Maca
Ein liebes Familienmitglied ist präfinaler Krebspatient und eigentlich austherapiert. Es sollte aber noch eine etwas umfangreichere stationäre Diagnostik stattfinden , um eine zielgerichtetere Schmerzreduktion zu erwirken. Das wurde nun alles erstmal abgesagt und es erfolgte eine Entlassung nach Hause. Dagegen hätte er sich bestimmt wehren können, es fehlte einfach die Kraft. Die medikamentöse Schmerztherapie reicht nicht aus, die Schmerzen sind bestialisch. Ich habe heute Morgen mit diesem lieben Menschen länger gesprochen und seine Worte gehen mir den ganzen Tag nicht aus dem Kopf: ,ich fühle mich gerade wie ans Kreuz geschlagen, um für die “Verfehlungen“ anderer zu büßen“ Amen fieses Spiel, bleibt gesund!
Wenn jemand präfinal ist , so hat er nur noch wenige Stunden oder Tage bis zu seinem Tod, das wird bei deinem Familienmitglied noch nicht so zu sein, Ihr solltet euch sofort mit dem Hausarzt in Verbindung setzen der eine palliative Einschreibung vornehmen soll. Damit ist jederzeit ein Palliativarzt erreichbar der auch nach Hause kommt. Niemand muss heute mehr starke Schmerzen haben ! Jetzt am Wochenende könnt ihr euch an den ärztlichen Notfalldienst wenden, die auch eine große Auswahl an Schmerzmitteln haben. Wenn er selbst zu schwach ist um sich zu kümmern , müsst ihr es tun ! Für eine adäquate Schmerztherapie ist nicht unbedingt ein Krankenhausaufenthalt nötig- auch wenn ich es natürlich sehr traurig finde, wenn er die geplante Behandlung jetzt nicht bekommt. Alles Gute !!
Das Wort ist gar nicht hinsichtlich einer bestimmten Zeitspanne definiert. tatsächlich heisst es nur sowas wie aastherapiert, totgeweiht. Und das ist ja hier der Fall, leider. sei mir nicht böse, aber deine Ratschläge zur Schmerztherapie eines präfinalen Menschen mit Tumorleiden ist etwas zynisch. Denn da helfen normale Schmerzmittel, wie man sie vn einem Bereitschaftsarzt hat, schon lange nicht mehr. Tatsächlich müsste hier wirklich eine Schmerztherapie nach eingehender Diagnostik stattfinden. Etwa durch Schmerzpumpen, das Legen eines Zugangs etc. pp.. Da gibt es viele Möglichkeiten, die aber kein Arzt einleiten kann, der den Patienten nur kurz sieht. Liebe AP, es tut mir sehr leid für Dich und Deinen Angehörigen. Unnötiges Leid ist furchtbar und ich wäre auch wütend und fassungslos. Alles Gute, dennoch.
Die enge Familie ist vor Ort und kümmert sich, Palliativteam kommt. Es ging wohl um einen eventuellen, operativen Eingriff, Schmerztherapie reicht einfach nicht mehr. Für eine erneute Einweisung fehlt jetzt das Vertrauen. Mein Onkel ist stur und will keine zusätzliche Belastung darstellen. “Niemand muss heute mehr starke Schmerzen haben“ Das stimmt, wenn die ausreichenden Kapazitäten in Ruhe und gründlich genutzt werden können, das ist zur Zeit nicht immer und überall so. Die Mehrbelastung verbraucht nunmal Ressourcen. Danke für deine Antwort und einen friedlichen 3. Advent
Danke @Berlin!
Ich würde den KH- Aufenthalt sogar vermeiden, es schränkt die Optionen zum Ende hin ein.
> Ich würde den KH- Aufenthalt sogar vermeiden, es schränkt die Optionen zum Ende hin ein.
Wenn man sonst nicht an ausreichend wirksame Medikamente kommt, hat selbstbestimmtes Sterben zu Hause wahrscheinlich keine Priorität mehr...
Und ich bin letztes Jahr an Schlafmohn im Botanischen Garten vorbeispaziert - da ist wohl mal Prepping angesagt
Es geht um das Sterben im Hospitz. Die können wegen der Schmerzen deutlich mehr leisten.
Das stimmt so nicht, ganz im Gegenteil. Mein Vater ist, gerade weil er im KH war, friedlich und schmerzfrei gestorben. Auf einer ITS. Es gibt auch fast an allen großen Kliniken Palliativatstionen. Und wenn Du vor Schmerzen fast wahnsinnig wirst und weißt, dass es ohnehin keine Therapiemöglichkeiten mehr gibt, ist es egal, wo Du bist.
Aber auch da kann man nicht einfach so hin. Die müssen Platz und Kapazitäten haben. Und wissen, was zu tun ist. Dafür braucht es dann wieder eine Diagnostik, und die gibt es dann doch nur im KH..... Es ändert ja nichts daran, dass hier ein Mensch, der schlimmste Schmerzen hat am Ende seines Lebens alleine gelassen wird. Weil es im KH nicht genug Kapazitäten für "sowas" gibt. Mich macht das wütend.
Ganz sicher sollte meine Antwort nicht zynisch klingen...und google doch mal präfinal , das hat nichts mit austherapiert zu tun- aber egal, ist auch unwichtig. Dennoch ist sicher dass man auch ambulant eine adäquate Schmerztherapie ( wobei auch die Behandlung von Angst, Unruhe etc dazu gehört ) erhalten kann. Es gibt Infusionpumpen für den Hausgebrauch, um all das kümmert sich das Palliativteam. Ich arbeite in der Pflege und hab auch schon einige Sterbende begleitet, es gibt viele Möglichkeiten der Unterstützung und Hilfe.
Grausam; das tut mir wirklich leid.
Auf der anderen Seite finde ich es nicht nachvollziehbar, dass die Alternative zu umfassender stationärer Diagnostik, wenn sie nun einmal nicht stattfinden kann, unerträgliche Schmerzen sein sollen
",ich fühle mich gerade wie ans Kreuz geschlagen, um für die “Verfehlungen“ anderer zu büßen“"
und
"Mein Onkel ist stur und will keine zusätzliche Belastung darstellen."
Das ist in dieser Situation definitiv falsche Bescheidenheit
Aber Du schreibst von einem Palliativteam; ich hoffe, die können helfen.
Hallo, ich hoffe ihr habt ein gutes Palliativ-Team erwischt - das ist schon einmal eine sehr, sehr große Hilfe. Ich hoffe, sie können ihm auch bei der Schmerztherapie zur Seite stehen - und doch noch etwas in die Wege leiten. Zumindest kenne ich es so... man arbeitet Hand-in-Hand für den zu Versorgenden. Alles Gute und viel Kraft in dieser Zeit..
Wenn noch nicht geschehen, soll er sich ans Palliative Netz melden und Kontakt zu einem Hospitz aufnehmen. Ich denke das dürfte es erleichtern zum Ende hin. Wir haben es in 5 Jahren leider 3 Mal mitmachen müssen. Nur in einem Fall ging es, wegen Operationskomplikationen, dann schnell. Krebs ist einfach ein Arschloch. Wünsche viel Kraft.
Hier auch gute Erfahrungen mit einem ambulanten Palliativdienst. Ich drücke die Daumen, dass er gut versorgt wird.
Das tut mir sehr sehr leid zu lesen. Leider werden auch diese Schicksale die Leugner nicht zum Umdenken bewegen. Ich finde das ganz ganz schlimm und ich wünsche ihm und euch alles Gute und viel Kraft!
Danke für eure Antworten. Mein Onkel wird am Montag in einer Palliativstation unterkommen. Seine Frau kommt mit und schläft erstmal im Hotel. Er hatte ursprünglich ein Nierenkarzinom und nun wohl Metastasen in der Wirbelsäule. Ich hoffe er kommt zur Ruhe. So nun pack ich meine Schlafsachen und geh wieder zu meiner Mutti. Seltsamerweise nimmt sie das Leiden ihres kleinen Bruders (gefühlt) deutlich mehr mit als seinerzeit Krankheit und Tod meines Vaters. Da war sie nah dran und hatte die Kontrolle.
Hallo Maca, fühl dich mal virtuell umarmt, das ist eine scheußliche Situation, und deine Mutter kann ich sehr gut verstehen. Es ist sicher auch Typsache, aber wenn man in einer schwierigen Situation noch aktiv etwas tun kann, lenkt das erstens von den immer wieder hochkommenden Angst- und Trauergefühlen ab und zweitens leistet man aktiv einen Beitrag, um seinem Angehörigen zu helfen. Hilflosigkeit ist oft das Schlimmste. Alles Gute für euch, ich hoffe, deinem Onkel wird auf der Palliativstation gut geholfen. Wir haben seinerzeit bei meinem Vater sehr, sehr gute Erfahrungen mit dem Palliativteam gemacht, die waren auch für uns als Angehörige da und haben einerseits sehr professionell, andererseits aber auch sehr behutsam und human gehandelt, allen Beteiligten gegenüber.
Ich drücke Euch alle Daumen für die kommende Zeit! Bei meiner Mutter war es übrigens genauso - sie hat der Tod ihres kleinen Bruders (auch wenn der auch schon 72 war) in gewisser Weise viel mehr mitgenommen als Krankheit und Tod meines Vaters zwei Jahre vorher. Ich schätze, für sie war ihr Bruder zeitlebens ihr kleiner Bruder, für den sie sich verantwortlich fühlte und auf den sie aufpassen musste... manchmal denke ich, ein Teil von ihr dachte, sie hätte versagt und eben nicht richtig auf ihren kleinen Bruder aufgepasst, sonst wäre er doch nicht gestorben... Meine Mutter selbst ist übrigens auf der Palliativstation im Krankenhaus gestorben, an ihren Hirntumoren. Die Station war wirklich großartig, immer hatte wirklich jemand Zeit für sie, hat sich gekümmert, ihr Ängste genommen, ... sie hatte es dort friedlich und ohne Schmerzen nach knapp 3 Wochen geschafft. Alles Gute für Euch!!!
@Hase67 und @Leena Ich danke euch sehr für eure mitfühlenden Worte. Mein Onkel ist heute in den frühen Morgenstunden verstorben. Der Pflegedienst hatte gestern Abend noch das Palliativteam inklusive Palliativmediziner dazugebeten, damit mein Onkel einigermaßen schmerzfrei schlafen kann. Es wurde dann gemeinsam mit der Familie entschieden, ihn “angemessen“ mit Morphium zu versorgen und er hat dann (laut seiner Frau, die die ganze Zeit bei ihm war) wirklich friedlich gehen können. So war es dann doch besser als wäre er in der total überlasteten Klinik geblieben. Mein Onkel war ein lieber Kerl und ich mochte ihn gerne, was ich aber zur Zeit so richtig fühle, ist eine große Dankbarkeit, dass es allen in meiner engen Familie recht gutgeht. Hab schon fast ein schlechtes Gewissen, dass ich darüber so erleichtert bin.
Mein Beileid. Nein, das brauchst du nicht. Glaub mir, wir haben den langsamen Tod miterlebt, das wünscht man wirklich niemanden.
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