Mitglied inaktiv
Heute morgen habe ich mich schon etwas geärgert über den Virologen Streek, der sich jetzt das Titelblatt sichert, indem er die feste Ansicht vertritt, dass die Maßnahmen in Deutschland zu streng waren. Beispiel: https://www.n-tv.de/panorama/Streeck-zweifelt-Lockdown-Notwendigkeit-an-article21835997.html klar, im nachhinein hatten wir super Zahlen, die Kliniken hätten noch Kapazitäten gehabt ... Wobei das Ziel heute ja nicht mehr ist, die Kliniken gleichmäßiger auszulasten sondern tatsächlich Impfungen oder gute Medikamente zu entwickeln um v.a. auch jungen Covid19 -Patienten besser helfen zu können. Jede verhinderte Ansteckung ist im Augenblick aus meiner Sicht ein Gewinn. Wenn man die wirtschaftlichen Folgen anschaut, spielt es keine große Rolle, ob wir in unserem kleinen Deutschland einige Monate strenger waren oder nicht, die ganze Weltwirtschaft geht in die Knie... da müssen wir jetzt durch. Wenn ich aber die Todeszahlen im Vergleich zu den Vorjahren sehe in anderen Ländern... weltweit... und bei einigen geht es erst los... oh je. Da kann man wirklich nur noch sagen : Irgendwas haben wir wohl richtig gemacht: https://www.nytimes.com/interactive/2020/04/21/world/coronavirus-missing-deaths.html
Das sehe ich ganz genauso! Die Schlaumeier , die hinterher immer alles besser wissen, nerven mich auch. Und wie du sagst, wirtschaftlich hätte es wahrscheinlich keinen großen Unterschied gemacht. Was ich allerdings jetzt sehr hoffe ist, dass sich der Vorschriftenstaat Deutschland, nicht im Klein-klein verliert und nicht mehr nachvollziehbar ist.
Streeck allerdings hat das nicht erst hinterher gesagt. Ich meine es war in Stern TV im März, da hat er schon die gleiche Meinung vertreten.
Ich habe das auch gelesen und mich mal wieder gefragt, ob da so viel dahintersteckt, wie die Zeitungsartikel suggerieren. Oder Streeck da auch nur wieder "als Privatmann" argumentiert hat (er hat da ja schon häufiger getrennt). Was ich in letzter Zeit häufiger in der Presse gelesen habe, war die Vermutung, dass die Schul- und Kindergartenschließungen doch nicht so wahnsinnig viel zum Infektionsverlauf beigetragen hätten. Das ist natürlich auch Wasser auf die Mühlen der Kritiker solcher Maßnahmen. Nachher kann man immer sagen: Hab ich gleich gesagt, war schon immer Blödsinn. Besonders leicht sagt sich das aus der Position von jemandem, der die Entscheidung nicht zu fällen hatte. Andererseits ist es im Nachhinein auch müßig, über dieses Hätte-wäre-wenn zu philosophieren. Letztendlich gibt es nur Modelle, mit denen man das näherungsweise bestimmen kann. Und die Vergleiche mit Ländern, die es anders gemacht haben (Schweden, Norwegen, USA, Brasilien). Und die sprechen alle eine recht eindeutige Sprache, dass die Kontaktbeschränkungen sinnvoll waren.
Ich habe schon ganz oft gelesen, dass Schulschliessungen mehr gebracht haben als Ausgangssperren und zwar weltweit. Erst gestern wieder. Wenn ich daran denke, wie es in unserer Stadt vor und nach Schulschluss zugeht, wie ueber voll die Busse sind, dann nachmittags die Läden. Überall Menschenmassen, die so ein Virus verbreiten.
Naja Streeck ist ja nicht irgendjemand, der einfach mal so ins Blaue hinein Vermutungen aufstellt. Er ist ein Experte und Virologe, und der Rest hier im Forum ist das meines Wissens nach nicht. Seine Meinung zum Lockdown hat sich, soweit ich mich erinnere, die letzten Monate nicht wesentlich geändert. Also ist das auch nichts, was er schwupps im Nachhinein mal eben schnell geändert hätte, um es nun besser zu wissen und allen zu zeigen.
Also was triggert dich daran? Dass es nicht deiner Expertenmeinung entspricht? Das Deutschland möglicherweise doch etwas überzogen reagiert hat?
Ich sehe es lieber positiv. Wir haben viel dazugelernt in den letzten Monaten, davon können wir im Herbst und Winter nur profitieren. Die lessons learned müssen wir nun mitnehmen. Ich denke, das ist es, was er damit sagen will.
Ich persönlich war anfänglich für strenge und durchgreifende Maßnahmen. Meine Meinung hat sich im Laufe der Zeit, entsprechend der Entwicklung in D und anderen Ländern, weiteren Forschungsergebnissen, gewandelt und angepasst. Es ist eben ein Entwicklungs- und Lernprozess. Das empfinde ich nicht als negativ. Und da stehe ich drüber Wenn ich alles wüsste und vor allem besser, würde ich Wasser in Wein wandeln können.
Wichtig ist, dass man auch andere (wissenschaftliche) Erkenntnisse zulässt.
Ja, Streeck hat von Anfang gemeint, dass ein strenger Lockdown (den wir aber übrigens auch nicht hatten, mal abgesehen vielleicht von Kreisen wie Heinsberg, wo er forscht) nicht nötig wäre. Mich würde aber auch interessieren, was er wirklich gesagt hat. Dieser "Expertenstreit" wurde und wird ja vor allem in den Medien hochgekocht. Streeck ist, wie du richtig sagtest, Virologe und nicht Politiker, hat also die politische Gangart nicht zu entscheiden. Er kann sie aber natürlich im Nachhinein aus seiner Sicht kommentieren und einordnen. So eine Äußerung kann (und wird vielleicht auch) in zukünftige Entscheidungen einfließen. Sie als rückwirkende Kritik aufzufassen, ist aber wahrscheinlich doch etwas gewagt.
Es triggert mich nicht, dass er das sagt. Es ist ja auch gut uns sinnvoll, dass man bei diesen Zahlen Lockerungen beschließt und unbürokratisch umsetzt . Seine Ansicht, jetzt im Sommer möglichst viele unkritische Patienten durch den Virus durchlaufen zu lassen und ein Stück weit Herdenimmunität zu erreichen seh ich sogar als logisch sinnvoll/nachvollziehbar. Lieber jetzt als im Winter, wenn die nächste Influenzawelle auch noch zusätzlich durchläuft. (Auch wenn es Leute gibt, die damit ein Problem haben werden. Familien mit einer Immunsuppressierten Person. Mutter/Vater/Geschwisterkind ... für solche Fälle muss die Möglichkeit des Homeschoolings bzw Homeoffice noch erhalten bleiben. ) Ich sehe ja auch den Entwicklungs/Lernprozess nur denk ich, da kommt in den nächsten 6 Monaten noch einiges mehr an Wissen und Behandlungsmöglichkeiten auf uns zu. Mich hat nur die Aufmachung in den Zeitungen gestört. Eben überall als Prio 1 Meldung : ja hätten wir doch mal von Anfang an auf den Streek gehört. Ich weiss, dass er diese Meinung schon lange hatte. Nur hätten wir auf ihn gehört und hätten jetzt Zahlen wie UK , dann würden alle rufen: hätten wir doch auf den Drosten gehört und würden sogar vielleicht die Regierung verklagen, wie es in Italien ja gerade anfängt. Was ich mit den Zahlen der NYT nur sagen wollte: unser Weg war nicht falsch. Das hat im Großen und Ganzen bisher gepasst.
Das, was die Medien schreiben, darf man nicht für bare Münze nehmen. Ich finde ja, die Medien haben im Rahmen der Pandemie oft sehr überspitzt berichtet, Zitate aus dem Zusammenhang gerissen. Nicht nur bei Streeck, sondern auch z.B. oder vor allem bei Drosten. Eine richtig objektive Berichterstattung gab es selten, ich persönlich empfand vieles als reisserisch. Und da ordne ich den Artikel auch unter. Denn ein Herr Streeck hat sicherlich nicht die Intention nun ätsch bätsch auf die bösen Entscheider mit dem Finger zu zeigen ;-) Ich kann deinen Unmut aber nachvollziehen.
So sehe ich es auch. Grade auch die Situation in den Kliniken fand ich nicht ohne, denn von 10 auf 20 Beatmungsplätze aufstocken hier bei uns bedeutet ja nicht, dass da 20 Patienten mit Beatmung gut versorgt worden wären. Das geschulte Personal war an den Grenzen ,wenn nur 4 Betamungspatienten aufgenommen waren. Von dem her finde ich auch, es war gut und richtig, wie Deutschland gehandelt hat. Dass es wirtschaftlich nun einen Durchhänger gibt, ist natürlich nicht so toll, aber in abgeschwächter Form hat sich das ja schon vor einem Jahr bemerkbar gemacht, dass das Wachstum nicht so weiter gehen kann und jetzt haben wir dann doch wieder Potential für Wachstum. Ich hoffe, wir alle - auch die Industrie und die Politik lernen daraus! Ja, und ich bin dankbar, dass uns Situationen wie in Italien oder USA erspart geblieben sind. LG Muts
Ich finde auch, Deutschland hat es gut gemeistert. Wir hatten nie einen ganz strengen Lockdown wie in Spanien, haben es aber trotzdem geschafft, die Zahlen in einem erträglichen Maß zu halten. Also ist doch alles gut. Hinterher ist man immer schlauer. Und ob ein anderes Handeln schlauer gewesen wäre, ist ja fraglich. Schweden versucht es ja mit einem anderen Vorgehen und auf 100.000 Einwohner umgerechnet haben die ein deutlich höhere Todesrate als Deutschland. Herrn Streeks Äußerungen tragen nicht dazu bei, das Vertrauen der Bevölkerung in die Wissenschaft zu stärken. Er wäre besser beraten, den Mund zu halten bzw. solche Themen auf rein wissenschaftlicher Ebene zu diskutieren und nicht in der Bild-Zeitung. Silvia
Ganz Deutschland wäre wohl eher besser beraten auf ein Gremium renommierter Wissenschaftler zu hören anstatt nur auf einen, aber auch das sagt streeck seit Monaten. Vielleicht wäre uns dann noch mehr erspart geblieben, aber das werden wir leider nicht erfahren.
Für alle, die eher am wissenschaflichen Konsens statt Polemik interssiert sind, bietet u.a. die Gesellschaft für Virologie eine interessante Stellungsnahme zu der aktuellen Diskussion um wissenschaftliche Studien in den Medien: https://www.g-f-v.org/node/1293
Das ist aber jetzt auch nicht neu...
Ich weiß, dass du das glaubst, aber das stimmt doch hinten und vorne nicht. Es wurde neben Drosten (den du vermutlich meinst und der auch nicht nur seine persönliche Meinung geäußert hat, sondern vor allem das weitergeben hat, was aktueller Stand der weltweiten Sars-Cov2-Forschung war) doch auch Streeck und das Team vom RKI gefragt, es wurden außerdem Entwicklungen und Erkenntnisse aus anderen Ländern, die uns im Pandemiestadium "voraus waren" berücksichtigt, und es gibt mit Helge Braun und Karl Lauterbach in der Bundespolitik auch Ärzte, die wichtige Positionen vertreten haben und vertreten; für gesellschaftliche, soziale und politische Aspekte hat man ein Gremium der Leopoldina eingebunden. Es war doch zu keinem Zeitpunkt so, dass da ein einzelner Virologe gestanden hätte und gesagt hätte: "Ich habe die Weisheit gepachtet, ich bin der Beste und ich weiß, wo's epidemiologisch, politisch und gesellschaft langgeht." Wie kommst du denn darauf?
Wie komme ich da nur drauf? Da gibt es eine ganze Reihe von Medizinern, die schon längere Zeit bemängeln, dass doch viele nicht gehört werden. Und hier spreche ich bestimmt nicht von irgendwelchen verschwörungstheoretikern, deren Namen mir übrigens noch nicht Mal alle geläufig sind, wie ich festgestellt habe im anderen Post. Den Bericht der leopoldina fand ich sehr interessant, allerdings war ich verblüfft, dass dann so wenig drauf gegeben wurde, zumal im Vorfeld ständig gesagt wurde man würde diesen abwarten vor neuen Entscheidungen. Aber auch andere Studien wurden nicht beachtet. Streeck und püschel sind wahrscheinlich nur die bekanntesten. Und deren Ergebnisse wurden soweit ich mitbekommen habe, alle für valide erklärt. Doch, ich finde es extrem einseitig.
„Ich habe immer die Politik für die ersten Maßnahmen gelobt. Auch sind die Politiker, diejenigen die entscheiden. Darauf habe ich immer hingewiesen. Um die Wirksamkeit der einzelnen Maßnahmen GETRENNT beurteilen zu können, sind wir zu schnell in den Lockdown gegangen.„ „2Maskenpflicht Masken wirken. Aber falsch angewendet und ungewaschen sind sie Nährboden für weitere Krankheitserreger, darauf weißt auch die WHO hin.„ https://twitter.com/hendrikstreeck/status/1270777217954525184?s=21
Ahja, ok.. na wieso soll es ihm anders gehn wie Drosten und den anderen.
In Zukunft lesen wir am besten nur noch die direkten 140 Zeichen Meldungen bei Twitter.
Wie Trump.
Ganz ohne Presse dazwischen
Kann eigentlich nicht so ganz glauben, dass niemand Interviews gegenlesen und dann erst freigeben kann. Und ich möchte auch für so mündig gehalten werden, eine benützte Maske zu entsorgen und mir nicht die nächste schlimme Infektion zu holen. Vor allem jetzt, wo es Masken überall gibt. Schafft man ja auch mit Taschentüchern und WC Papier.
Klingt halt besser so. Mehr Klicks, längere Verweildauer, was auch immer das Ziel ist. Das mit den Masken geht mir auch so. Wir haben eine gute Organisation mit den Dingern. Ich behandle sie nicht, als wären sie kontaminiert, denn das Aerosol hängt im Fall der Fälle eh überall ... Haare, Kleidung... Aber ich geh damit ähnlich vernünftig um wie mit einer Unterhose . Die Maske bekommt immerhin meinen Mundgeruch ab, meinen Schnodder bzw dank Heuschnupfen läuft manchmal die Nase, jetzt im Sommer auch Schweiss ... und wenn sie länger als wenige Minuten im Einsatz war, kommt sie in die Wäsche, ich hab genug .... Aber ich glaub nicht, dass das zu ernsthafter Gefährdung führt wenn das Ding zwei Wochen im Auto liegt.
@momvon3 da muss ich dir absolut recht geben. Ich finde die Berichterstattung auch total einseitig.
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