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Frage zu "Superimmunität" gerne emilie.d.

Frage zu "Superimmunität" gerne emilie.d.

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich habe mal eine blöde Frage, ich höre immer eine abgeschlossene Impfung + Infektion ergibt Superimmunität. Weiß jemand, ob das auch gilt wenn man die Wildvariante hatte + 3 Impfungen mit Mrna Impfstoff? Ist das dann auch eine "Superimmunität" oder nicht? Also rein vom Prinzip, mir ist schon klar, dass jeder unterschiedlich viele Antikörper etc. entwickelt usw. Lg


emilie.d.

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Unter Hybridimmune / Superimmune verstehe ich Infektion(en) plus Impfung(en). In Nature war im Dezember ein Paper, dass bei Omikron es gar nicht raus ist, ob Superimmune wirklich so viel besser sind bei der Variante. https://www.nature.com/articles/d41586-021-03674-1 Keine Ahnung, wie da der aktuelle Stand ist.


zweizwerge

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Huhu, wenn ich etwas hinzufügen darf: von Superimmunität würde man nach Infektion + Impfung sprechen. Nicht unbedingt aber nach Impfung und dann Infektion. Wobei das alles natürlich im Zusammenhang mit Covid19 noch nicht völlig erforscht ist. Ein Grund für eine wahrscheinliche Rolle der Reihenfolge ist die "Antigenerbsünde", siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Antigenerbs%C3%BCnde . Theoretisch betrachtet hieße das im Fall von SARS-CoV2, dass eine Impfung nur Ak gegen das Spike-Protein induziert. Bei der Infektion danach sind so viele Ak gegen das spike-Protein da, dass auch hauptsächlich die entsprechenden B-Zellen getriggert werden (also ganz viele Ak gegen's Spike Protein hergestellt werden), aber wenig Ak gegen das Nukleoprotein entstehen (denn die bestehenden oder schnell herstellbaren Antikörper der Gedächtnisellen fangen die Viren vorher schon ab). Andersherum gibt's durch die Infektion eine diversifizierte Immunantwort. Die Impfung stimuliert dann zwar nur die Immunantwort gegen das Spike-Protein, das scheint aber zu reichen, dass der Schutz trotzdem supereffektiv ist - möglicherweise, weil im Hintergrund ja auch noch die Gedächtnis-Zellen lauern, die gegen das Nukleoprotein reaktiv sind. Und wahrscheinlich mehr T-Zellen ... Dennoch ist eine Impfung mE zumindest für die Erwachsenen sinnvoll, weil der Sinn der ganzen Aktion ja nicht ist, einen Preis für die beste Immunantwort zu gewinnen und dafür irgendwelche Risiken in Kauf zu nehmen, sondern das Risiko zu minimeren. Und wenn man zuerst eine Impfung und dann eine Infektion hatte und nun wieder gesund ist, dann hat man zwar vielleicht keine "Superimmunität", aber doch offensichtlich eine völlig ausreichende Immunität, die es erlauben sollte, optimistisch in die Zukunft zu schauen ;-).


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von zweizwerge

https://www.science.org/doi/10.1126/sciimmunol.abn8014 Wenn man dem science paper oben im link glaubt, scheint es egal zu sein, ob man vorher oder nachher eine natürliche Infektion durchmacht. Ob es die 'antigenic sin' auch bei SARS-Cov2 gibt, weiß man - mein Stand - bisher noch nicht.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Vielen Dank euch beiden


zweizwerge

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Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Das kannte ich noch nicht, danke für den Verweis. Hört sich ja schonmal gut an, hoffentlich bestätigt sich das.