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Darum haben Kinder seltener schwere Covid-19-Verläufe

Darum haben Kinder seltener schwere Covid-19-Verläufe

Ludwiga

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Spannend, eine aktuelle Charite Studie zur Schleimhautimmunität bei Kindern: https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-darum-haben-kinder-seltener-schwere-covid-19-verlaeufe-a-4f40045c-8cd9-47ea-948c-b5d5e31d9351?sara_ecid=soci_upd_KsBF0AFjflf0DZCxpPYDCQgO1dEMph und wer tiefer ins Detail gehen möchte: https://www.nature.com/articles/s41587-021-01037-9


fritzi3

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Spannend. Die Theorie, dass das bei Kindern stärkere angeborene Immunsystem der Grund für die milderen Verläufe bei Kindern sein könnte, gab es ja schon vor über einem Jahr. Mit der Charité-Studie scheint man ja diese Theorie stützen zu können.


Ludwiga

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Ja, auf jeden Fall.


emilie.d.

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Deren Hypothese, höhere MDA5 und RIG-I Level auf epithelialen Zellen, dendritischen Zellen und Makrophagen führen zu einer stärkeren Akt. der innate immunity.


Ludwiga

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Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Emilie, ich weiß, dass Du die Expertin bist und viele der molekularen Mechanismen im Detail sehr gut erklären kannst. Ich finde es eigentlich immer super, dass Wissenschaftsjournalisten diese molekularen Sachverhalte an die Öffentlichkeit transferieren, also in verständlichen Worten übersetzen. So wie z.B. Lars Fischer in dem Spektrum Artikel. Auch ich lese keine Paper mehr im Detail, schlicht weil ich trotz meines wiss. Hintergrunds zu lange draußen bin. Mir reicht also z.B. die Botschaft, und vor allem auch mal positive Aspekte, Errungenschaften in der Forschung, die vielleicht auch ein wenig Mut machen. Ich freue mich dennoch auch über Korrekturen!


emilie.d.

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Ich bin echt keine Expertin, schon gar nicht wenn es um II / T Zellen geht... Du bist auch an der Uni, oder? Habt ihr nicht die Diskussion, wie sehr Q1 und Q2 2020 der Glaubwürdigkeit der Wissenschaft geschadet haben? Es wurde jeder sorry für die Wortwahl Scheiß veröffentlicht (selbst in Lancet!!!! Hätte ich nicht für möglich gehalten), nur weil Covid drauf stand. Im Juli/August hatte sich das wieder normalisiert, aber das hat einige Karrieren nachhaltig beschädigt. Und im postfaktischen Zeitalter eben auch die Wissenschaft an sich. Wenn im paper drinsteht, dass XY eine mögluche Erklärung für Z sein könnte, finde ich es superwichtig, das genauso auch in die Populärmedien zu transportieren. Sonst schreien am Ende alle 'Aber jetzt hat die Wissenschaft wieder falsch gelegen, guck, die haben keine Ahnung.' Um sowas nageln zu können, braucht man mehr als Abstriche und Zellkulturexperimente. KO Tiere mit impaired MDA5 Rezeptoren, Kinder, die genetisch diese Rezeptoren nicht exprimieren... Wenn adaptive Immunabwehr so egal ist, müssten ja SCID Kinder mit RAG Mutationen keine Probleme haben, die sind aber so wie es aussieht doch high risk, zumindest mein Stand. Ich will nicht sagen, dass ich nicht glaube, was da drinsteht, ich will nur sagen, dass es eben nur einer von mehreren Erkkärungsansätzen ist.


Ludwiga

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Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Hmmm, hier müsste ich Dich echt an meine Kollegen verweisen;-) Das ist quasi deren Baby. Nature Biotechnology ist jetzt kein popeliges Blatt (aber Lancet eben auch nicht). Ich selbst bin seit mehreren Jahren im Bereich Wissenschaftsmanagement in einem größeren multidisziplinären Forschungsverbund tätig. Mehr mag ich hier nicht schreiben, da auch ich gerne noch einen Rest Anonymität behalten möchte. Aber immer gerne per PN. LG


fritzi3

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Es ging mir um die 2 grundsätzlichen Varianten: 1.) Kinder erkranken wegen der stärkeren/besser oder anders geregelten innate immunity i.d.R. weniger stark. 2.) Kinder erkranken weniger stark, weil ihre adaptive Immunantwort anders aussieht, z.B. weil sie besser angepasste Antikörper bilden (können). Und da stützt das paper ja eben eher Variante 1. Darum ging es mir, weil das ja eine Reihe von Nachfolge-Schlussfolgerungen erlaubt.


fritzi3

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Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Ich verstehe nicht, warum die "Könnte-Formulierung" von mir und von dem Spiegel-Artikel ("lassen vermuten ....") von dir interpretiert wird, als "adaptive Immunantwort ist egal". Letzteres steht weder in dem Nature-Artikel, noch behauptet das der Spiegel-Artikel-Autor oder ich.


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von fritzi3

'Die Theorie, dass das bei Kindern stärkere angeborene Immunsystem der Grund für die milderen Verläufe bei Kindern sein könnte, gab es ja schon vor über einem Jahr.' Das paper, auf das Du anspielst, postuliert einen anderen Mechanismus als das von der AP gepostete Paper (ua breiteres AK Repertoire). Wobei B1 AKs zur II gehören, wenn Du Dich nur allgemein auf II bezogen hast, habe ich Deinen Post falsch interpretiert.


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von Ludwiga

Oh Gott, das meinte ich auch nicht. Paper ist gut! Die haben das ja auch alles korrekt und sauber formuliert.


Silke11

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wird quasi und nicht weiter in den Körper der Kinder eindringt und also keine Schäden verursacht oder doch weiter eindringt und eventuell sogar persistiert.


User-1736223046

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Antwort auf Beitrag von Ludwiga

Sehr interessant. Dies könnte erklären, warum die Akutinfektion bei Kindern seltener schwer verläuft als bei Erwachsenen. Und warum es bisher zu weniger Hospitalisierungen bei Kindern kam. Es stellt sich die Frage, wie es bei der Delta-Variante mit deutlich höherer Viruslast aussieht. Diese Frage wird nicht beantwortet. Wie erklären sich die zahlreichen Hospitalisierungen von Kindern in GB und den USA? Einfach mehr Fälle insgesamt, also auch mehr Hospitalisierungen? Oder doch Zusammenhang mit höherer Viruslast? Außerdem bleibt die Frage Long Covid.


Ludwiga

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Antwort auf Beitrag von User-1736223046

Ja, die Studie erklärt die Mechanismen warum Kinder mit neuen Viren besser zurechtkommen als Erwachsene, also quasi während einer Pandemie einen "Vorteil" haben (Nachteile haben sie genug...) Etwas besser beschrieben ist die Studie im Spektrum (Lars Fischer). https://www.spektrum.de/news/immunsystem-warum-kinder-doppelt-vor-covid-19-geschuetzt-sind/1912819 Eine mögliche Erklärung, warum manche Kinder schwer erkranken, vermuten die Autoren im gestörten Interferonsystem, zum Beispiel durch einen erblichen Defekt. LongCovid bedarf weiterer Forschung. Es gibt zumindest erste Leitlinien zur Behandlung von LongCovid Beschwerden. Das ist schon mal ein kleiner Hoffnungsschimmer;-) https://www.swr.de/wissen/long-covid-leitlinien-fuer-therapien-100.html


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von Ludwiga

Das paper zeigt mögliche, plausible Mechanismen auf, nicht mehr und nicht weniger! 'Our study provides evidence that the airway immune cells of children are primed for virus sensing, resulting in a stronger early innate antiviral response to SARS-CoV-2 infection than in adults.'