Leena
Island ist ja Deutschland in Sachen Omikron und Mutante ein paar Wochen voraus... Seit ungefähr Mitte Dezember stiegen die Infektionszahlen drastisch an, von 100, maximal 200 Fälle täglich bei Delta in kürzester Zeit auf 1.000 bis 2.000 Neu-Infektionen täglich bei der aktuellen Omikron-Variante, teilweise sogar rund 5.000 Fälle. Seit gut einem Monat gibt es auf Island jetzt keine Beschränkungen mehr, es wird an die Eigenverantwortung appelliert, wer krank ist, soll sich selbst isolieren, aber Quarantäne-Pflicht gibt es nur noch nach positivem PCR-Test und PCR-Tests gibt es im Prinzip nur noch bei schwer Vorerkrankten und Personen, die mit "vulnerablen Gruppen" arbeiten. Keine Maskenpflicht mehr, keine Tests an der Grenze, keine Gruppenbeschränkungen, Clubs wieder komplett auf etc.pp. Was mir nicht Mut macht: Die Krankenhauszahlen auf Intensiv sind zwar relativ stabil auf einem nicht so hohen Niveau, aber die Letalitätsrat der Intensiv-Patienten ist bei Omikron hochgegangen. Die Normal-Stationen laufen mit Covid-Patienten voll, da wird es mit den Wochen wieder deutlich mehr. Am Wochenende gab es Notstand im Krankenhaus und sie mussten Mitarbeiter auf dem Wochenende holen, in größerem Stil, weil die Patienten sonst nicht hätten versorgt werden können. Was noch auffällt: Es kommen zunehmend Kinder wegen Covid und wegen Komplikationen in der Folge der Covid-Erkrankung ins Krankenhaus. Meist Kinder, die noch zu jung sind, als dass sie geimpft werden könnten. Aktuell ist gerade ein 2-jähriges Mädchen an Covid gestorben (erstickt), nachdem die zuständige Gemeindeschwester den Zustand wohl zunächst als unkritisch eingestuft hatte und es sich dann sehr schnell dramatisch verschlechterte. Das ist definitiv nicht gut. Was mir dagegen Mut macht: Seit knapp 2 Wochen gehen die Neu-Infektionen jetzt endlich und konsequent zurück. Freitag vor einer Woche lag die 14-Tage-Inzidenz auf 100.000 Einwohner noch bei über 10.000, aktuell ist sie runter gegangen auf gut 6.000. Und was ich sehr ermutigend finde - der Prozentsatz der positiven Tests an der Anzahl der Gesamttests geht auch kontinuierlich zurück. In Höchstzeiten waren bis zu 3/4 aller Tests positiv. Gestern waren "nur" noch rund 21% aller durchgeführten Tests (Schnelltests und PCR-Tests) positiv. Das finde ich im Grunde viel erfreulicher als die insgesamt zurückgehenden Zahlen, denn das finde ich objektiver als die Anzahl der Neu-Infektionen, die kann man - vergleichsweise - durch mehr oder weniger Tests "steuern", da finde ich die Positiv-Quote aussagekräftiger. Schauen wir mal, wie es weitergeht.
Ach ja - die Zahl derjenigen, die sich nach einer ersten Covid-Infektionen ein weiteres Mal infiziert haben, liegt relativ konstant bei 2,2%. Bisher gibt es auf Island 176.179 bestätigte Infektionen, davon 3.873 erneute Infektionen.
Danke für den Bericht - auch wenn er wirklich nicht rosig ist. Wie ist das tatsächliche Verhalten im Vergleich zu den aufgehobenen Maßnahmen? Werden z.B. noch Masken getragen, sind die Menschen vermehrt im home Office etc?
Wie verteilen sich die Infektionen denn auf Stadt und plattes Land ? Wir hier hatten ja Wellen da traf es die Städte so extrem...
Ich fand's die ersten Tage nach Aufhebung der Maskenpflicht auffällig: Die ersten zwei, drei Tage liefen fast alle Leute im Supermarkt noch mit Maske herum, ein paar Tage später waren es schön weniger als die Hälfte und gefühlt nach einer Woche waren die mit Maske eindeutig die Minderheit. So gesehen - nein, keine Masken mehr, dafür schön wieder reges Partyleben, gerade im Hauptstadtbereich. Zum Homeoffice kann ich allerdings nicht viel sagen, leider. Das war zu Anfang von Covid ein Thema, seitdem habe ich davon allerdings nicht mehr viel mitbekommen.
Das weiß ich tatsächlich nicht, was Stadt und Land betrifft. Die Zahlen gab es, solange es noch Quarantäne gab, da wurde dann immer aktualisiert, wie viele in welcher Region betroffen waren. Aber mittlerweile finde ich keine Zahlen mehr dazu.
Danke für die Antwort. So ähnlich würde/wird es dann sicher hier auch laufen....
Ich lebe auf dem Land und logischerweise gibt es hier keine großen Kliniken, nur kleinere "Landkrankenhäuser" Aber die laufen gerade dermaßen voll, was die Normalstationen betrifft. Teils werden Patienten mit Covid eingeliefert, teils wird erst dort positiv getestet, wenn die Patienten wegen einer anderen Erkrankung eingeliefert werden. Jeder Patient muß getestet werden und ist bis zum Ergebnis isoliert. Das ist momentan das Hauptproblem, da auch viele vom Personal erkrankt sind. KRANK wohlgemerkt (EXTRA für Mia nochmal erwähnt) Unser Landkreis hat nur 80 000 Einwohner, aber jeden Tag zwischen 350 und 450 Neuinfektionen. Das hatten wir noch in keiner Welle. Der Rekord lag vorher bei 77 Neuinfektionen. Während der ersten Wellen kratzen wir einmal an den 500, heute sind wir bei 2600. Auch sind seit Oktober 20 Personen verstorben und nein, nicht alle jenseits der 70. Es waren auch Jüngere dabei, einen davon kannten wir, er war 54. Und im Nachbarort war ein junger Mann erst 29. Und auch die Symptome werden schlimmer. Man hört immer weniger Positive, die keine Symptome haben. Tja, und dann werden die Maßnahmen fallengelassen.
So unterschiedlich kann die Wahrnehmung sein. Hier sind es ähnliche Zahlen. Vor Ort seit Wochen eine Inzidenz zwischen 2500 und 3000. Ich kenne niemanden mit einem schweren Verlauf. Die meisten haben erkältungsähnliche Symptome und sind oft schon wieder fit, bevor sie negativ getestet sind. Im Altenheim war das auch so. Es ist nicht mal ansatzweise mit der Anfangswelle und der ersten Herbstwelle vergleichbar! Damals wurde, bei lächerlich niedrigen Inzidenzen, gestorben, wie die Fliegen. Jetzt sterben kaum noch Leute im Vergleich.
Naja, auch wenn "Erkältungssymptome" als leichte Verläufe gelten, kann es einen dennoch die Füße wegziehen. Als schwerer Verlauf gilt ja fast nur noch, wer im KH landet. Aber jeder, der zb. schonmal die echte Grippe hatte, weiß wie heftig das sein kann. Ich hatte sie und hab mich dann danach jedes Jahr impfen lassen. ich möchte sowas nie wieder erleben müssen :-( Und genau das ist es was ich meine. Bei Delta gab es noch mehr Erkrankte, die keine oder wirklich nur sehr leichte Symptome hatten. Wäre es eine Erkältung gewesen, wären sie damit auch arbeiten gegangen. jetzt aktuell liegen sehr viele so richtig flach. Und da die Zahlen so hoch sind, ist schon fast jede Familie betroffen. Ich konnte mich damals bei der Grippe auch nicht um meine Kinder kümmern, mein Mann musste Urlaub nehmen. ich bin nicht scharf drauf, mich anzustecken, so wie andere, die das bewußt in Kauf nehmen, nur um als Genesen zu gelten. In meinen Augen ist das russisches Roulette.
Hallo, vielen Dank für deinen Bericht. Ich finde ja allerdings, dass man "normal ohne Maßnahmen" leben kann - aber "Party und so weiter" finde ich dann halt doch wieder das Gegen-Extrem. Vielleicht sollte man da einfach das gesunde Mittelmaß finden ? Lg, Lore
Normal, aber keine Party? Mh, ich kenne genug Leute (tendenziell jünger als ich), für die ein Leben ohne Party (und zwar richtig) nicht "normal" ist. Dann ist Dein "normal" wohl doch nicht ganz so weitgehend, wie ich dachte.
Wer definiert denn, ob "Partygehen" ein Extrem ist? Du? Kitas und Schulen sind, wenn man sich hier ansieht, welche Leute sich gerade gehäuft anstecken (Familien von nicht geimpften jüngeren Kindern), infektionstechnisch die reinsten Hotspots. Objektiv "brauchen" tut man Partys vielleicht nicht, aber sie sind gerade für jüngere Erwachsene und Teens genauso essenziell für ihr Sozialleben wie für Kinder die Kita und die Schule als Tummelplätze.
Also hier stammen die hohen Infektionszahlen im Wesentlichen noch von der "Fasnet" und von den (Ski)Urlauben oder auch "Fahrrad-zur-Mandelblüte-auf-Malle"-Urlauben in letzter Zeit. Alle mir persönlich bekannten Infektionen kommen sogar daher, wenn ich es mir recht überlege ... Von dort kam/kommt Corona, klar, auch in die Schulklassen und in den Kindergarten. Innerhalb der Klasse hat es sich aber, zumindest in den Klassen meiner Kinder, nicht verbreitet, bestenfalls unter befreundeten Kindern, die sich auch privat ohne Maske und Abstand treffen. Diese Erfahrung mache ICH persönlich jetzt schon die ganze Pandemiezeit über: Corona wird in die Klassen getragen, wie ein Lauffeuer verbreitet es sich dort aber nicht. Immerhin werden dort ja auch Schutzmaßnahmen getroffen, allen voran das Masketragen, was ja die Verbreitung nachweislich verringert. Ehrlich gesagt glaube ich "Schule bzw. Kinder/Jugendliche als Infektionstreiber" schon lange nicht mehr bzw. habe es bei Corona eigentlich noch nie geglaubt. Und die Studien, die dann hier immer gerne zitiert werden, wie super Schulschließungen gewirkt haben sollen, sind für mich kein Beweis. In denen steht meistens ja schon selbst drin, dass man aber berücksichtigen müsste, dass gleichzeitig mit den Schulschließungen ja auch andere Maßnahmen getroffen wurden wie z.B. "Partyberbot", sonstige Kontaktverbote, Geschäftschließung, Homeoffice etc. und mit den Kindern ja dann auch Eltern zuhause sitzen. Im Kindergarten verbreitet es sich, klar, da gibt es ja auch keine Masken und kein Abstand. Wenn das Hygienekonzept gut ist und die Kohortentrennung konsequent durchgezogen wird, dann bleibt es aber in der betroffenen Gruppe. Das kann man hier im Ort gerade beobachten. Durch eine Gruppe rauscht es durch, die anderen beiden sond aber noch nicht betroffen. Hier gab es wohl im Kiga Kritik, warum man alles "so ernst" nehme und vom offenen Konzept, also dass die Kinder in der offenen Spielzeit zwischen den Gruppen wechseln können, abweiche. Ich schätze mal, jetzt sind die Eltern froh ... Nichtsdestotrotz ist natürlich ein Leben ohne Partymöglichkeit nicht "normal", auch wenn man selbst genau das nicht vermisst.
Stimmt, die Klinikärzte in der Klinik in der meiner Mutter liegt meinten auch nach der Fasnet sei es wieder explodiert. Hier wird das nicht gefeiert, unsere Zahlen sind dagegen recht niedrig. Skiurlauber die ich kenne bekamen nichts, alle die ich kenne haben es von den Kindern, bei mir auf Arbeit seltsamerweise haben es die ohne kleine Kinder alle nicht gehabt, nur die mit KitaKindern und Grundschulkindern. Klar eine Momentaufnahme und liegt auch immer daran wie man sich im Alltag verhält, gestern waren die ersten Maskenlosen beim Einkaufen zu sehen, schaun wir mal wie es sich entwickelt, ändern kann man es nicht, nur versuchen sich selbst zu schützen.
... krank, infiziert oder zumindest in Quarantäne.
Die letzten 10 Beiträge
- RSV kurz vor Geburt
- Jetzt hat es auch meine Tochter erwischt
- Corona Impfung - Angst vor Schäden
- Wir sind ja die ganze Zeit verschont geblieben
- Hab das Gefühl es dauert jedes mal länger...
- Oh nein! Nun auch hier!
- Was tun bei Durchfall bei Corona und Kopfschmerzen
- Schaun ma mal, was noch kommt....
- Die heikelsten Themen der Pandemie sind geschwärzt
- RKI unter der Lupe - endlich!