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Krankenstand im März und rein akademische Frage

Krankenstand im März und rein akademische Frage

Trini

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https://www.tk.de/presse/themen/praevention/corona-hoechster-krankenstand-seit-20-jahren-2084248 Im März 2020 erreichte der Krankenstand in Deutschland ein Rekordhoch. Mit 6,84 Prozent lag der Anteil der krank gemeldeten Arbeitnehmer auf dem höchsten Wert seit 20 Jahren, wie eine Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) auf Basis ihrer Versichertendaten zeigt. Zum Vergleich: 2019 betrug das Jahreshoch beim Krankenstand 5,30 Prozent, 2018 waren es 6,30 Prozent. Maßgeblich für diesen Anstieg sind Erkältungskrankheiten. Auch hier verzeichnet die Statistik die höchsten Werte seit 20 Jahren. In der zweiten Märzhälfte betrug der Krankenstand aufgrund von Erkältungssymptomen 2,70 Prozent. Im Jahr 2019 waren es nur 1,46 Prozent und im Jahr 2018 2,42 Prozent. Der neue Diagnoseschlüssel für Covid-19 spielt bei den Krankschreibungen nur eine untergeordnete Rolle. Lediglich 3.304 AU-Fälle aller insgesamt im März 2020 gemeldeten 884.389 Fälle wurden mit der Diagnose Covid-19 kodiert. ------------------------------------------------------ Und jetzt kommt meine Frage. Wie gehen Hausärzte im Moment mit Erkältungen um????? Wird noch auf Anruf krank geschrieben? Werden erkältete Patienten jetzt getestet??? Weiß das jemand? Trini


lilly1211

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Antwort auf Beitrag von Trini

Meiner testet jeden der nur annähernd erkältet ist. Entsprechend wird dann krank geschrieben.


mirage

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Antwort auf Beitrag von Trini

Nach Anruf beim HA und Erkältungssymtomen gibt es eine AU über 7 Tage. Diese kann dann nochmals um 7 Tage verlängert werden. Das ist allerdings bis zum 31.05.2020 befristet. Wir, als Zahnarztpraxis dürfen sogar eine AU ausstellen. Machen wir aber nicht.


Leewja

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Antwort auf Beitrag von Trini

dass diese 14 Tage AU per Telefon bei "Erkältungssymptomen" weidlich genutzt wurden. Möglicherweise war das sogar mit einer der Gründe, warum die zahlen recht gut unten bleiben, weil viele Leute einfach nicht bei der Arbeit waren und sich nicht anstecken konnten? (oder eben, falls sie TATSÄCHLICH selber infektiös waren, nicht andere angesteckt haben? Das war ja schon vor dem sogenannten "Lockdown" aktuell... (Zur Überschrift, weil da bestimmt jemand angepisst drauf reagiert: ich hab sehr viele Pat. die für ein Rezept und eine Blutabnahme morgens um 8:30 kommen und um 8:40 wieder raus sind und dann für den ganzen Tag eine AU wollen. Bei mir bekommen sie die nicht, sie bekommen eine Bescheinigung, dass sie von 8:30 bis 8:40 bei mir waren. Denn sie sind ja nicht arbeitsunfähig. Da sind viele SEHR unterbegeistert von und ich hatte auch wirklich schon die Ansage "aber ich hab Pläne gemacht für heute!" .... Ich hab aber keine zahlen parat, ob jetzt die AU-Rate hochgegangen ist. Ist reine polemische Vermutung meinerseits.


cube

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Glaub ich dir sofort! Bei der benachbarten Praxis bekomm ich das manchmal mit wie da diskutiert wird, ob man auf die Bescheinigung nicht schreiben könnte, dass man bis xx da war, dann müsse man jetzt nicht so hetzen und Ähnliches. Bis hin zu dem, was du du schriebst: "wie, ich bekomme keine für den ganzen Tag? Aber dann muss ich ja jetzt doch noch ins Büro !"


Trini

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Ich nehme für sowas immer Gleitzeit. Mache ich was falsch?? Trini


Ellert

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Unser neues Arbeitszeitmodell erfordert dass man das ausserhlab imemr kann da wir nur 2 Std Präsenzzeit haben ( Rest ist halt Minus) Ich würde rot anlaufen und in den Boden versinken wenn ich das fragen würde und auch noch zugeben Pläne gemacht zu haben... Aber das ist die Moral mancher dagmar


Johanna3

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Antwort auf Beitrag von Leewja

"(...) dass diese 14 Tage AU per Telefon bei "Erkältungssymptomen" weidlich genutzt wurden." Gibt es die denn bei euch so pauschal? Hier war es nur ganz am Anfang der Pandemie so. Mittlerweile wird man zügig getestet.


Caot

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Antwort auf Beitrag von Leewja

...... das System wurde ausgenutzt. Zwar kennt man seine Pappenheimer, aber man war machtlos.


Leewja

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Antwort auf Beitrag von Johanna3

ich sagte nur, dass ich mir gut vorstellen kann, dass es weidlich genutzt WURDE.


Leewja

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Antwort auf Beitrag von Ellert

wenn es anders nicht geht (bei mir geht es nicht, ich hab von 8-13 Sprechstunde). Deshalb bescheinige ich das auch gern, aber eben nicht als AU. Das bedeutet ja auch "arbeitsunfähig" und nicht "verhindert". Das ist ein gravierender Unterscheid.


Ellert

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Du hast 2 Studnen Anwesenheitsminimum, kannst also vor dem Arzt und danach ja ins Büro, setzt die Zeit dazwischen aus früher wars hier wenn man in der Kernzeit musste ohne Minus aber wir haben keine Kernzeit mehr Theoretisch kannst Du um 08 - 10h. zum Arzt, dann ins Büro und bis 19 h arbeiten


Berlin!

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Mein HA behandelt keine Patienten mit Covid19-Symptomen. Sie dürfen die Praxis gar nicht betreten. Wie er es mit AUB handhabt, weiß ich gar nicht.


bellis123

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Ich denke auch, dass der Krankenstand so hoch war, weil man sich telefonisch krank schreiben lassen konnte, und auch weil die Mitarbeiter von ihren AGs die Aufforderung bekommen haben sich bei den kleinsten Symptomen einen AU zu holen (um die Kollegen nicht zu gefährden und bei Kleinbetrieben um KuG zu umgehen). Außerdem denke ich dass Ärzte dann gern gleich 1 oder 2 Wochen AU geschrieben haben anstelle sonst 3 Tage.


sun1024

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Antwort auf Beitrag von Trini

So viel höher finde ich 6,84% jetzt nicht als 6,3 % vor zwei Jahren... Ich war schon öfter mal zwei, drei Tage wegen grippalen Infekten krank geschrieben (z.B. vor einem Wochenende) - wenn ich dieses Jahr einen grippalen Infekt gehabt hätte, wäre ich dann wohl gleich fünf Werktage krank geschrieben worden, das hätte bei mir schon die Differenz ausgemacht. LG sun


Ellert

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huhu ich glaube dass jeder der eben erkältet ist oder einfach nur Angst hat krankgeschrieben wird wenn er es nur gut plausibel rüberbringt. Man muss ja auch nicht organisch krank sein, püsychisch ist auch ein Grund... und ich möchte nicht wissen wieviele Mütter ohne Betreuung dann eben überlastet sind und daher krank. dagmar


Johanna3

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Meine Hausärztin hat eine sog "Infektionssprechstunde", in die diejenigen bestellt werden, die, dank Corona, abklären lassen müssen, ob die Erkältung wirklich nur eine Erkältung ist. Andere überweisen die "Erkälteten" in ein Corona-Drive-In. In manchen muss man den Abstrich an sich selber vornehmen. Die Dauer bis zum Ergebnis schwankt zwischen einem Tag bis hin zu einer Woche. Ist ein bisschen Glückssache.


wolfsfrau

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Ich war dabei...und fand es sehr unangenehm und nervig. Unangenehm, weil mein Arzt mich für die kompletten sieben Tage krankgeschrieben hat per Telefon und das gefühlt jeder gemacht hat. Und nervig, weil ich nach einem Tag arbeiten richtig flach lag. Dann durfte ich in die Praxis und hatte eine Fette Bronchitis aus der eine Woche später noch eine Kehlkopfentzündung wurde. Hätte ich gleich kommen dürfen, wäre es vielleicht nicht so schlimm und langwierig geworden.


Leena

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Antwort auf Beitrag von Trini

Bei uns war im Februar / März der Krankenstand auch relativ hoch - eine Kollegin hat mit Lungenentzündung 3 Wochen gefehlt, eine mit Influenza, ebenfalls mehrere Wochen, … war dies Jahr relativ viel. Die Influenza war labortechnisch bestätigt. Es hatte halt mehrere ordentlich erwischt. Später war eine Bekannte, na ja, erkältet. Ziemlich unfit, aber normalerweise wäre sie damit vermutlich noch zur Arbeit gegangen. Als dann aber noch die Kinderbetreuung komplett wegbrach, ging gar nichts mehr, also wurde sie dann auch krank geschrieben und auch länger krankgeschrieben (2 Wochen?), bis sie wirklich auskuriert war. Ich schätze, die Kombination aus "ordentliche Grippewelle" (zumindest hier bei uns) und "Wegfall aller Kinderbetreuung" dürfte sich auf die Krankenzahlen ausgewirkt haben... Und sicherlich wird es auch die Fälle geben, wo so eine "telefonische Krankschreibung" gerne mitgenommen wurde, für ein bisschen zusätzliche "Freizeit". Betrug, klar. Aber rein akademisch glaube ich nicht, dass das wirklich ein "Massenphänomen" war. Viele sind ja auch, aus Angst vor Ansteckung, bei leichteren Erkrankungen lieber gar nicht zum Arzt gegangen, und haben sich auch nicht krankschreiben lassen... Vielleicht nimmt man es ja als Arzt, wenn man regelmäßig wegen Krankschreibungen bedrängt wird, auch anders war, so ähnlich wie Scheidungsanwälte, die ausschließlich gescheiterte Ehen kennen... ich hoffe es jedenfalls mal!


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Leena

Wenn ich im März oder April mit einer für mich typischen Erkältung bei der Arbeit aufgetaucht wäre, hätte man mir den Schlüssel für den Eingang weggenommen und mich erst wieder nach zwei Wochen dabei haben wollen. Und auch mit meinem HA hätte ich die sonst üblichen Feilschereien nicht machen dürfen, wie viele Tage ich denn bittschön zu Hause zu bleiben hätte. Die hätten mir alle ordentlich einen "gehustet", wenn ich mit Husten zur Arbeit gewollt hätte.


Mitglied inaktiv

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Absolut. Hier auch. Es gab am Eingang (bis heute) große Schilder, dass niemand mit Erkältungssymptomen aufs Gelände darf. Also entweder Homeoffice oder AU....