mit der KL reden, ob Deine Tochter dort sitzen und sich dort testen kann. Wenn sie eine gut sitzende FFP2 trägt, steckt sie sich auch in einem schlecht belüfteten Raum - sollte es wirklich dazu kommen, dass sie mit jemand Positives dort eingepfercht wird, ziemlich sicher nicht an.


Mitglied inaktiv

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„Wie kann sicheres Testen einer Klasse nicht möglich sein? Es wird doch auch zusammen gefrühstückt in der Klasse? Da müssen die Masken doch auch runter. Wird bei Euch nicht zusammen gegessen?“ Und das gemeinsame Frühstücken in der Klasse ohne Maske befürwortest du ernsthaft? Bei B117, wo Ansteckungen in kürzester Zeit erfolgen können? Oder wie ist deine Argumentation zu verstehen?


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Im Moment bleibt aus meiner Sicht nur der Distanzunterricht. Solange bis die Inzidenzwerte deutlich zurückgegangen sind. Warum ist es einen Versuch wert? Können wir nicht aus den Erfahrungen in Österreich lernen?


Mitglied inaktiv

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„Hier wurde vor den Osterferien schon getestet und nicht geschnäuzt.“ Durch das Schnäuzen kann die Performance der Ag-Tests aber gesteigert werden.


emilie.d.

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Bei Inzidenzen zwischen 50 und 100 findet in Bayern Wechselunterricht statt (halbe Klasse) bzw. haben die 1.5 m Abstand zueinander (über 100 findet eh Distanzunterricht statt). Bei uns wird dauergelüftet. In dem setting halte ich auch mit B117 essen im Klassenraum für vertretbar. Testen dauert viel kürzer. Die bayrische Lehrerin, die ich kenne, geht zum Testen auch in den Hof, die unterrichtet aber am Gymnasium. Ich hab Coronaschnelltests schon am Boden zusammengerührt, das werden viele Grundschulkinder aber nicht hinbekommen. Wo ich lebe, wurde vor Ostern in der Grundschule schon getestet. Bisher hatten wir noch keinen einzigen Fall mit dem Konzept an unserer Grundschule, obwohl wir hier mittlerweile knapp 90% B117 Variante haben. An einer benachbarten Grundschule saß ein positives Kind im Klassenzimmer, der Rest der Klasse wurde negativ getestet. Gut gelüftete Klassenräume in Grundschulen mit Abstand sind ziemlich sicher nicht das Problem, sondern schlecht gelüftete Gänge, Toiletten, Schulbusse, Umkleiden.


Mitglied inaktiv

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Martin Kriegel sieht anhand seiner neuesten Untersuchungen selbst bei geteilten Klassen, Masken und guter Durchlüftung ein Problem. Und dass ihr an eurer Schule noch keinen einzigen Fall hattet ist ja sehr erfreulich. Die Entwicklung der Zahlen in Österreich und auch Deutschland in den jüngeren Altersklassen sprechen aber leider eine ganz andere Sprache.


emilie.d.

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Die hier verwendeten Tests picken als nasopharyngialer Test ca. 98.5 Prozent der PCR pos. auf, bei Abstrich im vorderen Nasenbereich (unabhängige Evaluierung, Herstellerangaben liegen deutlich drüber) ca. 80 Prozent. Das Risiko, dass ein Superspreader sich mehrfach kräftig schnäuzt und die Aerosole durch das Klassenzimmer treiben, würde ich nicht eingehen, außer der Nutzen macht es deutlich wett. Man muss bei einer Erkrankung wie Covid-19 nicht jeden Erkrankten finden, die Übertragung funktioniert anders als bei Masern ider Windpocken. Einige wenige Erkrankte stecken sehr viele an. Diejenigen, die viel spreaden, findet man auch ohne Schnäuzen ohne tiefe Abstriche. Wenn man häufig genug testet.


emilie.d.

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Und auch mit Testen vertretbar. Österreich hatte doch viel höhere Inzidenzen und die Schulen noch auf?!?


emilie.d.

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nicht verpflichtend in den Schulen getestet. Ich schreibe hier im Forum seit Januar, dass wir das tun müssen, um mit B117 die Schulen offen halten zu können. Zusätzlich zu einem echten LD, der im Januar hätte verhängt werden müssen, als die Variante schon in Dänemark war. Man kann gegen steigende Inzidenzen bei B117 nicht antesten, das ist mir rational bewusst, wobei ich trotzdem auf ein Wunder hoffe. Die wahrscheinliche Variante ist, dass die Politik - viel zu spät - einen landesweiten LD wie Frankreich verhängen wird. Oder dass alternativ, weil die meisten Orte Ü100 liegen, die Schulen geschlossen werden.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Warum war das Konzept dann in Österreich nicht erfolgreich? Meiner Meinung nach deshalb nicht, weil eine gute Teststrategie erst dann Erfolg verspricht, wenn die Inzidenzen niedrig sind. Dann kann sie gemeinsam mit effizienter Kontaktnachverfolgung die Zahlen niedrig halten. Aber es funktioniert scheinbar leider nicht eine steigende Welle wegzutesten. Laut einer Studie der AGES wurden durch die „Nasenpopeltest“ im übrigen exakt 40,7% der asymptomatischen Fälle gefunden. Und asymptomatisch sind Kinder und Jugendliche ja bekanntlich sehr oft. Zum Schnäuzen (wie zum Beispiel von Michael Wagner empfohlen): Wenn die Tests zum Beispiel draußen im Freien mit ausreichend Abstand durchgeführt werden anstatt ohne Maske im Klassenraum wäre das Schnäuzen ja unter Umständen möglich, wenn dadurch die Aussagekraft der Tests erhöht wird.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von emilie.d.

In einigen Bundesländern soll ja nach den Osterferien verpflichtend in Schulen getestet werden. Aus meiner Sicht, wie gesagt, momentan aufgrund der hohen Inzidenzen nicht besonders erfolgsversprechend. Meiner Meinung nach wären die Maßnahmen, die du beschreibst, momentan die einzig sinnvollen, weil leider versäumt wurde, das Wachstum rechtzeitig mit sanfteren Mitteln zu stoppen. Aber ob es auch so kommt? Ich habe im Moment NICHT den Eindruck, dass in großen Teilen der Politik der Gesundheitsschutz der Bevölkerung an erster Stelle steht.


Mitglied inaktiv

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Da sind wir unterschiedlicher Meinung. Ist ja okay. Die 7-Tage-Inzidenz lag in Gesamt-Österreich, als die Schulen wieder geöffnet wurden, bei rund 100.


emilie.d.

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Wir sind mitten in der 3. Welle, die Tests kommen viel zu spät. Nicht zu testen bzw. nicht verpflichtend zu testen in Schulen und Betrieben, halte ich mit B117 für Harakiri. Auch Erwachsene erkranken sehr häufig asymptomatisch und spreaden. Das ist nicht auf Kinder beschränkt. Aber man hat dafür einfach noch keine guten Daten, wie man die am besten findet. Hier laufen einige Studien zu dem Thema, gibt auch Projekte mit Kohortentestung über PCR, statt jeden einzeln über Antigentest. Wobei - wie gesagt - das wahrscheinlich eh obsolet ist, weil die Politik viel zu spät und zu zögerlich handeln wird. Oder komplett auf Durchseuchung setzt, grad schwer auszumachen. Langfristig werden es in Deutschland wohl eher Gurgel oder Lollitests in Grundschulen, denke ich. Davon konnten sie - meine Vermutung - wahrscheinlich noch nicht genug einkaufen.


emilie.d.

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Aus naheliegenden Gründen. Wir sind viel zu mobil (Handydaten), ich hätte strikte Ausgangsbeschränkungen verhängt (verlassen der Wohnung nur mit triftigem Grund), HO verpflichtend, das ganze aber allerspötestens Mitte Februar. #NoCovid Das sind extrem unpopuläre Maßnahmen, aber ohne das hätte das UK die Fallzahlen nicht einigermaßen in den Griff bekommen. Und mit diesen Maßnahmen sagen zumindest die Prognosen hätte man die Schulen aufhalten können. Wie gesagt, hätte, hätte, Fahrradkette. Jetzt ist es wahrscheinlich zu spät.


emilie.d.

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Ich hatte August 2020 eine Fortbildung mit einem bekannten Pneumologen, der hatte für den Winter schon prognostiziert, dass der Druck so groß sein wird, dass schon da kein LD mehr durchsetzbar sein wird und es sehr 'ungemütlich' in den Kliniken werden wird. Ganz so schlimm kam es dann doch nicht. Das schlimmste haben sie vor Weihnachten nochmal abgewendet. Aber dass im Sommer, wenn die vulnerablen Gruppen geimpft sind, geöffnet wird, und wir dann 40.000 Fälle und mehr bekommen täglich, kann ich mir vorstellen. Man kann nur jedem raten, der die Chance hat, sich impfen zu lassen. Für die Kliniken aktuell ist das eine Katastrophe, das ist jetzt das 3. Mal, dass das Personal an den Rand des Erträglichen getrieben wird. Das kann man psychisch und physisch nicht auf Dauer aushalten.


fritzi3

Antwort auf Beitrag von emilie.d.

"Viele Eltern bekommen es nicht auf die Reihe, ihrem Kind ein Butterbrot zu schmieren. Und die testen dann verantwortungsvoll?" Das trifft genau den Punkt, auf den ich oben raus wollte, dass nämlich jeder bedingt durch unterschiedliche eigenen Erfahrungen einen anderen Eindruck der Realität an DEN Schulen hat. Nach meinem Eindruck gibt es z.B. in der Klasse meiner Tochter kein Kind , das kein Butterbrot geschmiert bekommt (oder wenn, dann höchstens ein oder zwei Kinder). Dafür sehe ich jetzt seit fast einem Jahr beim Hinbringen und Holen, wie nicht wenige Grundschulkinder mit den Masken, den Abständen oder mit der Niesetikette auf eine Weise umgehen, dass es einen gruselt - und das durchaus auch, wenn Lehrer anwesend sind. Und diese Kinder sollen jetzt plötzlich einen durchaus feinmotorisch nicht ganz anspruchslosen Test absolvieren, während man letztes Jahr monatelang in Deutschland - anders als in anderen Ländern - keinen Schnelltest kaufen konnte, weil die Fachleute der Meinung waren, so ein Test gehöre nur in die Hände von Fachpersonal (Über den vielen Vorbehalten den Laien gegenüber hat man eben auch versäumt, die praktikableren Gurgel- oder Lutschtests zu besorgen.). Wir hatten da auch eine längere Diskussion, bei der ich sehr dafür plädiert habe, diese Tests endlich für die Bevölkerung freizugeben. Dazu kommt, dass die Lehrer bei der Testüberwachung ja sehr unterschiedlich motiviert sind. Ich kenne einige, die sehr dagegen sind. Da kann man kaum erwarten, dass dann mit Argusaugen 14 Kinder (oder in anderen Bundesländern auch 30 Kinder) gleichzeitig beobachtet werden, ob sie das Ganze richtig absolvieren und im Zweifelsfall eingeschritten wird. Am letzten Schultag vor den Osterferien war ich dabei, als ein Kind nach Verlassen des Schulgebäudes die Maske abnahm, und mit der Innenseite die Klinke des Hoftors öffnete, die vielen nach ihm folgenden Kinder nehmen dann alle mit der bloßen Hand die gleiche Klinke ... Eine dabeistehende Lehrerin sah es und machte genau nichts. Und das ist genau der Punkt, den ich nicht akzeptieren kann und will: Man unterstellt, dass ein so großer Teil der Eltern das Testen zu Hause nicht so genau nehmen würden, dass das Testen insgesamt unsinnig werden würde Gleichzeitig geht man aber wie selbstverständlich davon aus, dass die große, große Mehrheit der Schuldirektoren und Lehrern die teils sehr groben Regeln sinnvoll an ihrer Schule anwenden und dass die Lehrer, die ja über ihre Verbände ihren Unmut über die Testpflicht in den den letzten Wochen auch mehrmals laut verkündet haben, trotzdem zu 99,9% für sicheres und sinnvolles Testen auch bei Grundschülern sorgen werden. Das gleiche Misstrauen, das man den Eltern entgegenbringt, müsste man bei einer Testpflicht an Schulen m.E. auch den Lehrern entgegenbringen und mit klaren Vorgaben dafür sorgen, dass eben auch ein nicht von der Sache überzeugter Lehrer oder Direktor das Testprozedere so gestaltet, dass keiner gefährdet wird und es sinnvoll ist. Und ja: Wir werden irgendeine Lösung für unseren Fall finden. Das mit dem Testen am offenen Fenster ist sicher eine gute Idee, wenn die Lehrerin mitspielt. Ich könnte mir vorstellen, dass sie das ungerecht findet und sich bezüglich der Sitzordnung nicht reinreden lassen will .... Aber insgesamt bin ich es inzwischen so leid, andauernd zu einem Kampf gezwungen zu werden, nur weil die (Schul-)Politik andauern versäumt, rechtzeitig die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, für die Schulen kein Geld in die Hand nimmt und letztlich den schwarzen Peter immer den Schülern oder den Eltern zuschiebt, während die Direktoren hier in Bayern sogar noch eine Prämie für ihren Einsatz während der Corona-Epidemie bekommen haben.


Mitglied inaktiv

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Ich habe gerade einen Artikel in der Zeit entdeckt „Was uns mit der dritten Welle erwartet.“ Darin wird Viola Priesemann zitiert, die sagt, dass an österreichischen Schulen nur 20% der Infizierten gefunden wurden, wie wohl eine Begleituntersuchung mit PCR-Tests ergeben hat. Ich persönlich setze dementsprechend wenig Hoffnung auf die Strategie der Kultusminister in den nächsten Wochen. Ich denke, dass die Selbsttests nur ein Pseudoargument für Sicherheit sind.


emilie.d.

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Ich schätze Frau Priesemann sehr. Mein Stand ist, dass auch sie ohne Wenn und Aber Testen in Betrieben und Schulen für absolut notwendig hält. Österreich ist für uns ein gutes Modell, aus dem wir viel lernen können (wenn man denn wollte). Wir werden wohl andere Testkits verwenden, soweit ich weiß (kann mich irren) kamen die Selbsttests von Siemens und Roche in Österreich nicht flächendeckend zum Einsatz. Langfristig auf Gurgel/Lollitests umstellen. Wie gesagt, ich vermute, davon haben wir nicht genug. Beii den Lehrern konnte man 54 % rausfischen. Entweder liegt das an Anwendungsfehlern oder die Viruslast war bei den Kindern viel niedriger. Das spricht gegen das Testen daheim. Die Positivrate sank im Versuchszeitraum. Das heißt, dass Eltern wahrscheinlich leicht symptomatische Kinder daheim ließen, damit sie nicht selbst in Q mussten. Testen hat wenn man so will eine 'abschreckende' Wirkung. Ich bin mit Dir aber wirklich einig, dass man in der Welle außer Schulschließungen nichts mehr machen kann. In die Sackgasse hat uns die Politik leider reinmanövriert. In den Kreisen unter 100 sollte man aber mE schon versuchen, über Tests 'Cluster zu busten' und die Grundschulen möglichst lang aufhalten.


fritzi3

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Dass die Teststrategie eher ein Pseudoargument für mehr Sicherheit an den Schulen ist, glaube ich auch, v.a. solange die Bedingungen so sind, wie sie an vielen Schulen sind und in bestimmten Jahrgangsstufen sowieso nur einmal pro Woche getestet werden soll. Der hier u.a. verwendete Roche-Test hat lt. Beipackzettel eine Sensitivität von nur 82,5%. "In der getätigten Studie identifizierte der Antigen-Schnelltest 82.5% (CI:67.2% - 92.7%) der infizierten Personen und 100.0% (CI: 96.5% - 100.0%) der nicht infizierten Personen korrekt. Wenn der Test innerhalb der ersten 5 Tage seit Auftreten der Symptome durchgeführt wurde, identifizierte der Test 86.2% (CI: 68.3% - 96.1%) der durch PCR identifizierten infizierten Personen korrekt.) Die sagenhafte Sensitivität von 98 % bezieht sich meines Wissens auf das Erkennen von symtomatischen Personen, nicht auf Reihentests asymptomatischer Schüler. Zum anderen dürfte die vom Hersteller genannte Sensitivität nur erreicht werden, wenn die Testdurchführung gut ist und wirklich genügend Berührung mit der Nasenschleimhaut und später Vermischung mir der Testflüssigkeit stattfindet. (Laut Testanleitung soll man das Teststäbchen 2-4 cm tief einführen und dann 5 mal gegen die Innenwand der Nase rollen.) Das kann man bei der Mehrzahl der Grundschüler (die lt. unserer Zahnärztin noch von den Eltern die Zähne geputzt kriegen sollten, weil man das in dem Alter noch nicht gut hinkriegt), wohl nicht erwarten.


fritzi3

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"In den Kreisen unter 100 sollte man aber mE schon versuchen, über Tests 'Cluster zu busten' und die Grundschulen möglichst lang aufhalten." Das kann sicher dazu beitragen, eine noch schlimmere Entwicklung zu verhindern, aber davor bzw. zusätzlich sollte man doch alle anderen Maßnahmen ergreifen, um das Ansteckungsrisiko an Schulen zu minimieren. Gerade wenn sich dann viele in Sicherheit wiegen, weil die anwesenden Kinder ja negativ getestet sind, wird wieder an allen Ecken und Enden auf Hygienemaßnahmen wie Masken (weil man ja die französische Aussprache sonst nicht richtig vermitteln kann) oder Abstände (weil Gruppenarbeit ja pädagogisch so notwendig ist) oder eine gewisse Grundhygiene am Wasserhahn verzichtet, weil man meint sie nicht mehr zu brauchen. Das Testen kann doch höchstens ein zusätzliches Eindämmungsmittel verwendet werden und gleichzeitig sollte man aber alle anderen Register ziehen, die zur Verfügung stehen, um Präsenzunterricht sicherer zu machen. Das sehe ich in der Argumentation der Schulpolitik aber nicht. Die Argumentation ist doch eher: Wie schön, dass wir jetzt die Selbsttests haben. Damit können wir vielleicht auch bei Inzidenzen über 100 die Schulen so sicher machen, dass Präsenzunterricht stattfinden kann. Damit macht die Politik genau den Deutungsfehler, den man lange als Argument herangezogen hat, um Selbsttests für die Bevölkerung nicht zuzulassen: Sie überschätzen die Möglichkeiten der Tests, die nur einen Teil der Infizierten finden und nur für kurze Zeit gelten.


Mitglied inaktiv

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Ich hätte bereits im Sommer die RKI-Richtlinien für Schulen umgesetzt, dann wäre alles vielleicht gar nicht so weit gekommen. Aber, wie du sagst, hätte, hätte, Fahrradkette. Inzwischen ist die Situation meiner Meinung nach so verfahren, dass wirklich einigermaßen sicherer Unterricht nicht mehr möglich ist, solange bis auch Kinder und Jugendliche geimpft werden können. Da alle Familien ein unterschiedliches Risikobewusstsein haben, würde ich bis zu diesem Zeitpunkt allen freistellen, ob die Kinder am Präsenzunterricht teilnehmen wollen oder nicht, was ja in einigen Bundesländern auch schon so praktiziert wird.


Mitglied inaktiv

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Und noch eine wichtige Ergänzung: Von der Politik sollte offen und ehrlich kommuniziert werden, dass mit dem Schulbesuch ein Risiko verbunden ist.


emilie.d.

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und halte dann Unterricht an Grundschulen für vertretbar. Mit Testung, Masken, Abstand, Lüften. Die meisten Grundschüler können zu Fuß zur Schule. Ich finde die bayrische Regelung, dass die Schule den Antrag auf Beurlaubung auch ablehnen kann, besser, als es generell den Eltern zu überlassen. Wie geschrieben, habe mehrere Lehrer in der Familie und da spielen sich auch herzzerbrechende Dramen ab (Kind, das vom Vater regelmäßig verprügelt wird etc.). An solche Kinder kämst Du als Lehrer praktisch nicht mehr dran. So kann man, wenn man di e Misshandlungen sieht, übers JA eingreifen und dem Kind helfen. Bei manchen Kindern geht es 'nur' drum, dass sie in die Schule wollen, um der schlimmen Situation Zuhause zu entkommen oder schlicht und ergreifend, weil sie da Essen bekommen. Auch da wären Dir als Lehrer die Hände gebunden.


emilie.d.

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Aber Lehrer sind letztlich auch nur Menschen und ein Querschnitt der Gesellschaft, gibt sicher einige, die die Maßnahmen für Quatsch halten.


emilie.d.

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ist ein sehr guter Wert. Auf Herstellerangaben kann man sich NIE verlassen, es braucht immer unabhängige Evaluierungen. Aber die Tests von Siemens und Roche sind wie gesagt wirklich ganz gut. Mein Kigakind kann sich unter Anleitung korrekt abstreichen. In einer großen Klasse kann man nicht neben jedem stehen, aber ein Gutteil bekommt das vernünftig hin. Zähne putzen insbesondere mit nicht-elektrischen Zahnbürsten ist viel schwieriger. Ich werde bei jeder Prophylaxe noch korrigiert, wo ich besser putzen muss.


fritzi3

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Ich empfinde es auch nicht so, dass ein großer Teil der Lehrer die Maßnahmen für Quatsch hält. Eine so große Menge braucht es aber auch gar nicht, um den Unterricht/das Testen oder anderes in einzelnen Schulen oder Klassen zur Gefahr werden zu lassen. Es reicht ja auch ggf. ein 5%iger Anteil von Direktoren und Lehrern, die sich jung und ungefährdet fühlen und deshalb die Regeln zu Lasten der Ansteckungsmöglichkeiten ausreizen, wo es nur geht, weil sie einfach keine Lust haben , extra Mühe in eine Modifikation der Organisationsabläufe oder des Unterrichts zu verwenden, wenn man nicht muss und selbst den Sinn nicht einsieht. Das trifft dann nur einen kleinen Teil der Schüler. Aber auch für die wenigen Eltern, die davon betroffen sind und so vielleicht einen schweren Covid-Verlauf in die Familie eingetragen bekommen haben ist es bitter, dass z.B. die Kunstlehrerin die Freiheit hat, ein Kunstprojekt in Gruppenarbeit ohne Masken zu gestalten (pädagogische Notwendigkeit), während man eben umgekehrt nicht einmal den Eltern die Entscheidungsfreiheit zubilligt, ihr Kind zu Hause zu lassen. Die meisten Direktoren werden einem halbwegs begründeten Antrag auf Aussetzen der Präsenzpflicht natürlich zustimmen, aber es gibt eben auch andere.


fritzi3

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Nach den geltenden Regeln sind einem aber umgekehrt ggf. auch als nicht misshandelnde Familie die Hände gebunden, wenn der Direktor sich stur stellt (aus welchen Gründen auch immer) und den Antrag ablehnt.


fritzi3

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80% WÄRE ein guter Wert, wenn er denn für asymptomatische Personen gelten würde. In einer Untersuchung aus Österreich hat man anscheinend für Schnelltests mit anterionasalem Abstrich bei asymptomatischen Personen eine 40%ige Sensitivität bei professioneller Durchführung ermittelt. Gefolgert wird dann, dass die Schnelligkeit das Mittel trotzdem zu einem sinnvollen Instrument macht, weil die Schnelligkeit und die bessere Akzeptanz so wertvoll seien und asymptomatische asymptomatischen Personen eine untergeordnete Rolle bei der SARS-CoV-2-Übertragung spielten. Genau diese asymptomatischen Infizierten will man aber ja in den Schulen finden, und wenn man dann nur 1-2x pro Woche testet und nicht professionell abstreicht (deshalb wurden vielleicht in der Realität nur 20% der Infektionen in den Schulen in Österreich entdeckt), wird irgendwann das ganze Testprozedere unsinnig. Anders sehe ich das z.B. bei Besuchen im Altersheim, wo der Besucher ein Interesse daran hat, ordentlich zu testen, wo der Test nur genau für diesen einen Besuch verwendet wird und man nicht am nächsten Tag ohne neuen Test wieder auf die gleiche Gruppe von Personen trifft.


Mitglied inaktiv

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Denkst du tatsächlich, dass Kinder weniger misshandelt werden, wenn Schulen im Präsenzunterricht sind? Schulen sind primär Bildungseinrichtungen. Lehrer können es nicht leisten und sind auch nicht dafür ausgebildet Abhilfe bei Kindesmisshandlungen usw. zu schaffen. Da sind dann andere Stellen im Sozialsystem zuständig, die man (auch unabhängig von Corona) personell und finanziell besser ausstatten sollte, wenn man tatsächlich an einer Hilfe für die von dir angesprochenen Kinder interessiert ist. Und auch das warme Mittagessen, das einigen Kindern fehlt, ist für mich kein Argument dafür, dass alle Kinder in einer Pandemie in den Präsenzunterricht gezwungen werden. In unserer Stadt sind diese Kinder im Lockdown über andere Stellen mit einer warmen Mahlzeit versorgt worden. Und ich gehe davon aus, dass wir hier kein Einzelfall waren.


Mitglied inaktiv

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Ich würde es so lösen, dass grundsätzlich die Eltern entscheiden. Wenn ein Kind jedoch „abtaucht“, das heißt, wenn kein Kontakt zwischen Kind und Schule mehr möglich ist und das Kind zum Beispiel prinzipiell nicht die schulischen Aufgaben bearbeitet, dann müsste es möglich sein, speziell dieses Kind zum Präsenzunterricht bzw. zur Arbeit in der Schule zu verpflichten.


emilie.d.

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Trotzdem lohnt sich das Testen. Die Symptomatischen sind ja vor Ausbruch trotzdem in der Schule und verteilen, die bleiben ja erst bei Symptomen Zuhause (hoffentlich). Außerdem asymptomatisch ist nicht gleich asymptomatisch, es kommt drauf an, wie hoch die Viruslast ist, die man trägt. Man muss nicht jeden Infizierten finden, man will Superspreader und die zugehörigen Cluster identifizieren. Dadurch dass ständig die gleiche Gruppe getestet wird, erhöht sich ebenfalls die Wahrscheinlichkeit, ein betroffenes Cluster früh zu erkennen und 'wegsperren' zu können. Außerdem hat sich in Österreich gezeigt, dass durch das verpflichtende Testen weniger Eltern ihre symptomatischen positiven Kinder in die Schule schicken. Das ganze Prozedere hat einen abschreckenden Effekt und macht so den Schulbesuch für den Rest sicherer.


emilie.d.

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Das zieht sich durch alle Schichten. Kenne einen Fall von einem Akademikervater, der bei der Hausaufgabenbegleitung ausgerastet ist und seiner Tochter den Kopf so auf den Tisch geknallt hat, dass er ihr die Nase gebrochen hat.


emilie.d.

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misshandelte Kinder zu erkennen und weiter zu melden. Und ja, wenn Du gefährdete Kandidaten zwingend in Präsenz hast, hilft das den Kindern. Meine Schwägerin versucht gerade, ein Kind-Elternpaar in eine freiwillige Hilfemaßnahme zu bekommen. Ohne Unterricht könnten sich die Eltern samt Kind einfach entziehen. Es geht nicht um Mittagessen (das darf eh nicht mehr ausgegeben werden), sondern um Frühstück. Hat mein Bruder an seiner alten Schule vom eigenen Geld finanziert. Und ja, in einer idealen Welt würden die Kinder von sozialen Einrichtungen versorgt.


Mitglied inaktiv

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Nein, und das habe ich auch an keiner Stelle gesagt. Gegenfrage: Ist das von dir geschilderte Ereignis mit dem Akademikervater während der Zeit des Distanzunterrichts passiert? Hätte es in der Zeit des Präsenzunterrichts nicht vorkommen können? Werden Kinder in Ländern, in denen es keine Präsenzpflicht gibt wie Australien, GB, Italien, Belgien und, und, und ... öfter misshandelt als in Deutschland?


Mitglied inaktiv

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Nein, da täuscht du dich. Das ist kein Teil der Lehrerausbildung und Lehrer haben gewöhnlich auch definitiv keine Zeit die psychosozialen und familiären Probleme ihrer Schülerschaft zu lösen (deine Schwägerin mag da eine Ausnahme sein).


fritzi3

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Wir könnten uns darauf einigen, dass sich das Testen in den Schulen gesamtgesellschaftlich lohnt, um irgendwann mal die Cluster zu finden und sie dann vielleicht auszuschalten. Da hier die Isolierungsstrategie an den Schulen immer noch sehr lückenhaft und zeitverzögert ist, kann man sogar das bezweifeln. Was ein Erkennen von 24% der Asymtomatischen 2x in der Woche aber sicher nicht leistet, ist: Die Schulen für den einzelnen Schüler und damit die einzelnen Familien wirklich nennenswert sicher(er) zu machen. Die haben nämlich wenig davon, wenn irgendwann mal ein solches Cluster erkannt und dann vielleicht mit drei Tagen Zeitverzögerung auch die Klassen in Quarantäne gesteckt wird (außer man findet wieder ein Argument, wie "Die hatten eh alle Masken auf, sind also keine Kontaktpersonen"), das eigene Kind aber leider schon zu den Infizierten des Clusters gehört. Und ganz sicher wird auch in Deutschland das Testen als Argument dafür herhalten müssen, die Schulen auch bei Inzidenzen über 100 offen zu halten.


emilie.d.

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Und es gibt eine große Dunkelziffer. Was sich seit Corona verschärft, ist dass die soziale Kontrolle in vielen Bereichen wegfällt. Und insbesondere junge Kinder nicht um Hilfe bitten können. Schulen und Kindergärten sind Schutzräume. Deshalb rufen die Sozialverbände so laut danach, diese offen zu halten. Freund (auch Lehrer, weiterführende Schule) ist im Frühlingslockdown vom Schüler angeschrieben worden und hat das Kind dann in die Notbetreuung von Zuhause rausgeholt. Sowas ist selten, dass ein Kind so stark ist, das aus eigener Kraft zu schaffen. Ich weiß nicht, ob Kinder in Ländern ohne Präsenzpflicht häufiger misshandelt werden. Prinzipiell wird man die Länder untereinander schlecht vergleichen können, weil wirtschadtl. Lage etc. auch eine Rolle spielen. Ich habe früher in England gelebt und eine Freundin, die seit Jahren ihr Kind zu einem guten Teil Zuhause beschult. Es ist mitnichten so, dass kein Druck da wäre, bei einem Kind, das an der Schule registriert ist, es zur Schule zu schicken. Die hatten schon sehr sehr oft Sozialarbeiter im Haus. Die Schulen (selbst Primary Schools) haben mehr festangestellte Sozialarbeiter, auch sowas wie School Nurses gibt es bei uns nicht. Das finde ich besser als bei uns. Gibt aber gesellschaftl. Gruppen wie die Traveller, wo wegen der fehlenden Schulpflicht die Bildung der Kinder zum Teil nur rudimentär stattfindet. Das ist grad für Mädchen eine Katastrophe. Liegt auch an der Diskriminierung dieser Kinder an öffentlichen Schulen, dass Eltern sich dagegen entscheiden, sie zu schicken.


emilie.d.

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Auch Fortbildungen dazu finden statt. Ich kann nicht für alle Unis sprechen, aber die Lehrer in meiner Familie haben das gehabt. Lehrer (zumindest die in meiner Familie, wie gesagt Bayern und NRW, kann in anderen BL anders sein) schreiben regelmäßig Gutachten fürs JA. Geht nicht immer nur um Missbrauch, oft ja auch 'nur' um Verwahrlosung. Wer sollte das sonst machen? Angestellte Sozialpädsgogen oder Psychologen gibt es an den Schulen, wo meine Familienmitglieder tätig sind, nicht. Der Schulpsychologe hier im Kreis betreut X Schulen und seit der in Elternzeit ist, ist die Stelle erstmal vakant.


emilie.d.

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Ich hab keine Ahnung. Prinzipiell wie gesagt finde ich, wenn man abwägen muss, es wichtiger, gefährdete Kinder im Zweifel in der Schule halten zu können. Wenn das rechtlich dann am Ende überhaupt so möglich ist.


fritzi3

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Das weiß ich nicht. Aber es geht mir ums Prinzipielle: Warum muss man die verwahrlosten und misshandelten Kinder (die es unbestritten gibt, die aber keinen sehr großen Teil der Kinder ausmachen) als Argument heranziehen, um den Direktoren praktisch feldherrliche Entscheidungsbefugnis über Präsenzpflicht im einzelnen Fall zuzugestehen? So macht man die Familien, die - oft aus gutem Grund - von dieser Regelung Gebrauch machen wollen zum Bittsteller, der mit der willkürlichen Entscheidung des jeweiligen Direktors leben muss und im Zweifelsfall keine Handhabe dagegen hat. Wenn es einem, darum gehen würde, im Einzelfall eingreifen zu können, hätte man ja einen entsprechenden Passus in die Regelung einbauen können und z.B. formulieren, dass die Erlaubnis für das Fernbleiben vom Präsenzunterricht grundsätzlich zu gewähren ist, wenn der Wunsch entsprechend begründet ist. Ausnahme: Eine Kindeswohlgefährdung wird angenommen. (Dann hat man den Fall aber wohl sowieso an das JA weiterzugeben). Oder man hätte festlegen können, dass dem Antrag stattzugeben ist, wenn eine Bescheinigung über die Gefährdung eines Haushaltsmitglieds von dessen Arzt vorliegt. (Rein juristisch betrachtet, kann ein einzelner Schuldirektor im Moment auch einem Kind zur Präsenz verpflichten, wenn dessen Vater ein bestätigter Hochrisikofall, z.B. direkt nach Organtransplantation ist). All das ist aber nicht geschehen, obwohl unser Kultusminister als Jurist ja sonst großen Wert auf juristisch einwandfreie und nicht anfechtbare Verordnungen und Anweisungen legt. Und da darf man sich schon fragen, warum das so ist. In vielen Fällen, werden die Direktoren natürlich sinnvoll entscheiden, in Einzelfällen aber vielleicht auch nicht. Und das ist in einer Zeit, in der sonst schulisch fast alles (Anzahl der Proben, genauer Lehrplan, ....) allgemein festgelegt wird, für mich absolut unverständlich.


emilie.d.

Antwort auf Beitrag von Mugi0303

Und auch nicht Zuhause 'üben' und das dramatisieren. Kinder popeln ständig in der Nase. Die Schule wird sich ja melden, wenn er dort nicht mitmacht. Ich sehe das wie Händewaschen, das bekommen auch viele Grundschüler nicht vernünftig hin. Das kommt dann einfach drauf an, wie gut auch angeleitet wird. Deshalb würde ich aber das Händewaschen nicht abschaffen.


Häsle

Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Ja, auf die Herdenwirkung hoffe ich auch. Und auf die Pflicht. Und darauf, dass die Lehrer nicht so viel darüber reden. Die Ankündigung der freiwilligen Tests hat schon dazu geführt, dass er sich damit beschäftigt und es abgelehnt hat. Die Herdenwirkung ist auch einer der Gründe, warum der Kleine ab September für die Ganztagsbetreuung angemeldet wurde. Ich hoffe, er macht dort seine Hausaufgaben. Daheim versaut er uns mit seinem Gebocke (übrigens vom Onkel geerbt, 1:1) den ganzen Tag.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Mugi0303

Guten Morgen, so ein ähnliches Exemplar hab ich auch, aber er ist älter. Wer denkt, es hat was mit Erziehung zu tun, eher nicht. Er hat Geschwister die komplett anders ticken. Zu Deinem Problem: Er wird den Test selbst machen dürfen und aufgrund seiner Art und dem Verständnis wie und warum diesen auch ordentlich durchführen. Das würde ich ihm eben ganz genau erklären, wie das funktioniert. In der Theorie. Überleg ob du die Praxis auch üben willst. Je nachdem wie es mit der Motorik aussieht ist ein Probelauf daheim vielleicht nicht schlecht. Stäbchen auspacken, ggf kann er ja auch bei DIR den ersten Test machen. Aufpassen eben, dass es kein schlechtes Erlebnis wird und er dann verweigert. Warum wir nicht für die Schulen Gurgel/Spucktests haben oder diese Lutscher-Lösung erschließt sich mir ja nicht. Ob die in der Massenproduktion wirklich so viel teurer sind? Es gibt so viele bessere Konzepte als diese Nasenpopelteile...


memory

Antwort auf Beitrag von Mugi0303

Ich habe meinen jetzt an Wattestäbchen mal Markierungen gemalt , und ihnen gezeigt, wo sie anfassen müssen, damit das nicht zu weit reingeht:( . Gerade mein Großer hat eine gestörte Feinmotorik, der rammt sich das Ding wahrscheinlich sonst wo hin. Ich denke aber , dass es in der Schule als Experiment für die Kleinen recht aufregend sein kann. Meine Mum sieht nichtmal beim Abstrich das Problem, eher, dass die Kinder das selbst dann in diesen Behälter geben sollen ...da fehlt oft auch die Motorik. Warum man nicht Lolli oder Spucktest nimmt , wenigstens in Kita u. Grundschule, ist auch wieder so ein Versagen.


dann

Antwort auf Beitrag von Mugi0303

Hallo, meine Älteste ist da ähnlich gepolt, viele Dinge auf eurer Liste hatten wir auch schon durch, mittlerweile ist sie aber schon älter, da geht das verstandsmäßig dann besser. Was mir in den Jahren aber aufgefallen ist, sobald ich nicht dabei bin, war das meistens nie ein Thema, da hat sie sich einfach "gefügt". Ich würde es gar nicht so groß thematisieren, einfach dass es Tests gibt die jeder machen muss und fertig und dann auf dich zukommen lassen. Sollte es dann doch nicht funktionieren könnt ihr mit der Schule immer noch überlegen, wie ihr es macht.