Daffy
... sondern an unserer ´Moral`.
Es sind gerade einmal 14% der Intensivbetten mit Coronapatienten belegt UND Deutschland hat nach neuester, korrigierter Zählung 30 Betten pro 100.000 Einwohner (Frankreich 16, Spanien 10, Dänemark 8...). Bei Krankenhausbetten sieht es ähnlich aus (Deutschland 6, Schweiz 3.6, Schweden/Kanada 2.0...)
All diese Betten müssen gerechtfertigt werden, d.h. dürfen nicht leerstehen, also längliche ´Abklärungen` von Alterzipperlein und in besseren Zeiten wird auch mal ein Patient zum betreuten Schei...en aufgenommen (natürlich im Mehrbettzimmer, die (Mit-)Patienten haben einfach nur dankbar zu sein, beste Versorgung auf der Welt usw.).
Das bedeutet eben auch, dass ein älterer Mensch in Schweden bei schwerer Erkrankung eher palliativ betreut in vertrauter Umgebung bleibt und in Würde Abschied nehmen kann, während er in Deutschland mit Blaulicht auf Intensiv landet und anschließend als Schwerstpflegefall lallend und stöhnend in einem Heim landet. Heime, die immer weniger geeignete Bewerber finden und folglich auch diejenigen rekrutieren, die nicht »bei drei auf den Bäumen sind und die in den Zoos und Tierparks wegen mangelnder Empathie nicht eingestellt würden« (Claus Fussek). Im frommen Italien gibt es dämpfende Medikamente offensichtlich nur in Verbindung mit invasiver Beatmung - anders kann ich mir die Berichte von ´bei vollem Bewusstsein langsam erstickenden Menschen` jedenfalls nicht erklären
Übrigens - die aktuellen, hochoffiziellen Zahlen vom Landratsamt: Von 14 Coronaptienten auf Intensiv sind hier 6 vollständig geimpft. Nachdem man als vollständig Geimpfter fast nur auf Intensiv landet, wenn man hochbetagt ist oder multiple schwere Vorerkankungen aufweisen kann, wird offensichtlich auch bei diesem Personenkreis aufgefahren, was die Technik hergibt. Damit dürfen diverse, teils windige Intensivpflegeeinrichtungen sich auf Kundschaft freuen (wer keine wehrhaften Kinder und keine Patientenverfügung hat, hat es nicht besser verdient?)
Wer nicht geimpft wird, kriegt Corona, ist halt so. Ich kann mit Ungeimpften so gut leben wie mit Rauchern (im Freien), Motorradfahrern oder ´Fleisch-ist-mein-Gemüse`-Essern.
https://www.oecd.org/coronavirus/policy-responses/mehr-als-eindammung-antworten-der-oecd-gesundheitssysteme-auf-covid-19-e446c943/
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/ungeimpfte-pflegekraefte-warum-menschen-in-alten-und-pflegeheimen-gefaehrlich-leben-koennten-a-e6d1494b-4b98-49f5-9ec1-0270461ae93d (Hinter Bezahlschranke, kann man aber separat auf Blendle kaufen)
https://correctiv.org/aktuelles/gesundheit/pflege/2021/05/11/das-milliardengeschaeft-mit-beatmungspatienten-intensiv-beatmung-intensivpflege-gesundheit-pflege-pflegedienst/
https://www.rund-ums-baby.de/coronavirus/Die-Ka-ist-am-Dampfen_170797.htm
https://www.rund-ums-baby.de/coronavirus/Nochmal-damit-alle-begreifen-wie-es-vor-Corona-war-Ich-hoffe-Loretta-ist-nicht_171230.htm
"Bei vollem Bewusstsein langsam ersticken" Das alleine ist so ein weltfremder Schwachsinn. Weil es nicht stimmt. Viele wollen hier Maximaltherapie bis zum Schluss. Und da das heisst: Sedierung und ggf. Medikamente, die die Luftnot nicht nehmen, sie aber erträglich machen. Woher ich das weiss? Ich habe meinem Vater die Hand geraten, als er hoch sauerstoffpflichtig und mit Werten, die mit dem Leben nicht mehr vereinbar sind, gestorben ist. Ganz friedlich und ruhig. Auf einer Intensivstation. Umsorgt von Pflegenden, die für uns wie Engel waren und sich auch so benommen haben.
In Italien hat man damals aber angeblich die Leute bei vollem Bewusstsein ersticken lassen, das haben die ärzte ständig in den Interviews gesagt. Warum sie nicht wenigstens sedieren wurde nie erklärt. Wie ertrinken wurde auch oft gesagt.
Wahrscheinlich weil die Sedativa irgendwann nicht in ausreichender Menge da waren. Wir hatten letztes Jahr auch schon mal Lieferengpässe
Wo warst Du letztes Jahr? "Wenn sie sterben, dann spüren sie es, sie sind dabei ganz klar. Es ist, als würden sie ertrinken. Nur langsamer. So, dass sie alles mitbekommen.“" https://www.welt.de/vermischtes/article206551433/Coronavirus-in-Italien-Aerzte-berichten-aus-den-Krankenhaeusern.html
Dann starb dein Vater wohl nicht an covid... wenn ihr bei ihm sein konntet...
Hallo Daffy, In Italien sind viele Erkrankte zu Hause gestorben, weil da kein Notarzt geschweige denn der Hausarzt hingefahren ist. Und ja, diese Menschen sind zu Hause mit Luftnot gestorben.
Bei uns passiert das auf der Palliativ- oder normalstation. Warum auch nicht? Übrigens eigene Erfahrung noch vor corona.
Dazu gab es Berichte - mit dem Zusatz, man hätte schon auf ältere Präparate zurückgreifen müssen (die wohl schlechter verträglich sind im Vergleich zu Neuentwicklungen). Es waren also Mittel verfügbar. Man konnte intensiv behandelte Menschen einfliegen, aber keinen LKW mit Medikamenten nach Süden schicken?
Es ging um KH-Patienten - die Pfleger/Ärzte haben weinend Videointerviews gegeben
Mein Vater ist im März in Deutschland gestorben.
Ich spreche davon, wie es in Berlin in aller Regel läuft. Quelle: eine Internistin, eine Aisstenzärztin, ein Palliativarzt und ein Stationsarzt auf der Palliativstation. Die Ärztin auf der ITS hat bestätigt, dass natürlich sediert wird (Morphin in unserem Fall). Jemand, der erstickt, liegt nicht ruhig atmend da. Was und wie es in anderen Ländern während der Hochzeit der Pandemie war, kann ich aus eigener Erfahrung nicht beurteilen. Das Menschen, die luftnötig sind, qualvoll erstickend und bei vollem Bewusstsein auf einer deutschen ITS liegen gelassen werden ohne, dass eingegriffen wird, glaube ich eben einfach nicht.
> Das Menschen, die luftnötig sind, qualvoll erstickend und bei vollem Bewusstsein auf einer deutschen ITS liegen gelassen werden ohne, dass eingegriffen wird, glaube ich eben einfach nicht. Hab ich auch nicht geschrieben.
Sag ich doch, corona durchrauschen lassen, die alten und kranken daheim sterben lassen und die Rentenkasse freut sich. *ironie off*
Es lebe der sozialdarwinismus!!!
Hast du das rausgelesen? Respekt. Du und einstein, ihr verdreht so gerne.
Wer träumt nicht davon, gewickelt und über Schläuche versorgt monate- bis jahrelang dem breiten Querschnitt aus der Bevölkerung ausgeliefert zu sein, der bereit ist, den Job zu machen? Wobei ich immer nur von Pflegerin lese, die aussteigen - weil sie die Menschen nicht so versorgen können, wie es angemessen wäre. Frag Dich mal, wer bleibt
“Wer träumt nicht davon, gewickelt und über Schläuche versorgt monate- bis jahrelang dem BREITEN QUERSCHNITT AUS DER BEVÖLKERUNG ausgeliefert zu sein, der bereit ist, den Job zu machen? Wobei ich immer nur von Pflegerin lese, die aussteigen - weil sie die Menschen nicht so versorgen können, wie es angemessen wäre. FRAG DICH MAL WER BLEIBT“ Damit offenbarst du so viel über dich und führst deinen ( natürlich nur instrumentalisierten) humanistischen Anspruch aus deinem Ausgangsthread so offensichtlich ad absurdum. Es muss unerträglich für Pflegekräfte sein, jemanden, der sie ( verschwurbelt aber dennoch unverkennbar ) als Bodensatz der Gesellschaft bezeichnet, noch unvoreingenommen zu pflegen. Möge deine Haltung bei einer ( hoffentlich niemals notwendigen) pflegerischen Versorgung dein Geheimnis bleiben und mögest du niemals dem von dir so verachteten „Querschnitt aus der Bevölkerung“ in Abhängigkeit begegnen.
Du bist kein „guter“ Mensch, daffy.
Du fährst einen völkisch libertären Ansatz, der auf Stärke setzt und Schwäche so offensichtlich verachtet. Immer gerne unterlegt mit Beispielen aus dem Tierreich, gell?
Steh doch einfach ganz ehrlich dazu und lass die Moral einfach dort wo sie hingehört, bei den “Gutmenschen“, auf die du so herabschaust.
Schon lustig, dass du so auf mich fixiert bist. Bist immer zur Stelle, mich zu kommentieren.
> als Bodensatz der Gesellschaft bezeichnet
Wo das?
Die Arbeitsbedingungen sind hart, und das belastet am ehesten diejenigen, die mit Herzblut und Idealismus in den Job reingegangen sind. Die anderen gibt es natürlich auch.
Ich kann ja am wenigsten mit diesem Pseudohumanismus, der utopische Maximen aufstellt, die an der Realität einfach abprallen.
Welche Realität?
Die Deinige oder Meinige?
Der kategorische Imperativ gibt uns eine einfache Handlungsmaxime an die Hand, die im meiner Realität funktionieren könnte.
Du bist bei Ayn Raund, ich eher bei Jesus.
Das liegt an deinen überaus kompetenten Kommentaren, die einem auch wenn man versucht die zu überlesen, direkt ins Auge stechen. So daneben kann man doch gar nicht sein, denke ich immer. Aber du haust immer nochmal einen drauf. Das ist so unglaublich. Immer wieder.
Das ist Blödsinn! Hier kommen alte, multimorbide Patienten nicht mit Blaulicht ins Krankenhaus. Die Hausärzte haben da ein ziemlich gutes Händchen, wen man in Ruhe sterben lassen kann.
Bei uns schon. Ich hatte eine Endlosdiskussion mit den Schwestern im Heim in dem mein Opa starb. Letztendlich hat unser dazugerufener Hausarzt die Anweisung gegeben, dass nicht eingeliefert wird. Ansonsten wird hier regelmäßig eingeliefert. Die kommen dann teilweise mit gebrochenen Rippen von der Herzdruckmassage ins Krankenhaus und wären vermutlich lieber gestorben. Aber so ein Heimplatz bringt eben eine Menge Geld. Aber das Thema hatten wir hier ja schon oft.
Kann ich leider bestätigen. Ich musste bei meinem Vater SEHR deutlich werden, damit er in Ruhe gelassen wird. Macht eine Patientenverfügung. Ist keine Garantie. Aber besser als nichts tun und sagen. Mein Vater hat ehr deutlich gemacht, was er will und vor allem: was nicht. Und ich habe ihm versprochen, das durchzusetzen. Das war nicht leicht weil ich wusste, dass er dann stirbt. Aber es war eben nicht meine Entscheidung, fertig. Und schon gar nicht die eines Arztes.
Doof nur, dass in Deutschland Betten in den Bereich der ITS miteingerechnet werden, die in so ziemlich allen anderen Ländern als IMC klassifiziert wären. Somit schlechter Vergleich. Im übrigen bedarf ein Covid-fall auf Intensiv auch ca. 50% mehr personelle Ressourcen als der durchschnittliche Fall.
> Doof nur, dass in Deutschland Betten in den Bereich der ITS miteingerechnet werden, die in so ziemlich allen anderen Ländern als IMC klassifiziert wären.
Das hast Du schon mal geschrieben und natürlich würden mich die ´richtigen` Zahlen interessieren - es scheint da aber keinen Bedarf von Seiten der Mediziner zu geben, die Sache richtigzustellen. Haben wir dann NOCH mehr als dreimal soviele Krankenhaus(nichtintensiv)betten wie Schweden?
Warum du davon ausgehst, dass die alten Geimpften auf der Intensiv lieber sterben würden, verstehe ich nicht. Kaum einer von denen wollte an Corona sterben, viele haben sich in vollem Bewusstsein impfen lassen, weil sie C. nicht kriegen wollten. Zum Beispiel meine Eltern (80), Kategorie " mit Vorerkrankungen". Keine Lust, an einem doofen Virus zu sterben, wo sie ihre sonstigen Zipperlein doch gut im Griff haben. Von dem Moment der Einlieferung ins Krankenhaus bis zu dem Punkt, wo der Patient entscheidet, dass er so nicht mehr leben möchte, dauert es ja schon ein "Momentchen". Welcher ansonsten noch mitten im Leben stehende 80-Jährige würde denn nach seiner Corona-Diagnose sofort beschließen zu sterben? Das setzt ja voraus, dass es keine Heilung gibt. Von Vornherein diesen Personenkreis vom Heilungsversuch auszuschließen, halte ich für moralisch nicht vertretbar. Wenn Triage ansteht, wäre es wahrscheinlich dann sowieso der Fall. Außerdem widersprichst du dir selbst. Du redest in einem Atemzug von Überlastung der Krankenhäuser und von Patienten mit Alterszipperlei, die länglich abgeklärt werden und Leuten, die wegen Banalitäten da liegen. Es scheint also unter normalen Umständen recht viel Luft nach oben zu sein, wenn man damit Betten füllen muss. Vielleicht erklärst du das nochmal genauer.
Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem man ab 80 nicht mehr behandelt wird sondern nur noch eine Sterbebegleitung bekommt. Ich fand das auch in Schweden ganz schlimm. In meiner Familie ist gerade jemand 80 geworden, hat ausser Blutdruckschwankungen nichts. Meine Eltern sind Anfang 70,haben ein paar Vorerkrankungen, die sie nicht davon abhält jeden Tag 10 Km spazieren zu gehen und ein völlig normales Leben zu führen. Trotzdem haben sie ein höheres Risiko einen schweren Corona Verlauf zu haben. Sollen die dann auch gleich eine Sterbebegleitung bekommen, weil nur junge, starke Fitte leben dürfen. Bei einem Verwandten haben wir gekämpft, dass die lebenserhaltenden Maschinen nicht schon nach 3 Tagen abgeschaltet wurden, so schnell konnte man gar nicht schauen, wie es hieß er sei austherapiert. Er hat sich übrigens wieder erholt und lebt ein fast normales Leben, zwar im Rollstuhl, aber trotzdem lebenswert.
Wir haben in der Familie sehr viele 80 oder 85 Plus. LG
> Außerdem widersprichst du dir selbst. Du redest in einem Atemzug von Überlastung der Krankenhäuser und von Patienten mit Alterszipperlei, die länglich abgeklärt werden und Leuten, die wegen Banalitäten da liegen. Es scheint also unter normalen Umständen recht viel Luft nach oben zu sein, wenn man damit Betten füllen muss. Die Betten müssen möglichst ausgelastet sein, damit die Klinik überlebt. Ärzte/Pflegepersonal sind überlastet wegen des Personalschlüssels, unter Corona noch mal deutlich mehr, aber schon vorher - die alte Dame, die pünktlich zum Wochenende wegen wiederkehrendem ´Schwindel` aus dem Heim eingeliefert und tagelang durch die Diagnosemühle gedreht wird, muss schließlich ebenso versorgt werden wie jemand mit gebrochenem Bein.
Mutter sind die Ärzte sehr begierig darauf , dass alte multimorbide Menschen sterben - O-Ton von Krankenhaus-Ärzten ( mehrfach): Wiederbelebung ist aber nicht erwünscht bei ihm/ihr, nicht wahr? Bei meinem Vater wurde ich gedrängt, dem Therapieabbruch zuzustimmen (die Therapie war allerdings sowieso falsch, da er an einem nicht erkannten Krebs starb und nicht an Lungenentzündung).
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