Gold-Locke
Hallo zusammen, ich habe vor ein paar Tagen eine Talkshow gesehen, wo u.a. ein Lungenfacharzt zu Gast war. Der erzählte, dass nur jeder zehnte Covid 19-Patient, der an ein Beatmunsggerät angeschlossen wird, dies überlebe. Die große Mehrheit der beatmeten Patienten verstirbt also trotz aller Bemühungen. Das war mir so in diesem Ausmaß nicht bewusst. Der Lungenarzt sagte, dass Patienten, die "nur" mit Sauerstoff unterstützt würden, gute Überlebenschancen hätten. Die Patienten, die in Bauchlage an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden, hätten jedoch eine recht geringe Chance, das würde nur einer von 10 überleben. Wusstet ihr das ? Ich finde im Netz leider nichts dazu, hat jemand andere Infos oder Zahlen ? Liebe Grüße, Gold-Locke
Also ich arbeite nicht auf intensiv, allerdings mein Mann. Nicht jeder Patient ( auch nicht jeder Corona Patient) der beatmet werden muss liegt in Bauchlage. Bei uns im Krankenhaus heißt es wer beatmet werden muss aktuell hat ne 50/50 Chance, ob das stimmt weiß ich nicht aber 10 % finde ich sehr gering
Die meisten, die beatmet werden, sind schon sehr alt und in sehr schlechtem Zustand. Ist zwar kein Corona, aber mein Sohn musste nach einem Virusinfekt, ähnlich zu Corona, beatmet werden. Er hing 11 Tage lang an der Maschine, sediert und beatmet. Nach 11 Tagen hat sein Körper endlich den Virus besiegt und er konnte wieder selbstständig atmen. Er hatte, wie bei Corona üblich, eine beidseitige Lungenentzündung. Als Folgeschaden hat er, wie viele der Coronapatienten die beatmet wurden, eine Lungenfibrose. Das heißt, er hat eine geringere Lungenfunktion, da einTeil seines Lungengewebes vernarbt ist. Damit kann er aber völlig normal leben und hat auch eine normale Lebenserwartung. Er braucht keine Medikamente, ist topfit und nie krank, macht Sport, alles normal. Nur Corona kann er definitiv nicht gebrauchen. Aber, was ich damit sagen möchte, ein junger Körper kann sich von der Beatmung weitestgehend erholen. Aber insbesondere alte Menschen schaffen das nicht mehr.
Erstmal freut es mich sehr für deinen Sohn, dass er das alles so gut überstanden hat. Ja, dass junge, gesunde Mensch deutlich höhere Chancen haben, die Beatmungspozedur zu überleben, hat der Lungenfacharzt in der Talkshow auch gesagt. Im Durchschnitt wäre es jeder Zehnte - bei den Jüngeren deutlich mehr, bei den Älteren somit deutlich weniger ... Mir kamen die Zahlen auch erschreckend hoch vor, ich kann das als Laie nicht beurteilen, ob das so richtig ist. LG
Da habt ihr viel mitgemacht, wie schön, dass es deinem Sohn wieder so gut geht!
Wie belastbar jetzt diese Aussage hinsichtlich der Zahlen ist, weiß ich nicht. Aber Beatmung ist, vor allem für alte Menschen, ein hohes Risiko für alles Mögliche. je älter und je länger man beatmet wird, um so höher das Risiko für Folgeschäden/Langzeitschäden. Beatmung ist nicht witzig, ist kein Allheilmittel und oft die letzte Möglichkeit. Die Gefahr, hinterher als Pflegefall zu enden ist groß. Das war mir klar.
Ich glaube, da hast du etwas falsch verstanden. Wie hieß denn der Lungenfacharzt?
Dr. Martin Ehlers
Ja, war mir bewusst. Die Geräte sind im Endeffekt eigentlich nur da um den Angehörigen Hoffnung zu machen. Lediglich jüngere Patienten haben hier geringe Chancen zu überleben. Schade, dass das nur so wenig Leute wahr haben wollen.
Ja, das kenne ich aus den Berichten aus China. Am Anfang hieß es sogar, keiner, der Patienten, die ans ECMO angeschlossen werden, überlebe, und man es deshalb gar nicht erst zu versuchen brauche, weil es wohl eine unglaubliche Qual ist und doch nichts hilft. Deshalb war ich überrascht, als es in Europa losging und es aus Italien Meldungen gab, dass einige Patienten am ECMO überlebten. Aber die Faustregel ist wohl, wenn sich nach den ersten vier Tagen der Zustand so verschlechtert,, dass du intensive Beatmung über Maschinen brauchst, stehen die Chancen eher nicht so gut. Verzerrt natürlich dadurch, dass viele über 60 sind und/oder 40+ mit Vorerkrankungen.
Naja, aber eine ECMO ist kein Beatmungsgerät. An die ECMO kommen von vornherein nur die Patienten bei denen selbst mit maschineller Beatmung keine ausreichende Sauerstoffsättigung zu erreichen ist. An die ECMO kommen also die schweren Fälle der schweren Fälle. Und die Erfolge dieser Methode bei Erwachsenen sind ohnehin eher dürftig. LG Inge
...und nicht nur bei Erwachsenen, auch bei Kindern ist die ECMO Erfolgsrate weit entfernt von 100 %. Natürlich wie immer in Abhängigkeit vom Grund der ECMO und Corona völlig außen vor. Grüße, Jomol
Ich habe jetzt gerade von einem anderen Arzt gelesen, der sagt, die Überlebenschance von beatmeten Coronapatienten auf der Intensivstation, liege bei fünfzig Prozent. Es käme im Wesentlichen auf den allgemeinen Zustand des Patienten an.
Nich von Corona, aber ja, ist mir bekannt. Auch die erhöhte Gefahr an Komplikationen.
In einer der Sondersendungen sagten sie dieser Tage, dass die Überlebenschance bei Beatmung 70 Prozent beträgt. LG
Nach dem RKI-Rechenmodell (s. RKI-Webseite) versterben 50% der ITS-Patienten.
Schau mal, hier gibt es eine Übersicht von Studienergebnissen zu dem Thema (leider nur auf Englisch): demnach lag die Überlebenschance von kritischen Fällen auf der Intenivstation bei 51%, und bei invasiv mechanischer Beatmung sank die Überlebensrate in einigen Kliniken auf 3%. https://www.thelancet.com/journals/lanres/article/PIIS2213-2600(20)30161-2/fulltext
Oh weh, bitte macht euch doch nicht mit irgendwelchen total falschen Aussagen selbst so eine Panik. Ein Lungenfacharzt sagt in einer Talkshow... Wenn solche Aussagen wahr sind würde ich sofort Morgen meine Kündigung einreichen. Außerdem sind Lungenfachärzte keine Spezialisten für eine differenzierte Beatmung oder ECMO. Das ist in der Regel in der Hand von Anästhesisten. Die Bauchlage das Todesurteil??? Nein, das haben wir schon immer gemacht. In Rückenlage werden die unteren Abschnitte der Lunge schlechter belüftet. Wenn man den Patienten zwischenzeitlich in Bauchlage dreht dann haben diese Lungenbereiche auch wieder die Chance belüftet zu werden und am Gasaustausch teilzunehmen. Ob ein Patient das überlebt oder nicht ist nicht nur eine Frage der Lunge sondern aller Organe. Und ja, in den 22 Jahren die ich jetzt arbeite habe ich schon viele Patienten gesehen die an der ECMO hingen und das ohne Folgeschäden überlebt haben. Am schönsten war immer wenn uns die Patienten dann irgendwann später besucht haben. Dann weiß man warum man seinen Job macht. Aber natürlich gibt es genauso Patienten die es nicht schaffen. Aber Beatmung ist doch nichts mit dem Angehörige beruhigen will.
Danke, gerade im Blick auf dem Beitrag von Luna Sophie finde ich Deinen Beitrag hoffnungsvoll.
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