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Experten legen Thesenpapier vor

Experten legen Thesenpapier vor

mirage

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Sechs Gesundheitsexperten, darunter Prof. Gerd Glaeske (ehemaliger „Gesundheitsweiser“) und Franz Knieps (ehemaliger Staatssekretär im BMG), haben ein Thesenpapier zur SARS-CoV-2-Pandemie verfasst. Sie beklagen u. a. die unzureichende Datenlage. So sei bspw. die Zahl der gemeldeten Infektionen nicht aussagekräftig, weil die Zahl asymptomatischer Infektionen unbekannt sei. Daher müssten populationsbezogene Stichproben erfolgen. Aus dem gleichen Grund werde die Sterblichkeit überschätzt. COVID-19 werde derzeit vor allem in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Betreuungseinrichtungen verbreitet, und zwar nicht homogen in der Bevölkerung, sondern lokal über begrenzte Cluster. Die Präventionsstrategien (z. B. social distancing) seien schlecht theoretisch abgesichert, in der Wirksamkeit beschränkt und zudem paradox (je wirksamer, desto größer die Gefahr einer zweiten Welle) sowie hinsichtlich der Kollateralschäden nicht effizient. Daher sollten besser die Risikogruppen in den Blick genommen werden: hohes Alter, Multimorbidität, institutioneller Kontakt und Zugehörigkeit zu einem lokalen Cluster. Zudem sollten die Betreuungs- und Behandlungsprozesse von Infizierten und Nicht-Infizierten getrennt und eine Hochrisiko-Task-Force aufgestellt werden. Abschließend betonen die Experten, dass demokratische Grundsätze und Bürgerrechte nicht gegen die Gesundheit ausgespielt werden dürften. Kritik an den handelnden Personen sei mit ihrem Vorstoß nicht verknüpft, betonen die Autoren. Im Gegenteil: Die hätten in den vergangenen Wochen unter den Bedingungen einer „noch unvollständigeren Information“ als heute entscheiden müssen.


mirage

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Zwischen der Bundeskanzlerin und insbesondere den beiden Ministerpräsidenten Markus Söder (Bayern) und Armin Laschet (NRW) gibt es Streit über den Fahrplan aus dem Lockdown. In einer Fernsehansprache forderte Laschet einen „Fahrplan für eine Normalisierung des öffentlichen Lebens – in kleinen, wohlüberlegten Schritten“. Kollektiver Verzicht sei nur dann weiterhin möglich, wenn es auch eine „Aussicht auf Normalisierung“ gebe. Eine von der NRW-Landesregierung eingesetzte Expertengruppe hatte am Samstag u. a. vorgeschlagen, Schulen, Unis und Einzelhandel nach und nach wieder zu öffnen. Grundlage ist eine Studie des Virologen Hendrik Streeck, der aus den vorläufigen Ergebnissen einer repräsentativen Stichprobenuntersuchung in Heinsberg den Schluss zieht, dass die Sterblichkeit deutlich geringer und die Zahl der bereits Immunisierten deutlich höher ist als bislang angenommen. Daher sei eine schrittweise Rücknahme der Quarantänisierung vertretbar. Risikogruppen müssten aber verstärkt geschützt werden, so die Forscher. Widerspruch kommt aus Bayern: „Wer zu früh lockert, riskiert einen Rückfall“, sagte Ministerpräsident Söder (CSU).


Trini

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Ich fürchte aber, dass die Politik weiter Panik schüren wird und nicht auf Herrn Streek hört. Man hat nun mal Herrn Drosten als einzig Wissenden auserkoren. Trini


Einstein2.0

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Ist es nicht langsam fast egal wer was wie entscheidet, weil es doch generell immer falsch ist, was die Regierung beschließt? Da interessiert es doch auch nicht, dass Deutschland mit den Maßnahmen bisher als sicherstes Land gilt. Wäre es anders, gäbe es auch Geschrei, oder noch viel mehr, weil viel mehr Opfer. Blenden wir lieber weiterhin andere Länder aus, in denen man vor Leichen nicht mehr weiß wohin und glauben das, was wir wollen, weil es einfach und bequem ist!


Mitglied inaktiv

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Ich denke, die Wahrheit liegt in der Mitte. Perspektiven müssen her, eine gute Kommunikation. Ein langsames Öffnen, aber ein langsames Öffnen. Regional läuft es sehr unterschiedlich, ein Corona-Hotspot- Landkreis sieht es anders als ein Landkreis, der immer weiter rückläufig ist. Und ja, es wird eine zweite Welle geben. Und die wird fies werden. Und ja, wir werden uns dieser Welle irgendwann stellen müssen.


Möhrchen

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Es laufen derzeit viele Studien zu diesem Thema- Herr Streek war jetzt der Erste, der (Zwischen!-) Ergebnisse vorgelegt hat - die Ergebnisse sind interessant, aber doch auch nicht auf ganz Deutschland übertragbar (und das sagt er ja selbst) und somit für mich keine Grundlage, auf der Entscheidungen für ein ganzes BL oder gar für ganz Deutschland getroffen werden sollten; für den Kreis Heinsberg mit seiner besonderen Corona-Historie mag das als Grundlage dienen können.


cube

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wie soll das gehen, frage ich mich? Die arbeitende Bevölkerung wird ja dann auch wieder geschäftlich reisen bzw. pflegt geschäftliche Beziehungen zu Firmen in anderen Bundesländern. Wenn diese aber nun völlig unterschiedlich öffnen - wird das evt. der Wirtschaft nicht wirklich helfen. Und: in einem Kreis mit großzügigen Lockerungen steigt die Infektionszahl erst mal wieder an (vorhersehbar) - und trägt diese per Geschäftsterminen, Reisefreiheiten privater Natur dann aber in die bisher nur schwach betroffenen Städte/Gebiete zB. Und dann wird Riesengeschrei sein mit Schuldzuweisungen etc. Ich wäre stark dafür, das alle BL´s gleich agieren - und sei es nur, damit die Menschen ein besseres Gefühl haben was ihren Schutz angeht, gleichermaßen von Lockerungen profitieren etc


Mitglied inaktiv

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Nehme ich doch mal wieder die Schwimmbäder als Beispiel und da meine ich jetzt nicht gleich die Erdinger Therme oder Tropical Island, sondern die kleinen Schwimmbäder. Und hier natürlich mit Auflagen, meinetwegen mit Attest vom Arzt, das die Person aus gesundheitlichen Gründen Schwimmen soll. In Teilen auch Fitnessstudios mit Gesundheitssport. Da könnte man etwas machen. Also der Gesundheit förderlich und keine andere Möglichkeit, nicht zum Muskelpumpen aber zum Aufbau für denen, die es aus ärztlicher Sicht brauchen. Das wäre denke ich möglich mit Auflagen. Also regional entschieden. Auch anderes, wie Selbsthilfegruppen und Tafeln, Facetoface-Beratung auf Abstand.


Mitglied inaktiv

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Genau, und: Ich kann diese These von der Konkurrenz zwischen Drosten und Streeck wirklich nicht mehr hören. So was passiert, wenn (reißerisch berichtende) Medien übers Ziel hinausschießen und man nur diese Artikel liest. Drosten und Streeck sind Naturwissenschaftler, keine Wirtschaftswissenschaftler, Soziologen oder Politiker. Hämmert euch das mal in die Köpfe, Leute. Für die politischen und gesellschaftlichen Entscheidungen sind andere zuständig, und die Kommunikation wird von Medien gemacht. Dass sich Laschet, Merkel und Söder aktuell über die zu ergreifenden Maßnahmen streiten und Uneinigkeit herrscht, ist übrigens ein ziemlich deutliches Zeichen dafür, dass wir in einer funktionierenden Demokratie leben.


Einstein2.0

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du mutierst hier noch zu meiner besten Forenfreundin! Meine Hausärztin schreibt mir dieses Attest sofort! Sehr guter Plan, das Bad wäre auch nicht überfüllt und überhaupt, bin systemrelevant und muss psychisch und physisch fit bleiben! Und jetzt im Ernst, ich nehme es wie es kommt und freu mich auf jede Lockerung, auch wenn ich dabei etwas Bauchschmerzen bekomme, weil die nächste Welle heftiger wird. Habe mich ans workout gewöhnt und für die Ausdauer muss ich mich endlich mit dem Rennrad anfreunden, kam leider noch nicht dazu. Erst hatte ich Dienst und dann hat es geschneit... Würde auf Friseur und Schuhe verzichten, verstehe aber den Einzelhandel und gehe davon aus, dass die auch ohne mich überrannt werden!


cube

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Ich wäre einfach dafür, dass es einheitlich geregelt wird, damit nicht wieder die Verwirrung und auch Diskussionen darüber losgehen, warum man in x jetzt dies und jenes darf und bei uns nicht - insbesondere, wenn man in Rufweite zur Ländergrenzen wohnt oder zB in x wohnt, aber in y arbeitet. Ach, vielleicht bin ich auch einfach nur langsam angenervt ;-) ZB vom Laschet - sobald Käpt´n Söder etwas sagt, steht das kleine Männlein parat nach dem Motto "also wenn der was sagen darf, dann will ich aber auch!"


Häsle

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Man könnte schon einiges möglich machen. Die Tafel hat hier umgestellt. Es werden fertig gepackte Tüten in einer großen Halle aufgestellt. Betrieben wird das aktuell von Freiwilligen der örtlichen BRK-Gruppe, da die Mitarbeiter der Tafel alle schon älter sind und damit einer Risikogruppe angehören. Auch von einer Hilfsorganisation weiß ich, dass sie immer noch jede Woche Lebensmittel anbieten. Aktuell auch komplett in vorgepackten Tüten mit unterschiedlichen Sachen (für Allesesser mit/ohne Möglichkeit zu kochen, und sogar für ihre Stammkunden mit Unverträglichkeiten oder anderen Gründen, manches nicht zu essen).


Möhrchen

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Eben! Ich habe beruflich mit Wissenschaftlern zu tun und da sind gerade die aus dem Bereich der Naturwissenschaften einfach auf Fakten bedacht und sagen es so, wie es ist - diejenigen, die viel eloquenter kommunizieren, sind in anderen Bereichen zu finden (Wirtschaftswissenschaften, Maschinenbau, EIM usw.). Wenn es bei den Naturwissenschaftlern Schwierigkeiten / Änderungsbedarf in ihren Forschungsprojeketen gibt, schalte ich mich da auch gerne gerade bzgl. der Kommunikation beratend ein, damit da nicht das "Falsche" rüberkommt...bei den anderen ist das seltener nötig...da ist oft mehr Feingefühl bzgl. Kommunikation vorhanden.


Mitglied inaktiv

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Ich persönlich kann noch verzichten, sollte zwar wegen Rücken ins Fitnessstudio, ist aber nicht verschrieben worden, also eher ärztlicher Rat aber selbst bezahlt. Ich muss auch nicht ins Schwimmbad derzeitig, war ich seit Monaten nicht und muss da auch jetzt nicht rein. Zuhause habe ich meinen Crosstrainer, aber es gibt genug Menschen, die den leichten Sport medizinisch brauchen, keine eigene Möglichkeit haben und die dann Vorrang haben sollten. Da sehe ich tatsächlich eine Möglichkeit der vorsichtigen Öffnung. Auch, damit die Leute nicht kränker werden. Das Jungvolk kann joggen oder Onlinekurse machen. Einzelhandel... Hmm, sehr langsam.


Einstein2.0

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Habe festgestellt, das Schwimmen bei mir mittlerweile eine psychische Sache ist. Die Fitness konnte ich dank quasi angeschwommener Muskulatur bisher ganz gut aufrecht erhalten, macht aber halt keinen Spaß. Rheumabeschwerden bleiben bisher aus, das hatte ich ja am meisten befürchtet. Aber, das Geräusch, wenn man im Wasser ausatmet, das stupide Hin und Her und dabei nur mit sich selbst zu sein, das vermisse ich wirklich sehr! Das Jungvolk joggt auch fleißig, wie ich sehe. Finde ich einen sehr positiven Nebeneffekt, dass die Nation sich endlich mehr bewegt! Gestern äußerte man Bedenken, dass die immunität zwecks der fehlenden Auseinandersetzung mit Erregern abnehmen könnte. Ein interessantes Argument, aber ich denke, da sehr viele Menschen nun Bewegung an der frischen Luft kennen gelernt haben, wird sich das eher positiv auf das Immunsystem auswirken.


Mitglied inaktiv

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Wir sind immer viel und gerne draußen, Waldbaden, soll ja auch sehr gut sein. Meine Mittagspause verbringe ich draußen, auch bei Regen. Und drücke damit die durchschnittliche Krankentage bei uns auf dem Flur sehr, da Erkältungskrankheiten eher selten bei mir sind. Ein bisschen nervt es mich aber schon, das mehr Leute im Wald sind und lärmen Ich denke persönlich hilft moderater Sport und Waldbaden auch gegen "Corona"Vorbeugend und für die Abwehrkräfte.


Berlin!

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Zum Einen ist es richtig, wenn die oben zitierte Expertengruppe sagt, dass man Grundrechte nicht gegen Gesundheit ausspielen darf. Sehe ich absolut genau so und ich halte die ganzen Verordnungen nach wie vor für eklatant verfassungswidrig. Zum anderen gibt es Länder, die die Lage besser oder wenigstens genau so gut im Griff haben, Singapur zB. Und dann kann man Deutschland und Italien, Deutschland und Spanien etc. einfach nicht 1:1 vergleichen. Und Deutschland und die USA erst recht nicht.....nur hinsichtlich der Hässlichkeit der Frisuren der Staatsoberhäupter vielleicht.


Einstein2.0

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Ja, meine AU Tage sind an einer Hand abzuzählen. Ich geh immer ab Haustür und da geht es einigermaßen. Meistens auch erst gegen Abend, da hat man Ruhe.


Luna Sophie

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Wenn man sich die bekannten Fallzahlen anschaut, dann gibt es regional große Unterschiede. Können da wirklich alle Bundesländer gleichziehen? Wenn in einem Landkreis 1365 von 100.000, in einem anderen 382 von 100.000 und in einem weiteren 18 von 100.000 positiv getestet und gemeldet sind, kann da, sollte da wirklich gleich reagiert werden? Ja, es muss gelockert werden, aber ob überall gleichzeitig und gleich oder ob es sinnvoller ist in Etappen und unterschiedlich. Darüber muss diskutiert werden dürfen. Für alle Betroffenen ist es hart. Aber bei Arbeitslosigkeit gibt es Hoffnung auf Arbeit. Selbst wer Pleite geht und hohe Schulden hat, kann daran arbeiten. Tote können nichts mehr.


Mia186

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@Trini Genau richtig erkannt. Drosten wurde auserkohren und die Meinung der anderen 10.000 Viologen wird nichtmal gross beachtet. Ein Schelm der Böses dabei denkt! Wusstet ihr eigentlich, dass wenn ein Motorradfahrer bei einem Verkehrsunfall stirbt und bei ihm zufällig Corona nachgewiesen wird, er als Coronatoter gilt? Willkommen in der Realität! Bestimmt gut für die Statistik... Meine Meinung Mia


caruscha

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Ich frag mich, ist euch das nicht zu müßig, hier Überlegungen immer zu anzubringen, wie man jenes und solches in Verbindung mit Lockerungen steuern kann? Wir können es nicht ändern. Wir müssen mit dem Virus leben. Lockdown bis Impfstoff geht nicht. Nach Lockerungen alles immer wieder zu rammeln und wieder auf machen und das stets und ständig ist belastend. Das Problem löst sich nicht, wenn die Maßnahmen jetzt noch x Wochen verlängert werden, wie sich das einige wünschen. Aufgehoben ist nicht aufgeschoben. Wenn das ein wenig am Thema vorbei ist, bitte ich um Entschuldigung, nur fällt mir hier immer mehr auf, dass es im Prinzip immer um das Gleiche geht und viel Energie und Zeit in Glaskugelspiele investiert wird. Gucken wir mal, was heute Abend an Erkenntnissen da ist. Bleibt alle schön gesund.