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Das Ding mit der Statistik...

Das Ding mit der Statistik...

FrauStorch

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... Ich finde aktuell liegt noch ein ganz anderes Problem vor. Nämlich dass aktuell jeder versucht Statistik zu interpretieren (nicht nur hier sondern auch in den Medien) der einfach nicht das Wissen um dieses Instrument hat. Die Statistik ist ein komplexes wissenschaftliches Werkzeug und auch in dem Rahmen zu gebrauchen. Einfache Ableitungen und Interpretationen ohne ausreichendes Hintergrundwissen sind oft falsch und irreführend. Ich finde es unglaublich gruselig wieviel Schindluder damit aktuell getrieben wird. Jeder fühlt sich ausreichend befähigt eine Meinung zu irgendwelchen Zahlen zu äußern, die wissenschaftlich gesehen nicht haltbar sind und dem Instrument nicht gerecht werden. Wenn dies von den Medien auch noch gewinnbringend aufgebauscht wird (oder von diesen ganzen neuen Experten in den neuen Medien die jetzt darauf hin Parteien gründen und Proteste entwickeln) dann halte ich das für fatal und gefährlich. Ein Beispiel ist das Ding mit dem R, also der Reproduktionszahl. Diese berechnet sich anhand der positiv Getesteten. Wenn ich die Zahl der Tests nicht konstant halte, ist sie nur schwer interpretierbar. Was passiert ist, dass alle jetzt schreien der Lock Down war nicht nötig weil R sich nicht verändert hat. Was aber die meisten nicht bedenken ist, dass innerhalb dieses Zeitraums die Zahl der Tests deutlich erhöht wurde. Wenn man mehr testet, findet man mehr positive. Das beeinflusst die R. Und verfälscht die Interpretation. Ich finde das in politischen Diskussionen fatal. Ich sehe bei den Medien seit Beginn der Corona Krise eine große Verantwortung und ich finde sie sind dieser nicht gerecht geworden. Es geht um Marktanteile, Sensationsgeilheit und Sendequoten. Jeder versucht seine Visage möglichst lange in die Kamera zu halten oder die dicksten Schlagzeilen zu bewirken. Dazu werden Aussagen von Wissenschaftlern aus den Zusammenhang gerissen, überspitzt und verkürzt. Nur um sich zu profilieren. Und die Masse schwingt mit. Und jeder Hinz und Kunz diskutiert mit. Dann heißt es: Die Kranken haben sich erneut angesteckt. Die Medien bauschen es auf, jeder trötet in das Horn. Hätte man kurz jemanden mit Ahnung gefragt, dann hätte man schnell erkannt dass dies nicht haltbar ist als Aussage. Nur ein Beispiel von vielen. Versucht doch bitte, auch hier, sorgsam mit Zahlen und fehlendem wissenschaftlichen Verständnis zu sein. Wir sind keine Epidemiologie, zumindest soweit ich weiß. Ich habe sehr viele Semester Statistik im Studium durchkauen dürfen und verstehe nur kleine Teile der Thematik. Aber genug um zu wissen dass es manchmal gut ist nicht sofort alle Interpretationen zu glauben, die einem serviert werden. Habt doch etwas Vorsicht damit euch mit irgendwelchen Zahlen in Rage zu bringen die ihr gar nicht in der Komplexität überblickt. Ich kann nur von mir selber sagen: Ich hatte in dieser Corona Krise schon so viele Meinungen und Überzeugungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Jeder von uns ist beeinflussbar durch die Medien, welche auch immer. Es wird Zeit dass wir einen Schritt zurück treten und nicht sofort losplärren nur weil mal irgendwer eine schicke Youtube Präsentation, eine tolle Schlagzeile oder einen überzeugenden Fernsehauftritt hatte. Wir werden zum Mopp der Medien und agieren deren Interessen aus, völlig egal in welche inhaltliche Richtung das gehen soll. Ich sehe in den sozialen Medien Polarisierungstendenzen und Stimnungsmacherei. In alle Richtungen. Lasst euch doch nicht so benutzen. und bitte : Zahlen sind nur Zahlen. Und der wissenschaftliche Umgang damit ist hoch komplex. Dies sollten wir stets im Hinterkopf haben.


ZoeSophia

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Toll geschrieben!! „Wir werden zum Mopp der Medien und agieren deren Interessen aus, völlig egal in welche inhaltliche Richtung das gehen soll.“ Und fast jeder „macht“ mit, ob bewusst oder unbewusst...... Ich mag gar nicht mehr Zeitung, TV, Radio oder sonst was hören/lesen.... überall das gleiche, immer irgendwie anders, in die eine oder andere Richtung....


sun1024

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Ja, das ist in der Tat ein Problem. "Die Medien" brauchen jeden Tag was Spannendes zu berichten. Aber im Fall dieses Virus braucht man eben oft lange, bis halbwegs gesicherte Erkenntnisse über irgendwas vorliegen. Und bis dahin läuft ne Menge Fehlinterpretation. Vermutlich ist der Rat unserer Bundesregierung, alle 2-3 Wochen auf die Zahlen und Erkenntnisse zu gucken und jeweils erst dann zu entscheiden, wie es weitergeht, eigentlich recht besonnen... LG sun


Felica

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Antwort auf Beitrag von sun1024

Und deutlich Stessärmer sage ich da. Auch wenn einige wieder meinen einen dann als Lemming beschimpfen zu müssen.


Mitglied inaktiv

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um die Zahlen richtig zu interpretieren? Alle anderen virologen, Epidemiologen und co sind halt Stümper, die von nix ne Ahnung haben? Alle mit Fachkompetenz sind bei rki angestellt? Ach deswegen stellen sie sich der Kritik und erklären so ausführlich warum der R Faktor sich seit Wochen kaum geändert hat, warum sie wochenlang nur die gesamtinfizierten zahl statt der "aktuell infizierten" veröffentlicht hat. Warum sie Obduktionen zu Beginn für nicht notwendig aus aussagekräftig abgelehnt hat. Warum sie zu Beginn Masken für sinnlos geurteilt hat und sie nun unter Umständen doch Leben retten könnten. Na dann... Jeckyll Ach doch......weil Drosten, rki und co ebenso ein Interesse daran haben, dass SIE Recht haben, allein dafür sorgen können dass wir alle diese Krise überleben und dies nicht müde sind es zu betonen. Es geht beim rki nämlich auch um Prestige und letztendlich um Geld. Oder sind das rki alle Heilige, die es nicht genießen dass sie solche "Macht" und nicht unerhebliche finanzielle Unterstützung bekommen?


Momvon3

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Auch ich denke, dass mit Statistik derzeit viel Schindluder betrieben wird. Das ist aber übrigens sonst auch so, fällt nur den wenigsten auf. Ich bin aber ganz bei jeckyll, gerade das rki hat seine eigene Statistik derart oft angepasst, dass eine Vergleichbarkeit im Zeitverlauf schwierig ist. Andere virologen etc. sind nicht minder glaubwürdig. Fraglich ist auch, wer denn tatsächlich Experte für derartige Statistiken ist, da sehe ich auch nicht nur Mediziner...


FrauStorch

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Ich verstehe nicht warum du mit dem RKI kommst, ich hab die mit keinem Wort erwähnt. Mir geht es darum dass Stimmungsmache betrieben wird, von allen Seiten! Und wir schwingen wie ein Fähnchen im Wind mit, die einen für die eine Seite, die anderen für eine andere. Mir geht es darum mal einen Schritt zurück zu machen und sich bewusst zu machen wie komplex eigentlich dieses Thema ist und es einfach dem wissenschaftlichen Werkzeug nicht gerecht wird, diese Zahlen so zu biegen und medienwirksam aufzubauschen. Ich hab das Gefühl irgendwer sucht sich eine ihm passende Zahl, baut eine hübsche Story drum und alle schreien mit. Dann kann man nachschauen : ja diese Zahl steht irgendwo auch so, aber der Gesamtzusammenhang geht völlig verloren. Und alle plärren und stehen mit Mistgabel auf der Straße. Ich nehme hier ja gerade bewusst keine Position ein in irgendeine Richtung. Weder Richtung RKI noch Richtung Widerstand2020 oder was es alles für Haltungen gibt. Ich beobachte derzeit einfach nur viel (natürlich nicht nur, aber es ist halt viel): Wir lassen uns derzeit mit einem Fingerschnipp instrumentalisieren, ich finde das erschreckend!


Mitglied inaktiv

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Liebe Jeckyll, liebe Momvon3, es geht hier nicht um einen Wettbewerb, wer der bessere Virologe ist, Drosten wird selbst nicht müde, das zu betonen. Er verunglimpft seinen Kollegen Streeck auch nicht, er erklärt nur immer wieder (verblüffend geduldig, übrigens), wie viel Schindluder durch die verkürzte Darstellung in den Medien mit dem getrieben wird, was er selbst sagt und was andere erforscht haben und was sich daraus angeblich für die Situation in Deutschland ableiten ließe. Das mit der Zahl R, die schon um den 15.3. herum kleiner wurde, erklärt man sich zum aktuellen Zeitpunkt damit, dass damals die Bedrohungslage durch die Berichterstattung aus Italien und Frankreich schon relativ klar war und viele sich freiwillig beschränkt haben. Aber auch das ist nur ein Erklärungsansatz. Wie sich R weiterentwickelt, muss man sehen. Drosten selbst spricht zum Beispiel davon, dass man eigentlich erst ca. 4 Wochen später in der Statistik sehen kann, wie sich die politischen Maßnahmen ausgewirkt haben. Natürlich steht aber die Politik unter massivem Druck durch die Bevölkerung und die Wirtschaft, schneller zu handeln, als das die Statistiken und Prognosen hergeben. Das ist ein grundsätzlicher Konflikt. Dass das RKI Kritik einstecken muss, ist klar. Die stehen ja an vorderster Front, bei denen sieht man am deutlichsten, dass sie mit jeder neu dazu gewonnenen Erkenntnis und jeder Abwägung, was jetzt sinnvoll sein könnte und was nicht, immer wieder ihren Kurs ändern müssen und Anpassungen vornehmen. Daraus darf man aber nicht schließen, dass das RKI (das natürlich Impfungen propagiert, weil Impfungen eine sinnvolle Einrichtung sind, um Epidemien und eine hohe Erkrankungsrate in der Bevölkerung zu verhindern) aus reinem (finanziellen oder machtpolitischen) Eigennutz eine Meinungs- oder Deutungshoheit anstrebt. Das ist ungefähr genauso sinnig, wie zu argumentieren, dass die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung mit Zwangsimpfungen Kohle scheffeln will. Aktuell sieht es kapazitätstechnisch sogar so aus, dass man eine Auswahl treffen werden muss, wer die ersten Impfungen überhaupt bekommt, weil der Bedarf so groß ist. Also nix mit "Zwangsdurchimpfung" (womöglich noch, um die Bevölkerung zusätzlich bei der Impfung zu chippen und so tracken zu können, wie manche ja auch behaupten). Dem Virus selbst ist es natürlich völlig egal, wie wir uns verhalten und wer letztendlich Recht hatte. Das hat eigentlich nur das Programm, zu überleben und sich zu vermehren. Aber es lässt sich eben nur durch Hygiene- und Abstandsmaßnahmen steuern, wie schnell es sich verbreiten wird. Die Schwierigkeit ist, das mit anderen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Aspekten in Einklang zu bringen.


Rucolaendivie

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... für Eure ausführlichen, sachlich fundierten und differenzierten Beiträge!!!


Felica

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Weiß du was, bewerbe dich doch als selbsternannter Experte. Du weißt es doch eh besser. Dann kannst du dem RKI sagen was sie alles verkehrt machen.


Felica

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Antwort auf Beitrag von FrauStorch

So halte ich es auch. Zahlen und Viren sind nicht mein Fachgebiet. Wie kann ich die also wirklich richtig bewerten? Und welches recht habe ich zu sagen, ihr macht alle Mist und ihr müsst es so machen. Ich höre mir alle Seiten an, bewerte das was ich kann, Rest versuche ich irgendwie nachvollziehbar im Komplex zu sehen. Nur einen Teil zu sehen halte ich für einen riesen Fehler. Den ich wette, jeder der Experten - und damit meine ich die echten Experten - hat mit Sicherheit wo Recht. Nur jeder setzt die Schwerpunkte anders, was das ganze dann eben verzerrt. Die Wahrheit wird nicht bei einem liegen, sondern irgendwo da mitten drin. Da wir aber aktuell nicht wissen können was richtig und was falsch ist, kann der Weg eigentlich nur lauten das man versucht irgendwie den Weg zu gehen der potentiell die besten Chancen bietet. Wenn alles erst einmal im gröbsten vorbei ist kann man schauen wie falsch man lag, oder wie richtig, und für die nächste Pandemie im Hinterkopf behalten.


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von FrauStorch

< < Wir lassen uns derzeit mit einem Fingerschnipp instrumentalisieren, ich finde das erschreckend!>> Eine echt hübsche und sehr treffende Formulierung, Frau Storch! < < Und alle plärren und stehen mit Mistgabel auf der Straße.>> Und die fand ich auch echt gut *grins*


Caot

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Ich glaube in der ZEIT-Online-Ausgabe gab es das Interview mit Herrn Dr.Drosten, indem er die Senkung der R-Zahl wunderbar erklärte. Sehr geduldig übrigens ...... dem würde ich gerne mal privat über den Weg laufen. Mir gefällt die unaufgeregte Erklärweise für die ständigen Besserwisser und Faktenverdreher.


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Caot

So rein privat tät ich lieber dem Streeck über den Weg laufen.....


Sille74

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"Wir lassen uns derzeit mit einem Fingerschnipp instrumentalisieren, ich finde das erschreckend!" Das sehe ich auch so, auf allen Seiten des Meinungsspektrums. Aber die Alternative kann in einer Demokratie doch nicht sein, dass gar kein Diskurs mehr geführt werden soll. Und wenn wir noch Diskurs haben wollen (also ich zumindest), dann müssen wir auch damit leben, dass auch hanebüchene Meinungen dabei sind (wobei manchmal fachlich Unbeleckte durchaus ein gutes Gespür haben für Probleme, Fehlentwicklungen; merke ich zumindest in meinem Fach ...). Na und? Dann versucht man, sachlich zu erklären und wenn es nicht ankommt, ist das halt so ...


Caot

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

..... ich finde seine ruhige Art „entspannend“. Rein optisch betrachtet bin ich bei Dir.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

Optisch hat Drosten ein bisschen Ähnlichkeit mit meinem Mann, nur in 15 Jahre jünger. Die Optik ist mir in dem Fall aber ehrlich gesagt wurscht.


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Sille74

Ich hab‘s ja manchmal nicht so mit der sachlichen Wortwahl, da freu ich mich dann immer, wenn es andere (du) so treffend auf den Punkt bringen. Bei den „fachlich Unbeleckten“ musste ich schon wieder lachen, obwohl ich hier die Autokorrektur im Verdacht habe.


Zwergenalarm

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„Da alle Fitnessstudios geschlossen sind, wird es in diesem Sommer wohl wieder mehr auf den Charakter ankommen.“ Nicht von mir, aber passend


emilie.d.

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Gibt genug andere Wissenschaftler in D. RkI ist in vielen Bereichen eine ehrenamtliche Veranstaltung mit wie ich finde zu wenig festbezahlten. Ein Pressesprecher, der gut kommunzieren kann, wäre z.B. eine Investition. Ich verstehe die Aufregung, die R bei winigen auszulösen scheint z.B. gar nicht. Und wahrscheinlich geht es auch vielen Wissenschaftlern dort so, weil denen klar ist, wie ungenau solche Berechnungen aktuell sind. Aber zu sagen, dort sitzen nur Schwachmaten, weil sie schlecht kommunizieren? Oder weil Entscheidungen schnell getroffen und dann mit neuen Infos revidiert werden müssen? Ich fänd es krank, wenn man einfach so weitermacht, wenn es neue Infos gibt. Nur um.nicjt als Idiot dazustehen. Wer jetzt sagt, er wisse sicher, was das beste fürs Land ist, lügt. Ich hab Masken auch immer für eine schwachsinnige Idee gehalten, mein Bruder ist seit Jahren Fan davon. Ich hab meine Meinung dazu mittlerweile revidiert, nähe gerade Masken mit austauschbarem 'Filter' (Tempo).


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

Du, der Witz ist ja: Mein Mann ist total fit, der hat auch verblüffend viel Kraft. Aber er ist eben ein "Lauch", an dem nix hängen bleibt, weder Kalorien noch Muskeln. Ich nehme an, der Herr Drosten ist auch so jemand. Der müsste doppelt so viel trainieren, bis da was hängenbliebe...


Maca

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Antwort auf Beitrag von FrauStorch

Vielen Dank für deinen tollen und differenzierten Appell!


Felica

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Antwort auf Beitrag von FrauStorch

Ich sage doch, Deutschland hat auf einen Schlag über 80 Millionen Virologen bekommen. Selbst die ohne Schulabschluss meinen es besser zu wissen als praktizierende Experten. Sieht man doch hier tagtäglich.


Dream2014

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Antwort auf Beitrag von Felica

Nur eins ist mal sicher auch der tolle Virologe Drosten hat nicht immer Recht. Komisch ist, dass er im Februar noch gesagt hat das, dass Corona Virus nicht gefährlicher ist als eine Grippe. Und jetzt hat er plötzlich in allem Recht. Sehr Merkwürdig. Und das mit den Zahlen ist doch so. Glaube nur der Statistik die du selber gefälscht hast. Wir hatten hier komischer Weise letzte Woche Minuszahlen von infizierten. Als Erklärung stand dabei das die Zählweise angepasst worden ist. Es wurden anscheinend vorher auch positive gezählt die niemals positiv getestet wurden. Anhand der Symptome wurden die einfach gezählt. Auch waren zu Anfang bestimmt viel mehr positiv, aber es wurde ja kaum getestet. Hier hieß es bei vielen einfach 2 Wochen zu Hause bleiben. Hätte man die alle getestet würden die Zahlen im Verhältnis jetzt auch noch besser aussehen. Aber das würde ja nicht zu den Maßnahmen passen die man durchsetzen möchte. Wir werden verarscht obwohl wir dabei sind. Krankenhäuser mit Kurzarbeit und Krankenschwestern mit Minusstunden und das in Gebieten die als stark betroffen gekennzeichnet sind.


Felica

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Antwort auf Beitrag von Dream2014

Tja, weiß du was ihn sympathisch machen, er behauptet nicht mal das er immer recht hat. Sondern er sagt selbst aktuell geht nur ausprobieren. Im Gegensatz zu vielen selbsternannten Experten hier im Forum welche genau wissen wie es geht. Hier hat mir Sicherheit kein KH Kurzarbeit gehabt, die waren gut beschäftigt. Sei also dankbar wenn es euch nicht so erwischt hat. Übrigens, nicht jedes KH wird als Corona-Zentrum geführt. Die beiden großen KH hier in der Kreisstadt waren die Haupt-Lastträger. Die beiden anderen kleinen Kliniken mussten sich bereit halten für den Fall das die Kapazitäten in den großen ausgeschöpft gewesen wären. Was wohl teils nahe dran war. Aber, statt das Personal was nicht benötigt wurde in Kurzarbeit zu schicken, wurden die Testkapazitäten weiter ausgebaut und die Leute dort eingesetzt. Jetzt wo die Zahlen sinken, und diese Leute wieder frei werden, wird langsam wieder der normale Betrieb hoch gestuft. Ich hatte in der Vergangenheit auch schon solche AG, kaum war mal weniger zu tun wurde man nach Hause geschickt und musste Minus machen. Ob man wollte oder nicht. Statt Dinge abzuarbeiten welche im normalen Betrieb liegen bleiben. Diese Dinge mussten dann gerne auch noch erledigt werden wenn es eh schon voll war mit Arbeit. Ergebnis, nicht nur Doppelbelastung sondern Dreifachbelastung. Nicht jeder Personaler versteht halt auch seinen Job.


Dream2014

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Antwort auf Beitrag von Felica

Wie gesagt man kann glauben was man will, aber laut Zahlen gehören wir zu einem starken Corona Gebiet und das Krankenhaus mit Minusstunden hat noch keine Kurzarbeit angemeldet. Das gibt es bei anderen. Auch die „Spezial“ Corona Krankenhäuser hatten keine Überlastung. Wieso werden denn dann Patienten nicht in schwächer Frequentierte Krankenhäuser verlegt? Ach ja ich weiß sind ja alle überlastet.


Felica

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Antwort auf Beitrag von Dream2014

Weil die Krankentransporte nicht so einfach möglich sind.


Dream2014

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Antwort auf Beitrag von Felica

Natürlich für alles ne passende Antwort. Krankentransport von Italien, Frankreich und den Niederlanden waren komischerweise möglich. Aber innerhalb von Deutschland bei so überlasteten Krankenhäusern nicht. Komisch.


Sille74

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Antwort auf Beitrag von FrauStorch

Das ist ja alles richtig, was Du schreibst. Aber Meinungsbildung und Diskurs gehören doch zu einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung dazu! Da haben die Medien eine Verantwortung, keine Frage, und wir selbst haben die auch hins. unserer Wahl der Informationsquellen und auch hins. der Art unseres Beitrags zum Diskurs. Aber dass es nach wie vor einen Diskurs geben muss, dass ge- und ja, auch hinterfragt werden darf, steht für mich außerhalb jeglicher Diskussion. Natürlich gibt es dann eben auch Aussagen/"Meinungen", die schlicht falsch sind, weil sie eben auf laienhaften Annahmen beruhen. So what? Das ist normal. Statistiker und Virologen stellen das vielleicht jetzt erst fest, weil ihr Fachgebiet sonst eher wenig im Fokus steht, für andere ist das Alltag, dass jeder mitreden will und es alle im Zweifel besser wissen. Ich fände es sehr bedenklich, wenn wir zukünftig ohne jeglichen politischen Exkurs nur noch "alternativlos" von Experten regieet werden würden, wobei doch der Satz " zwei xxx (wahlweise einzusetzen: Juristen, Virologen, VWLer ...), drei Meinungen" nicht ganz aus der Luft gegriffen ist. Mag ja sein, dass on der derzeitgen Corona-Krise vieles "alternativlos" ist, aber man muss für die Zukunft aufpassen ...


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Sille74

Henryk M. Broder, den ich als bundesdeutschen Eintrag in unsere Medienlandschaft sehr schätze, hat's wunderbar formuliert: "Mit etwas Glück bekommen wir den totalen Staat, geht etwas schief, wird´s ein totalitärer."


Momvon3

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Antwort auf Beitrag von Sille74

Bedenklich finde ich seit einiger Zeit, dass wirklich jeder (vor)verurteilt wird, der eine Meinung sei es zu Statistik, zahlen oder sonst was hat. Teilweise extrem angegriffen wird. Dies aber dann auch oft von denen, die für Offenheit und Betrachtung aller Fakten, sich nicht anderen Meinungen anschließen usw plädieren. Jeder kann ja zu seinem eigenen Ergebnis kommen, aber ich finde darüber nachdenken, verschiedene Argumente, virologen etc anhören, sollte man schon. Im übrigen erfreulich ist doch, und da gibt es auch nix zu deuten, dass die Infektionszahlen sinken. Definitiv! Vielleicht freuen wir uns einfach Mal da drüber.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von FrauStorch

Mit anderen Worten: wir sollten gefälligst tun, was Mama Merkel uns aufträgt, und auf keinen Fall selber nachdenken - wir würden es eh nicht blicken. Dafür sind wir schlicht zu dumm. Sie und ihre Berater blicken es. Selbst wenn viele von uns einen Hochschulabschluß, eine Doktortitel, ein Mathe- oder Medizinstudium haben, Statistiken erstellen und auswerten gelernt haben... es bleibt Frau Merkel überlassen zu entscheiden ob wir aus dem Haus dürfen oder drin bleiben müssen, ob wir zur Arbeit und zur Schule gehen dürfen oder nicht. Und dass wir in Zukunft nur verhüllt in der Öffentlichkeit auftreten und gefälligst auch per App nonstop überwacht sind. Also vertrauen wir uns doch ihr bedingungslos und blind an!!


Jomol

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Nö, genau das schreibt FrauStorch in ihrem Anfangspost (den ich übrigens wirklich gut finde, danke) nicht. Grüße, Jomol


Korya

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Antwort auf Beitrag von FrauStorch

Danke dir für den hervorragenden Beitrag.


Sille74

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Antwort auf Beitrag von FrauStorch

Ich frage mich gerade, warum eigentlich ausgerechnet diejenigen den Beitrag so in den höchsten Tönen loben (nicht falsch verstehen, ich finde ihn auch sehr gut!), die selbst andauernd am Interpretieren, Artikel und Schaubilder Posten sind...


Korya

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Antwort auf Beitrag von Sille74

Meinst du mich? Dann beantworte ich deine Frage mal prophylaktisch: - Der sorgsame Umgang mit Fakten und Zahlen, und eine unaufgeregte Analyse der Gesamtsituation fehlt mir hier des öfteren. Es werden einzelne Zahlen aus dem Zusammenhang gerissen, um dann triumphierend zu schließen: seht ihr, hab ich doch schon immer gesagt. Oder: das zeigt doch, dass der Virologe xy falsch liegt (bei einigen geht es dann weiter: er liegt bewusst falsch, denn in Wirklichkeit ist er nur Teil eines Machtapparates, die ganz was anderes mit uns vorhaben. - Ich sehe da, genau wie die AP, sowohl jeden von uns als auch die Medien in der Pflicht. Auch ein komplexes Thema sollte sachlich und für den Laien verständlich dar gelegt werden, darin sehe ich eine Kernkompetenz der verschiedenen Wissenschaftsresorts unserer großen Zeitungen und sonstiger Medien. Nicht nur Click-Bait, sondern tiefergehende Analysen. - Und die von sozialen Medien getriebene Polarisierung läuft da nahtlos mit hinein. Die gab es natürlich auch schon vor Corona, es wird jetzt bloß eine neue Sau durchs Dorf getrieben. Und ich teile auch hier die Sorge, wie einfach sich viele benutzen lassen. LG


Sille74

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Antwort auf Beitrag von Korya

Fühlst Du Dich denn angesprochen? Ich stimme Dir zu und ich stimme auch FrauStorch zu. Wie oben schon geschrieben: da sind die Medien und wir in der Pflicht, dass es nicht zu einer hysterischen Debatte ohne Substanz kommt. Leider passiert das aber eben doch immer wieder, nicht erst jetzt in der ganzen Corona-Chose und hängt m.E. mit der Schnellebigkeit der heutigen Zeit durchu das Internet zusammen. Ein gut recherchierter und so formulierter Artikel, dass die Dinge gut verständlich, aber korrekt dargestellt sind, braucht eine gewisse Zeit. Die Zeit haben Journalisten oft gar nicht mehr, somst ist das Thema ein alter Hut. Und wir selbst lesen ja auch ausführlichere Artikel zu "alten Hüten" gar nicht mehr. Was mich stört, ist aber, dass sich manche offensichtlich selbst in keiner Weise angesprochen fühlen, obwohl sie sich selbst doch so verhalten, was kritisiert wird, und sich das rausziehen, was in ihr Bild passt. Es sind immer nur die anderen! Und wer jetzt hier sich so aus der Seele gesprochen fühlt, soll sich gefälligst auch selbst entsprefhend verhalten! Ich persönlich bin der Auffassung, dass man damit leben muss, dass Dinge in der Öffentlichkeit diskutiert werden, ohne dass Ahnung da ist.


FrauStorch

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Antwort auf Beitrag von FrauStorch

Natürlich darf man diskutieren, daß sollten wir ja auch! Wir leben ja in einer Demokratie und dafür ist es wichtig verschiedene Haltungen auszutauschen. Darum ging es mir gar nicht. Die wissenschaftlichen Methoden, die ich meine, sind aber nunmal Messmethoden, die bestimmte Möglichkeiten und Grenzen haben. Und da geht es nunmal nicht einfach um Meinungen sondern darum eine Methode sachgerecht zu benutzen und interpretieren. Und das ist nicht ganz beliebig biegbar. Ich kann doch auch nicht hingehen und behaupten: Mein Messinstrument ist das Thermometer und meiner Meinung nach gefriert jetzt das Wasser bei 5 Grad Celsius. Das ist keine Meinung sondern faktisch falsch. Und wenn ich auf diese Meinung hin jetzt Klimapolitik beeinflussen möchte dann beruht dies auf einer falschen Handhabung des Messinstruments. Das ist jetzt nur ein einfach gewähltes Beispiel um meinen Punkt zu erklären. Und ja: es gibt unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten, aber die erfordern tatsächlich differenziertes wissen als Grundlage. Deswegen: natürlich diskutieren. Aber ich vote stark dafür sich nicht von jeder (kurz gedachten) zahlenjongliererei so auf Krawall bürsten zu lassen. Das führt nur dazu dass man nicht mehr offen bleibt für unterschiedliche Haltungen und man den 360 Grad Blick verliert. Wut macht den Blick eng.


Sille74

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Antwort auf Beitrag von FrauStorch

Ich verstehe und verstand von Anfang an Deinen Punkt und ich unterschreibe auch Deinen Appell, sich nicht von allem und jedem gleich auf Krawall bürsten zu lassen und offen für andere Haltungen zu bleiben (was allerdings für alle Seiten gilt ...). Meiner Meinung nach wird man es aber in einer offenen, demokratischen Gesellschaft nicht verhindern können, dass auch auf der Basis objektiv falscher Annahmen (wobei es ja viele Bereiche gibt, wo das nicht so einfach ist wie bei Deinem Beispiel) diskutiert wird. Das muss man hinnehmen in ekner Demokratie und das war auch schon immer so, njr fällt es manchen Fachgebieten eben jetzt erst auf ;-))