Elternforum Coronavirus

Datenschutz in Corona-Zeiten

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Philo

Gestern beim Kinderzahnarzt: Das Wartezimmer bis auf den letzten Platz besetzt, also haben wir vor dem ausgelagerten Wartezimmer (Raum VOR der Praxis) gewartet. VOR eben diesem Wartezimmer fand ca. 2 Meter von uns entfernt nach einer OP das Arztgespräch mit den Eltern statt. Ich kenne nun den Namen des Kindes, dessen viele kaputten Zähne, die Schwierigkeiten bei der Behandlung, die Art der Narkose, die weiteren Behandlungsschritte etc. Mit Abstand neben uns standen noch mehr Menschen Schlange zur Anmeldung... Auch die wissen jetzt Bescheid. Beim Verlassen der Praxis war wieder eine Ärztin in aller "Öffentlichkeit" im Gespräch mit Eltern. Klar, will man in solchen Zeiten nicht zu viele Menschen in der Praxis haben, aber dass Gott und die Welt die Diagnosen meines Kindes kennt, finde ich ein starkes Stück. Ich war so baff, dass ich (leider) aktuell nichts gesagt habe, aber anschließend eine Mail geschickt und die Situation geschildert. Ich finde, das darf nicht sein.


Maxikid

Antwort auf Beitrag von Philo

Ach, dass habe ich auch schon vor Corona öfter so erlebt. Und nicht nur bei Ärzten, Lehrer in meinem Umfeld machen das auch immer gerne. Schön ein negatives Gespräch über das eigene Kind anfangen, wenn alle es besonders gut mitbekommen könnten. Bei mir pers. hat das mit C nichts zu tun. Was ich nicht schon so alles mitbekommen habe.... LG maxikid


shinead

Antwort auf Beitrag von Philo

Ich bin mir nicht sicher, ob das Verhalten etwas mit Corona, oder eher ein generelles Abbild davon gibt, dass man offensichtlich Patientengespräche nicht als problematisch erachtet. Ich kenne das von meinen Ärzten nicht, dass man außer ein bisschen Small Talk außerhalb des Behandlungszimmers miteinander spricht.


SybilleN

Antwort auf Beitrag von Philo

Ich finde es gut, dass du eine Mail geschrieben hast (an die Praxis nehme ich an?) Datenschutz ist für manche leider ein völlig unbekanntes Gebiet - völlig unabhängig von Corona.


kanja

Antwort auf Beitrag von Philo

Das fand ich auch sehr schlimm, als ich letztes Jahr im Krankenhaus war und drei verschiedenen Ärzten nacheinander im Beisein meiner Bettnachbarin meine gesamte Krankengeschichte erzählen musste. Leider ging es mir zu schlecht, als dass ich hätte protestieren können.


Feuerschweifin

Antwort auf Beitrag von kanja

Das ist aber, soweit ich es weiß, normal. Angehörige der Bettnachbarin müssen aus dem Zimmer gehen, aber die Mitpatientin selbst nicht. Würde ja auch gar nicht gehen, so oft, wie man im KH Gespräche und Behandlungen hat. Also ich kenne es nur so, sowohl bei mir als auch bei Besuchen bei anderen. Ich finde, alles andere ist auch nicht praktikabel und auf Dauer auch nicht zumutbar.


Trini

Antwort auf Beitrag von Philo

Un den Praxen, in denen ich Patientin bin, finden solche Gespräche nicht draußen statt. Ich bekomme noch nicht mal einen Laborwert vom Tresen durchgesagt. Als Eltern des betroffenen Kindes kann man so ein öffentliches Gespräch aber schlicht uns ergreifend ablehnen. Trini PS: Ich habe mal (1993) mitgehört, wie in einem Autohaus eine Mitarbeiterin eine Finanzierung mit der Bank abspach. Der Busfahrer, über den ich danach alles wusste, hatte diese Möglichkeit nicht.


nilo1988

Antwort auf Beitrag von Philo

Unschön und wohl aktuell oft "Normal", aus Angst bei einem Covid-Patienten die Praxis zu schließen, wie es im März und April gehandhabt wurde. Jedoch ist dies alles andere als akzeptabel. Punkt.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Philo

Das gab es hier auch schon vor Corona und nicht nur bei zahlreichen Ärzten, sogar im Krankenhaus bei der Notaufnahme oder bei unserer Bank. Grad im Krankenhaus ist es hier auffällig. Man wartet direkt vor den Behandlungsräumen und bekommt alles mit, was drinnen gesprochen wird. Vor etwa 10 Jahren gab es einen extra Warteraum abseits, aber der wurde "wegrationalisiert".


Feuerschweifin

Antwort auf Beitrag von Philo

Ich kenne die Problematik schon aus Vor-Corona-Zeiten, allerdings durch die Gespräche mit den MTAs am Tresen. Leider wüsste ich aber nicht, wie man das ändern sollte, wenn viele Menschen anstehen, außer leise zu sprechen.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Philo

Ist mir letztens bei der Frauenärztin passiert, ich weiß jetzt, dass eine Mitpatientin Scheidenpilz hat und wie sie die Creme einführen muss. Der Frau war das sowas von peinlich, dass das mehrere mitbekommen haben und mir auch, weil ich das nicht mitbekommen wollte. Nächstes Mal gehe ich woanders hin, diese Ärztin ist schlimm, sie beschimpft auch ihre Helferinnen vor den Patienten und guckt die Patienten dann beifallheischend an. Das geht gar nicht