cube
Viele schrieben ja unten, dass sie nicht glauben, dass es wirklich Bildungsrückstände geben würde bzw dies wieder aufzuholen wären. Das glaube ich nicht. Das es bei einem selbst zu Hause gut klappt, ist ja nicht relevant für die Gesamtheit der Schüler. 1. "Gut klappen" ist nicht gleichbedeutend mit "Kind hat auch tatsächlich das gelernt/so viel gelernt, wie es in der Schule gelernt hätte. Unser Kind schafft auch alle Aufgaben - es wird dennoch damit nicht das vermittelt, was normalerweise alles gelernt worden wäre. Und ich glaube, das ist bei der Mehrzahl der Schüler so. Außerdem wird das aktuell oft verglichen mit dem, was im Frühjahr war. Ja, imVergleich dazu klappt es bei vielen jetzt gut oder besser. Das ist aber in sich schon nur eine Verbesserung gegenüber einem schlechten Stand - heißt: der schlechte Stand hat sich verbessert. Nicht: wir sind jetzt auf einem Level, der einem normalen Unterricht gleich zu setzen wäre. Dazu kommt ja - nicht vergessen! Bereits im letzten Jahr haben sich Lücken angesammelt, die jetzt vielleicht geschlossen werden - dafür tun sich neue auf. Eine Anpassung des Lehrplans wäre ja letztendlich dann auch das Eingeständnis, dass die Schüler eben genau nicht gelernt haben, was eigentlich hätte gelernt werden sollen. 2. Man muss die Gesamtheit sehen. Das es Schulen gibt, die super sind und Kinder, die zu Hause super lernen ist nicht gleichbedeutend mit "läuft". Alle Kinder bzw. Eltern, die eben nicht die guten Voraussetzungen der anderen haben (haben können), werden erst recht Lücken haben. Dazu zählen ja nicht nur Kinder aus Elternhäusern, wo man eh keinen Wert auf Bildung legt. das betrifft auch Kinder, die sich einfach eh etwas schwerer tun - ganz egal, wie gut sich die Eltern einbringen. Was ist mit allen Familien, wo neben HS eben auch noch HO und das kleine Geschwisterkind betreut werden muss? Das kann einfach nicht so viel bringen wie Schule. Und: wir dürfen nicht nur "unsere" Schulform sehen wie GS und weiterführende. Es gibt auch Azubis, die gerade nur theoretisch lernen. Was ist mit den Abiturienten oder anderen Abschlüssen? Hier wurde ja schon zB in HH gesagt, man werde die Aufgaben entsprechend anpassen. Siehe oben: Eingeständnis, dass die normalerweise geltenden Anforderungen nicht gefordert werden können. Die Schulabgänger haben also auch keine Chance darauf, in den kommenden Jahren schulisch nochmal drauf zu packen. Alle anderen haben auch eher wenig Chancen, die Lücken zu schließen. Das, was jetzt nicht gelernt wurde kann entweder nachgelernt werden - zu Lasten des vollumfänglichen Stoffes der eigentlich folgen würde. Oder man macht da die Abstriche, lernt nicht nach und zieht also Lücken immer weiter mit durch. Sei es, dass Stoff eben nicht sitzt oder Dinge einfach nicht gemacht werden können weil die Grundlagen fehlen. Zieht man einfach weiter durch und setzt darauf, dass eben zu Hause die Lücken geschlossen werden um dem Lehrplan weiter folgen zu können, fallen erst recht alle runter, die das nicht schaffen. Ich möchte nochmal betonen, dass dies nichts damit zu tun hat, das Eltern sich dann halt nicht genug eingebracht haben. Das wäre eine ziemlich arrogante Haltung allen gegenüber, die leider leider nicht so viel Zeit und Vorbildung etc haben wie man selbst. Also ja, ich glaube, dass wir diese Schulzeit nicht komplett aufholen können wenn man die Gesamtheit der Schüler betrachtet. Und je länger Schule nicht normal möglich ist, umso schwieriger wird es werden.
Es kann doch jeder vergleichen was eigentlich Schulstoff gewesen wäre und was das jeweilige Kind dann hatte. Dann sieht man doch ob es wirklich einen Rückstand hat. Azubis sind hier übrigens in den Betrieben und lernen praktisch, nicht theoretisch. Ausnahme sind die Ausbildungsbetriebe wo ein Praktikum nötig ist oder wechselnde Einsatzorte. Studium läuft hier fast komplett online, genau wie Fortbildungen. Da ist es teils egal ob ich nun 2 Std durch die Weltgeschichte fahre um mit 20 anderen in einem Raum zu sitzen oder ob ich mir das online anschaue. Ich muss aber auch sagen, bei einem fast volljährigen der in Ausbildung oder Studium sitzt, setze ich voraus das derjenige selbstständig lernen kann. Ansonsten ist in den Jahren davor was gravierend schief gelaufen. Wir wurden in der Schule immer dazu ermuntert und unterstützt genau das zu lernen, das war eines der wichtigsten Dinge. Grundschüler und in Teilen Sek 1 mal außen vor. Da mögen deine Befürchtungen in Teilen zutreffen. Aber gerade bei den Grundschülern sehe ich das entspannt, da kann wirklich viel nachgeholt werden. Dort sollten die meisten Eltern auch helfend unterstützen können, sofern zeitlich machbar. Die untere Stufen der Sek 1 sind in meinen Augen eher die wo man sich sorgen muss. Da wird man schauen müssen.
Du setzt aber schon wieder voraus, dass die Eltern zB bei jüngeren Kindern hier doch helfen können müssten. Erste Einschränkung nennst du schon selbst : sofern die Zeit haben. Das sind schon mal viele, de diese Zeit eben genau nicht haben. Du setzt voraus, dass die Eltern sich halt einfach mal mit dem Lehrplan beschäftigen müssten und ggf. zu Hause "nachbessern". Wenn das alles so einfach wäre, würden wir die Schulen ja gar nicht brauchen. Mal ernsthaft: du setzt zu viel voraus, was bei dir und vielen hier klappen würde - aber sicher nicht bei denen, die nicht so privilegiert sind wir hier anscheinend in der Mehrzahl sind. Und du vergisst die Kinder, die einfach zu Hause nicht gut lernen können. Die ihre Klassenkameraden brauchen, die soziale Gruppe. Deren Motivation immer weiter sinkt durchs HS. Bzgl. Ausbildungsbetrieben: also unsere Friseurin hat zu - und auch nicht auf für den Azubi. Fitnessstudios zB haben auch zu - und auch nicht intern auf um ihren Azubis was praktisch beizubringen.
Hallo, gerade in der Grundschule find ich es problematisch. Wie soll denn die restliche Schullaufbahn verlaufen, wenn es schon an den Grundlagen scheitert? Es ist wie beim Hausbau, wenn das Fundament sch... ist, dann wackelt und bröckelt oben mit der Zeit auch alles (so hat es in einem Interview letzens ein Psychologe erklärt). Jesse
in der Kindesklasse macht jetzt ein Vater, selbst Mathe und Physiklehrer eben den Unterricht für die Klasse. Der wird’s bei uns gut haben:-)
Also unsere Schule hat immer schon vorausgesetzt das Eltern von Grundschüler sich kümmern. Mein Mehraufwand dem sonstigem gegenüber, einrichten der Plattformen, ausdrucken der Materialien und zusenden der fertigen Aufgaben. Wenn Kind nicht weiter gekommen ist habe ich auch vor corona schon helfen müssen. Auch kontrollieren ob Aufgaben gemacht wurden usw. Hier haben nicht alle Betriebe komplett zu. Lieferservice, Hausbesuche usw lassen grüssen. Da läuft extrem viel hinter den verschlossenen Türen. Ich sitze nicht mit dem Arsch daheim und helfe dem Kind. Auch wenn das scheinbar angenommen wird. Das wie erklären die Lehrer auch jetzt zum grossen Teil selbst. Riesen Vorteil ist aber das die Kinder Ruhe haben. Ich höre eher positives als negatives. Klagen tun vor allem die Familien wo es vorher schon Probleme gab.
Also bei Kind 1, 4. Klasse klappt Home-Schooling auch gut, sie hat 2 x die Woche Videokonferenz und ggf. noch Erklärvideos, sie kommt damit so zurecht, dass sie die Aufgaben selbstständig bearbeiten kann. Evtl hat sie mal eine Nachfrage, das größere Problem ist die Motivation. Es ist einfach auf Dauer langweilig nur irgendwelche Blätter zu bearbeiten usw. Bei Kind 2 in der 1. Klasse ist es noch etwas ganz anderes, da fehlt es total an den Grundlagen. Sie haben auch 2 x die Woche Videokonferenz, aber das ist wirklich bei den Kleinen äußerst mühsam. Und es fehlt eben auch der Vergleich und Ansporn, z.B. xy kann schon so gut lesen usw. Aber so vom Stoff her denke ich nicht, dass es ein Problem geben wird. Das größte Problem sehe ich eher bei den etwas älteren Kindern so 5-7 Klasse. Wenn einfach der Stoff sehr umfangreich wird, eine oder mehrere Fremdsprachen gelernt werden müssen, das kann sich ein Kind nicht alles selbst beibringen und wenn die Eltern wenig Zeit haben oder es einfach auch nicht können wird es wirklich schwierig.
ich gebe dir vollumfassend recht. wir haben zwar keine probleme ,was die schule betrifft aber ich sehe da über meinen tellerrand und dort dann andere kinder, wo es nicht so läuft
Ja, aber was hast du bisher in der Vergangenheit für die Kinder unternommen welche vor corona schon auf der Strecke geblieben sind? Diese Kinder gab es schon immer und das nicht zu wenige. Nur hat das kein Schwein interessiert. Wie viele threafs gab es hier wo darüber gelästert wurde das das andere Kind mit ADHS oder Autismus oder sonstwas mal wieder den Unterricht derartig gestört hat das das eigene darunter gelitten hat? Wie viele threads wo sich darüber ausgekotzt wurde das so viele kein Deutsch können und die Klasse deshslb hinter her hängt? Wie oft jammern hier das das eigene Kind im Unterricht gemobbt wird, sei es von Mitschülern oder auch vom Lehrern, welche das Kind (angeblich) ungerecht behandeln? Threads wo steht das die Kinder morgens mit Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen zur Schule gehen wegen Angst oder Stress. Es wird nie eine 100% Chancengleichheit für alle geben. Das anzunehmen ist wirklich utopisch. Es hängt immer zu eibem grossen Teil am Elternhaus. Schule kann nie alles auffangen. Die Kinder aus schwierigen Elternhäusern schaffen das nicht wegen super-Lehrern oder Schulen. Sondern die schaffen es aus eigenem Antrieb, weil es deren Persönlichkeit entspricht. Und die werden es auch jetzt schaffen. Irgendwie. Wenn auch teils schwerer, da stimme ich zu.
wir haben in unserem verein gößtenteils kinder aus schlechten verhältnissen ,wo sich keiner kümmert. wir ( 5 trainer und 2 betreuer ) nehmen uns dieser kids besonders an . auch jetzt haben wir 2 mal wöchentlich videokonferenzen , wo die kinder zusammen tanzen und wir schnattern . braucht ein kind extra hilfe ,ist immer einer zur stelle . soviel dazu
Super Sache. Ich kann dir aber sagen. Ist die Ausnahme. Vor corona hat das kaum wen interessiert. Jetzt wird das aber gerne vorgeschoben. Da ich diese Seite kenne, Eltern die sich nicht kümmern, Lehrern denen das egal ist und die einen schon ab Abfabg abgeschrieben haben, bin ich da wohl etwas sensibler und reagiere aktuell auf dieses "vorschieben" nicht gerade mit vertrauen.
Ich bin ganz bei Felica! Trotzdem sind Schulöffnungen dringend erforderlich, aber Bildungsrückstände sind nicht der wichtigste Grund dafür. Die Kinderpsychiatrien sind völlig überlaufen und immer mehr Kinder und Jugendliche haben ernst zu nehmende psychische Probleme. In der Grundschulklasse meiner Tochter sind genug Kinder, die schon vor Corona Probleme hatten. Zum Teil ist das jetzt eher besser geworden, weil zu Hause in Ruhe viele Wiederholungen gemacht wurden.
verständlich , ich bin da auch etwas wund an dieser stelle. ich habe kinder kennengelernt , deren leben tat mir in der seele weh und daher empfinde ich diese situatino gerade für kleine menschen mit schlechtem umfeld als ganz fatal .
Einige Schüler benötigen eher den Präsenzunterricht, andere kommen gut im Distanzunterricht zurecht, bzw. können zuhause sogar besser lernen. Präsenzpflicht sollte zumindest solange ausgesetzt werden, bis eine Impfung für alle möglich ist. Für Schüler, die besonderen Bedarf haben, sollten „Studyhalls“ eingerichtet werden. Über diesen Plan eines Schulleiters und Vaters, der versucht beiden Gruppen gerecht zu werden, lohnt es sich nachzudenken: https://tobias-schreiner.net/2021/02/08/bildungs-und-chancengerechtigkeit-waehrend-der-corona-pandemie/
Hier finden jeden Freitag Leistungstests statt (unbenotet), in denen das Wissen der vergangenen Woche abgefragt wird. Die Klasse meiner Tochter hat bislang lt. Rückmeldung der Lehrkraft gut abgeschnitten. Der Stoff wird online in Videokonferenzen vermittelt oder die Lehrerin hat Erklärvideos hochgeladen - meine Tochter (3. Klasse) bearbeitet weitgehend selbständig die dazugehörigen Aufgaben und ich denke, dass sie das in der Schule genau so machen würde. Lediglich die Sozialkontakte fehlen.
keinen Bock haben. Es geht um eine nicht unerhebliche Gruppe Kinder, die ohne Schule keine Chance mehr haben obwohl sie gerne möchten. Es geht eben nicht nur um den Mehmet, dessen Ziel es ist, der nächste Gangsta im Ghetto zu werden oder Justin, der einfach eh nicht helle genug ist um mal auf die Realschule zu gehen (sorry für die Cliché-Namen, aber vielleicht wird es einigen so etwas klarer). Es geht auch um Anna und Tom, die etwas lernen wollen, aber zu Hause nicht können. Aus welchen Gründen auch immer. Das sind auch die Freunde euer Kinder - oder umgebt ihr euch grundsätzlich nur mit sozialer Oberschicht und Intelligenzbestien? Zu sagen "tja Pech .- Gerechtigkeit gibt es eh nicht" ist doch wohl ganz schön arrogant. Natürlich sind Eltern aus der Bildung nicht komplett raus und haben dort keine Verantwortung. Aber Schule soll doch genau eine Basis bieten, um Ungleichheit wenigstens etwas ausgleichen zu können. Das passiert aber gerade so gar nicht. Es gibt nämlich kein Konzept, nachdem alle Kinder gerade einigermaßen gleich gut beschult werden könnten. Jetzt ist alles davon abhängig, wie die Eltern es auf die Reihe bekommen können. Interessant finde ich, wie sehr immer auf Solidarität bei den Coronamaßnahmen gepocht wird. Alle müssten sich daran beteiligen, weil jeder mitverantwortlich ist usw."Wer nicht mitmacht, schadet ja auch mir" Aber betrifft es die Schule ... Hauptsache "mein Kind lernt gut zu Hause". Eigentlich ganz schön schäbig oder? Bzgl. der Maßnahmen wird gerne von anderen eingefordert - bzgl. Schule reicht es aber vollkommen, wenn das eigene Kind gut da steht. Wozu da von der Politik Konzepte einfordern? "MIR und MEINEM Kind geht es gut mit dem HS - was schert mich der Rest" (die wären eh auf der Strecke geblieben?)
Optimal wäre ein Konzept, das jedem gerecht wird, und so eins hatte ich gerade verlinkt: https://tobias-schreiner.net/2021/02/08/bildungs-und-chancengerechtigkeit-waehrend-der-corona-pandemie/ „Aber Schule soll doch genau eine Basis bieten, um Ungleichheit wenigstens etwas ausgleichen zu können.“ Das war schon vor Corona nicht so, siehe Pisa. Und da nicht alle gleich sind und auch nicht alle die gleichen Voraussetzungen haben, wird dies wohl auch nie so werden. Von daher wäre es sinnvoller, jedem das zu geben, was er braucht (Beispiel siehe verlinktes Konzept), als alle gleich machen zu wollen.
Es geht auch nicht darum, für alle alles gleich zu machen - sondern allen eine reelle Chance zu bieten. das geht aber nicht, wenn icheinfach nur Schulen zu machen und HS anordne. Was für ein Konzept, von wem das kommt ist mir schnuppe - aber es sollte eben eines sein, bei dem nicht nur die gut rauskommen, bei denen alles passt wie I-Net, Endgeräte, Eltern die nicht arbeiten müssen oder sich irgendwie doch Zeit nehmen könne ohne gestresst zu sein usw. Aktuell sehe ich aber eben kein Konzept außer Schulen zu und dann friss oder stirb.
Ich kenne das ein oder andere „schwache“ Kind, dass jetzt langsam wieder auf einen grünen Zweig kommt, wegen Homeschooling. Klar, stehen da die Eltern dahinter, aber mit Präsenzunterricht wäre es schlechter gelaufen. Kinder, die keine Unterstützung von zu Hause bekommen, sind immer schlecht dran und da werden auch die Probleme mehr werden, aber es gibt eben auch andere. Ich finde die psychische Belastung wesentlich problematischer.
Du verlangst aber etwas von Schulen was diese noch nie geboten haben.
Ansonsten - welches Konzept würdest du denn vorschlagen?
Und da fragt in Nicht-Pandemiezeiten keiner danach, ob es nicht bei Homeschooling besser lernen würde. Tja, jetzt haben diese Kinder eben auch mal einen Vorteil.
Was verlange ich denn? Doch nur, dass es ein Konzept gibt, dass allen Kindern Zugang zu Bildung ermöglicht und nicht nur davon abhängig ist, wie sehr sich die Eltern einbringen können oder wollen. Wechselunterricht wäre zB eine enorme Verbesserung für die Kinder, die sonst total angehängt werden. Oder die Kinder, die eh nicht so gut mitkommen in die Not-Betreuung zu holen um dort die Aufgaben unter Aufsicht und ggf. Anleitung (nicht Unterricht) machen zu können.
Das funktioniert doch schon ohne Pandemie nicht.
Ich glaube tatsächlich, dass es eher selten ist, dass aus heiterem Himmel aus einem guten Schüler, der problemlos lernt und Unterstützung im Elternhaus hat, jetzt plötzlich ei Problemfall wird. Ich denke schon, dass da in den allermeisten Fällen schon vorher etwas im Argen lag oder das Erreichen des Klassenziels auf der Kippe stand. ABER: Corona bringt diese Probleme jetzt zum Vorschein, lässt sie sichtbarer werden, verstärkt sie, je nachdem. Das ist ja in vielen Bereichen so. Und ich finde es hat auch etwas Gutes, dass diese Probleme jetzt stärker ins Bewusstsein gerückt werden und auffallen. Sollen sie denn so bleiben??? An anderer Stelle, z.B. beim Thema Pflege, käme niemand auf die Idee, jemandem, der jetzt über die Zustände "jammert", vorzuwerfen, er "instrumentalisiere" jetzt die Pandemie!
Was ich sehe: Schüler, die intelligent genug sind, die Aufgaben zu Hause zu machen, wo es also in Präsenz geklappt hat und jetzt auch. Schüler, die sich immer schon Mühe gegeben haben und wo die Eltern dahinterstehen. Klappte vorher und jetzt auch. Schüler, die nie etwas gemacht haben und es jetzt auch nicht tun. Wenige Schüler, die sich im Präsenzunterricht immer Mühe gegeben haben und es die Eltern nicht interessierte. Die haben es jetzt schwer. Wenige Schüler, die in der Schule nichts gemacht haben, aber zu Hause vermutlich durch Hilfe/Druck der Eltern gut arbeiten. Am schwersten hat es die vorletzte Gruppe. Im Gegenzug gibt es einige, die profitieren vom Homeschooling, schon dadurch, dass sich Eltern jetzt oft mehr Zeit für diese Kinder nehmen müssen. Gebraucht hätten die Kinder diese Aufmerksamkeit vorher auch. Dabei geht es nicht um ständiges Erklären und Beschulen der Kinder, sondern oft einfach um Aufmerksamkeit und Interesse für das, was das Kind macht. Die Schuleingangsphase ist ganz sicher besonders betroffen. Dort wird man sich auf Lesen, Schreiben und Grundrechenarten konzentrieren müssen, sobald die Kinder wieder in der Schule sind. Der "Sachunterricht" wird wohl oder übel an die Eltern abgegeben werden. Das funktioniert sicher noch am besten. Das Paarungsverhalten der Frösche müssen sich dann Eltern mit ihren Kindern im nächsten Feuerlöschteich angucken. Pandemie ist nicht normal. Es ist doch vermessen anzunehmen, dass ausgerechnet Schulbildung ohne Abstriche weiter funktioniert. Aber reine Bildungsinhalte, sprich der konkrete Stoff an sich, werden meiner Meinung nach überbewertet. Diese Dinge sind aufholbar. Keiner von meiner Generation z.B. Informatikunterricht, und trotzdem kann ich im Prinzip mit wenigen Abstrichen das, was meine Schüler in 4 Jahren gelernt haben. Die Grundlagen sind wichtig, Lesen, Schreiben, Zusammenhänge erkennen, abstrahieren ,Textverständnis, Erörtern, logisches Denken,etc und ja... mathematisches Verständnis. Der Stoff, an dem das gelernt und geübt wird, ist ziemlich egal. Vor allem aber fehlt, wenn die Schule keinen Plan hat, Struktur im Tagesablauf und aus Phasen von Gammelei wieder in den Leistungsmessung zu schalten, wird schwerer, je länger gegammelt wird. Das ist für mich das größere Problem.
Das finde ich sehr interessant, As. Eben auch die Beobachtung aus der Sicht einer Lehrerin. Die Struktur im Tagesablauf/"Schulalltag" halte ich auch für sehr wichtig. Das beobachte ich bei meinen Kindern nämlich auch. Wir haben heute Nachmittag ein Elterngespräch in der Grundschule, d.h. ein Elternteil und das Kind sprechen mit der Lehrerin vor Ort. Meine Tochter freut sich sehr, ihre Lehrerin zu sehen. Ich werde sie auch ansprechen, wie sie die Situation sieht. Am Gymnasium findet ein wirklich reger Austausch zwischen den Lehrern, Elternbeirat, Eltern und Schülern statt. Es wurden Umfragen gestartet und ausgewertet. Man ist stets bemüht, das aktuelle Konzept an die Bedürfnisse anzupassen und zu verbessern.
Hier unterschreibe ich zu 100%. Ich denke auch Viele haben nur den Eindruck, die Kinder " machen" zuwenig , weil der Überblick eigentlich fehlt, was das Tempo und der Stoff , in einer normalen Schulwoche ist/ wäre . Gerade in der GS arbeiten die im Klassenverband oft extrem langsamer , weil der Toni auf,s Klo muss , der Kevin kein Buch hat , die Pauline schwatzt und der Karl immer alles 3x erklärt bekommen muss. Auch auf dem Gym. vom Kind 1, ist Lernen, soviel mehr als stupides aufzählen von Daten. Nehme ich noch die Tagen, wo Projektwoche, Wandertag, Ausflüge , Sportfest oder freie Tage wären....finde ich haben unsere noch nichtmal sooooo viel Zeit ohne lernen verbracht. Gerade LD 1. ( auch jetzt hätte wir eigentlich 14 Tage Ferien) Das Soziale.....naja...das ist in meinen Augen noch nie ( meinetwegen "nur " )Aufgabe der Schule gewesen. ( man kennt diese Kinder, wo Eltern das gern abwälzen) Die Struktur...ja das ist ärgerlich aber nichts was verloren ist auf ewig.
Ich finde es eher naiv zu glauben dass es keine Bildungsrückstände gibt. Zu deinen Argumenten kommt ja noch hinzu, dass der Unterricht auch nach einer Öffnung nicht direkt von einem Tag auf den anderen so läuft wie ohne Schließung. Selbst wenn das eigene Kind gut dabei ist gibt es in der Klasse sicherlich einige Schüler, die weit hinten dran hängen. Sicherlich kann nicht alles wiederholt werden, aber es läuft dann erstmal alles langsamer bis klar ist, wer auf welchem Stand ist und sich da wieder etwas angenähert worden ist.
Lese ich das richtig so hier raus, wenn ich alle Beiträge ansehe ? Und die meisten scheinen mit dem Homeschooling im Großen und Ganzen auch zufrieden zu sein ? Hmmm.. ich bin wohl wieder allein auf weiter Flur... meine Kinder würden gerne in die Schule gehen und ich Egoistin gebe zu, ich wäre dankbar über Präsenzunterricht (meine Empfehlung s. unten - Konzept Schulöffnung). Also würde man jetzt eine Umfrage starten, würden die meisten weiterhin Homeschooling wählen ? Kann man hier eine Umfrage starten/machen - mich würde das mal brennend interessieren. Ist zwar "nur" das Mutti-Forum, aber immerhin mal ein paar "Ja/Nein/Vielleicht, wenn...". Lg, Lore
Lese ich das richtig so hier raus, wenn ich alle Beiträge ansehe ? Und die meisten scheinen mit dem Homeschooling im Großen und Ganzen auch zufrieden zu sein ? Hmmm.. ich bin wohl wieder allein auf weiter Flur... meine Kinder würden gerne in die Schule gehen und ich Egoistin gebe zu, ich wäre dankbar über Präsenzunterricht (meine Empfehlung s. unten - Konzept Schulöffnung). Also würde man jetzt eine Umfrage starten, würden die meisten weiterhin Homeschooling wählen ? Kann man hier eine Umfrage starten/machen - mich würde das mal brennend interessieren. Ist zwar "nur" das Mutti-Forum, aber immerhin mal ein paar "Ja/Nein/Vielleicht, wenn...". Lg, Lore
Also, mir wäre viiieeel lieber, es wäre wieder Schule, am liebsten ganz "normal", aber auch geteilter Unterricht wäre besser als nichts! Der Meinung bin ich hauptsächlich aus sozialen Gesichtspunkten. Ich merke, dass meinen beiden schon irgendwie die Kontakte fehlen, die Schul-Atmosphäre und nicht zuletzt die Bewegung (Schulweg, Schulsport, Rumrennen in der Pause). Rein von der Stoffvermittlung kommen wir auch mit dem Homeschooling klar und ich sehe durchaus neben Nachteilen auch Vorteile. Ich denke halt, dass wir uns noch so sehr (und zu Recht) über fehlende Konzepte ärgern können - da sie halt dummerweise bis jetzt fehlen, aus dem Hut gezaubert können sie ja jetzt auch nicht werden - müssen wir aus dem gegebenen das Beste machen, schauen, dass es im Kleinen, zuhause im Zusammenspiel mit der Schule/den Lehrern, einigermaßen funktioniert. Lamentieren hilft halt nicht! Und nein, das heißt nicht, dass man alles abnicken muss. Man kann ja trotzdem am Ball bleiben, die Schulleitung, das (Ober)Schulamt, das Kultusministerium, die Abgeordneten seines Wahlkreises anschreiben, Vorschläge machen etc.
Ich glaube, du verstehst es falsch. Im Grundsatz ist Präsenzunterricht fast für alle Kinder der bessere Weg. Die meisten hier würden unter normalen Umständen den Präsenzunterricht vorziehen. Aus tausend hier genannten Gründen. Aber: Die Umstände sind nicht normal. Unter den gegebenen Umständen gibt es eingeschränkten Präsenzunterricht, der unter gesundheitlichen Aspekten nicht unbedingt sicher ist, oder alternativ Homeschooling in der gegebenen Qualität. Und unter diesen Möglichkeiten würden einige hier im Moment das Homeschooling beibehalten, nämlich die, bei denen es funktioniert und ins Familienkonzept passt. So würde ich es verstehen. Vor allem sollte klar sein, dass die "verpasste Bildung", also das quasi sehr abgespeckte Schuljahr, der fehlende Stoff, wirklich kein Weltuntergang ist.
für förderschüler sollte das durchaus möglich sein, dass es "gut klappt". wir verstehen uns?
SO sieht das aus!
Wundervoll....
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