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Covid-19 und die anreisenden Schwiegereltern...

Covid-19 und die anreisenden Schwiegereltern...

desireekk

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Hallo zusammen, ich muss mal ein paar Gedanken loswerden, und vielleicht kommen ja auch ein paar zurück -) Meine Schwiegereltern leben jedes Jahr im Sommer 5-7 Monate bei uns. Im Winter im warmen Süden, den Rest bei uns. Sie haben keine abgeschlossene Wohnung, sondern ein ganz normales Schlafzimmer (gaaaanz hinten im Flur), ansonsten mit uns (das Haus ist aber an sich groß genug). Man sitzt also gemeinsam beim Essen, schaut zusammen auf der Couch TV, etc. Wir mögen uns gerne, kommen gut miteinander aus, DAS ist hier also gar nicht das Thema. Jetzt ist die Anreise (ca. 3000 km, Autoreisezug + Autofahrt, gute 24 Std.) für dieses Jahr auf Anfang Juni gebucht, wie lange sie da bei uns sind weiß ich noch nicht, ich schätze mal Anfang Oktober. Und wenn mich heute jemand fragen würde dann würde ich sagen: „bleibt bitte ganz weit weg, da wo ihr jetzt seid!“ Mein SchwieVa (80 J.) hat Herzprobleme, hatte schon HerzOPs, ansonsten topfit, walked fast jeden Tag 5 km, spielt Golf, etc. Meine SchwieMu (78) hatte mal Krebs, ist aber geheilt, selbst aber eher unsportlich/bewegt sich nicht. Hier bei uns sind alles Teenies/junge Erwachsene die (irgendwann wieder) zur Schule gehen, nebenher systemrelevant arbeiten, dazu mein Mann und ich. Ich kann derzeit von Zuhause arbeiten, mein Mann ist systemrelevant mit seinem Betrieb (Elektronikzulieferer für andere systemrelevante Betriebe, etc.), also auch jeden Tag „weg“ und außerhalb des Hauses. … und mir graut es bei dem Gedanken, dass meine Schwiegerleute kommen. Bisher desinfiziere ich keine Einkäufe, keine Oberflächendesinfektion im Haus (Oberflächen abwaschen ja, aber keine Desinfektionsmittel, etc.). Ich mache mir noch keine Gedanken ob ich mein Lenkrad mit oder ohne Handschuhe anfasse, etc. Für uns passt das so. Nein, Freunde treffen wir nicht. Aber irgendwie will ich nicht die Verantwortung für eine Ansteckung der beiden tragen, versteht ihr? Aktuell ist die Hälfte ihrer Küche in Winterdomizil so aufgeteilt: die eine Hälfte „virusverseucht“, und Dinge werden dann nach Desinfektion in den „virenfreien Bereich“ umgesiedelt. Das kann sie bei sich ja machen, aber das wird bei uns einfach nicht funktionieren, die Kinder stellen irgendwas irgendwo hin, ich sicher auch mal, etc. Wenn einer von uns heimkommt, müssten wir theoretisch erst Mal eine Kleidungsschleuse aufbauen, etc. Ich habe das Thema gaaanz vorsichtig anklingen lassen, aber schon gemerkt, dass sie ganz normal und fest von ihrer geplanten Anreise ausgehen. Zudem wird es in ihrem Winterdomizil im Sommer auch richtig eklig feucht-warm…. Da wollen sie alleine deswegen wohl schon nicht bleiben ;-) Meinem Mann habe ich die Bedenken schon mitgeteilt (er ist aber Einzelkind, wir können sie also nirgends anderes „hinschicken“) und wir versuchen gerade erst Mal für uns das Richtige zu finden. Klar, bis Juni ist noch etwas Zeit, aber sooo lange auch nicht mehr... Lasst mich doch mal Eure Gedanken wissen, Danke! LG D


Mitglied inaktiv

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Hallo, Ich würde einfach mal abwarten. Keine Gedanken und auch keine Vorkehrungen treffen bis Ende Mai und dann entscheiden.


Häsle

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Ich würde das nicht vorsichtig, sondern sehr offensiv erklären. Dass es mit der Desinfektion in eurem Haushalt nicht so funktionieren wird wie bei ihnen daheim. Und dass ihr euer Leben normal weiterführen werdet und müsst, mit allen Risiken. Wenn sie das Risiko dann bewusst eingehen wollen, würde ich mich nicht querstellen. Ich überlasse die Entscheidung auch meinen Eltern und Schwiegereltern. Und meiner Oma. Die sind (noch) alle mehr auf Sicherheit bedacht.


desireekk

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Hallo Häsle, vom Grundsatz ist das ja ganz gut gedacht und meine Haltung entspricht dem auch: Aber: wenn sich doch einer der beiden ansteckt und es ganz "schlimm" geht: wie will ich das verantworten? Insbesondere wenn eines der "Kinder" es heimgeschleppt hat? Verstehst Du den Gedanken? LG D


Häsle

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Natürlich. Das ist bei uns der Grund dafür, dass wir unsere Kinder aktuell von ihren Freunden fernhalten. Um deren Familien zu schützen. Ich möchte aber nicht für unsere Eltern entscheiden. Sie sind erwachsen und können die Gefahren, denen wir sie aussetzen könnten, gut einschätzen. Sie wissen, dass wir und die Schwiegerkinder beruflich exponiert sind. Sobald sie wieder Kontakt wünschen, wird es ihn geben. Mit Abstand oder nicht. Wie sie das wollen. Es ist auch fraglich, ob es deinen Schwiegereltern im Sommer im Süden so viel besser ginge als bei euch oben. Das Klima ist schon sehr anstrengend. Und das Virus ist dort auch unterwegs. Gäbe es irgendeine Alternative zu mieten, irgendwo im großen Nirgendwo zwischendrin? In den Bergen fand ich das Klima sehr angenehm.


desireekk

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Schau, wir leben ja "im großen Nirgendwo"... :-) Florida im Sommer ist ätzend schon klar. Aber es ist eher andersrum: sie entfliehen dem Winter hier und kommen dann im Sommer zurück, die entfliehen ja nicht dem Sommer in Florida. Wie gesagt, ich lasse es jetzt auf uns zukommen, irgendwann werden wir reden mit ihnen. hat ja noch Zeit. We shall see LG D


Felica

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In dem Falle würde ich versuchen den vor Ort irgendwie eine Wohnung zu organisieren. Wenn ein paar Monate lohnt das ja. Evtl will wer die Ferienwohnung bzw Monteurwohnung so lange vermieten. Wäre wohl allen am besten mit geholfen.


desireekk

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Danke f[r die Idee. Aber: hier gibt es nichts zu mieten, und wenn doch, dann ist es ire teuer. 2-Zimmer kosten hier locker 1200 EUR und das meiste muss für 1 Jahr gemietet werden (mind 6 Monate). Bis vor ein paar Jahren hatten sie hier in der Gegend ein Haus, aber das wurde verkauft... LG D


caruscha

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Sorgen und Bedenken ansprechen, aber mit dem betonten Nebensatz "Wir warten ab, was Ende Mai ist." Es ist noch eine Weile Zeit bis dahin. Da kann so viel passieren. (Wer weiß, Peak durch, hilfreiches Medikament.. Mal sehen, ihr wisst, was ich meine.)


wolfsfrau

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Dürfen sie denn überhaupt reisen? Also vom jetzigen Stand aus? Wo haben sie ihre Meldeadresse?


emilie.d.

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Ihr seid potentielle Ansteckungsquellen für die Schwiegereltern, so lange Ihr aus dem Haus zum Arbeiten und Einkaufen müsst. Da würde auch Desinfizieren nichts helfen, ihr würdet, wenn Ihr Euch ansteckt, die Viren beim Atmen verteilen. Inwieweit Corona über Flächen verteilt wird, ist noch nicht so ganz geklärt. Hauptsächlich aber von Mensch zu Mensch. Auf der anderen Seite, wenn Eure Schwiegereltern bei Euch leben, könnt Ihr z.B. Einkäufe übernehmen. Wäre auch interessant, wie hoch die Fallzahlen bei Euch sind wie hoch sie im Süden der Schwiegereltern sind. All das könnte man gegeneinander abwägen.


kirshinka

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Lies zum Thema Oberflächen mal die Forschungen von Scheek? - der Virologe, der im deutschen Epizentrum Heinsberg forscht. Der hat von allen möglichen verseuchten Oberflächen (bei kranken Leuten zuhause) Abstriche gemacht. Die Viren-RNA war da, aber er hat - egal bei welcher Dichte - da keine weiteren Viren draus gezüchtet bekommen. Das lässt darauf schließen, dass sich das Virus nicht über Oberflächen, sondern nur über Tröpfchen verteilt. Aus diesem Grund schützt eine Atemmaske die anderen (nicht einen selbst....) - weil dann weniger Virenladung und vor allem weniger Flüssigkeit verteilt wird.


Daffy

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Wegen ´Desinfektion` würde ich mir keine Gedanken machen - der Virologe, der mit einem Team nach Heinberg entsandt wurde und dort von allen möglichen Oberflächen Proben genommen hatte, meinte, sie hätten Virus-RNA gefunden - aber mit keiner einzigen Probe hätte sich im Labor irgendwas infizieren lassen. Es ist in allererster Linie eine Tröpfcheninfektion. Und man kann das Risiko reduzieren durch Abstand und Lüften (ist ja Sommer). Und wie schon geschrieben - die Schwiegereltern haben Kontakt mit Euch, aber dafür vielleicht weniger mit Dritten, indem sie z.B. nicht einkaufen müssen oder weniger Essen gehen. Sie wollen Zeit mit ihrer Familie verbringen - gerade in Anbetracht ihres Alters finde ich nicht, dass man ihnen diese Entscheidung aus der Hand nehmen darf (ich finde es grauenvoll, wie es hier zur Zeit läuft). Das Problem der persönlichen Verantwortung ist verständlich, aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass genau eine Person als Quelle festgemacht werden kann - wenn Du infiziert wärest, dann ja wahrscheinlich auch Dein Mann; derjenige, der als Erster Symptome hat, wurde nicht unbedingt als Erster infiziert. Aber selbst wenn - sie werden das Risiko kennen und akzeptieren. Überhaupt ist mein Eindruck, dass Trump vor allem will, dass der Ausbruch schnell vorüber geht. Womöglich habt Ihr es im Juni längst gehabt oder die Ansteckungszahlen nehmen ab, weil genügend Leute infiziert wurden.


Mitglied inaktiv

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Solange beide noch geistig fit und selber denken können, würde ich nicht die erziehungsberechtigte spielen. Ganz ehrlich , entmündigt doch die Älteren nicht, sondern lasst sie selber entscheiden


Silvia3

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Gibt es keine Ferienhäuser bei euch in der Gegend? Hast du mal bei Homeaway geschaut? Ist zwar auch nicht billig, aber für ein paar Monate vielleicht eine Möglichkeit. Silvia


desireekk

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Antwort auf Beitrag von Silvia3

Hallo, Auch wenn es dem Virus wurscht ist wo er sich verbreitet: wir leben im Nordosten der USA (1 Std. Westlich von Boston im Wald, sehr ländlich) und meine Schwiegereltern derzeit in Florida. "Meldeadressen" gibt es hier nicht im Sinne des dt. Meldegesetzes. Meistens identifiziert man die Menschen anhand des Nummernschildes. Ferienhäuser gibt es erstens in unserer Gegend nicht und zweitens ist derzeit Vermietungsstopp, Touristen dürfen nicht beherbergt werden, aber wie gesagt, in usrer Gegend gibt es sowas sowieso nicht (ich hatte vor 2 Jahren schon mal für Freunde geschaut). Nur einen Campingplatz :-) UND: Ich bin ja ganz bei Dr. Streeck, habe ihn bei Markus Lanz auch gesehen (ja ich schaue hier dt. TV). Aber erkläre das mal einem Ami... Hier wird schon im normalen Leben mit Chemikalien alles zugebombt, das ist jetzt total aus dem Ruder. (Wobei es bei Einkäufen schon Sinn machen kann, weil Du ja nicht weißt, wer es vor 1 Std. in der hand hatte...). Ich weigere mich z. B. Handdesinfektionsmittel ins Haus zu tun, weil gut waschen einfach reicht. Das ruft hier ÜBERALL totales Befremden hervor. ICH finde ja, dass sie das schon selbst entscheiden dürfen, unter den Bedingungen die WIR (mein Mann und ich) vorgeben, will aber niemandem hier im Haus die Verantwortung aufhalsen dass ER oder SIE der-/diejenige war, weswegen wir jetzt hier eine Beerdigung durchziehen müssen, versteht ihr? In Florida gehen sie auch ab und an raus, lassen sich aber glaub ich das meiste liefern, leben in einer Seniorensiedlung. Dort ist sogar der Golfkurs geschlossen worden, damit sich niemand bei den Golfcarts o. ä. ansteckt. Mein SchwieVa spielt jetzt "nebenan" auf dem Golfplatz, ich weiß also dass sie es tendenziell eher gelassen sehen. Wir sind entwicklungstechnisch ja zeitlich hinter Europa und da das Land so riesig ist (320 Mio EW ca.) wird es hier auch noch was länger dauern... Vielen Dank Euch allen, gerne noch mehr wer mag :-) Und dann in ca. 2 Monaten werde ich berichten, versprochen! LG und bleibt alle gesund! D


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von desireekk

mein gedanke ist dein Posting von letztens im hauptrub. da wolltest du jemanden "anschwärzen", der im garten grillt. deswegen ganz klar: wie kannst du es mit deinem gewissen vereinbaren, deine risikogruppenschwiegereltern bei dir aufzunehmen!???


desireekk

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Ganz einfach: weil es ihr Zuhause ist? "Aufnehmen" (wie Gestrandete) ist nicht der richtige Ausdruck IMO. Sie leben hier schon länger als ich, für mind. die Hälfte des Jahres. Sie sind nicht (optionale) Gäste. Und ja, die Familienregeln werden durchaus angepasst wenn sie hier sind, war schon immer so. Für MICH / uns passt das, auch wenn viele das anders sehen mögen. Ich denke, sie sind dort unten im Süden in ihrer gated-Senioren-Community bedeutend besser beschützt aufgehoben, als (neben der Zugfahrt) hier bei uns wo viel mehr Raus-Rein-Verkehr im Haus herrscht und ich mir nicht vorstellen kann und alle so umzuerziehen dass wir hinterher im schlimmsten Fall sagen können: "Aber wir haben doch ALLES getan um es zu verhindern", verstehst Du? Und zu dem "Anschwärz-Fall": wenn meine Schwiegers hier sind, dann sind sie erst mal HIER, gehen nicht raus/rein und bleiben weit weg von allen anderen Menschen. Keine Grillparty beim Onkel für 3-5 Stunden (oder was es auch immer so ähnlich war). Ich stehe immer noch dazu dass es überprüft werden kann: wenn es seine Richtigkeit hat: wunderbar, wenn nicht: hat es ggf. ein Menschenleben (oder mehrere) gesichert. Aber dazu jetzt genug. Sollte ICH diejenige sein die den Virus einschleppt, könnte ich vermutlich noch halbwegs gut damit leben, denn ich habe es bis dahin mit ihnen ausdiskutiert. Aber wenn einer der Teenies dafür verantwortlich sein soll (eben weil sie auch arbeiten), dass Oma oder Opa… Ich glaube, DAS ist mein größtes Problem. Gruss D