AliceBrownful
Ich weiß, dass es hier ja auch einige Anleger gibt, deshalb bin ich besonders gespannt, wie ihr zu dem Thema steht. Viele Unternehmen haben ja schon beschlossen, auf Grund der Corona-Lage keine Dividenden für 2019 auszuschütten. Es gibt aber auch Unternehmen wie Daimler oder VW die trotz Kurzarbeitergeld, also staatlicher Unterstützung aus Arbeitslosenversicherung, und nun ja auch die Forderung nach Kaufprämien (aus Steuergeldern finanziert), daran festhalten, Dividende für 2019 auszuschütten. Ich finde das ehrlich gesagt ziemlich dreist. Es wird Geld ausgeschüttet, das erwirtschaftet wurde, aber anstatt es nun in die Rettung der Unternehmen zu stecken, wird es auf Kosten der Allgemeinheit umgelegt, damit Aktienbesitzer ihre Kohle bekommen. Ist das nicht halt das Risiko, wenn man Aktien kauft, dass man halt auch mal leer ausgeht, aber dafür halt die Aussicht hat, Geld ohne Arbeit als Gegenleistung zu bekommen? Die Hauptversammlungen sind ja noch nicht gelaufen, also kann sich das ja auch noch ändern. Aber bisher sieht es ja nicht danach aus. Hartz IV bekommt man ja auch nur, wenn man bedürftig ist. Sollte man beim Verteilen von staatlichen Hilfen an Großkonzerne nicht also auch das Subsidiaritätsprinzip anwenden und vorraussetzen, dass Überschüsse zunächst eingesetzt werden, bevor staatliche Hilfe in Anspruch genommen werden kann?
Solange die Hauptverhandlungen sind, sind noch keine Bechlüsse gefallen. Und solange die Rechtslage ist wie sie ist müssen die Vorstände der Aktiengesellschaften davon ausgehen, dass sie Dividende zahlen (müssen). Interessant die Frage in welchem Verhältnis die gezahlten Dividenden zu den empfangenen Leistungen stehen. Ich gehe mal davon aus, dass diese vielfach nur Peanuts im Vergleich zu den Leistungen sind.
Aber es gibt ja viele Unternehmen, die die Dividende gestrichen haben, es scheint ja also möglich zu sein, in diesen Unternehmen verzichten auch die Vorstände gänzlich/auf einen Teil ihrer Gehälter. Und natürlich bräuchten sie wahrscheinlich trotzdem staatliche Unterstützung, aber halt weniger.
Und genauso wie bei anderen staatlichen Hilfeleistungen könnte ja die Bedingung der vorrangigen Verwendung der eigenen Mittel an die Bewilligung der Hilfe geknüpft sein.
Erstmal eigene Mittel nutzen aber das wird vermutlich nicht kommen dagmar
leider vermute ich die Kaufprämie wird kommen und die herren machen sich die Taschen voll mit Ausschüttungen. Eigentlich ein Grund dort nichts zu kaufen
Wieso eigentlich, Ellert? Genau ein Grund , weshalb ich letztes jahr zum ersten Mal sehr bewußt KEINEN VW wollte - ich fahre nicht noch Reklame für eine Firma, die ich früher als sozial und fortschrittlich empfand (soweit möglich und im Rahmen und Vergleich zu anderen) und die nur noch mit Lug und Trug zu arbeiten scheint... Gruß Ursel, DK
1. bekommen die Firmen (egal welche) die Staatshilfen, ja, aber das ist ein Bruchteil von dem, was sie an Steuueraufkommen vorher auch gezahlt haben. 2. Anleger (und ich möchte bitten, dabei auch nicht nur an die mit 100€Scheinen um sich schmeißenden Zigarrerauchenden Großkopferten zu denken, sondern auch an ganz gewöhnliche Leute wie Du und ich) stecken ja auch vorher Geld IN die Unternehmen, die KAUFEN die Aktien ja, das ist eben auch Geld, mit dem das Unternehmen dann arbeiten kann. Das ist also nicht irgendwie "erschlichen" (Geld ohne Arbeit), sondern man steckt was rein und hofft, dass man mehr rausbekommt. Ich persönlich habe nur ein bisschen ETF Sparplänje, mien Mann legt aktiver an, sieht das aber als sehr langfristige Anlage, nicht als "da zahl ich dann den Sportwagen von". er hat Verluste, reichlich sogar, aber er bleibt ruhig und wartet auf den fast immer (in der Geschichte) folgenden Aufschwung und hat dafür auch noch 11/2 Jahrzehnte "Zeit".
Also mir wurde hier neulich noch erklärt (und so habe ich es aus meiner nachfolgenden Recherche auch verstanden), dass man die Unternehmen mit Aktienkauf nur in dem Moment unterstützt mit Kapital, wenn man die Aktien kauft, wenn sie zu Beginn ausgegeben werden, weshalb es moralisch auch egal ist, welche Aktien man besitzt. Danach wechseln sie nur noch den Besitzer mit Gewinn oder Verlust für ebenjenen, aber nicht für das Unternehmen. Aber ich lasse es mir gerne nochmal anders erklären. Auch wenn ich das Argument verstehe, dass man ja auch was gezahlt hat dafür und man auch wieder etwas raushaben möchte, möchte ich dem entgegensetzen, dass ja schon in Aussicht gestellt wurde, dass die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung wohl steigen werden, um die Löcher in den Kassen zu stopfen. Also müssen alle sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer das ausgleichen, also auch Mindestlohnempfänger, die wahrscheinlich im Leben nicht so viel Geld übrig haben, um es in Aktien zu stecken. Sind die wirklich dafür zu belasten, dass deutlich besser Situierte nicht zu hohe Verluste einfahren? Sollte man diese Belastung nicht so gering wie möglich halten? Und man sieht ja auch zur Zeit, dass die Renditeerwartung im Gesundheitssektor mitverantwortlich für viele Missstände ist, die jetzt dazu geführt haben, dass so ein Virus uns so belastet. Ist es also nicht mal an der Zeit das gesamte System zu überdenken?
nicht das s< stem oder die evtl. Staatshilfen gutheißen oder befürworten :) Und es gibt ja durchaus Anlagemodelle, wo man eben "kontinuierlich" als Sparplan immer wieder in die gleichen Fonds einzahlt (die dann ja aus den gleichen Aktien/Unternehmen bestehen). Insofern ist das schon ein Geldzufluss für die jeweiligen Unternehmen, wenn auch vielleicht von jedem Anleger nur 20 Euro pro Monat oder so. Ansonsten kann man durchaus so einiges überdenken und vielleicht auch ändern, klar. Ob alle immer alle Konsequenzen davon verstehen, ist dann die andere Frage.
Nur beim Börsengang oder wenn das Unternehmen später neue Aktien emittiert, fließt das Geld dem Unternehmen zu.
wo sind die denn dann? Siehste, ich bin echt nicht geeignet für echte Anlagestrategien ;)))))
Ah, so geht’s also auch noch, habe ich mal wieder was gelernt. Im Einzelfall kann es bestimmt auch sein, dass es jemanden hart trifft ohne die Dividenden, weil es um die Altersvorsorge geht, das ist natürlich auch mit zu betrachten. Der ganze Finanzsektor ist auch echt so verworren und teilweise absurd. Man kann ja auch Gewinne aus den Pleiten der anderen machen. Ich finde, dass Corona einfach das nächste Signal nach dem Klimawandel ist, dass es nicht so weitergehen kann wie bisher und gerade Großkonzerne, die global agieren mehr in die Verantwortung genommen werden müssen.
Die stecken im Fond. Angenommen du hast einen DAX-ETF, dann erwirbst du damit letztlich jeden Monat ein paar Minianteile der deutschen DAX-Unternehmen, vereinfacht gesagt (du erwirbst natürlich Fondsanteile, aber der investiert ja wieder in die DAX-Unternehmen). Du erwirbst mehr Anteile, wenn sie billig sind und weniger, wenn sie teuer sind. ETF-Sparen ist keine schlechte Idee. Die Wahrscheinlichkeit, dass du damit deinen Mann langfristig outperformst ist ziemlich hoch. Wird übrigens auch von Warren Buffet so empfohlen, für Leute, die sich nicht umfangreich mit Aktien (bzw. den zugrundeliegenden Unternehmen) beschäftigen wollen. Und umfangreich bedeutet zeitlich mehr, als dein Mann vermutlich da reinsteckt.
Etf hat er auch, aber eben nicht nur. Insgesamt ist er dabei aber seehr konservativ, kein Spekulant.. es macht ihm nur auch Spaß. Mir nicht im geringsten.
Ich tippe mal, dass er ein konservativer Spekulant ist.
Hallo, das sehe ich auch so. Zum einen gibt es nicht nur Großaktionäre, sondern viele kleine Anleger. Bei Dividenden und Boni geht es um Vorjahresgewinne und hierzu getroffene Vereinbarungen kann man nicht immer so einfach kippen. Und wie du sagst, mit ihrem Steueraufkommen wurde schon ein vielfaches bezahlt. Kurzarbeitergeld wird über die Arbeitslosenversicherung finanziert und wurde von diesen Unternehmen ja bezahlt. Gerade an der Automobilindustrie hängen ca. 1,8 Mio Arbeitsplätze. LG Goldbear
ist das alles kompliziert... Ich bin völlig unbeleckt von sowas aufgewachsen, mein Vater ist Lehrer gewesen, Mutter Hausfrau, Aktien, Fonds, Anlagen etc. kamen in meiner Realität gar nicht vor. Mein Mann ist völlig anders groß geworden und hat das sozusagen "gelernt", von seiner Mutter und seinem Patenonkel. Naja, ich schätze, ich habs für mich jetzt ganz okay gelöst.
Ich bin auch völlig unbeleckt von sowas aufgewachsen, habe das aber nachgeholt, in der irrigen Annahme, im Kapitalismus wüssten darüber alle Bescheid...
Da bin ich ganz bei dir. Ich frag mich vor allem, wie oft man die Autokonzerne noch mit Prämien retten will!
Wikipedia: In der Europäischen Union (EU-25) erwirtschaftete die Automobilindustrie im Jahr 2001 einen Umsatz von 643,550 Milliarden Euro, davon allein 264,525 Milliarden Euro oder 41,1 Prozent in Deutschland. Dafür beschäftigte sie rund 2.168.400 Mitarbeiter, darunter 863.201 oder 39,8 Prozent in Deutschland Ist halt die frage, was passiert, wenn die einfach dann irgendwann nicht mehr da sind. Tesla ?
Aber die Frage wäre ja, ob sie wirklich pleite gehen würden, wenn Gewinne nicht mehr an Aktionäre ausgeschüttet werden würden und die Vorstände nur noch 1/10 ihres Gehaltes bekommen würden (wäre bei einigen trotzdem noch fast ne Million, sollte reichen oder?!)? Ich habe in einer Grafik der Linken gelesen, dass der Gewinn bei Volkswagen 19,3 Mrd.€ betrug. Davon sind 4,73 Mrd. €als Dividende geplant. Der Vorstand hat laut Statista insgesamt um die 45.440.000 € verdient. Sagen wir also der Vorstand bekommt nur noch 1/10, also 4,5 Mio.€ + 4,73 Mrd € sind ca. 4,78 Mrd €. Teilt man diese auf 12 Monate sind das pro Monat ca. 398.333.333€. Vielleicht könnte Volkswagen damit überleben. Oder vielleicht auch nicht.
Mein Taschenrechner kann keine Milliarden, ich hoffe ich hab mich beim Nullen kürzen und wieder anhängen nicht verrechnet.
Auf den ersten Blick hast du völlig recht. Auf den zweiten Blick muss man drüber nachdenken, was das Nichtausschütten einer Dividende eventuell mit dem Kurs des Unternehmens macht und ob es dann anfällig für Übernahmen wird. Und ob wir das wollen.
Ich bin gespannt, du scheinst dich ja mit der Marterie auszukennen.
Marterie ist ein schöner Verschreiber, das passt manchmal gut.
Ich kenne mich ein wenig aus. Und ich halte das Investieren in Aktien übrigens für etwas sehr Linkes.
Ups, ausgerechnet, wenn man die Autokorrektur mal braucht, lässt sie einen im Stich. Meinst du das in Bezug auf gemeinsamen Besitz? Vom Grundgedanken könnte ich da mitgehen, aber so, wie die Einkommens- und Vermögensverteilung sich zur Zeit gestaltet und z.B Kapitalertragssteuer deutlich unter dem Spitzensteuersatz von Lohnarbeit liegt, verstärkt dies leider nur die ungleiche Verteilung von Vermögen.
Im Sinne der Möglichkeit der direkten Beteiligung an Unternehmen, also auch am finanziellen Erfolg des Unternehmens, jetzt mal ganz unabhängig von der Besteuerung.
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