SophiasPapa
Nach eingehender Beratung und Bewertung der vorhandenen Evidenz spricht sich die STIKO in einem neuen Beschlussentwurf jetzt für die COVID-19-Impfung von bisher nicht oder unvollständig geimpften Schwangeren ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel sowie von nicht oder unvollständig geimpften Stillenden mit zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffs aus. Darüber hinaus empfiehlt die STIKO ausdrücklich allen noch nicht oder unvollständig Geimpften im gebärfähigen Alter die Impfung gegen COVID-19, damit bereits vor Eintritt einer Schwangerschaft ein sehr guter Schutz vor dieser Erkrankung besteht. Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Empfehlungen/PM_2021-09-10.html
Danke für die Information! Damit schließt sich die Stiko jetzt (endlich) den Empfehlungen in anderen Ländern an.
Müssen denn dann schwangere Lehrerinnen in bw etwa doch arbeiten? Wahrscheinlich trotzdem nicht.
Warum nicht?
Wenn die vor Corona freigestellt wurden, aus welchen Gründen auch immer, dann werden gegen Corona geimpfte, schwangere Lehrerinnen sicherlich weiterhin bezahlt freigestellt.
In bw werden schwangere Lehrerinnen wegen corona und der fehlenden stiko Empfehlung freigestellt.
Ob es dann wegen Corona-Gefahr noch eine Freistellung gibt, keine Ahnung. Wenn es noch andere gesundheitliche Gründe gibt wird sie wohl aus den Gründen immer noch freigestellt sein.
Die ist ja jetzt da. Als Schwangere würde ich mich nicht impfen lassen, auch nicht mit anderen Impfstoffen. Gerade da finde ich es heikel. Aber das muss letztlich jeder selber für sich entscheiden (auch wenn dass selber entscheiden im Augenblick aus der Mode gekommen ist). Ich bin froh, dass ich nicht vor der Entscheidung stehe.
Ja, gerade gestern gelesen: "3300 schwangere Lehrerinnen dürfen nicht in Schule unterrichten Stuttgart. (dpa/lsw) Schwangere Lehrerinnen dürfen im Südwesten in der Regel nicht in Präsenz unterrichten. "Wir dürfen schwangere Lehrkräfte pandemiebedingt nur in Einzelfällen im Präsenzunterricht einsetzen", sagte Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) am Donnerstag in Stuttgart. Man habe mit der Regelung Hinweise aus dem Bundesfamilienministerium umgesetzt. Derzeit seien 3300 Lehrerinnen schwanger, sagte Schopper."
Entscheidungsfreiheit gibt es doch. Entscheidungsfreiheit ist etwas ganz anderes als "Freiheit vor Konsequenzen".
Solche Konsequenzen weil man eine Impfung nicht haben möchte gab es aber bisher noch nie. Vielleicht noch bei der Masernimpfpflicht, aber da war nicht so eine große Gruppe betroffen.
Impfpflichten gab es ja schon einige. Und diesmal ist es keine. Und man hat halt die Wahl. Und ehrlich - als ungeimpfte Schwangere sich unter Menschen zu mischen, die nicht getestet sind, wäre im Moment schon wenig clever.
Da wäre ich in so einem Fall auch vorsichtig. Das verstehe ich schon. Letztlich muss es wie gesagt jede Schwangere selber für sich entscheiden, ich kann auch nur für mich persönlich sprechen und bin froh nicht vor der Entscheidung zu stehen.
Das sicher. Ich würde mich dafür entscheiden. Bzw. hätte ich mich wahrscheinlich in der Pandemie nicht unbedingt für eine Schwangerschaft entschieden.
Au weia
empfehlung ist ja neuerdings das synonym für pflicht . nur gut das es mich nicht mehr betrifft aber ich fühle mit denen die nch davor oder schon mittendrin stecken
meine Tochter hatte Glück, dass ihre nicht so nette Mathelehrerin schon schwanger ist, und nicht mehr in die Schule kommen durfte. So bekam sie den besten Mathelehrer von Welt. LG P.S. Ich finde es gut, das die Impfung jetzt auch empfohlen wird.
Endlich. Jetzt dürfen sich Schwangere und Stillende endlich impfen lassen, ohne es vorm Arzt verschweigen zu müssen.
So ein Quatsch. Man durfte sich schon vorher schwanger impfen lassen.
Durfte schon, man musste aber z.T. einen Arzt finden, der es auch macht.
Da bist du leider falsch informiert. In Impfzentren wurden viele direkt abgewiesen, sobald das Kreuzchen gesetzt wurde. Und auch bei den Ärzten in den Praxen war es oft Glückssache, ob geimpft wurde oder nicht. Eine Freundin musste richtig betteln und Konferenzen zwischen Frauenärzten im Landkreis mit dem zuständigen Impfzentrum abwarten, die sich berieten wie sie damit umgehen, wenn eine Schwangere geimpft werden möchte. Traf auch auf Stillende zu.
Genau. Weil es immer wieder Ärzte gibt, die die Entscheidung des Individuums nicht respektieren und meinen, nur das tun zu müssen, was sie selber auch gut finden. Die sollten bei der Anmeldung sortiert sein nach: a) Schauen wir mal, zu Impfende sind bei mir Bittsteller und b) Ich mache meinen Job und impfe im Impfzentrum jeden, für den das Vakzin zugelassen ist und der genau deshalb hier ist Die Gruppe A kriegt dann ein entsprechendes Gehalt, in dem ein angemessener Teil fauler Eier enthalten ist.
Warum die Empfelung bei uns erst so spät kam.
Da stimmt. Auch die Kommunikation, dass das Risiko einer Covid-Infektion für Schwangere und Ungeborene erhöht ist, lief sehr sehr langsam in Deutschland.
Frage ich mich auch die ganze Zeit, warum das in Deutschland immer so lange dauert. Irgendwie kann ich nicht glauben, dass das wirklich was mit den Daten zu tun hat. Insofern muss das strukturell bedingt sein. Zum Beispiel könnte ich mir vorstellen, dass die Stiko sich halt nur vier Mal im Jahr trifft und es sich deswegen so verzögert?
Lothar Wieler erklärt das mit der "Unabhängigkeit" der STIKO: Im Gegensatz zu anderen Ländern hätten wir in D mit der STIKO das einzige wissenschaftliche Gremium, das sich aus politisch und wirtschaftlich unabhängigen Gutachtern zusammensetze, die die Datenlage noch einmal gesondert bewerten und auf deutsche Verhältnisse anpassen würden. Angeblich würden andere Länder uns dafür beneiden. Mir persönlich stellt sich allerdings die Frage, ob das in Pandemie-Zeiten, in denen die Zeit ja ziemlich drängt, schnelle Entscheidungen zu treffen, nicht nur ein Segen, sondern auch ein Fluch ist. Und eben genau diesem "Das Rad neu erfinden"-Phänomen entspricht, das weiter unten für die Politik beschrieben wurde. Individuelle Anpassung schön und gut, es werden ja zum Beispiel nicht nur die Kurvenverläufe und die Daten aus dem Ausland betrachtet, sondern auch die Bevölkerungsstrukturen hier, die Behandlungskapazitäten und das Vorhandensein und die Auslastung der Intensivbetten. Vielleicht sollte man mal den Impfexperten des RUB zum Thema befragen? Der sitzt ja in der STIKO, wäre interessant, was er dazu zu sagen hätte.
Ergänzung: Ziemlich sicher ist zum Beispiel, dass die fehlende STIKO-Empfehlung im Norden (Hamburg und Schleswig-Holstein) dazu geführt hat, dass die Impfquote bei den 12-17jährigen besonders niedrig ist und viele Eltern immer noch Bedenken haben, ihre Kinder impfen zu lassen. Denn scheinbar wollten weder die Eltern noch die Kinderärzte die Verantwortung dafür übernehmen, einen zwar zugelassenen, aber nicht von der STIKO empfohlenen Impfstoff an Jugendliche zu verimpfen. Und das wiederum führt dann wieder zu dem Quarantänechaos, das Maxikid beschrieben hat. Wie man es auch dreht und wendet, in einer Pandemiezeit ist keine Entscheidung pro oder kontra Impfempfehlung "politisch und wirtschaftlich unabhängig". Daher kommt meines Erachtens auch der Elfenbeinturm-Vorwurf.
Ja, genau, sie sind unabhängig und machen das ehrenamtlich, das ist schön. Aber es ist eben auch nicht ihr Hauptjob, sondern läuft neben vielen anderen Aufgaben nebenher. In der Pandemie ist das dann ein Problem. Es ist eben auch ein deutsches Muster kompromissorientierte Strukturen zu bilden, die dann langsam sind. Das hat viele Vorteile, aber in der Pandemie ist es nicht so super
Man sieht das gleiche Muster eigentlich auch bei anderen innovativen Projekten und Medikamenten in Deutschland. Deutsche sind sehr, sehr risikobewusst. Das hat Vorteile. Aber auch Nachteile. Ich sehe das komplett wie Hase, in einer Pandemie reagiert man so langsamer als andere. Und nicht zulassen oder empfehlen heißt hier eben de facto ziemlich sicher unnötige Totgeburten. Grippeimpfung war genau das Gleiche in Grün. Kam in Deutschland viel später. Stiko trifft sich auch außerplanmäßig. Und es hängt schon an Daten. Sicherheitsstudien laufen nicht über Nacht. Die Frage ist, wieviel Sicherheit brauchst Du. Oder akzeptiert man ein Restrisiko, weil völlig klar ist, dass wir hier NoCovid nicht zum Laufen kriegen und so Schwangere nicht zu schützen sind.
Was Wieler damit meint ist mir schleierhaft. 1stens gibt es in der STIKO personelle Überschneidungen mit anderen (angeblich abhängigen) Nationalen Impfgremien und 2tens sind die Experten dort (wie überall anders auch) Universitsmitarbeiter. Wo soll denn da der große Unterschied sein? Dass sich die STIKO für mich entzaubert hat, habe ich eh schon etliche Male geschrieben. Die ist ein Puzzelteilchen der Erklärung für die geringe Impfquote im deutschsprachigen Raum.
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