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Corona wird mehr eine Krankheit der Armen, nicht der Dummen

Corona wird mehr eine Krankheit der Armen, nicht der Dummen

cube

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Arm ist nicht gleich dumm. Arm ist nicht gleich der Obdachlose, Bettler oder ähnliches. Man nehme nur mal einen Stadtteil in der nahen Großstadt. Hochhaus"ghetto" mit 60 + Parteien in einem Turm. Am Rande die diversen Ämter, Billigläden/Supermärkte. Drumherum weiter Sozial-Wohnblöcke. Alles dicht gedrängt. Die Menschen, die dort leben müssen, können dem Gedränge gar nicht entgehen. Der mangelnden Hygiene in so einem Wohnsilo - egal, wie sauber die eigene Wohnung darin ist. Dort ist immer Gedränge, Ansammlungen - es gibt dort keine Rushhour, der man entgehen könnte. Rushhour ist da ständig. Natürlich kommen noch Kulturen dazu, die nicht auf ihre Kontakte verzichten und Menschen, die einfach gar nicht genug Deutsch verstehen, um irgendwelche Amtserklärungen zu Maßnahmen wirklich nachvollziehen zu können. Klar könnte ich sagen "genau, das sind eben die Dummen, die es nicht weit genug gebracht haben oder bringen wollten". Das wäre an Arroganz aber nicht zu überbieten. Natürlich leben dort auch Menschen, die "dumm" sind, das Sozialsystem einfach ausnutzen wollen - damit muss man in jeder Gesellschaft rechnen. Aber sehr viele leben dort genau nicht, weil sie faul sind, doof oder sonst etwas, worüber man die Nase rümpfen könnte. Da leben Menschen, die einfach trotz aller Bemühungen nie da raus kommen werden. Inklusive ihrer Kinder - die nun noch weniger Chancen auf eine bessere Zukunft haben werden. Sorry, aber ich finde immer noch den Thread weiter unten "Krankheit der Dummen" inkl. Aufzählungen, was einen offenbar als "Dumm" qualifiziert und welche Möglichkeiten besser gestellte Menschen haben derart arrogant ... Da wird nämlich im Grunde "genug Geld haben" als "Klug sein (Elite?)" definiert und mit "arm = dumm" verglichen. Als wenn jeder, der nicht so viel Kohle hat, natürlich auch dumm sein muss - sonst würde er ja auch mit dem Auto statt ÖPNV fahren können, sich in der Impfliste hochmogeln können etc. Solche Diskussionen (ich vermute, es war eine Clubhouse-Diskussion) zeigen, was die Gesellschaft spaltet: glücklicherweise gute Ausgangspositionen im Leben gehabt zu haben als Berechtigung dafür zu sehen, auf andere herunter blicken zu können.


luna8

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Antwort auf Beitrag von cube

Reich reicht doch.... man muss nicht unbedingt dumm sein.


SybilleN

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Antwort auf Beitrag von cube

Danke dir! Ich bekenne mich dazu, in einem solchen "Ghetto"-Block mit 81 Parteien zu leben. Wenn einer hier einen ansteckenden Virus anschleppt, springt der sehr leicht über. Ein Huster im Treppenhaus, die Türklinke angefasst... Die Wohnungen sind über Lüftungsschächte miteinander verbunden. Aerosole lassen grüßen! Da bringt auch die häusliche Quarantäne nicht so viel wie anderswo. Wir haben schon mehrmals mit Brechdurchfall im ganzen Haus gehabt. Corona gab es im Vorderblock schon mehrfach. Obwohl mein Mann und ich einen IQ über 110 haben - dumm sind wir nicht, faul auch nicht: Wir haben beide zwei Hochschulabschlüsse, arbeiten auch beide in sog. "Führungspositionen". Trotzdem kommen wir hier auf absehbare Zeit nicht raus. Ach ja: Feuerwehrleute sind Impfprio 3. Wann ich dran komme? Nächstes Jahr?


Lenovo

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Antwort auf Beitrag von SybilleN

" Ach ja: Feuerwehrleute sind Impfprio 3. Wann ich dran komme? Nächstes Jahr?" Wobei der mD (außer in Bayern) den Vorteil hat über die rettungsdiesntliche Schiene in die Kategorie 2 zu fallen. Im gD/hD sieht es da jedoch halt schlecht aus.


SybilleN

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Das hieß es hier auch zuerst, wurde aber vor 2 Wochen wieder zurückgenommen. Begründung: Man hat das Personal-Kontingent "zementiert". Also keine Wechselschicht RD/Fw mehr. Damit fallen ganz viele Feuerwehrleute raus und in Prio3.


ImvPP

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Antwort auf Beitrag von cube

Corona betrifft mehr Arme. Das trifft zu - so wie du geschildert hast. Verständnis für die Prozesse und auch Maßnahmen hat dennoch mit Bildung zu tun. Kompliziert wird es dadurch, dass es eine gewisse Korrelation zwischen Bildung und Vermögen/Einkommen gibt. Und Bildung und Intelligenz sind auch in gewisser Weise korreliert.


luna8

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Alle Krankheiten, alles im Leben ist für die Armen schwerer - das hat uns C gezeigt, obwohl wir es alle wussten und? Was haben wir gemacht?


cube

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Antwort auf Beitrag von luna8

Ich würde mal behaupten: Urlaube trotz Mahnung, dies nicht zu tun - große Feiern, Geschäftsreisen etc haben doch wohl eher die "Nicht-Armen Menschen" getätigt (tätigen können) als die "armen Dummen". Da müsste man also eher unterstellen, dass die begüterten Schlauen mehr zur Verbreitung beigetragen haben - nur, dass die sich dabei selbst besser schützen können/konnten dank genug Geld als dies die "minderintelligente Unterschicht" kann, die selber aber gar nicht im Flieger saß oder die große Hochzeit gefeiert hat.


ImvPP

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Da hast du vollkommen recht. Reiche verteilen oft mehr (da mehr Mobilität), Arme leiden mehr.


luna8

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Genau das habe ich gesagt, oder? Ich hab nix von den genannten Dingen getan, bin trotzdem arbeitslos. Mein Mann hat mehrere Gastro Betriebe ( Miete muss trotzdem gezahlt werden), aber wir jammern nicht die ganze Zeit. Warum auch - bringt nix.


Monroe

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Antwort auf Beitrag von ImvPP

Okay... Dann erklär mir doch die Maßnahmen. Warum dürfen in einem riesigen Einkaufszentrum oder Baumarkt keine Kunden einkaufen und im Supermarkt muß man sich durch die Regale drängen und keiner schert sich drum? Warum dürfen wir nach Malle fliegen, aber Ostern nicht in ein deutsches Hotel? Warum mussten Bastelläden schließen? Warum ging es da nicht mit Termin? Warum "müssen" sich alle impfen? Warum reicht es nicht, wie etwa bei der Grippe, wenn sich Risikopatienten und ängstliche impfen lassen?


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Monroe

"wenn sich Risikopatienten und ängstliche impfen lassen?" Viele Leute wissen leider nicht, dass sie zur Risikogruppe gehören.


kunstflair

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Genau, cube, habe ich auch hier beobachtet: Wer hier trotz pandemie ins ausland flog gehört eindeutig zur fraktion „ich brauch das jetzt aber unbedingt und hab mir das auch verdient“, aber nicht aus der unterschicht, denen bestimmt nicht der mut fehlt und die genau so ferien nötig hätten. Die reichen können sich besser schützen, im urlaub, aber auch im alltag, ich kenne reiche, die sich seit einem jahr wöchentlich testen lassen und das selber bezahlen, ist für sie ein klacks. Ich wohne in einer wohnsiedlung mit vielen, vielen, vielen, alles tieflohnempfängern und rentnern, und es ist unmöglich, einander auszuweichen. Gibt‘s einen politiker oder überhaupt jemanden in der regierung, der so wohnt? Nun, es ist wirklich so: ich beobachte sehr viel arroganz seitens der bessergestellten diesen armen leuten gegenüber, die keine möglichkeit haben und grad mit überleben beschäftigt sind. Ja, es verkommt zur krankheit der armen, denn die zahlen die ganzen konsequenzen.


luna8

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Ich erklär dir sicher nicht die Maßnahmen :) Ich versteh es ( meist) und komm damit klar, du scheinbar nicht. Mein Problem oder dein Problem?


Monroe

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Antwort auf Beitrag von luna8

Dich habe ich gar nicht gemeint, sondern den überheblichen post von lmvp (oder so ähnlich). Tzja, wenn du das verstehst, warum Baumärkte trotz viiiiel mehr Platz und weniger Kunden (und somit weniger Berührunhspunkten) als im Supermarkt schließen müssen, bist du schon weiter als die meisten. Applaus! Du hast ihn dir verdient.


Petra28

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Ernsthaft?


Maca

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Antwort auf Beitrag von cube

“Als wenn jeder, der nicht so viel Kohle hat, natürlich auch dumm sein muss - sonst würde er ja auch mit dem Auto statt ÖPNV fahren können,“ Bis vor Corona galt die ausschließliche Nutzung des Individualverkehrs in meinem Umfeld als antisozial....... wegen Klimawandel und so. Die dargelegten Ausführungen im Thread weiter unten, verwenden für ein vielschichtiges Ursachengefüge einen simplifizierenden, völlig undifferenzierten und unpassenden Triggerbegriff. Ich denke nicht, dass sowas zu einer ernsthaften Diskussion einladen soll und kann.


Petra28

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Antwort auf Beitrag von cube

Zu Anfang der Pandemie war die Inzidenz in den “reicheren“ Stadtvierteln höher (auf niedrigen Niveau), jetzt ist die Inzidenz in den “ärmeren“ Stadtvierteln mehr als doppelt so hoch wie in den “reicheren“. (Auf hohem Niveau.)


Maca

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Urlaub in Ischgl halt.


kunstflair

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Klar, das ist so. Ich kenne viele begüterte und auch viele arme. Die lebenssituationen und wohnmöglichkeiten könnten unterschiedlicher nicht sein. Die arroganz der reichen widert mich immer mehr an.


Caot

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Antwort auf Beitrag von kunstflair

und wenn man in diese Kategorie gezählt wird, ist man dann arrogant? Ich kenne keinen "Reichen" aber auch keinen "Armen".


Leewja

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https://www.chip.de/news/Wer-ist-in-Deutschland-reich-Verdienst-rechner-zeigt-es_183062381.html kurze Antwort: mit 5700 brutto als Single biste reich


Caot

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Antwort auf Beitrag von Leewja

und gleichzeitig arrogant sind?


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Bei uns auch... das waren wirklich die Ischgl-Skifahrer in der ersten Welle (bei uns in der Gegend). Auch solche, die wirklich noch am Samatag losfuhren und am Sonntag mit der letzten Fuhre runterfuhren, als die Pisten dann um 14 Uhr geschlossen waren. Und am Montag natürlich freudig zum Arbeiten gingen, vom Abenteuer erzählten... Dann allerdings waren es eher die Ostblock-Angehörigen, die zu ihren Familien sind und das Virus mitbrachten. Und danach erst mal in einen Gottesdienst gingen und alle Freunde vor Ort herzlich umarmten. Aktuell sind die "Besseeverdiener" dank HO auch besser geschützt. Auch die Ärzte sind inzwischen geschützt, da geimpft. Ich frag mich, warum sie die Frauen an der Kasse nicht auch priorisieren. Nicht nur weil sie selbst doch sehr viel Kundschaft sehen und 1000e angefasste Artikel auch durch ihre Hande gehn, sondern auch weil sie selbst im Fall einer Infektion das Zeug auch ganz gut verteilen können. Klar, Schmierinfektion ist nicht Prio1 bei SarsCov2 , aber bestimmt auch nicht komplett zu vernachlässigen.


Maxikid

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ich dachte auch noch, im März hat Hamburg 2 Wochen Ferien, und sehr viele fahren zum Ski-fahren. Das kann doch alles nicht gut gehen....warum wird das noch erlaubt. LG


Petra28

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Ob jemand arrogant ist oder nicht.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Caot

Arroganz ist doch immer Auslegungssache. Die Reicheren müssen schon genau aufpassen, was sie wem gegenüber wie sagen. Derselbe Satz unter Leuten mit demselben Einkommen ist Smalltalk, während er bei Leuten aus der ärmeren Schicht gleich als Arroganz fehlinterpretiert wird. "Der Neue X6 fährt sich super". Erzählst Du es einem mit nem X6 in der Garage... oder jemandem mit Schrottlaube...


kuestenkind68

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Zu Beginn hat es halt niemand ernst genommen, daher sind die reicheren halt noch gereist wie immer. Die haben aber nach Ischgl ihre Lektion gelernt und sind jetzt vorsichtig, daher gibt es dort weniger Fälle. Sicher tragen die besseren Wohnumstände auch was dazu bei... Aber große Parties habe ich in allen Schichten beobachtet, auch ein "armer" kann ne Kiste Bier kaufen und ein paar Freunde einladen. Da ist es wohl eher so, dass die "schlauen" das dann halt sein lassen und auch mal verzichten können, während die "dummen" das nicht tun, weil sie fälschlicherweise davon ausgehen, dass Sie natürlich nicht betroffen werden und wenn, dann nur leicht. Da spielt sicher auch eine Rolle, über welche Medien man sich informiert... Wer nur Querdenker auf YT schaut, der wird ganz anders mit Covid umgehen als jemand, der sich auch wissenschaftlich mit dem Virus auseinandersetzen kann.... Ich denke, es gibt da keine allgemeingültige Antwort. Aber vermutlich scheint die Kombi arm und dumm diejenige zu sein, mit der man am wenigsten gut durch die Pandemie kommt. Aber soweit ich weiß gibt es ja keine vernünftige Datengrundlage für solche Analysen. Zumindest unser Gesundheitsamt ist nicht in der Lage, diese Daten zu erheben, die haben auch nach einem Jahr keinen Plan welche Leute sich wo am häufigsten infizieren. Sehr dumm, wenn man das wüsste, könnte man besser vorbeugen... Das liegt da dann eher am Unvermögen der beteiligtem Ämter... Könnte man ändern, wenn man wollte, will man aber offensichtlich nicht...


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Wenn die Mutation ansteckender ist, kommt die räumliche Enge richtig zur Geltung. Für mich nachvollziehbar. Und div. andere Faktoren auch. Die "Dummheit" wird oft genug auch Resignation sein, weil man ja gar nicht flüchten kann. Dummheit gibt es bei Armen und Reichen, Männern und Frauen, Hauptschüler und Akademiker. Dummheit der Reichen und Akademiker ist es auch, sich nicht in die Lage anderer versetzen zu können. Und Dummheit ist es auch, Verordnungen nicht in leichte Sprache zu übersetzen und in die Hauptsprachen unserer Migranten und Gäste.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Wenn die Mutation ansteckender ist, kommt die räumliche Enge richtig zur Geltung. Für mich nachvollziehbar. Und div. andere Faktoren auch. Die "Dummheit" wird oft genug auch Resignation sein, weil man ja gar nicht flüchten kann. Dummheit gibt es bei Armen und Reichen, Männern und Frauen, Hauptschüler und Akademiker. Dummheit der Reichen und Akademiker ist es auch, sich nicht in die Lage anderer versetzen zu können. Und Dummheit ist es auch, Verordnungen nicht in leichte Sprache zu übersetzen und in die Hauptsprachen unserer Migranten und Gäste.


Häsle

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Mal schauen, wie sich das jetzt mit den Mutanten verändert. Auch die reichen Kinder sitzen in Schulen und Kitas zusammen, und beim Feiern stehen die reichen Jugendlichen und Erwachsenen den Armen definitiv nicht nach. Falls das Virus wirklich so ansteckend ist, reicht schon das Mama-Taxi zur Privatschule, um auch die Eltern mit einzubeziehen. Oder die Putzfrau, die ein Mal ordentlich durch die Maske ausschnauft. Hier im Ort waren übrigens die Ärzte mit bei den ersten, die sich angesteckt haben (parallel zu den Leuten in den Pflegeheimen). Und die würde ich nicht zu den Armen zählen. Wir sind weder reich noch arm, wohnen ländlich im Doppelhaus. Aber dienstlich haben wir viel zu viele enge Kontakte. Von bettelarm und obdachlos bis wohlhabend in der Villa. Wir tragen bestimmt auch unbewusst zur Vermischung und Verbreitung bei.


Mehtab

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Habt ihr Statistiken für diese Behauptung? Gibt es solche Statistiken überhaupt, oder wie kommt ihr zu euren Erkenntnisssen? Ich kenne viele, die meiner Meinung nach nicht unbedingt reich sind, die aber im Sommer in ihren Heimatländern in Ex-Jugoslawien ... waren, sich dort infiziert haben, und von dort Corona mit eingeschleppt haben. Sind die dann für euch arm? Wie definiert ihr denn arm und reich genau? Fliegen nur die Reichen nach Malle?


Ani.Me

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Diese Unterhaltung lief zwischen zwei unserer Nachbarn ab. Ein Arzt, ein Jurist. Beide (für mein Verständnis) sowohl gebildet als auch reich. Einer von beiden arrogant, der andere eher bodenständig. Ich (!) habe nie behauptet, dass arm=dumm ist, das lasse ich mir nicht unterstellen. Dass in den beschriebenen Brennvierteln aber hauptsächlich die Doppel-Akademiker-Familien leben glaube ich auch nicht. Dass zu Beginn der Pandemie vor allem der Typ Ischgl Urlauber betroffen war, passt sofort, aber jetzt? Mit den aktuellen zum Teil teuren Möglichkeiten? Vielleicht ist das in dem thread untergegangen. Aber mich ärgert, dass jetzt hier alle plötzlich Chancen Gleichheit und soziale Gerechtigkeit schreien. Denn der Punkt, der dabei untergegangen ist (und in dem ich dem Herrn Juristen) völlig recht gebe: aus geglaubten Protest Kontaktbeschränkungen ignorieren, Impfungen ablehnen, Testungen ablehnen, Masken ablehnen, Verschwörungstheorien glauben oder gar verbreiten. Das ist für mich nicht mit Bildung und intelligenter Entscheidungsfindung vereinbar. Einzige Ausnahme. Die, die so tun als ob und selbst profitieren.


As

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Antwort auf Beitrag von cube

Naja, der Artikel gestern ( oder so) war ja bewusst provokativ und polarisierend geschrieben. Trotzdem fand ich, dass einige Wahrheiten -eher unangenehme Wahrheiten-darin steckten. Schlau und reich, da gibt es schon eine Korrelation. Reiche genießen bessere Bildung, weil sie sich z.B. die gehobene Internatsschule für 40000€ im Monat leisten können. Das macht nicht jedes Kind schlauer, aber mit dem Abschluss fragt keiner mehr nach besonderer Begabung... Vitamin B sorgt dann schon für einen ertragreichen Job. Intelligente, ambitionierte Eltern sorgen dafür, dass ihre Kinder bestmögliche Bildung erhalten, das führt zu Schläue und letztendlich "Reichtum". Reiche kommen besser durch die Pandemie, aus im Artikel genannten Gründen. Schlaue auch, die Gründe werden ebenfalls genannt. Sie verstehen , weil sie ein Grundwissen in Virologie intellektuell fassen können, besser, wo und wann sie sich evt. wirklich absehbar in Gefahr begeben, wie sie sich die Impfung ergattern können...wohingegen manch "Dummer" einfach geistig nicht auf die Reihe zu kriegen scheint, dass eine maskenlose Demo z,B. keine gute Idee ist, ein Virus zu bekämpfen, dass von Kontakten lebt. Die Reichen, die da mitmischen, sind wiederum die Schlauen, denn die nutzen genau die Dummheit der anderen aus, um für sich konkrete Vorteile -z.B. Anhänger , Käufer für Publikationen oder Generierung von Klickraten-zu erreichen- wobei sie ihren Reichtum mehren, während die ohnehin Dummen sich vielleicht noch im Getümmel die Seuche einfangen. Arm und Dumm ist nicht dasselbe, hängt aber eng zusammen, wobei ich "dumm" lieber mit ungebildet ersetzen würde. Es geht aber nur um diese Begrifflichkeit, die mir nicht gefällt, weil es abwertend klingt. Der Argumentation kann ich ansonsten gut folgen. Nicht jeder Arme ist dumm. Deswegen ist Corona auch nicht die Krankheit der Armen. Denn wer schlau ist, kann sich eher schützen, selbst, wenn er arm ist. Wer schlau ist, federt die Folgen der Pandemie eher ab, weil er gedanklich flexibel ist und z.B. seine homebeschulten Kinder besser unterstützen kann. Letztlich bleiben die Dummen, die niemals reich werden, wenn sie nicht gerade im Lotto gewinnen. Die weitaus meisten Dummen bleiben arm. Dummheit hat Auswirkungen auf den Umgang mit der Krise: Sie verstehen virologische Zusammenhänge nicht, können sich nicht adäquat schützen, evt. auch weil zu teuer, sind geistig weniger flexibel, um auf neue Gegebenheiten zu reagieren, finden nicht so schnell neue Arbeit, wohnen evt. prekär, verstehen den Unterschied zwischen "erlaubt" und "sinnvoll" nicht, folgen Rattenfängern, weil sie sich keine eigene Meinung bilden können.... tragen aufgrund dessen die größten Lasten der Pandemie. Letztlich sind clevere Arme noch besser dran als dumme Arme. Und da Reichtum die Nachteile von Dummheit ausgleichen kann, bleibt als Fazit tatsächlich übrig : Corona ist eine Krankheit der Dummen. Oder so ähnlich.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von As

Im Großen und Ganzen geb ich Dir recht. Es gibt aber auch noch Schattierungen. Diejenigen, die reich aber dennoch ungebildet sind z.B., die gibts auch , wenn auch m.E eher überschaubar. Frauen von Geschäftsinhabern, die selbst lediglich für die Deko des Eingangsbereichs Verantwortung tragen, aber in Ihrer Funktion denken, es besser zu wissen als der Rest der Grsellschaft. Oder auch gebildete aber psychisch mit der Welt / dem Leben überforderte (ggf auch unausgelastete HB), die sich mit der Realität nicht abfinden können und Auswege bei irgendwelchen Heilsbringern suchen, gerne zu irgendeinem erleuchteten Zirkel gehören wollen. Schon vor der Pandemie aber im Moment noch viel mehr. Leute, die ihren Platz in der Welt nicht gefunden haben bzw. nicht fähig sind, mit dem Leben klar zu kommen. Ob gebildet oder ungebildet, reich oder arm. Naja und die gesundheitlichen Ressourcen. Wer selbst ein Risiko trägt oder um Personen rum ist, die diese Infektion nicht einfach wegstecken wird sich anders informieren und aufklären als ein Marathon-Single. The fittest will survive heisst ja nicht, dass die Stärksten überleben sondern die "angepasstesten" . Dafür braucht man Verständnis für die Lage aber auch die (finanziellen und schon auch gesundheitlichen) Möglichkeiten.


As

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Das stimmt, diese Kategorie habe ich unterschlagen. Die gibt es auch noch, diese reichen Dummen. Die sind vielleicht eher gefährlich als gefährdet, denn solchen Leuten, , denen ihr Reichtum zu Kopf steigt, fallen dann die abstrusesten Dinge ein, weil sie sich nicht mit den Niederungen des wirklichen Lebens rumschlagen müssen. Tja, bissel klischeebehaftet, diese Betrachtung, aber solche Klischees kommen ja nicht aus dem Nichts.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von As

Nein, diese Klischees kommen nicht "aus dem Nichts". Wenn ich an die unterschiedlichen Reaktionen der Eltern denke, als ich mit Beginn der Corona-Pandemie als Elternvertreterin ein paar Sachen in die Wege Leiten wollte 1) Grundschule mit einem gefühlt hohen und vor allem lauten Anteil an Eltern, die ihre Kinder mit Glück durch die Hauptschule bekommen : Völlige Ablehnung, große Augen, ins Lächerliche ziehen oder überhaupt keine Rückmeldung (vermutlich eben "hintenrum") nur Dank Lehrer/In und einer kleinen Hand voll engagierter Eltern was zustande bekommen. 2) Gymnasialklasse mit größtenteils Akademiker- Eltern: Großer Zuspruch, Akzeptanz, große Dankbarkeit, gute Zusammenarbeit, gute Vorschläge auch seitens der Eltern Zum Ende des SJs beendete ich dann den EB an der GS. Kostete mich zu viele graue Haare, obwohl es wohl noch deutlich "schlimmere" Klassen gibt.