Leewja
bin ich völlig ernsthaft und ohne Ironie, dass wir uns so die Köppe heiß reden können hier - das zeugt deutlich davon, wie gut und privilegiert es uns immer noch geht! Das muss man dann ja auch mal sich vor Augen führen, also zumindest ich mir. Könnte ja viel schlimmer sein. Das ist nicht gern gelesen von einigen, ich weiß, aber mir tut es gut, zu sehen, wie gut wir eigentlich als Gesellschaft immer noch dran sind. Deshalb hoffe ich, auch weiterhin hitzig, konträr und vielschichtig mit euch diskutieren zu können !
Das sehe ich auch so! Und das sollte man wirklich nicht ganz aus dem Auge verlieren.
Das unterschreibe ich mal, Leewja. Hierzulande wurde im Zuge - durchaus berechtigter - Kritik auch schon der unsägliche Vergleich mit Hitler und Nazidtld. gezogen - denen entgegne ich auch immer wieder, daß sie keine Ahnung von Diktatur haben (übrigens merke ich DAS ja sowieso immer wieder,wen nicht in Kursen oder im Lesekreis oder auch sonst mit Dänen über unsere Vergangenheit rede). Dabei bin ich in Westdtld. aufgewachsen, allerdings mit Verwandten und Freunden in der ehem. DDR, und weiß somit auch nur indirekt, wie das wirklich war, aber Dokumentationen helfen ja auch ein wenig, noch mehr zu verstehen, wenn man will. Der Blick auf jetzt noch bestehende Diktaturen macht es ja deutlich. Gestern war ich froh, endlich mal wieder etwas über die Demonstrationen in Belarus zu sehen --- die dürfen wir nicht vergessen, diese Menschen ,die mit viel Mut und Hoffnung viel riskieren, im Gegensatz zu uns, wenn wir die Regierung oder ihre Maßnahmen mal kritisieren. Eine schöne Woche! Gruß Ursel, DK
Ich feier Euch und Eure Wahrnehmung.
Worauf genau beziehst du dich bei dieser Aussage: “das zeugt deutlich davon, wie gut und privilegiert es uns immer noch geht!“ Auf die noch bestehenden Grundrechte wie Meinungsfreiheit etc. oder auf existenzielle Sicherheit? Na, vermutlich auf beides. Meinst du wirklich, dass wir dafür dankbar sein müssen, unsere Meinungen im freien Diskurs noch frei austauschen zu dürfen? Die Maßnahmen treffen die weniger Privilegierten in der Gesellschaft deutlich härter als die hier (vermutlich) überwiegend schreibenden Vertreter der Mittelschicht. Insofern bin ich unglaublich dankbar, dass meine Familie und ich, trotz Krise, sehr gut weiterleben können. Das gilt für viele bekannte und befreundete Familien leider nicht. Die kämpfen um Existenz und Hoffnung..,,,.. und um die Akzeptanz für ihre Sorgen und das Recht, diese, ab und an äußern zu dürfen ohne mit solche Aussagen: “das zeugt deutlich davon, wie gut und privilegiert es uns immer noch geht!“ abgebügelt zu werden.
dass wir hier in diesem Forum offensichtlich genug Kraft, Gesundheit, Wohlbefinden, zeit, Möglichkeiten, Ressourcen und Kapazitäten haben, um uns auch über im Grunde völlig unwichtige Dinge wie feuerwerke, Klarinettenlehrer, Weihnachten mit so und so viel Besuchern etc. auseinandersetzen zu können. Das ist ein Luxus und ein Privileg, den man wertschätzen darf. Man muss ja nicht, ich zwinge dich ja nicht, es ebenso zu sehen.
Du hast Recht, Maca, viele kämpfen ums (ökonomische) Überleben. Aber das tun sie in anderen Ländern auch - und da bekommen sie keine Hilfe. Inden USA, einem angeblich so reichen Land, hungern mehr menschen als bei uns. Sie haben weder eine gute Krankenversicherung noch bekommen sie Arbeitslosengeld und Sozialhilfe wie bei uns ,wenn es richtig schiefgeht. Und ich bezweifel mal, daß ihnen 75% des UMSATZES gezahlt werden, wen sie denn wirklich ihr Restaurant schließen müssen. Das IST privilegiert bei uns - ich rede ja noch nicht einmal von ganz anderen,wirklich armen Ländern, wo die Menschen sich selbst überlassen sind. Und es IST ein Privileg, in einer Demokratie zu leben - wer die als selbstverständlich einfach nur hinnimmt, hat schon einiges nicht verstanden. Gerade Querdenker zeigen doch ,wie wir diese Demokratie immer wieder verteidigen und mit Leben erfüllen müssen -aber auch dürfen, denn die dürfen ihren Fruist und ihre kruden Ideen ebenso herausbrüllen wie wir. Das ist in vielen Ländern dieser Welt NICHT möglich - und somit keine Selbstverständlichkeit. Im Iran wurde gerade gerade wieder ein systemkritischer Journalist hingerichtet - da bin ich doch dankbar, daß ich hier auch Maßnahmen hinterfragen darf. Daß wir in einer Situation, die eigentlich die ganze Welt betrifft, trotz aller persönlichen Niedergänge , die die Menschen in der Welt ja alle haben, dennoch besser da stehen als die vielen anderen, das ist ein Privileg. Du hast Recht, es geht vielen schlecht, nicht nur ökonomisch schlecht in dieser Pandemie. Aber Pandemie hat eben mit Krankheit zu tun, und in Krankheitsfalle geht es den Betroffenen (und wir alle SIND betroffen) nie gut. Oder kennst Du eine Familie, wo man fröhlich und lustig feiert, während ein Familienmitglied, ein Freund oder auch "nur" Nachbar dahinsiecht, krank ist, leidet? Daß es manche schlimmer erwischt als andere,soltle die anderen zu mehr Solidarität veranlassen, sowohl im Umgang mit sich und der Umgebung, als auch evtl. sogar bei ökonomischen Fragen. Letztendlich gitl in einer Demokratie für UNS ALLE, was seinerzeit nur für den Sonnenkönig zu gelten schien: L´état, c´est moi." Der Staat bin ich. Dieser Verantwortung sind sich leider nicht alle bewußt, schon gar nicht die, die nur fordern. Gruß Ursel, DK
...hast Du recht. Mir persönlich ist das quasi täglich bewusst, wie privilegiert ich bin. Gerade als Frau. Mir steht die Welt offen, weil ich in einer Demokratie lebe, die mir grundsätzlich nahezu lede Möglichkeit ietet und mich in allem, was ich im rahmen der Legalität tue, auch noch beschützt. das gilt auch, wenn ich die Demokratie mit Worten bekämpfe. Aber in der tat sollten und müssten sich genau das viele, auch hier, vor Augen führen Gleichzeitig weiß ich, bei allem, was wir erreicht haben, ist noch viel zu tun und noch viel Potential. ich weiß aber auch, dass ich für meinme Ziele kämpfen kann :-)
Da schließe ich mich gern an :) möchte aber auch dazu sagen: Ich danke da dann auch meinem Mann, der mich immer wieder aufmuntert, und wenn er selbst bisserl Down oder nachdenklich ist, mich motiviert. Er kocht selten und putzt fast nie - aber er sorgt für unsere Familie.
Ja, da hast Du recht. Ich finde es auch ein Unding, dass manche nun der Politik vorwerfen, im November zu wenig getan zu haben. Hätte irgendjemand Verständnis gehabt, wenn Läden, Schulen und Kitas im November geschlossen hätten? Natürlich ist es jetzt nicht schön, aber wir dürfen immer noch raus für Bewegung an der frischen Luft- zumindest vor 20 Uhr. Wichtig ist doch, dass wir gesund bleiben, dass die wieder gesund werden, die es schon erwischt hat und es uns gelingt, Infektionsketten zu unterbrechen. Liebe Grüße Muts
Losgelöst von sonstigen Unterschieden in der Sichtweise.....dem schließe ich mich an. Als Frau im ausgehenden 20. Jhdt. (Männer natürlich auch) in eine westliche Demokratie in Mitteleuropa hineingeboren worden zu sein ist quasi der Sechser in der Geburtslotterie.
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..und das letztlich seit März. Es gibt noch keine klare Impfstrategie. Die Impfzentren sind viel zu schwach. Kiel (Schwedenkai) schafft lt. Zeitung 1000 Menschen pro Tag, bei 2 Impfungen pro Mensch sind das 500 (Werk)Tage, das sind 100 Wochen oder aber 2 Jahre. Trini
ich würde meinen ,da sind wir uns alle einmal einig ...wahre worte
Das größte Geschenk ist für mich die Gesundheit und Unversehrtheit meiner Kinder und Familie! Daran erinnere ich mich tatsächlich sehr regelmäßig. Mir passt momentan auch vieles nicht in den Kram, ich weiss das es vielen Menschen aktuell sehr schlecht geht. Anstatt immer zu meckern sollte man sich vielleicht überlegen, was man aktuell gutes tun kann. Also ich gebe Dir da wirklich Recht
Also, ich schaffe es problemlos, mich über Dinge zu ärgern, die meiner Meinung nach nicht gut gelaufen sind (z.B. dass im Frühjahr/Sommer kein Plan gemacht worden ist, den man dann sogar hätte debattieren und parlamentarische absegnen hätte können) und dann auch mal zu meckern und gleichzeitig mich über Dinge, die schön sind freuen... Warum muss man da immer so bescheuerte Gegnsätze aufbauen. Der Mensch ist doch vielerlei Gefühle fähig, (fast) gleichzeitig... Ansonsten stimme ich natürlich zu, dass wir hier in D nach wie vor in der Gesamtheit gesehen privilegiert sind und alles in allem vergleichsweise geringe Sorgen haben. Alles andere wäre lächerlich...
Das unterschreibe ich - danke!
Da stimme ich dir völlig zu. Und eine angeregte Diskussion über solche Themen ist doch immer eine gute Sache. Davon lebt doch Demokratie, dass man auch konträre Meinungen austauschen und diskutieren kann. Und das hier ist ja ein Stück gelebte Meinungsfreiheit. In einer Diktatur wären solche Threads gar nicht möglich.
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