Elternforum Coronavirus

Isolieren bis zum Impfstoff?

Isolieren bis zum Impfstoff?

Mitglied inaktiv

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Hallo, an die untere Frage angelehnt, wie soll das gehen, dass wir Risikoleute so lange isolieren? Alleine wenn ich meinen Beruf anschaue, da sind viele kurz vor 60 Jahre alt oder älter , es gibt ja auch jüngere die ein Risiko tragen und wenn Heimarbeit nicht möglich ist? Alleine wenn irgendwann Schulen wieder öffnen... Ein unkalkulierbares Risiko eigentlich... Ich kenne einige Eltern, die eine Vorerkrankung haben, z. T. auch Krebs. Was sollen die mit ihren Kindern machen?


RR

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Hallo das mit den Schulen sehe ich auch als Problem, z.B. hatte mein Vater ja MS seit ich 3 bin u. wenn ihn sowas erwischt hätte durch meine Schule wäre er keine 76 geworden! Einfach davon auszugehen, bei Kindern/Jugendlichen verläuft es mild u. bei den Eltern die ja auch noch alle im jüngeren Alter sind auch finde ich nicht korrekt. Die Kinder haben ja auch ggf. Geschwister die nicht "fit" sind o. Großeltern die mit ihm HH leben. Und dann?? viele Grüße


Susanne.75

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Das Problem ist nur, dass Schulen jetzt nicht die nächsten 1 1/2 Jahre geschlossen bleiben können. Ich frag mich auch oft, wie das sinnvoll weitergehen kann. Ein Lockdown bis nächstes Jahr ist nicht möglich. Defintiv kann nicht jeder, der ein erhöhtes Risiko hat, geschützt werden, bzw sich selbst schützen. Selbst Vorsicht ist nur bis zu einem gewissen Punkt möglich. Innerhalb der eigenen Familie kann man auf Dauer keinen Abstand halten. Einzige Hoffnung ist wohl, das ein wirksames, bereits zugelassenes Medikament gefunden wird. Da gibt es keinen Zeitverzug wegen Zulassung usw. Studien laufen ja, drücken wir die Daumen, dass etwas gut anschlägt.


emilie.d.

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Aber Risikogruppen zu isolieren funktioniert aus vielerlei Gründen nicht. Das war ja auch das, was den Briten Anfang, Mitte März vorschwebte. Ausbreitung des Virus weit genug runterbremsen (mit welchen Maßnahmen auch immer), damit Gesundheitssystem nicht kollabiert. Als Risikopatient so weit es geht soziale Kontakte minimieren bzw. in Schutzkleidung rausgehen, sobald das wieder ausreichend verfügbar ist.


emilie.d.

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Aber Risikogruppen zu isolieren funktioniert aus vielerlei Gründen nicht. Das war ja auch das, was den Briten Anfang, Mitte März vorschwebte. Ausbreitung des Virus weit genug runterbremsen (mit welchen Maßnahmen auch immer), damit Gesundheitssystem nicht kollabiert. Als Risikopatient so weit es geht soziale Kontakte minimieren bzw. in Schutzkleidung rausgehen, sobald das wieder ausreichend verfügbar ist.


Meyla

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Die Bildung darf nicht ausgebremst werden. Wissen ist, stark runter gebrochen, alles was wir haben. Ich habe langsam den Verdacht, dass es keinen guten Weg gibt, heil aus dieser Krise heraus zu kommen. Wir verlieren unser Bruttoinlandsprodukt oder einen Teil der Bevölkerung. Und das macht mir Angst. Man wird das Risiko eingehen müssen, die Schulen und Kitas zu öffnen.


Korya

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Antwort auf Beitrag von Meyla

Im "Lancet" wurde gerade eine Studie veröffentlicht, die zu der Schlussfolgerung kam, der Austausch in Schulen sei nur ein relativ geringer beitragender Faktor in der Verbreitung. Hobbies, Freizeit, öffentliche Verkehrsmittel, dazu Restaurants, Cafés und Supermärkte - kurz alle Orte, an denen viele unterschiedliche Menschen relativ eng miteinander zu tun haben, sind viel relevanter. Morgens alleine zur Schule, Unterricht in gleichbleibender Gruppe und womöglich mit nach Klassen gestaffelten Pausen, danach direkt und alleine nach Hause - das hält das Infektionsrisiko relativ überschaubar.


Shanalou

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Dann erklär mir mal, wie du Buskinder allein nach Hause schicken willst.


Sabri

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Und die Lehrer*innen? Etwa 20 Prozent fallen aus, weil über 60, wegen Schwangerschaft und Vorerkrankungen. Nicht zu vergessen, wir hatten auch vor Corona schon erheblichen Lehrermangel, vor allem in Grundschulen. Von den verbleibenden 80 Prozent können welche krank werden, Corona ist in der Regel nicht nach drei Tagen ausgestanden. Dann mit halben Klassen und trotzdem möglichst viel Unterricht. Und der Arbeitsmarkt ist leer. Alle halbwegs brauchbaren Seiteneinsteiger sind untergekommen. Alle Kolleg*innen ohne Kinder sind eh schon zu Vollzeit und Mehrarbeit gezwungen worden. Es gibt kaum noch Nachwuchs. Kolleg*innen mit kleinen Kindern werden sich schwer zu Mehrarbeit zwingen lassen, die müssen sehen, wie sie ihre eigenen Kinder betreut bekommen. Da ist keine Luft mehr im System. Wie soll das gehen?


Korya

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Antwort auf Beitrag von Meyla

Es geht doch wie gesagt um Risikominimiering, nicht um völloge Ausschaltung. Da Deutschland nicht in der Lage ist, flächendeckend für digitalen Unterricht zu sorgen, und gleichzeitig niemand die Schüler noch ein halbes Jahr oder länger zuhause einsperren will, muss bald ein Wiedereinstieg versucht werden. In Deutschland bedienen Schul- und Linienbusse nach wie vor eher ländliche und nicht so eng besiedelte Gegenden. Die Idee einer Staffelung wurde schon häufiger angesprochen. Natürlich ist es kontraproduktiv, Dutzende Schüler eng in Schulbussen zusammen gepfercht fahren zu lassen. Aber vielleicht kann da ein Zusatzangebot von Schulbussen und eine zeitlich Versetzung der Unterrichtstunden das ganze entzerren. Eine Mundschutzpflicht für alle Schüler könnte man zusätzlich andenken, und Pausen wären wie schon gesagt bei versetzten Unterrichtsblöcken automatisch ebenfalls pro Klasse versetzt. LG