Elternforum Coronavirus

Deutschland verzettelt sich in Kleinkram und verliert den Blick auf´s Wesentlich

Deutschland verzettelt sich in Kleinkram und verliert den Blick auf´s Wesentlich

cube

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Aktuell ist die Situation verfahren. Es sind viele Fehler passiert, die sich jetzt nicht rückgängig machen lassen und eine Diskussion hätte hätte Fahradkette ist nicht zielführend. Anstatt daraus zu lernen, wird sich weiter hin (siehe Unterbrechung Kanzelrrunde) in Kleinklein ergangen. Wieviel Personen dürfen sich wann wo treffen, Ausgangsperre ab wann wie lange, Mallorca ja/Harz nein etc. Wichtig wäre doch aber den Blick auf die übergeordneten Ziele zu richten und ganz pragmatisch dafür ein Vorgehen zu starten. Übergeordnetes Ziel ist Impfen was das Zeug hält weil das eben das Einzige ist, was tatsächlich hilft. Anstatt in wenigen Impfzentren zu horten, den Großteil an die Hausärzte geben. Denen trauen wir ja die Verantwortung für´s Impfen sonst zu und sogar die alleinige Verantwortung für die Gesundheit ganzer Stadtteile. Warum trauen wir ihnen nicht zu, ihre Risikopatienten selbst zu erkennen und entsprechend zu impfen? Wir haben tausende Praxen im Gegensatz zu wenigen Impfzentren. Wir könnten damit das Tempo deutlich erhöhen. Anstatt übergeordnet etwas zu beschließen, was dann im Einzelnen doch wieder nicht gemacht wird - mehr Verantwortung an die Gemeinden. Tübingen macht´s zB vor. Warum gibt man nicht mehr Handlungsfreiraum an Entscheider vor Ort wenn ein gutes Konzept da ist, anstatt diese ausbremsen zu wollen? Warum hat man man dann überhaupt Bürgermeister zB? Kinder müssen wieder in die Schule können. Lasst den Schulen und allen, die sich da engagieren doch auch etwas mehr Spielraum. Eine Stadt hat ein gutes Konzept? Machen statt ausbremsen, weil man erst mal alles analysieren muss oder es irgendeine Vorschrift gibt, die sagt, dass man so eigentlich nicht machen kann. Wie haben gerade die "eigentlich". Beispiel Luftfilter: wenn diese wie auch immer angeschafft wurden oder werden können - machen lassen. Städte können Räume anmieten oder bekommen diese angeboten? Machen, nicht ausbremsen. Sowas würde der Politik auch mehr Luft geben, sich um zB mehr Impfstoff zu kümmern und nicht darum, ob man zukünftig ab 21 Uhr oder an 22 Uhr nicht mehr raus darf. Alles in Allem: mehr Pragmatismus und weniger Perfektion. Mehr delegieren und Zutrauen an die Menschen, die dafür doch eigentlich vor Ort zuständig sein sollten. Wir sterben gerade fast schon wortwörtlich an angestrebter Perfektion und Durchorganisiertheit. Ich denke, mehr Pragamatismus und gute Ideen fördern anstatt sie mit dem Amtsschimmel auszubremsen würde der Bevölkerung auch mehr Drive geben, durch zu halten. Naja, meine Gedanken zum Abend. Gute Nacht allerseits :-)


niklas2006

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Antwort auf Beitrag von cube

Dem stimme ich zu 100% zu und ja, ich wusste, dass Deutschland furchtbar bürokratisch ist, aber die letzten Wochen/Monate fand ich mehr als erschreckend. Warum diese Angst, es jedem Recht machen zu müssen und wenn das nicht geht, lieber 5 Schritte zurück zu rudern? Wir verzetteln uns immer mehr in so genannter Gerechtigkeit, im Datenschutz, in Prioritäten, im Inzidenzwert auf die Kommastelle genau,.... Letztlich gilt doch nur: Impfstoff besorgen und impfen. Und endlich auch mal verstärkt die Menschen, die raus müssen und damit gefährdet sind oder andere gefährden. Alles andere sind irgendwelche Maßnahmen, die kaum noch einer verstehen kann und will. Alles scheint nur noch zu stocken, würde man das Gefühl haben es geht voran, es wird was gemacht, es werden Lösungen/Ideen entwickelt und auch praktiziert, dann wäre die gesamte Grundstimmung auch eine ganz andere.


Lenovo

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Antwort auf Beitrag von niklas2006

"Warum diese Angst, es jedem Recht machen zu müssen und wenn das nicht geht," Vermutlich weil wir feststellen müssen, dass der gegebene Rechtsrahmen nicht dafür geeignet ist Lagen wie diese abzuarbeiten. Dazu die Klagebereitschaft der Bürger und die Tatsache, dass sich dafür Juristen mit zweifelhafter Motivationslage (sowohl bei den Anwälten als auch den Richtern) einspannen lassen. Stellt euch mal vor die Sturmflut 1962 würde heutzutage stattfinden. Schmidt würde für seine Entscheidungsfreudigkeit von irgendwem ans Kreuz genagelt werden.


Lenovo

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Antwort auf Beitrag von cube

"Anstatt in wenigen Impfzentren zu horten, den Großteil an die Hausärzte geben." Was ändert dies an der Gesamtmenge des derzeit verfügbaren Impfstoffes?


Korya

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Antwort auf Beitrag von cube

Bei uns ist es witzigerweise genau anders herum: alle halten das konsequente Einhalten von Maßnahmen (Maske, Abstand, Händewaschen) für zielführender. Impfung findet sich da eher unter ferner liefen und nur unterstützend, sicherlich nicht die Hauptsache...


Ani.Me

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Antwort auf Beitrag von Korya

Koraya, Das ist auch vollkommen richtig so!!! Die WHO hat seit Beginn der Pandemie davor gemahnt auf ein Konzept zu setzten, dass nur auf Impfung setzt. Denn läuft das nicht rund (wie gerade bei uns) rennt man Stehenden Auges ins Chaos.


Ichx4

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Antwort auf Beitrag von cube

Dass Du Dir immer den Kopf zerbrichst über Dinge, die Du nie ändern kannst. Finde Dich damit ab, denn wir alle sind kleine Idioten. Selbst die Oppositionsparteien sind machtlos, wie der Lindner so schön sagte. Ich sage nur, geliefert wie bestellt.


Marianna81

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...


Ani.Me

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Antwort auf Beitrag von cube

Cube, du fängst die Stimmung immer schön ein ins gibst sie auch in schönen Stammtischparolen wieder „einfach machen, mehr pragmatismus, Panikmache!“ Und erntest vom guten deutschen Bild-Lesertum Applaus. Und ja, ich geb dir völlig recht, dass es sich um eine politische Vollkatastrophe handelt. Aber hier wird eine Sache übersehen. Wir haben nicht nur die Impfung als aus der Pandemie - der einfachste Schutz vor dem Virus bleibt Abstand! Kontaktminimierung. Testung, dem Virus die Wirte nehmen. Denn bis ausreichend geimpft ist, insbesondere Vollschutz (bei AZ sind das gerne mal 14 Wochen ab der 1. Impfung) wird Zeit vergehen. Was ist mit unseren Kindern? Du machst dir doch so oft Gedanken. Die können Stand heute noch gar nicht geimpft werden. Ich glaube, dass wir in diese Situation geraten sind, weil zu viele Menschen einen falschen Schluss ziehen. Die Politiker machen Mist, deswegen ich auch. Die Politiker sind schlecht, also lasse ich mein Kind in der Schule nicht testen. Die Politiker haben es verbockt, deswegen treffe ich jetzt, wen ich will. Die Politiker machen was sie wollen, deswegen lasse ich mich nicht impfen, trage keine Maske, halt keinen Abstand, mache meine eigenen Regeln, ... Denn das Versagen unserer Politiker ist sicher Riesen Mist, das interessiert aber ein hochansteckendes Virus nicht. Wir werden in einigen Wochen sehen, was sich auf den Intensivstationen tut. Vielleicht haben wir Glück und es bleibt überschaubar und zu bewältigen. Wenn nicht, werden die Todeszahlen der U70 jährigen immer weiter steigen. Von Folgekosten/Long Covid etc. ganz zu schweigen. Dann werden wir ganz andere Probleme haben. Ich wage es nicht vorauszusehen. Aber wir schützen uns und unsere Liebsten weiter. Vielleicht sogar mehr als zuvor? Ich würde an den gesunden Menschenverstand plädieren. So wenige ungeschützte Kontakte wie nötig. Bis zu einer relevanten herdenimmunität.


lisa182

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Antwort auf Beitrag von Ani.Me

In Österreich machen sie - trotz Höchstzahlen auf den Intensivstationen seit Beginn der Pandemie in den östlichen Bundesländern - nichts. Man kann sich nur selbst schützen in den nächsten Wochen. Sonst tut es niemand.


Jana287

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Antwort auf Beitrag von lisa182

Ist halt auch ein Weg. Für manche bequemer, für manche anstrengend, und für manchen gesundheitsschädlich.


lisa182

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Antwort auf Beitrag von Jana287

Es ist so, dass das böse L-Wort sehr unpopulär ist. Diejenigen, die das Ende der Maßnahmen fordern sind lauter und werden gehört. Ja, wir werden sehen, was im Nachhinein besser war. Ich weiß es auch nicht. Nicht mal für die Wirtschaft. Wir hängen stark vom Tourismus ab, den können wir bei unseren Zahlen vergessen. Oder wir setzen wieder auf Ausbildungen. Zum Canyoning -Instructor, Bergführer, Tauchlehrer, ... dann darf man ja nach Österreich, ist beruflich. Kann halt wieder die eine oder andere Mutante eingeschleppt und ausgetauscht werden.


InmeinemkleinenApfel

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Antwort auf Beitrag von Ani.Me

Ich stimme dir zu. Bis auf eins: Es schützt dich nicht, wenn dein Kind an der Schule getestet wird. Wenn es negativ ist - schön. Wenn es (korrekt) positiv ist, hast du Covid19 entweder schon zu Hause oder es kommt zu dir. Die anderen in der Klasse hatten schon Kontakt. In der Schule geschützt. Außerhalb wahrscheinlich nicht.


Ani.Me

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Antwort auf Beitrag von InmeinemkleinenApfel

Nein, das ist zu schwarz/weiß gedacht. Es gibt nicht nur 100% Ansteckung oder 0% Ansteckung. Das variiert von Kontakt zu Kontakt. Je häufiger, näher, enger, ungeschützter der Kontakt desto wahrscheinlicher. Aber es gilt nicht. Ein Kind ist positiv, die ganze Klasse ist positiv. Es gilt noch nicht mal: einer im Haushalt ist positiv, alle sind positiv. Daher ist es mehr als sinnvoll, jeden positiven zügig zu finden. Egal zu welchem Zeitpunkt. Denn ab dann werden dann zumindest keine weiteren Kinder mehr angesteckt.


Sille74

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Meiner Meinung nach werden die Möglichkeiten der Arztpraxen sehr überschätzt, auch von den eigenen Funktionären, die nur noch sehr eingeschränkt selbst Praxisbetrieb haben. Klar, die große Anzahl an Praxen macht's da auch aus (so denn mal genügend Impfstoff da ist), aber diese Menge von denen da oft die Rede ist, werden kaum zu schaffen sein. Es ist ja nicht so, dass für Hausärzte nichts anderes zu tun wäre. Die reguläre Patientenversorgung muss ja auch reibungslos weiter gehen. Durch die Masken-, Hygiene-, Kontaktbeschränkungs- und Abstandsregelungen sind die Zahlen an "normalen" Infekten zwar auffällig gering (ich kenne sogar Ärzte, die sagen, sie würden nach den Erfahrungen auch nach Corona Masken und Abstand in der Grippe-/Infektsaison befürworten), mag sein, dass jemand, der im Homeoffice sitzt oder Kurzarbeit hat, auch nicht mehr wegen jedem Schxxx zum Arzt rennt, es ist jedenfalls ein Rückgang da, ABER: der Aufwand für alles andere ist merklich erhöht wegen der ganzen Schutzmaßnahmen. Und diese Impfung kann ja auch nicht laufen wie eine normale Impfung. Aufklärung, ok, muss immer sein, aber bei einer normalen Impfung sind die Fragen deutlich weniger, Prio-Prüfung (einschl. Diskussionen ...), Nachbeobachtung 15 Minuten unter Wahrung der Abstandsvorschriften. Ich weiß von Ärzten, die sagen, Corona-Impfung in gößerem Stil ist unter laufenden Praxisbetrieb gar nicht möglich. Da braucht es eine zusätzliche Impfsprechstunde, z.B. samstags. Dazuhin soll die Vergütung mal wieder äußerst kärglich sein. Ich habe eher die Befürchtung, dass unter den gegebenen Voraussetzungen einige Arztpraxen gar nicht mitmachen werden, aus wirtschaftlichen und persönlichen Gründen ...


kuestenkind68

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Antwort auf Beitrag von cube

Danke, das spricht mir aus der Seele. Für mich ist das Ergebnis von gestern nicht nachvollziehbar. 5 Tage lockdown? Viel zu wenig, vor allem wenn es effektiv nur 2 plus 2 Tage sind. Wer denkt sich sowas aus und glaubt sogar noch, dass es was bringt? Ehrlich, man sollte verbieten, dass Entscheidungen von solcher Tragweite nachts um halb 3 getroffen werden... Ich habe ja immer alles unterstützt, was die Regierung wollte, aber ich stehe da jetzt nicht mehr dahinter. was soll das bringen? Warum setzt man nicht alles daran, das Impfen zu beschleunigen? Die deutsche Pharma-Industrie muss da mitmachen, notfalls mit viel Geld verplichtet werden, jetzt so viel wie möglich Impfstoff zu produzieren. Mehr Geld kann das auch nciht kosten als die Entschädigungszahlungen an die WIrtschaft.... Nur ist das das einzigste, dass uns aus der Pandemie herausführt.... Ich warte überigens noch auf mein Impfangebot, Frau Merkel. Wann kommt das denn???