Kater Keks
....sonst dauert das mit den Kitas und Schulen wohl noch eeeewig!
https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/giffey-komplette-schul-und-kitaoeffnung-nur-ohne-abstandsregeln-moeglich-li.77734
Das dürfte künftig vom Wohnort (bzw. der einzelnen Einrichtung) abhängen. Hier fehlen in manchen Einrichtungen siebzig Prozent des Personals....
....
Teilweise ja. An vielen wird es weniger sein - aber trotzdem nicht annähernd genug Personal. In so einigen Kitas sieht es ähnlich aus. Das Personal ist mit der Erweiterung der Notgruppen bereits am Ende seiner Möglichkeiten.
Worin definiert sich denn Risikogruppe und wer überprüft das eigentlich? Ist ne ernst gemeinte Frage.
Im Allgemeinen der jeweilige Haus - bzw. Facharzt. Wobei die Betreffenden auch zum Betriebsarzt geschickt werden können.
Und es wird land- oder Trägerabhäbgig sein. Meine Mutter ist 63 nimmt Blutdrucksenker und ist keine Risikogruppe. Ob sies sein könnte, weiß sie nicht. Da müsste der Arzt es bescheinigen und sie will ja gar nicht zu Hause bleiben. Von "amtswegen" schlägt jedenfalls niemand vor, dass sie zu Hause bleibt
Naja, meiner Meinung nach müsste da generell der Amtsarzt prüfen. Es kann in Ausnahmefällen sicher sein, das eine Kita leider so viele Risiko-MA´s hat - aber bei dir hört sich das an, als wenn dies ein Normalzustand wäre. Was ist denn nun Risikogruppe bei Erzieherinnen? Was muss man haben, um nicht arbeiten zu dürfen? Das muss ja irgendwo geregelt sein. Nur das Alter kann es ja nicht sein - so kommt man nicht auf 50 oder 50%.
Amtsärzte sind mit Corona komplett ausgelastet, da wird es keine Kapazitäten für Risikobeurteilung bei Erziehern oder Lehrern geben. Ärzte in Gesundheitsämtern gibt es viel zu wenig, die können das nicht leisten. Wir sind froh, dass momentan keine Schuleingangsuntersuchungen stattfinden und daher ärztliche Kompetenz für Corona zur Verfügung steht.
Dan ist die offenbar bei Erzieherinnen und Lehrern übermäßig häufig auftretende Risikogruppe aber auch etwas, was man für die Zukunft mal überdenken müsste. Beide Berufsgruppen sind doch wohl systemrelevant. Es kann doch nicht nicht sein, das ausgerechnet da ein so hoher Prozentsatz plötzlich? arbeitsunfähig ist.
Wie Johanna zu solch einer pessimistischen Weltsicht kommt, weiß ich auch nicht. Aber aus meinem Lehrerumfeld kann ich berichten, dass hier alle "Risikogruppen" wieder zum Präsenzunterricht herangezogen werden. In meinem BL sind übrigens die meisten Lehrer keine Beamten. Mich wundert, dass es in anderen BL trotz häufigem Beamtenstatus so viele Lehrer mit diversen Corona-Risiko-Krankheiten gibt, denn ich dachte, dass zur Verbeamtung auch eine eingehende Gesundheitsprüfung gehört.
Gesundheitsprüfung bezieht sich wohl eher auf deine psychische Gesundheit. So hat meine Schwägerin (GS-Lehrerin) vor ihrer Verbeamtung darauf geachtet, dass sie alles was in irgendeiner Form als Psychotherapie oä gelten könnte oder Besuch bei einem Arzt, der auch Therapeut ist, wirklich selbst bezahlt. Damit das ja nicht in der Krankenakte steht und sie nicht verbeamtet wird. Alles andere wäre egal gewesen.
Ah OK, das wusste ich so nicht.
Risikogruppe definiert die jeweilige allgemeinverfügung des Landes bzw die kitaspezifische AV und auch die Landesunfallkasse. In Sachsen isr Risikogruppe, wer über 60 ist ODER eine bestimmte Erkrankung des Immunsystems hat (verschiedene Autoimmunerkrankungen z.B) oder Medikamente nimmt, die das Immunsystem beeinflussen (Cortisontabletten, Chemo...) ODER mindestens 2 der in der AV angegebenen Erkrankungen aufweist (Herzkreislauferkrankungen, Trombose, Diabetes, nicht eingestelltes Asthma...)
Auch die physische Gesundheit spielt eine Rolle. So hat eine Freundin von mir radikal abgespeckt, als es um ihre Verbeamtung auf Lebenszeit ging. Und die Tochter einer Freundin, Lehramtsstudentin, wurde kürzlich vom Orthopäden wegen irgendeiner Verletzung darauf hingewiesen, dass das wegen der Verbeamtung kritisch sein könne und man solle lieber ein bisschen mauscheln... Außerdem kann ein gesunder Dreißiger mit 35 ja auch plötzlich chronisch erkranken.
Das ist richtig - erstaunlich dann allerdings, dass sich die chronischen Erkrankungen so geballt in einer bestimmten Berufsgruppe wiederfinden ;-)
Es ist jetzt gemein, und sicher nicht allgemein gültig. Aber einige Beamte, die ich kenne, gehen gerne und häufig zum Arzt, auch Krankschreibungen und regelmäßige Kuren werden gerne in Anspruch genommen. Vielleicht hat man unkündbar und ohne Konsequenzen im Job einfach mehr Zeit, seine Erkrankungen zu kultivieren.
Ich bin sicher, dass das auch einen Teil dazu beiträgt. Wenn man sich keine Sorgen machen muss, wegen dauernder Erkrankung seinen Job verlieren zu können, dann meldet man sich halt wegen jedem Schnupfen 2 Wochen lang krank. Das machst du in der freien Wirtschaft nicht... was mich aber immer mehr ärgert ist aber auch, dass es immer nur um die Befindlichkeiten des Lehrpersonals geht. Ich hätte von Pädagogen auch erwartet, dass die sich Sorgen um die Schüler und deren Gesundheit und deren Bildung machen. Dass die auch mal für die Schüler aktiv werden. Nein, überall hört man Lehrer nur jammern, wie schwer sie es haben... Die Schüler existieren in den Diskussionen gar nicht. Zumindest nicht in denen, die ich mitverfolgt habe. Oder noch besser, die Lehrer fordern die Eltern auf, aktiv zu werden. Was sollen wir denn noch alles machen? Den eigenen Job, Kinderbetreuung, unbezahlter Lehrerjob (ich habe sehr viel gelernt seit Mitte März, nämlich all das, was ich erklären musste, weil es von den Lehrern nicht getan wurde. Und das haben wir Eltern auch nicht auf Abruf parat, sondern müssen es uns auch wieder anlesen. Schade für die Kinder deren Eltern das nicht können.)
"Das machst du in der freien Wirtschaft nicht..."
Sorry, nimm's mir nicht pbel, dass ich lache! Aber natürlich machst "Du" das auch in der freien Wirtschaft. Das kann ich definitiv sagen, denn damit habe ich beruflich zu tun. Ich arbeite da FÜR diese Leute, dennoch wundere ich mich, wie oft und auch wie lange viele krankgeschrieben sind wegen Dingen, die sicher vorhanden sind, bei denen ich mich aber schon frage, ob das sein muss, und Lohnfortzahlung und Krankengeld bekommen und wie lange da auch der Arbeitgeber mitspielt
Der AG muss mitspielen - und das ziemlich lange. Er darf dem AN nämlich gar nicht unterstellen, dass dieser "blau macht" (es sei denn, er kann beweisen, dass der Maurer mit Rückenschmerzen privat aber ein Haus hoch zieht). Heißt: der AG ist erst mal in der Pflicht, ein Gespräch zu führen, in dem er den AN befragt, wie er ihm helfen könnte. Ob die Arbeit ihn belastet, was zu häufigen Erkrankungen führt etc. Das sind schwierige Gespräche, wenn man gleichzeitig anklingen lassen will, dass man diese vielen oder regelmäßig zu bestimmten Zeiten auftretenden AU´s nicht so ganz koscher findet. Dann legt ein paar Dinge fest, wie das verbessert werden kann. Klappt das nicht, kommt ein 2. Gespräch - etwas konkreter dann. Und erst dann habe ich irgendwann die Möglichkeit, eine ordentliche Kündigung auszusprechen. Und das muss ich sehr gut begründen oder vorher sehr klug alles so eingestielt haben, dass ich überhaupt einen Kündigungsgrund habe und nicht vor dem Arbeitsgericht lande. Was viele irgendwie nicht auf dem Schirm haben: einfach Kündigen geht gar nicht. Entweder betriebsbedingt, personenbedingt oder verhaltensbedingt. Und sonst schon mal gar nicht. Sehr viele, denen gekündigt wird, nehmen das halt einfach hin - müssten sie aber gar nicht. Die Rechte des Arbeitnehmers sind sehr viel größer, als die meisten Angestellten willens sind, sich mal darüber zu informieren.
Nein, einfach kündigen geht natürlich nicht. Und es ist m.E. natürlich richtig, erst einmal davon auszugehen, dass der Arbeitnehmer auch wirklich (so lange und so häufig) krank und arbeitsunfähig ist. Das ist ja trotz allem in den meisten Fällen so (hoffe ich jedenfalls mal) und für die sind ja diese Regelungen gemacht. Die arbeitsrechtlichen Aspekte kenne ich nicht im Detail, meine Tätigkeit ist eine andere, obwohl ich auch manchmal gefragt werde, wie man sich denn am besten in so einem BEM-Gespräch verhalten und was man sagen soll. Dazu kann und darf ich dann aber nichts sagen. Von daher: mag durchaus sein, dass der Arbeitgeber dem Spiel nicht aus ganz freien Stücken zusieht, sondern weil er muss bzw. "entschlosseneres" Handeln schwierig ist und Ärger einbringen kann. Wie dem auch sei, es ist jedenfalls nicht richtig, dass es das in der freien Wirtschaft nicht gibt, dieses sich mal hier krankschreiben lassen wegen Rücken, dann mal wieder wegen Halsschmerzen, das nächste mal ist es wieder der Rücken, dann 5 Tage Magen-Darm, dann tun die Knie weh und der Rücken sowieso, dann 5 Tage Husten, wieder Rücken, Knie und zusätzlich Daumengelenke, irgendwann ist es dann chronisches Schmerzsyndrom mit physischen und psychischen Komponenten und das mündet dann in eine handfeste Depression ... Ich will jetzt nicht sagen, dass das alles arbeitssscheue Menschen sind und die Erkrankungen nicht echt, um Gottes Willen, nein! Das glaube ich überhaupt nicht! Manchmal entsteht zwar der Eindruck, aber sicher leiden viele dieser Menschen wirklich gesundheitlich sehr. Aber wieso sollte das bei Beamten so anders sein? Da gibt es sicher ein paar, genau wie in der freien Wirtschaft auch, die Spielräume und die Sicherheit (und die gibt, wie Du ja selbst schreibst, offenbar durchaus auch das Arbeitsrecht) ausnutzen, bei vielen schaukelt sich das aber genauso wie bei Arbeitnehmern in der freien Wirtschaft halt so auf. Mich nervt dieses Beamten-Bashing, das hier und im realen Leben immer wieder vorkommt und das obwohl ich keine Beamtin bin und nie eine war. Ich könnte wetten, dass jetzt dann der Einwand kommt, die armen Leute in der freien Wirtschaft würden halt deswegen solche Verläufe haben, weil die ja ach so Stress haben, während die Beamten doch keinen Grund dazu haben und eine ruhige Kugel schieben. Auch das ist doch so pauschal Quatsch! Überall gibt es Positionen, auf denen man es sich bequem machen kann, zumal wenn man keine Karriere-Ambitionen hat und überall gibt es Positionen, in denen man Stress hat.
Man muss ein ärztliches Attest vorlegen, dass ein Risiko besteht, Ü60 ist man aber automatisch in der Risikogruppe. Man kann freiwillig auf die Entbindung von der Arbeit am Kind verzichten, aber ehrlichgesagt, wenn man von uns erwartet , ungeschützt mit den Kindern zu arbeiten, dann kann ich jede Erzieherin verstehen, die aufgrund ihres Risikos nicht "am Kind" arbeitet! LG Muts
Ja, das ist geregelt, - Diabetes, -Asthma, - Herz- Kreislauferkrankungen -Bluthochdruck -Lungenvorerkrankungen -Krebserkrankung Wenn man so ungeschützt arbeiten soll/ muss, dann kann man Risikopersonen nicht arbeiten lassen! LG Muts
Klar gibt es das "Hie mal und da mal krankschreiben lassen" - hatte auch mal so einen MA im Team. Ich konnte die Uhr danach stellen, wann er wieder anrief, dass er leider leider krank sei usw. Geht natürlich auch zu Lasten den restlichen Teams. Ja, ganz sicher gibt es überall die Menschen, die das System ausnutzen. Als AG der freien MW kann ich da schon schneller Druck machen und Kündigung androhen als bei einem Beamten. Ich will auch gar nicht sagen, dass Beamte generell faule Säcke sind oä. Beamtentum hat durchaus seine Berechtigung für bestimmte Berufsgruppen. Meiner Meinung nach aber eben nicht für alle und es ist als Beamter eben deutlich einfacher, seeehr lange eine ruhige Kugel zu schieben in dem Wissen, das man eben nicht gekündigt werden kann.
"... es ist als Beamter eben deutlich einfacher, seeehr lange eine ruhige Kugel zu schieben in dem Wissen, das man eben nicht gekündigt werden kann." Das kann ich nicht beurteilen, ob das so ist, dass man als Beamter einfacher und länger eine ruhige Kugel schieben kann als als Arveitnehmer der freien Wirtschaft. In beiden Sektoren ist es der Karriere jedenfalls nicht sehr dienlich ... Ich kenne mich weder im Arbeitsrecht noch im Beamtenrecht wirklich aus. Ich weiß aber, dass natürlich der Dienstherr von Beamten auch Möglichkeiten hat, den (dauerkranken) Beamten zu "disziplinieren" oder auch loszuwerden. Amtsarzt auf jeden Fall, Androhung von Disziplinarmaßnahmen, (zwangsweise) Versetzung in den (vorzeitigen --> auch ein Beamter hat da ordentliche Abschläge), anderweitige Verwendung, auch in einer niedrigeren Laufbahn (ich vermjte, das ist auch ein Nachteil ...).
"Was ist denn nun Risikogruppe bei Erzieherinnen? Was muss man haben, um nicht arbeiten zu dürfen? Das muss ja irgendwo geregelt sein." Einige Risikogruppen sind klar definiert, z.B. Schwangere und Personen über sechzig. Jemand mit Asthma kann theoretisch so gut eingestellt sein, dass er kaum Probleme im Alltag hat. Er kann aber auch aufgrund der Schwere des Asthma (welches schwer einstellbar ist und ihm wiederholt Probleme bereitet)ungeeignet für die Arbeit in der Kita sein. So ist es mit den meisten Erkrankungen. Auch ein Herzfehler kann so minimal sein, dass der Betroffene es kaum merkt. Er kann auch so schwer sein, dass er täglich starke Medikamente braucht. Und das im Fall einer Coronaerkrankung mit einem schweren Verlauf zu rechnen ist. Und natürlich gibt es da, wie bei sehr vielen Krankheiten, etwas dazwischen. Von daher kann man nicht pauschalisieren.
"Wie Johanna zu solch einer pessimistischen Weltsicht kommt, weiß ich auch nicht. Aber aus meinem Lehrerumfeld kann ich berichten, dass hier alle "Risikogruppen" wieder zum Präsenzunterricht herangezogen werden." Was heißt denn "pessimistische Weltsicht". An der nahegelegenes Grundschule fallen tatsächlich so viele aus. Etwas besser sieht es an der weiterführenden Schule aus - wobei sich auch die Frage stellt, wer denn die fünfundzwanzig Prozent der Lehrer ersetzt, die dort ausfallen. In der Kita können wir faktisch nur fünfzig Prozent der Kinder betreuen - es ist nicht mehr Personal da. Und es wurde ja schon mehrfach darüber berichtet, dass der Mangel an Pädagogen zum Problem wird.
Bei uns fehlen höchstens 2 von 12 Erziehern, eine davon weil sie ü 60 ist. Das ist der Stand heute, am 8.06. kommen wieder alle Kinder, vielleicht sind dann auch wieder alle Erzieherinnen da!
Warum kann man die 1,5 Meter Regelung nicht für die Schulen aussetzen? In Bussen und Bahnen gilt sie ja auch nicht. Denn sonst müssten ja viel mehr davon fahren... Wie machen das denn die Länder, die Schulen und Kitas offen gelassen haben? Und dürfen eigentlich alle verbeamteten Menschen mit Risiko zu Hause bleiben? Polizisten? Feuerwehr? Richter? Die haben alle auch mit Menschen zu tun, teilweise ist da auch kein Abstand möglich....
Verbeamtung wurde ja noch zu Römers Zeiten eigentlich eingeführt, um der Bestechlichkeit entgegen zu wirken. Staatsdiener sollten genug verdienen und lebenslang abgesichert sein, um keine Schmiergelder anzunehmen und so gegen ihre Pflicht, im Sinne des Staates/Volkes zu handeln, zu verstoßen. Bis heute hat sich das natürlich ein wenig verändert. Um Bestechlichkeit geht es gar nicht mehr wirklich. Und fraglich ist eh, ob ein Lehrer bei uns heute tatsächlich Bestechungsgelder annehmen könnte bzw. was könnte er tun, was nicht auffallen würde? Noten verbessern - ok. Aber so, wie die meisten heute drauf sind, würden die Eltern von A eh klagen, wenn der Freund von A als Vollpfosten plötzlich doch versetzt wird ;-) Man könnte also durchaus in Frage stellen, ob eine Verbeamtung bei Lehrern noch angesagt ist. Verstehen kann ich es bei Polizei, Feuerwehr etc - das Berufsrisiko ist derart, dass ich diesen Gruppen durchaus die gesicherte Pension gönne. Das Polizei, Feuerwehr., Ärzte, Rettungssanis etc eindeutlich höheres Risiko haben, sich irgendwie an allem möglichen zu infizieren scheint für viele ja "Berufsrisiko" zu sein. Das ist auch ok - dessen ist man sich wohl bei der Berufswahl bewusst; was aber plötzlich auch Lehrer und Erzieher dazu berechtigt, sich in diesem hohen Maße wie Johanna es schildert als Risikogruppe zu sehen und nicht zu arbeiten ... keine Ahnung. Lehrer/Erzieher muss wohl ein extrem gefährlicher Beruf sein - gefährlicher als andere und unzumutbar, da tatsächlich mit Kindern zu arbeiten. Zumindest hört sich das so an, wenn man einige hier (gerne auch immer wieder) so reden hört. Komisch finde ich: den Mitarbeiterinnen im Supermarkt ist es also zuzumuten, dass sie den ganzen Tag von wechselnden Kunden umgeben sind. Lehrern hingegen ist es nicht zuzumuten, einer begrenzten, bekannten Anzahl von Schülern mit MSN in 1,50 m Abstand längere Zeit gegenüber zu stehen? Wenn jetzt einer kommt von wegen "der MSN schützt ja nicht richtig" lache ich laut. Das hieße ja, wir tragen den alle einfach nur zur Dekoration oder wie?
Ich glaube gelesen zu haben, in vielen Länder gelten in den Schulen auch Abstandsregeln, wenn sie geöffnet blieben. Die meisten Länder haben aber auch zuerst die Schulen geschlossen, da diese eigentlich bei jeder ( auch lokalen) gewöhnlichen Epidemie als Infektionsherd gelten. Man ist ja davon ausgegangen, dass das bei Corona nicht anders ist. Das Gegenteil wird ja im Moment auch nur mit großer Wahrscheinlichkeit vermutet. Ob es so ist, wird sich erst zeigen, wenn da alle wieder dicht an dicht beieinander hocken. Vielleicht schreibt hier ja mal jemand aus anderen Ländern, wie es dort läuft. ( Bevorzugt natürlich Länder mit einigermaßen " moderater" Coronabilanz) Würde mich auch interessieren.
Dazu hatte ich kürzlich schon einen Artikel verlinkt https://www.handelsblatt.com/politik/international/bildung-so-gehen-die-schulen-in-europa-mit-dem-coronavirus-um/25839878.html?ticket=ST-929265-WDK4yVDAUaNR2tbhHefb-ap4 Eigentlich auch nicht wirklich viel anders als bei uns: mit Abstand und geteilten Klassen. Wir stehen wohl im europäischen Vergleich auch gar nicht so schlecht da, wie man meinen könnte, wenn man in diesem Forum liest
Wo sind denn Schulen und Kitas offen geblieben und das womöglich auch noch ohne Abstandsregeln?
Ganz so sehe ich es aber dann auch nicht. Sofern ich mit genügend Abstand vor den Kindern doziere, habe ich sicher kein erhöhtes Risiko, mich anzustecken. Aber eigentlich funktioniert Schule heute nicht mehr so. Der reine Frontalunterricht wird so doch eher nicht mehr praktiziert. Abstand hat sich schon erledigt, wenn ich einem Schüler im Unterricht "über die Schulter" im Heft was korrigiere oder erkläre. Das geht dann eben im Moment nicht. Hier im Forum habe ich aber auch schon gelesen wie "schrecklich" dies für die Kinder ist: Frontalunterricht, keine Gruppenarbeit, kein Austausch... Ich persönlich fürchte mich nicht vor Corona. Aber ich habe auch das Gefühl, dass ich in der Schule einen durchaus höheren Risiko ausgesetzt bin, als zum Beispiel eine Kassiererin im Supermarkt, die bei uns mit Mundschutz und Plexiglasscheibe geschützt wird und dem Kunden nicht wirklich und schon gar nicht länger als ein paar Minuten nahe kommt. Wie oft ein Polizist im Streifendienst mit Leuten in engen Kontakt kommt, kann ich nicht einschätzen. Sicher weiß ich aber, dass es bei mir im normalen Schulalltag ca. 100 sind. In engen, schlecht gelüfteten Räumen. Mit Gesundheitspersonal will ich mich jetzt echt nicht vergleichen, das wäre tatsächlich lächerlich. Aber es wäre auch zumindest seltsam, wenn Ärzte und Krankenschwestern dann nach Hause geschickt würden, wenn sie am dringendsten gebraucht werden. Stattdessen ist da aber bestmöglicher Schutz angesagt. Das hat ja dann nicht so super geklappt... Was das Beamtentum betrifft: Hier gebe ich dir recht. Im Osten wehrte man sich übrigens lange dagegen, Lehrer zu verbeamten. Dass es sich peu a peu doch durchsetzte, lag vor allem an der Personalsituation. Ohne dieses Lockmittel waren einfach nicht genügend Leute an diesen Beruf zu binden. Und die meisten lehnen natürlich eine Verbeamtung nicht ab, wenn sie denn angeboten wird.
Wenn nur Frontalunterricht gerade möglich ist, finde ich das immer noch besser als gar kein Unterricht. Ist bei unserem Kind gerade auch so. Klar war das übliche Arbeiten (Montessori) schöner - aber gerade geht es nicht anders und das ist für mich wie gesagt ok. Je nach dem, wie es sich dann weiterentwickelt, kann man eben auch wieder auf den üblichen Plan mit Freiarbeit, Gruppen etc umschwenken. Bzgl. Verbeamtung: ist aber schon traurig, dass Lehrer nur Lehrer werden wollen, wenn die Verbeamtung winkt. Hört sich nicht danach an, als wenn diese Menschen so richtig Bock auf die Arbeit mit Kindern gehabt hätten.
Ganz so sehe ich es aber dann auch nicht. Sofern ich mit genügend Abstand vor den Kindern doziere, habe ich sicher kein erhöhtes Risiko, mich anzustecken. Aber eigentlich funktioniert Schule heute nicht mehr so. Der reine Frontalunterricht wird so doch eher nicht mehr praktiziert. Abstand hat sich schon erledigt, wenn ich einem Schüler im Unterricht "über die Schulter" im Heft was korrigiere oder erkläre. Das geht dann eben im Moment nicht. Hier im Forum habe ich aber auch schon gelesen wie "schrecklich" dies für die Kinder ist: Frontalunterricht, keine Gruppenarbeit, kein Austausch... Ich persönlich fürchte mich nicht vor Corona. Aber ich habe auch das Gefühl, dass ich in der Schule einen durchaus höheren Risiko ausgesetzt bin, als zum Beispiel eine Kassiererin im Supermarkt, die bei uns mit Mundschutz und Plexiglasscheibe geschützt wird und dem Kunden nicht wirklich und schon gar nicht länger als ein paar Minuten nahe kommt. Wie oft ein Polizist im Streifendienst mit Leuten in engen Kontakt kommt, kann ich nicht einschätzen. Sicher weiß ich aber, dass es bei mir im normalen Schulalltag ca. 100 sind. In engen, schlecht gelüfteten Räumen. Mit Gesundheitspersonal will ich mich jetzt echt nicht vergleichen, das wäre tatsächlich lächerlich. Aber es wäre auch zumindest seltsam, wenn Ärzte und Krankenschwestern dann nach Hause geschickt würden, wenn sie am dringendsten gebraucht werden. Stattdessen ist da aber bestmöglicher Schutz angesagt. Das hat ja dann nicht so super geklappt... Was das Beamtentum betrifft: Hier gebe ich dir recht. Im Osten wehrte man sich übrigens lange dagegen, Lehrer zu verbeamten. Dass es sich peu a peu doch durchsetzte, lag vor allem an der Personalsituation. Ohne dieses Lockmittel waren einfach nicht genügend Leute an diesen Beruf zu binden. Und die meisten lehnen natürlich eine Verbeamtung nicht ab, wenn sie denn angeboten wird.
Diesmal gebe ich dir in allen Punkten Recht. Es scheint nicht so viele Menschen zu geben, die so viel Bock auf die Arbeit mit (fremden) Kindern haben. Selbst die durchaus lukrativen Arbeitszeiten und der ( für meine Begriffe) gute Verdienst und die relative Sicherheit des Arbeitsplatzes wiegen nicht auf, dass.... Tja, was eigentlich?
Schweden vielleicht..? Keine Ahnung.
"Komisch finde ich: den Mitarbeiterinnen im Supermarkt ist es also zuzumuten, dass sie den ganzen Tag von wechselnden Kunden umgeben sind. Lehrern hingegen ist es nicht zuzumuten, einer begrenzten, bekannten Anzahl von Schülern mit MSN in 1,50 m Abstand längere Zeit gegenüber zu stehen? Wenn jetzt einer kommt von wegen "der MSN schützt ja nicht richtig" lache ich laut. Das hieße ja, wir tragen den alle einfach nur zur Dekoration oder wie?" Wenn die Schüler nur kurz zum Bezahlen vor der Kassiererin stehen - mit Plexiglas UND Mundschutz - halte ich das Risiko einer Infektion für niedriger, als wenn ich mit einer Klasse sechs Stunden in einem Raum wäre. Zum Lachen finde ich es, dass du denkst, die Schüler tragen in der Klasse einen Mundschutz! Das müssen sie nämlich nicht - zumindest nicht in der Grundschule. Die Erwachsenen müssen es jedoch - und können damit wenigstens die Kinder schützen. Im Kindergarten trägt fast niemand einen Mundschutz - was Kindern in dem Alter ja auch tatsächlich nicht brauchen. "(…)was aber plötzlich auch Lehrer und Erzieher dazu berechtigt, sich in diesem hohen Maße wie Johanna es schildert als Risikogruppe zu sehen und nicht zu arbeiten ... keine Ahnung." Es genügt nicht, sich selber als Risikogruppe anzusehen. Diese Ansicht muss der Arzt teilen.
Da du Polizisten, Feuerwehr und Richter als Beispiel heranziehst: Wer Polizisten gegenüber die Abstandsregel missachtet, wird dafür belangt. Viele Gerichtsprozesse werden aktuell verschoben und Zuschauer sind kaum noch zugelassen. Und von einem Feuerwehrmann würde wohl niemand erwarten, dass er ohne komplette Schutzausrüstung arbeitet. Niemand käme auf die Idee, dass er seinen Job auch in Shorts und mit Wasserpistole erledigen könnte....
Ja, und dennoch ist trotz Schutzausrüstung etc genügend Risikopotential, das diese Menschen für uns eingehen.
Ich glaube kaum, das man Polizei und Feuerwehr mit Lehrern und Erzieherinnen bzgl. der Risikos, das ihr Beruf mit sich bringt, auf eine Stufe stellen kann.
Aber ich glaube, es ist so ziemlich egal, wer hier was sagt - Erzieher/Lehrer sind für dich super gefährdet und es gibt eigentlich gar keine Möglichkeit, die Kita/Schle zu öffnen, ohne das fantasillionen Probleme auftreten, die euch das Arbeiten unmöglich machen und euch ebenso gefährden, wie einen Feuerwehrmann im brennenden Gebäude - nur das der ja einen Schutzanzug hat und deswegen gar keine Risiken...
"Ich glaube kaum, das man Polizei und Feuerwehr mit Lehrern und Erzieherinnen bzgl. der Risikos, das ihr Beruf mit sich bringt, auf eine Stufe stellen kann."
Ich glaube, das hat auch niemand versucht.
Geschweige denn, dass irgendjemand das Risiko eines Feuerwehrmanns unterschätzt. Aber die wussten, dass sie Berufe mit hohem Gefahrenpotential gewählt haben.
Übrigens: Ich arbeite. Es ist mir also durchaus möglich. Und trotzdem: Wir werden nicht mehr als fünfzig Prozent der Kinder betreuen können, da die Risikogruppen zu Hause bleiben dürfen. Ich möchte nicht, dass Kolleginnen ihr Leben riskieren.
Diejenigen, die meinen, dass Erzieher und Lehrer es viel besser haben als man selbst, hätten schließlich ohne Weiteres ebendiese Berufe wählen können.
Auffällig ist auch, wie viele Menschen sich darüber aufregen, dass sie sich durch ihre Kinder im Home-Office gestört fühlen....
An der Schule meiner Tochter haben sie das so gelöst, dass die Lehrkraft (m/w) einen Tisch mit "Spuckschutz" hat und wenn ein Kind eine Erklärung braucht, kommt halt die Lehrkraft nicht mehr zum Kind, sondern das Kind kommt vor zum Lehrer. Das ist vielleicht nicht ganz so familiär wie das zum Kind Hingehen und über die Schulter Schauen, aber es bietet doch die Möglichkeit eines gewissen individuellen Eingehens auf das Kind. Bei mir früher war das ohnehin noch so, dass, wenn wenn man etwas wollte von der Lehrkraft, man vorkommen musste an den Lehrertisch. Wir haben es überlebt ... Für meine Eltern war das schon beinahe recolutionär ...
Es gibt sehr viele freiwillige Feuerwehrleute, die ins brennende Haus gehen, okay, da dann die Atemschutzträger, aber auch die, die "nur" draußen ihren ehrenamtlichen Dienst ableisten, müssen geschützt werden. Vor den Gefahren des Einsatzes, Corona und den merkwürdigen Gestalten da draußen, die der Ansicht sind, das eine Absperrung nichts für sie bedeutet, die Ehrenamtler noch anspucken. und die bekommen noch nicht einmal Geld dafür
32.000 Berufsfeuerwehrleute stehen 1.000.000 freiwilligen Feuerwehrleuten gegenüber. Ja, Augen auf bei der "Berufswahl", wenn dann die freiwilligen Feuerwehrleute den Dienst niederlegen, gibt es Pflichtfeuerwehren, auch für Frauen, auch für Johanna´s. Ich finde es eine Unverschämtheit von Dir, Johanna, den deutlich mehr freiwilligen Feuerwehrleuten zu sagen, sie hätten selbst schuld bei der "Berufswahl"
Nö, auch Schweden hat für die höheren Klassen die Schule komplett auf online Unterricht umgestellt. Wie sie das mit den Kleinen machen, weiß ich nicht und habe gerade auch keine Lust zu googeln Ich sehe den einzigen Unterschied, ob man den Schwerpunkt der Schulen eher in der Betreuung der jüngeren Kinder oder eher im Abschluss der höheren Klassen setzt. Skandinavien sieht da wohl eher ersteres, D zweites. Ich bin da eher bei der deutschen Position Bildung und vernünftige Abschlüsse haben für mich Priorität
Ich denke Lehrer sind definitiv gefährdeter als andere Berufsgruppen und stecken im Fall einer Indizierung auch schneller Andere an, da sie einfach sehr laut sprechen, die Räume kaum belüftet sind und sie ständig die Kurse und Räume wechseln. Finde es daher gut, dass sie sehr viel getestet werden sollen, gerade wenn vielleicht ja wirklich die Schulen wieder normal geöffnet werden sollen.
"Ich finde es eine Unverschämtheit von Dir, Johanna, den deutlich mehr freiwilligen Feuerwehrleuten zu sagen, sie hätten selbst schuld bei der "Berufswahl"" Das habe ich NICHT gesagt. Niemand der einen bestimmten Beruf wählt ist hier schuld. Was für ein Blödsinn! Sie wissen jedoch, welches Risiko sie eingehen und sind bereit dazu. Aber es muss niemand bei der FREIWILLIGEN Feuerwehr arbeiten. In S- H sollte vor einiger Zeit eine Pflichtwehr ausgewählt werden, da es nicht genug Freiwillige gab. Aber es wurde NIEMAND zwangsverpflichtet. Es fanden Gespräche statt - und wer nicht wollte war raus. Es waren alle, ich glaube mit einer Ausnahme.
Jep. Niemand wird gezwungen - aber alle verlassen sich darauf, das sich schon genügend Menschen freiwillig zur Feuerwehr melden. Genau so, wie sich viele Menschen darauf verlassen, das die BEZAHLTEN Lehrer und Erzieher NICHT 1000 Gründe finden, warum sie leider leider ja gar nicht wirklich unter diesen Umständen arbeiten können. Doch, zu sagst schon in gewisser Weise, das jeder, der sich freiwillig dem Risiko aussetzt selber schuld ist und daher nicht mit anderen bezahlten Berufsgruppen zu vergleichen.
https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_detail?sg=0&menu=1&bes_id=33324&anw_nr=2&aufgehoben=N&det_id=404651 https://de.wikipedia.org/wiki/Pflichtfeuerwehr Die Möglichkeit besteht, und sie besteht auch für Dich. Also Augen auf bei der "Berufs"wahl.
Das ist so nicht richtig. Wenn in einer Gemeinde nicht ausreichend Freiwillige zur Verfügung stehen, werden Menschen die (ich habe es jetzt nicht nachgelesen) zwischen 18 und 55 Jahre alt sind. So auch in der besagten Stadt geschehen. Die meisten waren unmittelbar danach draußen. Der einfache Grund "Das können sie einfach nicht", genügt. Erschwerend kommt hinzu, dass viele gar nicht dort arbeiten, wo sie wohnhaft gemeldet sind. Man hat letztlich Freiwillige auftreiben können, in dem dieses Amt attraktiver gemacht wurde. Ich wäre dafür, dass alle dafür zahlen sollten, dass die freiwillige Feuerwehr wertvolle Arbeit leistet. Zu mir: Ich arbeite eine Stunde Fahrt mit den Öffentlichen von meinem Arbeitsplatz entfernt. Habe kein Auto. Und es wäre mir unmöglich meinen Arbeitsplatz zu verlassen. Es wurden auch diejenigen aussortiert, die, wie ich, bereits ein Ehrenamt bekleiden. Mit schwerem Gerät ein Autodach aufzuschneiden, könnte ich jedenfalls nicht. Für ausgeschlossen halte ich es, dass man mich dazu verpflichten könnte - was die Lage eines jeden Schwerverletzten dramatisch verschlimmern könnte. So weit ich weiß, kann man ggf. dazu verpflichtet werden, bspw. Schläuche und andere Arbeitsutensilien zu reinigen. Und diverse andere Sachen. Aber nicht dazu, unter Lebensgefahr in ein brennendes Haus zu laufen. Wäre ja auch kontraproduktiv. Ich kenne Leute, die kaum ihren Finger ansehen können, wenn sie sich beim Schneiden von Kartoffeln geschnitten haben. Oder bereits beim Ansehen eines Krimis eine grünliche Gesichtsfarbe bekommen und das Programm wechseln. Was würden Retter nützen, die selber eines Rettungseinsatzes bedürfen?
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