SybilleN
Der Spiegel hat heute folgenden Artikel veröffentlicht: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/corona-in-deutschland-vertrauliche-regierungsstudie-beschreibt-verschiedene-szenarien-a-1cafaac1-3932-434d-b4de-2f63bce0315d Darin heißt es:"Um das Testen schneller und effizienter zu machen", heißt es in dem Papier des Innenministeriums, "ist längerfristig der Einsatz von Big Data und Location Tracking unumgänglich". Ich interpretiere das mal so, dass unsere Mobilfunkdaten zukünftig auch personengenau genutzt werden sollen, etwa um Quarantänemaßnahmen oder Ausgangsbeschränkungen zu überwachen (und ja: mit dem entsprechenden Gesetz wäre das möglich). Die Mobilfunkdaten sollten ja (da noch anonymisiert) letztes Wochenende schon Auskunft darüber geben, wie gut wir Bürger uns an die Maßnahmen halten. Wie findet ihr das? Ich finde es gut, konsequent zu testen aber ich habe so langsam Angst, dass die Krise als Türöffner für Überwachung genutzt wird, worauf der ein oder andere Politiker schon wartet. Meine Eltern schalten ihre Handys immer schon aus, wenn sie raus gehen- zum Akku sparen :-D
Wenn mein Handy zu Hause liegt und ich draußen rumlaufe was bringt es? Oder auch ausstellen? Wir haben nicht immer unsere Handys dabei.
So ist das bei uns auch. Meistens liegt es zu Hause.
Ich bin auch viel ohne Handy unterwegs, grade jetzt, wenn keine Termine anstehen, da nehm ich mein Handy nicht mit. Wenn ich meine Spaziergänge mache, dann bin ich meist ohne unterwegs und tracking sieht, dass ich mich nicht bewege, weil mein Handy zuhause liegt...
Mit den Daten der Mobilfunkanbieter kann man keine Infektionsketten tracken, das ist zu ungenau und abhängig von der Dichte der Sendemasten. Da hatte der Hr. Spahn wohl nur einen feuchten Traum der allumfassenden Überwachung. In Asien werden aber Apps benutzt, die ein solches Tracking ermöglichen. Und das ist auch hier die Idee: sich solidarisch und unterstützend verhalten wollende Menschen installieren die App und liefern Daten. In Südkorea (?) ist das aber bereits so eine Sache mit der Freiwilligkeit: hat man die App nicht, darf man nicht mehr mit dem Bus fahren.
Das ist ja interessant! Ich ging davon aus, dass ein Mobilfunkanbieter recht genau bestimmen kann, wo in der Wabe ein Teilnehmer ist. Egal ob Spahn oder Seehofer - die sollen sich bitte vorrangig darum kümmern, dass die Krankenhäuser die Ausrüstung / Ressourcen haben, die sie brauchen, bevor sie sich an die Überwachung machen ...
Ich melde mich zu diesen Themen normalerweise nicht, weil meine Meinung konträr zu der gängigen Meinung in Deutschland steht. Vielleicht habe ich einfach zu viele Jahre in Korea gelebt. Wie auch immer, ich stehe der uneingeschränkten Teilung persönlicher Daten nicht so kritisch gegenüber. Letztendlich geht es immer um die Risikoabschätzung nicht des Einzelnen, sonder der Gesellschaft als ganzes: ausgehend von der Annahme, dass da draußen viele Kriminelle lauern, die die Daten verwenden, dem gegenüber eine ausreichende Menge an nützlichen Anwendungen stehen muss. Wenn der Nutzen sich mit dem Schaden das Wasser reicht, oder gar überwiegt, habe ich persönlich weniger Hemmungen, Daten zu teilen, sofern es der Allgemeinheit hilft. In Korea, mit ihrem extrem starken sozialen Netz, der engen Familien- und Freundebindung, und unter der ständigen, sehr realen Gefahr durch die unmittelbaren Nachbarn im Norden, überwiegt für die meisten der Nutzen durchs Teilen (schon immer, nicht nur zu Zeiten Coronas). Deshalb: In Extremsituationen (wie z.B. der anhaltende Kriegszustand der Koreas, oder der Pandemie in Europa) sehe ich persönlich ebenfalls mehr Nutzen für die Gemeinschaft. Allerdings ist mir auch klar, dass vielen in Deutschland der Gemeinschaftsgedanke um ein Vielfaches ferner liegt als dem Durchschnittskoreaner, weshalb sich solche Ansätze vermutlich schnell tot laufen. Solange es hier einem selber besser geht, wenn man wichtige Güter hortet, sich in seinem Haus mit Garten einigelt und ja nichts mit Unbekannten teilt, wird es natürlich nicht laufen. LG Katia
Ich habe lange in Japan gelebt - und ich sehe es sehr ähnlich wie du. Das mit den Bewegungsdaten ist Dich pipifax. Diese überzogene Angst vor einer „Überwachung“ ohne genau zu wissen, wovon man spricht.... Was meint ihr denn, was Google (Googlemaps) mit euren BewegungsDaten macht? Oder mit euren virtuellen Bewegungsdaten in Netz? Ihr nutzt alle fleißig Payback? Wunderbar - hier verkauft ihr die Informationen über eure gesamten einkaufsinhalte für ein paar Cent Rabatt... Ihr nutzt „free“ E-Mail? Auch da bezahlt ihr sehr teuer mit euren Daten! Die ganzen feinen googlemails und Hotmails laufen über amerikanische Server.... Es ist doch viel besser, man stimmt bewusst einer zeitlich und vom Grunde her befristeten Auswertung zu, die dann danach wieder abgestellt wird...
Ja das ist inkonsequent- genau aus dem Grund nutze ich all das (Payback, Amazon, WhatsApp ..) auch nicht. Aber ich gehöre eh zur Aluhut-Fraktion. Angesichts dessen, dass man ja durchaus aus der Geschichte lernen darf, und es in den letzten 80 Jahren zwei Regime auf deutschem Boden gab, die die Daten ihrer Bürger missbräuchlich verwendet haben und die „Pannen“ bei staatlichen Vorhaben (Gesundheitskarte, LKW-Maut) auch nicht wirklich vertrauenserweckend sind, sehe ich das als staatliche Absicht sehr kritisch - denn dem einen guten Zweck folgen weitere nach. Als freiwillige App ist das auch okay - aber das werden wohl nicht allzuviele ohne Gegenwert / Nutzen tun.
Ich finde es auch in Ordnung. In Korea hat es ja anscheinend mit diesen Maßnahmen geklappt. Ich habe nichts zu verbergen, also ist es mir egal ob jemand weiß wo ich bin. Wenn man so viel Wert auf den Schutz seiner Daten legt dürfte man auch kein Payback, keine Kreditkarte oder Online Shopping nutzen.
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