InmeinemkleinenApfel
https://www.swr3.de/aktuell/coronavirus/fragen-an-kultusministerin-eisenmann-homeschooling-100.html
Das Problem an diesem "Digitalisierungsstau", der im Artikel beschrieben wird, lässt sich m. E. weder allein durch die Bereitstellung von Geldern noch durch eine Ausrüstung mit Laptops kurzfristig lösen. Denn es ist nach wie vor Glückssache, ob es an den Schulen Personal gibt, das die Vorgaben von oben vernünftig umsetzen kann. Vielleicht sollten sich Eisenmann und Kretschmer jetzt mal überlegen, ob es nicht sinnvoll wäre, an allen Schulen professionelle Systemadministratoren einzusetzen und Lehrer fortzubilden. Es kann doch nicht sein, dass Lehrer zusätzlich zu ihren normalen Lehraufbaben den digitalen Ausbau an den Schulen übernehmen, weil sie sich zufällig in ihrer Freizeit auch für digitale Technik interessieren und dann eine komplette IT-Architektur für eine Schule aus dem Ärmel schütteln müssen. Das ist ja so, als müssten die Lehrer in ihrer Freizeit auch noch die Schultoiletten reparieren, Rigipsplatten an den Decken verlegen und Wände streichen. Und generell die Netzabdeckung (das muss noch nicht mal W-Lan mit dem "gefürchteten" 5 G sein, sondern eine vernünftige Lan-Versorgung) zu verbessern.
Das ist doch Wischi-Waschi. Was hört der Schulleiter? Schön, wir müssen die nächsten 6 Wochen zu den Ferien noch überstehn und dann schaun mer erst mal... vielleicht läuft alles ganz normal. Das ist doch kappes. Sie sagt zwar, dass Laptops angeschafft werden, aber was sollen die Kinder mit einem Laptop, wenn die Lehrer keinen digitalen Unterricht nutzen? M.E. muss ein gescheites Konzept her. Für alle Schüler ab Klasse sieben zumindest. X% Schüler in der Schule, Unterricht wird aber auch digital übertragen, Inhalte über Plattformen in der Schulcloud abrufbar. Sodass der Rest der Schüler, der nicht vor Ort ist, genauso um 7.30 Uhr an der Mathestunde teilnimmt - nur eben von zuhause aus. Auch die Möglichkeit hat, direkt eine Frage zu stellen. So können entweder alle Schüler im Unterricht sitzen oder keine oder nur ein Teil. Angepasst an die aktuelle Situation. Kinder ohne Internet dürfen jeden Tag vor Ort sein, Kinder mit Risikopersonen können daheim bleiben, der Rest tauscht durch. Das ist für kleine Schulen oder Grundschulen vielleicht nicht möglich, aber für die ganzen riesigen Schulzentren mit 1000en Schülern wirklich wichtig, finde ich. Ein gutes Konzept. Mit diesem Um-den-Brei-Gelaber von der Eisenmann passiert genau eines: NICHTS.
da ist viel Flexibilität gefragt.Was oft nicht vorhanden ist.
"Mit diesem Um-den-Brei-Gelaber von der Eisenmann passiert genau eines: NICHTS." Das ist ja genau der Vorwurf, den die meisten an sie richten. Die komplette Konzeptentwicklung und Umsetzung wird nach außen verlagert, und es ist somit völlige Glückssache, ob eine Schule entsprechend kompetentes UND motiviertes Personal hat, um das selbst aufzusetzen. So kommt es dann, dass jede Schule sich ihre eigenen Konzepte baut, die natürlich (weil das alles Laien in diesem Bereich sind und man als Laie gar nicht absehen KANN, wie man so etwas von Grund auf aufbauen muss) wieder per Trial and Error etwas aus dem Boden stampfen müssen. Die Lehrer sind frustriert, weil sie unzählige Stunden an unbezahlter Arbeit leisten müssen, die Schüler sind frustriert, weil vieles nicht richtig klappt, und die Eltern sind frustriert, weil ihre Kinder nicht vernünftig beschult werden. Und die Ministerin steht auf dem Balkon und klatscht den engagierten Lehrkörpern Beifall. Aber: Hauptsache, jedes Briefchen aus dem Ministerium ist mit einem persönlichen Gruß handschriftlich unterzeichnet.
Ja, absolut so sehe ich das auch. Unser Rektor am Gym ist Ü60. Der sitzt das aus. Wenn ich denke, dass jetzt dann jeder Lehrer eine andere Plattform ausprobiert hat, jeder macht es komplett anders und das beste ist ja: wenn es einer richtig richtig toll macht, den Kindern was anbietet, ein gutes Konzept mit Online-Unterricht usw. Was passiert (mehrfach erlebt)? Er wird ausgebremst. Ja, das sei nicht fair den anderen Schülern/Klassen gegenüber. Es soll einheitlich ähnlich gemacht werden. Also einheitlich ... nicht viel. Wer aus der Reihe tanzt, bekommt eins auf den Deckel.
Liebe Anna, dieses digitale Life-Übertragen von Unterricht für die nicht präsenten Schüler lehne ich absolut ab. Unterricht ist etwas anderes als eine Lifeshow oder eine Vorlesung eines Dozenten, er lebt von der Interaktion mit den Schülern. Ich möchte NICHT, dass meine Gespräche ungefiltert an die Öffentlichkeit übertragen werden. Nicht, weil ich Schüler beschimpfe und misshandle, sondern weil ich befürchte, dass es Leute gibt, die -obwohl selbst völlig ahnungslos, aber "allwissend"- jedes Wort des Lehrers dort auf den Prüfstand stellen, ohne irgendwelche Kontexte zu kennen. Aus datenschutzrechtlichen Gründen ist es außerdem mehr als bedenklich. Würdest du deine Kinder gern stundenlang filmen lassen und das in irgendeiner Cloud hochladen lassen? Würdest du dich selbst während deiner Arbeit filmen lassen und das dann anderen ungefiltert zur Verfügung stellen? Völlig Recht hast du, dass es mit der Ausstattung mit digitalen Endgeräten nicht getan ist. Was Hase schrieb entspricht aber genau der Wirklichkeit. Am Ende wird den Lehrern gesagt, so, Technik ist jetzt da, nun macht mal. Die meisten Lehrer sind jetzt schon überfordert ( Ich inklusive), wenn in einem Computerkabinett plötzlich 3 von 12 Rechnern keinen Zugriff aufs Internet mehr haben, weil Zugriff verweigert... aus ???? Gründen... Zu Hause probiere ich dann was aus, in der Schule hab ich echt keinen Plan und auch keine Administratorrechte. Es gibt niemanden, den man mal schnell fragen könnte. Heißt für mich, die Einstellung von Administratoren, die die Schulnetzwerke betreuen, und die Fortbildung der Lehrer gehört zwingend dazu. Letzteres muss dann verpflichtend sein. Zu dem Punkt "Kinder ohne Internet dürfen immer in die Schule... "... Naja, das ist aber den anderen gegenüber ziemlich unfair. Sicher hast du das jetzt nur so als Beispiel genannt, ohne es ganz zu durchdenken.
Liebe AS, Seit Monaten bin ich quasi den halben Tag in Skype-Besprechungen. Mal mit Video, mal ohne. Das ist ähnlich wie Teams ganz und gar nichts öffentliches. Klar, wenn Eltern dahinterstehn und zuhören und dumm kommentieren, das kann schon anfangs mal vorkommen, aber das Problem hast Du doch so und so, oder? Ob sie dich anhand Heftaufschrieben kritisieren oder so? Deswegen sage ich ja, Unterricht dann auch für die daheimgebliebenen um 7.30 Uhr. Da musst du nichts filmen, du bist einfach Live, aber nur mit Passwort. Datenschutz ist bei Skype und Teams gegeben. Die Hacker konzentrieren sich gerade auf andere Themen, schließlich kommuniziert die ganze Welt gerade ausschließlich so. Kinder ohne Internet... ja, da bin ich auch drüber gestolpert Was , wenn die selbst auch Risikopersonen im Haushalt haben... Da müsste man nochmal tiefer gehn. Schule als soziales Miteinander, ja. Im moment sitzen aber alle 1,5 m auseinander, 100% Frontalunterricht. Da ist es m.E. wirklich egal, ob die Kinder 50% der Zeit daheim arbeiten.
in Hamburg werden 32.000 Endgeräte für die Schüler, ohne Geräte angeschafft. Ich finde das eine Menge. Ich glaube, es gibt in D mehr davon als wir uns vorstellen können. Lg
Hier läuft seit dieser Woche genau so und es funktioniert auch nicht schlecht! Hier wurde darauf hingewiesen, dass der Unterricht ein geschützter Raum ist und eben keine Eltern nebenan sitzen sollen. Was hier auch mit Sicherheit keiner macht! Gerade bei den Englisch- und Deutschlehrerinnen habe ich sogar den Eindruck, dass sie mit dem Onlinelernen zu Höchstform auflaufen. Die machen das richtig gut! Die Nebenfächer werden etwas zurückgefahren, weil die Schule Angst hat, dass der Server überlastet wird. Wir sind aber natürlich auch in der glücklichen Lage, dass die Schule sehr gut ausgestattet ist, da es hier seit 2 Jahren das Wahlpflichtfach IMP gibt. D.h., dass es genügend Laptops gibt, die auch ausgeliehen werden können, es einige Lehrer gibt, die sich mit dem Computergedöns sehr gut auskennen und auch die Bereitschaft im Kollegium, damit zu arbeiten, sehr groß ist. Das weitaus größere Problem ist hier, dass manche Kinder keinen Zugang zu einem stabilen Internet haben, da sie sehr abgelegen wohnen. Aber irgendwie funktioniert auch das. Ich kann deine Ablehnung schon irgendwie verstehen, aber ich denke, dass sich die Lehrer da anpassen müssen. Hier funktioniert es jedenfalls. Und ich rede hier von einer stinknormalen staatlichen Schule. Was allerdings die Ausstattung angeht, gibt es hier eine Stiftung, die bestimmte Anschaffungen finanziell unterstützt, was natürlich nicht stinknormal ist.
...da muss man gar nichts mehr zum Beitrag ergänzen.
OK, dann habe ich dich falsch verstanden. Für mich klang es so, als sollte halt im Klassenraum einfach eine Webcam installiert werden, die das Geschehen dort zum Mitschauen zu Hause filmt. DAS geht meines Erachtens nicht. Dagegen ist die Life-Teams-Konferenz ( oder andere Plattform) durchaus praktikabel. Und wie du oben sagtest, da muss es verbindliche Vorgaben geben, welche Plattform in welchem Rahmen zu nutzen ist. In Thüringen gab es jüngst einen riesigen Aufschrei, weil datenschutzrechtlich gegen Lehrer/ Schulen vorgegangen werden sollte, die Zoom oder andere Apps genutzt haben, gut gemeint, dumm gelaufen. Es gibt mehr als genug Leute, die alles permanent infrage stellen, aus Prinzip, völlig ungeachtet dessen, ob es für die Kinder am Ende gut oder schlecht ist. Viele Lehrer sind verunsichert und lehnen sich im Zweifelsfall lieber entspannt zurück. Kinder ohne Internet gibt es tatsächlich auch mehr als erwartet, bei uns auch Familien mit begrenztem Datenvolumen, die das als " Ausrede" nutzten, warum unsere ( gut funktionierende) Lernplattform nicht genutzt werden könnte. Da bin ich allerdings der Meinung, dass auch diese Seite nicht jedes Problem immer nur auf "den Staat" abwälzen kann. Bildung völlig umsonst, qualitativ hochwertig und völlig ohne eigenes Zutun verfügbar ist für mich nicht realistisch, schon gar nicht in Zeiten wie diesen.
ich kann mir denken, wenn das neue Schuljahr anfängt, dass alles besser laufen wird. Die Schulschließungen etc. kamen ja doch sehr plötzlich, man musste sich seelisch drauf einstellen. Jetzt, nach der kommenden Sommerpause, wird es bestimmt besser werden. Aber, der Staat darf die vergessen Kinder nicht aus dem Blick verlieren. Ansonsten, wird das später noch sehr viel teurer werden. LG
Hallo, Digitalisierung gut und schön. Aber ich Frage mich ja immer, wie die Eltern das handhaben sollen, die nicht im Home Office arbeiten können. Ich kann ja schlecht meine Grundschulkinder alleine zu Hause lassen. Dieser Aspekt wird bei der ganzen Diskussion irgendwie nie angesprochen. LG, Bettina
Ehrlich gesagt: wäre unser Kind schon 11 oder 12, würde ich es auch nicht den ganzen Tag alleine lassen wollen (also zB von 8 -15 Uhr - was ja auch kein VZ-Job wäre)
doch ich hab ja oben geschrieben, Kinder ab Klasse sieben... Dann hätten sie für die Kleinen genug Platz. Grundschulen machen ja eh komplett auf.
Ach, und zu Frau Eisenmann fällt mir eh nicht mehr viel ein. Da bleibt nur den Kopf zu schütteln. LG
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