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Lage in Kliniken / Impfpflicht Pflege vs. "die Ungeimpften"

Lage in Kliniken / Impfpflicht Pflege vs. "die Ungeimpften"

cube

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Es wird ja häufig darauf hingewiesen, dass eine Impfpflicht für die Pflege praktisch eine Unverschämtheit wäre und zudem die Lage in den Kliniken noch verschlimmern würde. Frage: was ist denn der Unterschied zwischen dem Ruf nach einer allg. Impfpflicht, damit die "dummen Ungeimpften/Schwurbler" der übrigen Bevölkerung nicht das Leben einschränken und einer Pflicht für Pflegepersonal, damit dort nicht zu viele ausfallen wegen längerer Krankheit auf Grund von Covid? Was berechtigt dazu, eine Impfpflicht zu fordern, basierend auf der Meinung, dass die Ungeimpften an allem Schuld sind und gleichzeitig eine Impfpflicht für Pflegepersonal als "geht gar nicht" abzulehnen? Ist ungeimpftes Pflegepersonal nicht genau so in die Verantwortung zu nehmen? Ist eine ernstgemeinte Frage und nicht das gerne unterstellte "nur Stimmung machen wollen". Mich würden andere Ansichten - gerne auch ohne unterschwellige Beleidigungen bzgl. Dummheit/immer noch nichts verstanden etc ;-) - interessieren, weil ich eben zweifle/darüber nachdenke, wie man das noch sehen könnte oder müsste.


Neverland

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Ich bin für eine allgemeine Impfpflicht. Für alle. Ohne wenn und aber.


cube

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Ja, ok. Aber lehnst du die Impfpflicht für Pflegepersonal ab - also wenn, dann bitte nur eine allgemeine? Oder fändest du es durchaus ok bzw. berechtigt, zumindest dort mal einen Anfang zu machen?


Neverland

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Nein, falsche Frage. Als Arbeitnehmer ist mir mein persönlicher Schutz wichtig. Arbeite ich in einem Bereich, wo ich besonders gefährdet bin und gibt es eine Impfung gegen diese, ist das in meinem Interesse da vorzusorgen. Gibt es zB eine Impfung gegen Mehlallergie, würde ich voraussetzen, das Bäcker diese nutzen. Dafür braucht es keine Impfpflicht sondern Verantwortungsbewusstsein. Mir und meiner Gesundheit gegenüber.


Zwergenalarm

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Schau einfach nach Österreich, da siehst du, wie „zahnlos“ eine Impfpflicht eingeführt werden kann, weil genau diese Fragen (nicht ganz unberechtigt) gestellt werden. Wir haben sie seit Anfang Februar, defacto aber ohne rechtliche Konsequenz, weil in Zeiten von Omikron eine gesamtgesellschaftliche Gefährdung einfach nicht gegeben ist.


Zwergenalarm

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Damit wäre für mich eine Impfpflicht für Personen, die Umgang mit vulnerablen Personen haben, wesentlich sinnvoller.


Loretta1

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Wenn es darum geht, "alle" zu schützen - dann bitte eine Impfpflicht für ALLE ! Und nicht nur für einzelne Gruppen (klar gehen da die Diskussionen los - wo fängt man an, wo hört man auf - jetzt mit Omikron sieht die Sache auch anders aus: schützt ein Geimpfter tatsächlich andere Personen mit seiner Impfung ? Denn lt. KL geht es nur darum, weshalb Pflegepersonal bzw. Personal in Einrichtungen sich impfen muss. (Wobei ich Böse ja vermute es geht um den Personalausfall: Geimpft, am besten noch geboostert, heißt ja auch keine Quarantäne bei Kontakt oder schneller Raustesten, auch bei Infektion - ein Schelm wer das denkt... dass man mit der Impfpflicht Personalausfall vermeiden möchte). Derzeit - vor ein paar Wochen definitiv noch anderer Meinung - sehe ich es so: Impfpflicht vorbereiten - aber richtig !! So, dass man auch weiß, wie es zu kontrollieren ist - und von wem. Und welche "Ausnahmen" es geben darf, das muss genau festgelegt sein. Sonst rennen die Leute haufenweise vors Gericht und klagen - sprich wieder Arbeitsaufwand ! Also: Impfpflicht vorbereiten, so dass sie jederzeit einführbar ist. Sowohl für Personal in Einrichtungen, wie auch für ALLE (ab 18 oder anderes Alter - man kann es vorbereiten) und in der "Schublade halten dass es im Fall eines Falles schnell auf den Tisch kann". Derzeit finde ich eine allgemeine Impfpflicht, wie auch eine für bestimmte Berufsgruppen, nicht mehr zu rechtfertigen.... Omikron verläuft mild, geimpfte stecken sich ebenso an und tragen es ebenso weiter, wie ungeimpfte... Lg, Lore


Mitglied inaktiv

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Eine allgemeine Impfpflicht ist, so verstehe ich das als Rechtsunkundige, schlichtweg schwerer durchzusetzen/juristisch zu begründen. Das hat mit der Verhältnismäßigkeit zu tun. Es ist natürlich schwer zu vermitteln, weshalb jemand, der seit 2 Jahren im Homeoffice lebt und seine Bude nur zu Spaziergängen in der freien Natur und zum Einkaufen mit FFP2-Maske verlässt, genauso dringend geimpft gehört wie jemand, der tagtäglich einerseits Schutzbefohlene infizieren und andererseits selbst schwer erkranken kann. Deshalb glaube ich nicht an die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht, auch wenn sie sinnvoll wäre. Ich glaube aber auch nicht daran, dass viel Pflegepersonal ausschließlich wegen der Impfpflicht kündigen würde. Für manche wäre es dann vielleicht noch das Tüpfelchen auf dem I, das man sich in der Pflege aber mitten in einer Pandemie natürlich schlecht leisten kann. Ich finde es schwer zu bewerten, was da schwerer wiegt: Die Wut über die "Ungerechtigkeit", sich gegenüber anderen Berufsgruppen impfen lassen zu müssen, oder der Schnauze-voll-Faktor nach zwei Jahren Pandemiechaos in den Kliniken.


Einstein2.0

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Von den 20 Mitarbeiten die sich auf gar keinen Fall impfen lassen, sind mittlerweile 2 übrig. Eine hat sich einmal impfen lassen, ehe sie in ihrer Blase erfahren hat, dass der Söder die Impfpflicht ein für alle mal gekippt hat. Die hat die Zweite dann abgesagt, ist aber eh nicht relevant, da im Dauerkrankenstand wegen Depressionen (die sie Montag Abend zur Schau stellt in dem sie dumm rumspaziert) und einer, der es eben knallhart durchzieht. Wir haben schon Neueinstellungen geplant. Also, die reißen kein Loch ins System und das wird überall so sein!


Shanalou

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Eine allgemeine Impfpflicht umfasst auch die Pflegekräfte und würde eventuell eine Abwanderung in andere Bereiche verhindern. Außerdem gibt es eine einrichtungsbezogene Impfpflicht, nicht nur für die Pflege. Ich bin sehr für eine solche Impfpflicht, aber die allgemeine Impfpflicht muss deshalb trotzdem kommen. Wer in einer medizinischen Einrichtung arbeitet, arbeitet in einem sehr sensiblen Bereich und hat dadurch auch ein paar Verpflichtungen.


Monroe

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Ich verstehe gar nicht warum jetzt immernoch über Impfungen diskutiert oder auch nur nachgedacht wird. Omikron ist der Weichspülgang der bisherigen "Pandemie". Was sollen da jetzt noch Impfungen abmildern? Ich könnte das Nachdenken darum vielleicht noch nachvollziehen, wenn die Impfung effektiv vor Ansteckung schützen würde. Tut sie aber nicht.


cube

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mit der Leier von der Impflücke und überhaupt. Es sei denn, statt KL wird Hendrik Streeck zum Gesundheitsminister ernannt ;-)


Mitglied inaktiv

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Du würdest dich wundern, was der Herr Streeck erzählen würde, wenn er Gesundheitsminister wäre. Die Impflücke schließen ist auch unter Omikron sinnvoll. Man muss nur mal in die USA rübergucken, was es bedeutet, wenn Omikron in älteren, ungeimpften Bevölkerungsschichten durchrauscht. Von wegen "Weichspülgang". Und: Viele Langzeiterkrankte heißt auch, viele Mutationen. Ich meine aber, all diese Argumente schon das ein ums andere Mal hier im Forum gelesen zu haben, auch aus sehr kundiger Quelle.


Lavendel79

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Bei Impfungen "für alle" oder auch für Pflegeberufe, geb ich Dir recht. Wenn keine Ansteckung zumindest zu hohem Prozentsatz vermieden werden kann, dann fehlt die juristische Grundlage. Allerdings sind in den Gruppen Ü50 doch Impfungen nachweislich der "Weichspülgang", nicht nur die mildere Variante. Inwiefern man von "Pflicht" redet, oder eben die Impfung für diese Altersgruppe einfach interessanter macht , sei mal dahin gestellt.


Zwergenalarm

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Ich muß meinen oben geschriebenen Satz bezüglich der „nicht gegebenen gesamtgesellschaftlichen Gefährdung“ um „die Berücksichtigung der bereits erreichten Impfquote“ ergänzen. Hätten wir die nicht könnte es auch mit Omikron ganz anders bei uns aussehen. Von daher vielleicht doch allgemeine Impfpflicht, die sich derzeit allerdings schwer durchsetzen lässt, sh. Ö. Also wäre ein Beginn mit spezifischen Berufsgruppen vielleicht tatsächlich zielführender, weil es näher an die vulnerablen Gruppen dran kommt. Ob jemand, wie ich (oder auch du) sich impfen lässt, ist für das gesamte Pandemiegeschehen vermutlich ziemlich unerheblich, weil wir beide arbeitstechnisch zu Hause hocken bzw. Termine gut anpassen können. Außerdem halte ich mich sowieso für ‚unkaputtbar‘, bin allerdings Flitscherl genug um mir jede Impfung zu holen, nur damit nix meinen Ausflug nach K verhindert.


Mitglied inaktiv

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Na ja, wir beide haben Kinder, sind vermutlich sozial nicht völlig isoliert, gehen auf Reisen, besuchen Kulturveranstaltungen oder stehen selbst auf der Bühne (mit dem Chor z. B.). Das ergibt schon eine ganz ordentilche Ausbreitungswolke, wenn man sich überlegt, dass man für jede der Personen, mit der man da Kontakt hat, wieder nur ein einzelner Schnittmengenpunkt ist. Das Modell, das ich beschrieben habe, ist ein Extrem, das man so vermutlich gar nicht oder nur sehr selten findet, schon gar nicht in dem Alter, wo man sich noch fortpflanzt oder das bereits getan hat. Eine der Frauen in meiner Stimmgruppe im Chor, auch unser Alter, laboriert übrigens gerade an Postcovid herum, der geht es ziemlich schlecht. So ein Beispiel in nächster Nähe erhöht den Anreiz zur Impfung und Auffrischung und generellen Vorsicht noch mal deutlich. Sie ist geboostert, aber ihr jüngstes, noch ungeimpftes und sehr kuschelbedürftiges Kind hat Covid aus der Schule mitgebracht. Und sie war zwei Mal indoor essen. Andere Quellen schließt sie eigentlich aus.


Zwergenalarm

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Aber das Basisrisiko, dem jemand, wie du und ich, ausgesetzt sind, bzw. das wir für andere darstellen, ist überschaubarer, als beispielsweise das einer Zahnarzthelferin oder einer Altenpflegerin, oder auch einer Lehrperson. Nachdem wir beide geboostert sind, ohnehin eine akademische Frage. Es ging mir mehr darum, wo man eine Impfpflicht sinnvollerweise ansetzt, damit sie auch greift. Und Ö macht gerade vor, dass eine allgemeine Impfpflicht sehr durchdacht sein muß, damit sie a) rechtlich durchsetzbar ist und b) epidemiologisch auch was bringt.


Häsle

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Ich bin für eine allgemeine Impfpflicht, fände es aber trotzdem nicht schlecht, jetzt schon mal mit den Leuten anzufangen, die beruflich enge physische Kontakte haben. Dazu sonstiges Personal an solchen Örtlichkeiten. Und alle Beamten. Ich denke, es wäre einfacher zu überprüfen, wenn man erstmal die o.g. Gruppen abarbeitet. Und dann kann der Rest nachziehen. Omikron ist nicht so harmlos, und wir bräuchten schon sehr viel Glück, damit die nächste Variante noch "harmloser" wird. Im Herbst erst wieder das Thema rauszukramen, bringt gar nix. Bis Herbst müssen die Regeln schon lange genug stehen, damit Klagen, Einsprüche etc. durch sind. Sonst zieht sich das bis zum nächsten Frühjahr hin.


luna8

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Du stehst dir selbst im Weg - irgendwie... ( so kommt es mir vor). Grad hier ( wo nur gutverdienende Frauen mit sehr viel Zeit schreiben) kommt die Realität doch garnicht an. Und ja, ich war früher eher idealistisch unterwegs, heute seh ich was ist, wie ich da reinpasse ( was ich evtl dafür tun muss, um reinzupassen), was es mir und meiner Familie bringt - egoistisch. Mehr nicht mehr. Das heisst nicht, dass ich Schwächeren nicht helfe. Die Situation in unseren Kliniken kenn ich nicht ( ohne C auch nicht optimal), aber ich les und hör jetzt nix Schlimmes. Aber kA.


cube

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Antwort auf Beitrag von luna8

Oh man, hier wimmelt es immer gerne von Hobbypsychologen :-) Nur, weil ich - inzwischen eher selten - mal etwas einstelle, steh ich mir evt. selbst im Weg ... lustig .-) Interessant auch deine Annahme, hier würden nur gut verdienende Frauen mit sehr viel Zeit schreiben finde ich bemerkenswert. Den Eindruck habe ich eher weniger. Die, die ernsthaft diskutieren wollen, scheinen einen eher ausgefüllten Alltag zu haben. Über ihr Haushaltsnettoeinkommen kann ich mir deswegen aber noch keine Meinung erlauben. Ich würde auch eher behaupten, deine Annahme widerspricht sich - wenn ich gut verdiene, hab ich idR Regel auch viel zu tun. Die Jobs, in denen man mit viel Freizeit viel Geld verdient, sind doch eher Illusion. Viel eher kann man viel Arbeit und wenig Freizeit leider auch wenig zu verdienen.


Mitglied inaktiv

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Ich glaube, sie hat das nett gemeint - als so eine Art virtuelle Friedenspfeife an dich oder gutgemeinten Rat, dich hier nicht zu verausgaben, weil es nichts bringt. Obwohl ich mir sicher bin, dass du das ganz gut selbst einschätzen kannst.


Gold-Locke

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Ich bin auch für eine allgemeine Impfpflicht. Für alle ab 18. Ich lehne aber gleichzeitig eine einrichtungsbezogene Impfpflicht nicht ab. Besser als nichts. Aber dadurch wird meiner Meinung nach die Impflücke nicht ausreichend geschlossen und für mein Empfinden sollte nicht nur der Krankenpfleger geimpft sein, um den Patienten zu schützen, sondern auch der Patient, um den Krankenpfleger und seine Angehörigen zu schützen. Liebe Grüße, Gold-Locke


IngeA

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Die allgemeine Impfpflicht entlastet das Gesundheitssystem dadurch, dass weniger schwer kranke Menschen wegen Corona in den Krankenhäusern behandelt werden müssen. Die Grundannahme für eine einrichtungsbezogene Impfpflicht war, dass das geimpfte medizinische Personal die zu betreuenden weniger ansteckt. Seit der Delta-Mutation ist aber genau dieser Punkt offensichtlich nicht mehr gegeben, während die Wirkung bezüglich weniger schweren Verlauf aber immer noch gut ist, wenn auch nicht mehr so gut wie für die älteren Varianten. Dazu kommt noch, dass Menschen der vulnerablen Gruppe sich schließlich auch bei Angehörigen etc. anstecken können, es sei denn, Besuche werden wieder komplett verboten. Das kann auch nicht die Lösung sein. Außerdem ist die Impfpflicht für das medizinische Personal nicht die einzige Lösung: Ich persönlich kenne in meinem Umfeld hier keine medizinische Einrichtung in der sich das Personal nicht zu Schichtbeginn testen muss. Auch das gibt keine hundertprozentige Sicherheit, ob die Sicherheit mit Impfung aber höher ist, wage ich zu bezweifeln. LG Inge