Atombiene
Söder äußerte sich im ZDF zur Kita- und Schulstrategie wie folgt:
"Nichts überstürzen, vernünftig agieren. Da müssen auch die Inzidenzzahlen stimmen, der Wechselunterricht ist da das entscheidende [...] Es geht nicht einfach so ruckzuck, sondern das muss man sich überlegen, dazu braucht es ein Maskenkonzept, dazu braucht es ein vernünftiges Testkonzept, das beispielsweise für Lehrerkräfte und Schülerinnen und Schüler auch akzeptabel. Und wir brauchen auch ein Sozialkonzept, wo wir auch die Defizite, die sich über die Monate ergeben haben, Stück für Stück, gerade auch bei bildungsfernen Familien, wieder ausgleichen."
Also ich nehme mit, nach einem Jahr Corona hat man immer noch kein Konzept für Schulen und Kitas erarbeitet, aber man wird jetzt mal anfangen, sich damit zu beschäftigen. Applaus Dann sind wir ja nun einen Schritt weiter...
Tut mir Leid für diesen Thread, ja, wurde hier erst gestern debattiert. Aber ich wollte euch dieses Statement nicht vorenthalten. Gilt wahrscheinlich stellvertretend auch für alle anderen Bundesländer
Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte. An unserer Schule ist kein Unterricht ausgefallen, alles wird komplett gestreamt, Kinder ohne Geräte werden versorgt. Sorgen macht uns eher, dass es viel zu viel Bildschirmzeit ist. Durch weggefallene Klassenfahrten, Exkursionen etc. wurde sogar mehr Stoff vermittelt. Klar wird es Lücken geben, gerade bei den Vokabeln, aber Stoff ist nicht alles... Und dann streicht man die Ferien, die meine Kinder so sehr bräuchten (die Grundschule der Kleinen macht tatsächlich trotzdem zu). Und, ja, auch ich bräuchte Ferien, denn digitaler Unterricht ist wesentlich mehr Aufwand, da zumindest ich unendlich viel korrigiere, um möglichst individuell Lernfortschritte und Defizite zu melden. Zudem habe ich mich in gefühlt 100 Tools eingearbeitet. Das alles bei stets maximaler Kurzfristigkeit. Nun erfahren wir also Freitag, wie es weitergeht. Alles, was die Schule selbst machen kann, haben wir gemacht, es sind die Vorgaben von oben, die uns immer wieder ins Knie schießen. Bei uns sind Schüler*innen und Eltern in hohem Maße zufrieden (Umfrage), die Lehrkräfte sind einfach nur erschöpft (Umfrage). Söders Worte, die du zitierst, sind einfach nur der Hohn. Und Piazolo hat noch viel weniger Ahnung. Die 12er sind ja in der Schule, geteilt. Einhellige Meinung: in totaler Distanz hat es besser funktioniert. Ich würde immer erst die Kleinen reinholen, und jetzt grade gar niemanden, dafür Ferien. Argh!
Ich wäre sehr dafür, dass in Bayern erstmal ALLE Abschlussklassen wieder zur Schule dürfen, bevor die Kleinen dran sind. Die aktuelle Regelung ist ein Schlag ins Gesicht für alle Real- und Mittelschüler. Ich könnte jedesmal kotzen, wenn es heißt,dass die Abschlussklassen wieder Präsenzunterricht haben und damit nur die Abiturienten gemeint sind. Zählen andere Abschlüsse nichts
Ich hab den Söder grad mit seiner Aussage im Fernsehen gesehen... Da konnte ich auch wenig mit anfangen was der mit "nicht so schnell" gemeint hat... Da im TV nix über das Thema Schule über unser Bundesland kam, (dabei schaute ich mindestens 3 Sendungen über die Coronabeschlüsse) hier ein Auszug von der NRW App: In NRW soll es zunächst ab dem 22.02. in den Grundschulen Wechselunterricht geben... Wie das funktionieren wird, soll noch morgen von der Schulministerin Gebauer bekannt gegeben werden... Das würde doch bestimmt für viele Eltern für Erleichterung sorgen... Also bei mir nicht wirklich, unsere Lehrerin (für die das ebenso neu ist, wie für uns) meinte auch Ende der letzen Woche noch, das für sie das schlimmste Szenario wäre wenn entschieden wird das es Wechselunterricht geben soll...
Da hast du natürlich Recht!
Bei uns ist es genauso! Und dass der Söder gestern erst anfängt sich bald mal Gedanken machen zu wollen- dafür hab ich echt keine Worte. Ich sehe uns auch um die Ferien betrogen, schließlich hat er sie gestrichen um Präsenzunterricht nachzuholen. Meine Kinder haben täglich von 8 bis 16.15 Uhr Videokonferenzen, müssen sehr viel abgeben, bekommen viele Noten, Referate etc. Sie bräuchten sehr dringend eine Pause!
Kevome: Die Abiturprüfungen sind die ersten Prüfungen, die geschrieben werden. Deshalb müssten die Abiturienten auch eher wieder in den Präsenzunterricht. Im Mai sind die Abiprüfungen! Wann sind die Abschlussprüfungen der Real- und Mittelschüler?
Es sagt sich immer so leicht:"die hatten ein Jahr Zeit, um Konzepte zu entwerfen". Wenn ich dich jetzt damit beauftrage, für Februar 2022 ein Konzept zu entwerfen. Du hast keine Ahnung, wie sich der Virus entwickelt, welche Mutanten es gibt, wie die Impfung greift, wie Lernlücken die Kinder hatten, wie weit die Digitalisierung vorangeschritten ist usw. So viele Konzepte es doch gar nicht. Schnelltests an Schulen wurden erst im Januar durch VO zugelassen. Die Maskenproblematik war auch nicht absehbar. So einfach ist es eben nicht.
Ich kenne jede Menge Firmen, die es in viel kürzerer Zeit geschafft haben. Viele global operierende Unternehmen waren im April/Mai 2020 mit den Kinderkrankheiten durch und reagieren seitdem eben regelmäßig auf die wechselnden Bedingungen. Wir kooperieren mit China und Italien und hatten dementsprechend früh im Januar und Februar auf dem Schirm, was da auf uns zurollt. Das erwarte ich nicht generell, aber wenn man Februar 2021 noch nicht mal annähernd soweit ist wie gute Unternehmen, die je nach Betätigungsfeld vor extremsten Herausforderungen standen und stehen, fehlt mir schon das Verständnis.
Möchtest du, dass das schulwesen wie eine firma geführt wird?
??? Krisen gut managen ist mit dem ÖD nicht vereinbar? Das erste, was die Firmen, wo ich lebe gemacht haben, war ihre Leute wo möglich ins HO zu shiften und die technischen Voraussetzungen dafür zu schaffen. Ab Feb/März. Ich weiß nicht, wie es Dir geht, ich hab keine Ahnung, was man dsfür braucht. In den Firmen hier ist es nicht so, dass jede Abteilung sich einzeln hinsetzt und sich ein Konzept überlegt, welche Programme man denn bräuchte und welche nicht. Oder welche Hardware. Das hat schon auch Nachteile bei globalen Tools, weil deutsche User ggf. halt andere Anforderungen haben als mexikanische, aber idR kommt man klar. Meine Schwägerin und mein Bruder arbeiten als Grundschullehrer an zwei unterschiedlichen Schulen. Keine 10 km voneinander entfernt. Beide mussten sich jeweils mit ihrem Killegium digitale Konzepte überlegen. Der Platz reicjt hier nicht für die Absurditäten, mit denen sie konfrontiert waren, bis sie endlich White Boards und Tablets hatten. Ich kenne mich mit einigem aus, ich hab aber doch keine Ahnung, wie man Kabel verlegt oder Teams zum Laufen kriegt. Lehrer sollen das aber alles können? War das Teil der Ausbildung? Unsere Schule hat einen Lehrer, der Ahnung hat und Tag und Nacht geackert hat, dass zumindest Teams läuft. Es gab aber keine Möglichkeit, als noch Präsenzunterricht war, die Kinder in der Nutzung zu schulen. Hardware fehlte, Schulungsmaterial. Wieso muss jede Schule sowas allein auf die Beine stellen? Statt dass zentral geholfen wird und sich einmal überlegt wird, wie man die Kinder zuhause beschulen kann? Ich versteh es nicht.
Willst du wirklich private Unternehmen mit Schulen vergleichen? Du hast den Landkreis, der für das Schulgebäude zuständig ist. Jede wichtige Veränderung muss zunächst in den Kreistag, vorher in die Ausschüsse, dann in den KA, dann öffentliche Ausschreibung usw. Vor 10 Monate geht da gar nichts. Dann hast das staatliche Schulamt/KM. Ebenfalls eine Behörde, die an Haushaltspläne, Gennehmigungen, Ausschreibungen, rechtlichen Vorgaben gebunden ist. Dann hast du zB in Hessen 280.000 Grundschüler in über 1.100 Gebäuden mit unterschiedlichen Bauweisen, Ausstattungen, Fenster, Lüftungsmöglichkeiten, Sanitäranlagen usw. Dies läßt sich nicht so leicht planen und pauschale Konzepte wie in einem Unternehmen entwerfen.
Wenn das so wäre, warum kann meine Schwägerin schon seit den Sommerferiem Onlineunterricht anbieten? Mit geleasten Tablets bzw. für bedürftige Kinder kostenfreien Tablets? Wieso kann sie Arbeitsblätter nicht nur individuell zuweisen, sondern sogar direkt online auswerten lassen, sich ein Reporting audspucken lassen und dementsprechend für jedes Kind online ndividuelle Lernpakete zusammenstellen? Das kann sie, weil sie Ahnung hat und wusste, wie sie aus dem Digitalpaket vom Bund an Geld kommt. Weil sie in der Lage ist, im Computerraum selbst Kabel zu verlegen. Weil sie sich privat in die extended version von Anton reingearbeitet hat und die Schule die entsprechenden Lizenzen gekauft hat. Das Geld aus dem Digitalpakt wurde nicht komplett abgerufen, weil die Antragsstellung so aufwendig und schwierig war. Das konnten nur Schulen, an denen bereits Vorwissen dazu da war bzw. das Glück hatten, als Kooperationspartner bei der Antragsstellung mit reinzurutschen. Bzw. eben extrem engagierte Lehrer mit Zeit sich da reingearbeitet haben. Wieso hat man den Schulen, die diese Expertise nicht schon inhouse hatten, nicht geholfen? Zumindest auf Landesebene über eine Taskforce? Wieso soll jede Schule das Rad selbst neu erfinden?
Und wo genau liegt da der Hase im Pfeffer??? Grüße, Jomol
Na ja, es klappt ja hier und da ganz gut. Und hier und da wiederum nicht. Je nachdem, wie engagiert Schulleiter und Lehrer sind. Nur, da alle am Ende des Monats gleichermaßen Ihr Geld bekommen, ist der Erfolgsdruck entsprechend gering.
Anstelle zu diskutieren, ob und wann wir mit dem Wechselunterricht beginnen sollte lieber endlich in den digitalen Unterricht investiert werden. Viele Schulen zeigen bereits, dass dies prinzipiell funktioniert und es würde doch maßgeblich zu Verringerung des Infektionsgeschehens beitragen.
Es taugt für GS nicht. Für weiterführende vielleicht, aber wahrscheinlich auf die Dauer auch nicht so prickelnd. Grüße, Jomol
Meinst du das digitale Unterrichten? Bei meiner Tochter (3. Klasse) klappt es. Mein Mann und ich arbeiten beide Vollzeit und können nur am Wochenende mal was anschauen. Unsere Tochter bekommt einen individuellen Wochenplan, um 9.30 Checkin bei Teams mit kleinen Erklärungen, 10.15 gemeinsame Brotzeit, dann meist nochmal 30 min Fachunterricht. Den Rest der Zeit verbringt sie mit Aufgaben aus dem Plan, oft in ViKo mit ihrem besten Freund. Fast jeden Tag ruft die Lehrerin sie auch noch per Teams an, um zu sehen, wie es ihr so geht und welche Fragen auftauchen. Wir sind sehr froh! Und dankbar! Aber es ist auch Job der Schulen bei aller Widrigkeit (und, ja, wir sind privilegiert, weil wir der Kleinen einen eigenen Laptop kaufen konnten, denn sie hatte vorher natürlich keinen).
Von „auf Dauer“ spricht ja auch keiner. Wobei man genau wie beim Homeoffice überlegen sollte, welche Vorteile des Homeschoolings auch künftig genutzt werden könnten. Denn vieles funktioniert ja. Man hört von vielen Kindern, dass sie zuhause teilweise besser lernen als im Klassenraum mit 30 Leuten.
Sehe ich auch so. Meiner Tochter taugt das wahnsinnig gut. Sie sitzt entspannt in einer Wohlfühlumgebung, keine Maske, muss nicht frieren... Sie ist sehr motiviert und hofft, dass es noch ne Weile so weiter geht.
Ich bin gespannt. Hier schließt gerade eine Notbetreuung nach der anderen, wegen Ausbrüchen.
Ich bin extrem froh, in Bayern zu wohnen. Die Aussicht, dass meine 7.Klässlerin noch eine Weile im - sehr gut funktionierenden (!) Distanzunterricht bleiben darf, erfreut mich. Muss aber auch sagen, dass unsere Schule es wahnsinnig gut im Griff hat, die Lehrer hoch motiviert an die Sache ran gehen, die Videokonferenzen funktionieren, die Stoffmenge passt und mein Kind absolut tiefenentspannt ist. Genau das hab ich gestern auch ihrer Klassenlehrerin mal zurückgemeldet und mich für das Engagement der Lehrer und die ständige Erreichbarkeit bedankt. Sie antwortete mir dann, dass ihr das mal gut tut und sie als Lehrkraft derzeit schon immer zuckt, wenn eine Mail von Eltern kommt, weil sie immer denkt, dass sich mal wieder jemand beschwert. Also ich habe über das Homeschooling nix zu meckern. Gar nix.
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