Leena
In Sachen Corona sehen die aktuellen Zahlen aus Island derzeit doch sehr ermutigend aus: Bei der täglichen Pressekonferenz am Freitag wurde gemeldet, dass innerhalb der letzten 24 Stunden keine Probe positiv getestet wurde, also keine Neuinfektion festgestellt wurde. Am Samstag gab es eine positive Probe - allerdings wurden Freitag 193 Proben ausgewertet und Samstag 685 Proben, so dass die Anzahl der negativen Tests deutlich höher ist. Bei der Pressekonferenz am Sonntag wurde mitgeteilt, dass es in den letzten 24 Stunden 2 positive Tests gab, bei insgesamt 381 ausgewerteten Proben. Am Montag gab es wieder keinen positiv Test, heute gab es 3 positive Tests, bei 688 ausgewerteten Proben. Zwei der positiven Tests waren aus eine Altenheim, das schon einige Tage unter Quarantäne steht und wo man (eigentlich sogar mit mehr) positiven Tests rechnete. Insgesamt wurden bisher über 47.000 der rd. 360.000 Bewohner Islands getestet, dies entspricht einer Testung von über 13% der Gesamtbevölkerung. Island rühmt sich damit, insoweit weltweit führend zu sein. Positive Tests gab es 1.795, also nur rund 3,8% aller Tests waren positiv. Getestet wurden einerseits konkrete Verdachtsfälle und deren Kontaktpersonen, andererseits werden aber auch schon seit Wochen wirkliche Massentests ohne Symptome / Kontakte zur infizierten Personen durchgeführt. Von einer "Durchseuchung" der Bevölkerung ist man also weit entfernt, wenn bisher 0,5% der Bevölkerung positiv getestet wurden. Was auch noch auffällt, ist der geringe Anteil von Kindern, insbesondere Kindern unter 6 Jahren, bei der Zahl der Infizierten. Zudem konnte kein Fall nachgewiesen werden bisher, in dem ein Kind einen Erwachsenen angesteckt hätte. Die bisherigen Beschränkungen bei Schulen und Kindergärten sollen daher aufgehoben werden. Ach so - Schulen und Kindergärten wurden in Island nicht grundsätzlich geschlossen, sondern nur in konkreten Quarantäne-Situationen, bzw. man konnte sein Kind vom Unterricht befreien lassen, wenn man wollte. Restaurants durften geöffnet bleiben, wenn die Mindestabstände zwischen den Tischen gewahrt wurden, und die Anzahl der Gäste entsprechend reduziert. Das "Versammlungsverbot" galt / gilt ab 20 Personen, nur in besonderes betroffenen Gemeinden wurde es auf 5 Personen herabgesetzt. Allerdings hat Island sehr strikt auf Quarantäne gesetzt, sowohl für "Verdachtspersonen" als auch für deren Kontaktpersonen. Für Touristen gelten die Quarantäne-Regeln allerdings erst seit 24. April - und im Moment kommt (mangels Flugzeug und Fähre) eh praktisch kaum ein Tourist ins Land...
Danke, das ist ein interessanter Bereich, da man Island so gut isolieren kann und eine überschaubare Menge an Menschen hat. Nicht gut ist, das nicht besonders viele schon positiv sind.
Die Isländer überleben
Da wäre ich in D ja auch wieder gern hingekommen, dass die Fallzahlungen wieder so gering werden, so dass wir die Infektionsketten nachverfolgen können und nur noch mit strikter Quarantäne der Betroffenen und der Kontaktpersonen agieren können. Leider habe ich bei uns allerdings, dass wir durch Ungeduld alles kaputt machen. Für Island aber ein toller Erfolg!
>>Was auch noch auffällt, ist der geringe Anteil von Kindern, insbesondere Kindern unter 6 Jahren, bei der Zahl der Infizierten. Zudem konnte kein Fall nachgewiesen werden bisher, in dem ein Kind einen Erwachsenen angesteckt hätte. Die bisherigen Beschränkungen bei Schulen und Kindergärten sollen daher aufgehoben werden. < < Das habe ich schon vor mehreren Tagen gehört, das scheint uns aber leider nichts zu bringen... Kitas bleiben trotzdem bis auf unbestimmte Zeit geschlossen! Was aus der 1. Klasse bzw Einschulung wird steht auch in den Sternen.
Aber ginge das denn nicht inzwischen auch bei uns längst wieder, dass man die Fälle nachverfolgt, Kontaktpersonen ermittelt etc., zumindest in einigen Landkreisen? Ich verfolge regelmäßig die Neuinfektionszahlen in meinem Landkreis (Ba-Wü, das ja insgesamt sogar stark betroffen ist) auf dem RKI-Dashboard. Seit einigen Tagen schon (weiß nicht genau, wie lange ich das schon beobachte, aber sicher seit mindestens einer Woche) war die höchste Zahl an Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag 27. Von gestern auf heute beträgt die Zunahme +3. Im Landkreis meiner Arbeitsstelle (ca. 1,5 mal so viele Einwohner wie der Kreis meines Wohnorts) beträgt die Zunahme von gestern auf heute +2. Die höchte Zunahme, die ich gelesen habe in den letzten Tagen war igendetwas mit 50. In meinem Herkunftskreis, wo meine Eltern noch wohnen (knapp doppelt so viele Einwohner wie der Kreis meines Wohnortes) waren es von gestern auf heute 56. Dafür gabe es vorher tagelang die Meldung " keine Fälle".
habe heute noch das hier dazu gefunden... weiter unten steht das der Virologe Drosten noch weitere Daten dazu fordert, die das belegen. Da Island so dünn besiedelt ist, im Gegensatz zu D ist die isländische Studie allein wohl zu wenig ausschlaggebend! man darf gespannt bleiben...
Na ja, 2/3 aller Isländer leben im Hauptstadtgebiet, das lässt sich also schon mit einer beliebigen deutschen Stadt vergleichen. Und die größten Ausbrüche auf Island gab es in den Westfjorden und den Westmännerinseln, also in Gebieten, die auch für isländische Verhältnisse sehr dünn besiedelt sind. Aber ob sich daraus irgendetwas ableiten lässt..? Zumal man bedenken muss, dass knapp 40% der isländischen Bevölkerung unter 18 sind, also "eigentlich" hätten sich auch auf Island viel mehr Kinder infizieren müssen, rein statistisch. Zumal man eben die Ansteckungswege in den meisten Fällen nachvollziehen kann und da gab es eben bisher keinen einzigen Fall, in dem ein Kind einen Erwachsenen angesteckt hätte. Tja, dann mal schauen, was die hiesigen Studien daraus machen...
Ja das würde ich ganau so unterschreiben, ich gab nur wieder was ich darüber gelesen habe!