Elternforum Coronavirus

Ärzte greifen Impfstoff für Freunde ab...

Ärzte greifen Impfstoff für Freunde ab...

Banu28

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Gerade habe ich mit einer Freundin telefoniert. Sie ist eng mit einem Arzt befreundet. Der hat sie und ihren Mann illegal geimpft. Sie durften in das Altenheim kommen, in dem er gerade die Insassen geimpft hat, und wurden dann im Hinterzimmer mitgeimpft. Die zweite Impfung haben sie auch schon, sie fand auf dieselbe Weise statt. Übrigens handelte es sich nicht um übriggebliebene Rest-Dosen, die an alle verimpft werden, die zufällig gerade in der Nähe sind, sondern die ganze Aktion war zuvor geplant. Ich muss sagen, ich war sprachlos. Ich denke, dass dies kein Einzelfall ist, sondern dass es sicher zehntausendfach vorkommt, dass Ärzte ihre Verwandten und Freunde natürlich „mitversorgen“. Denn dies scheint möglich zu sein, und was möglich ist, wird auch gemacht. Ich verstehe nicht, wieso die Impfdosen nicht registriert sind und man bei jeder Impfung per Personendaten und Krankenkassen-Nummer etc. nachweisen muss, wer sie erhalten hat. Mein Problem damit ist, dass meine eigenen Eltern über 80 sind und ihre Impftermine erst im März und April haben, trotz gravierender Vorerkrankungen, und wir sie nicht sehen können, um sie nicht anzustecken. Mein zweites Problem ist, und das muss ich ehrlich zugeben, auch die Frage: Wie würde ich selbst handeln? Wenn ich einen Freund hätte, der Arzt ist und mich impfen würde, wäre ich dann so egoistisch? Ich würde erstmal spontan sagen, ja. Andererseits nimmt man wirklich jemandem die Dosis weg, der dann vielleicht Corona nicht überlebt. Will man das auf seinem Gewissen tragen? Klare Antwort: Nein. Was da gerade passiert, ist jedenfalls eine Form der Korruption. So etwas fände ich in Italien oder Russland normal, da erwartet man nichts anderes. Aber das es hierzulande mal eben so passiert, dass diese Form von Egoismus bei einer Frage auf Leben und Tod möglich ist, schockt mich schon sehr. Wie seht Ihr das? Und Hand aufs Herz: Hättet Ihr die Gelegenheit genutzt, wenn Ihr Sie gehabt hättet...? LG


Marianna81

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Antwort auf Beitrag von Banu28

es kann für den Arzt üble Folgen haben. Und ja, ich würde so eine Möglichkeit nutzen, wenn es diese gegeben hätte.


Tai

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Antwort auf Beitrag von Banu28

Letzte Woche kam im Radio, dass sehr viele Ärzte hier in NRW ihre Familienmitglieder auf die ab jetzt mögliche Impfanmeldung für Arztpraxen setzen ließen. Es flog wohl auf, weil die Menge der Anmeldungen die der vermuteten Mitarbeiter bei weitem übertraf und soll angeblich auch rechtliche Konsequenzen haben. Mich erschüttert da nichts mehr. Jeder denkt doch nur an sich.


Mugi0303

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Antwort auf Beitrag von Tai

So einen Fall kenne ich auch, wo Familienangehörige des Arztes mit angemeldet und geimpft wurden. Weiß nicht so Recht wie ich das finden soll. Es ist aber bestimmt nicht erlaubt. Mugi


Leewja

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egoistische verhalten offenbar als normal gilt. Und man sich nicht wenigstens scheut, ZUZUGEBEN, dass man so illegal und egoistisch handeln würde, ich hätte gehofft, dass das Schamgefühl dann zumindest reicht, um es für sich zu behalten, dass man so tickt. Aber nun, mich hat vieles hier erschüttert und mein Menschenbild reichlich verdellt in den letzten Monaten.


Einstein2.0

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Tja, in der Krise zeigt sich der Charakter. Erschüttert hat mich das nicht, nicht mal überrascht.. Vielleicht ist es nicht das Schlechteste, wenn Egoisten eher geimpft sind, dann können sie wenigstens schon mal niemanden mehr infizieren.


fritzi3

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Antwort auf Beitrag von Leewja

Dem kann ich nur zustimmen. Die letzten Monate haben mein Menschenbild nachhaltig erschüttert. Das ist für mich neben dem durchaus vorhandenen Frust darüber, welche Erfahrungen den Kindern entgehen, mit Abstand die bitterste Folge aus der ganzen Pandemie (weit, weit vor dem Hadern darüber, dass es kein Singen im Chor, keine Treffen mit Freunden, keine Restaurantbesuche und keine Familienfeiern mehr gab und gibt). Und vor allem fürchte ich, dass das Vertrauen auf eine gewisse Grund-Solidarität und -Moral auch nicht mehr zurückkommen wird, selbst wenn mal alle durchgeimpft sind und Corona wirklich als Bedrohung vorbei sein sollte.


Leewja

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Antwort auf Beitrag von Banu28

ebenso sicher bin ich, dass es unethisch, entgegen die Berufsehre, illegal und außerdem eine miese Schweinerei ist, und zwar Seitens des Arztes wie auch der Impflinge. So was tut man nicht.


Mitglied inaktiv

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Es hàtte mich gewundert, wenn diesbezüglich nichts vorgekommen wäre.


Mitglied inaktiv

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ich hätte kein Interesse. noch wüster wäre es, den impftermin zu versteigern! das Geld würde ich nehmen.


Mucksilia

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In Bad Wildungen hat ein Klinik-Direktor auch mal schwupp seine ganze Familie impfen lassen - ist suspendiert. Wenigstens das. https://www.lokalo24.de/lokales/waldeck-frankenberg/klinikleitung-in-bad-wildungen-gefeuert-statt-personal-die-familie-geimpft-90194500.html


cube

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Dagegen muss meiner Meinung nach auf jeden Fall vorgegangen werden. Und zwar nicht nur mit einem "du du du" sagen.


Streifenhörnchen

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Aber die Krankenkasse zahlt doch nicht die Impfung, wenn deine Freundin gar nicht in der Impfgruppe ist? Wer hat es dann gezahlt? Die Impfdosis fällt ja nicht mal eben vom LKW. Und wie wird dann festgehalten dass sie auch geimpft wurde? Nur im Impfausweis? Was wenn es eines Tages zum digitalen Impfpass kommt, aber keiner offiziell von ihrer Impfung weiß? Muss sie sich dann nochmal offiziell impfen lassen?


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Streifenhörnchen

Die Kassen zahlen ja nicht die Impfung. Die Impfungen zahlt der Bund. Es werden keinerlei Kassendaten bei Impfung aufgenommen. So die Impfung meiner Freundin aus dem Impfzentrum. Abgerechnet wird dann quasi irgendwann über eine Umlage.


Streifenhörnchen

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Ah, OK. Und wie wird dann offiziell festgehalten dass man auch wirklich geimpft wurde? Nur über den Impfpass? Denn, wenn man sich "illegal" impfen lässt, wird man ja sicher nicht in irgendein Register aufgenommen. Wobei das ja eigentlich genial wäre. So wären diese Personen zwar geschützt, könnten aber eventuell dennoch nicht reisen usw...


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Streifenhörnchen

Das wird nicht aufgenommen. Hast du keinen Impfpass, gibt es eine Impfbescheinigung, das ist ein Wisch, in der Größe eines Bestellzettels beim Arzt. Die Chargennummer wird dort aufgeführt. Abgelegt werden nur die Aufklärungsbögen. Da wird jedoch keiner durchgucken. Auf sen Aufklärungsbögen ist dann auch nochmal die Charge zu finden und der verwendete Impfstoff. Gemeldet wird nur die Zahl der durchgeführten Impfungen. Mehr nicht. So hatte sie mir das erklärt.


Mugi0303

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Antwort auf Beitrag von Streifenhörnchen

Also ich habe gehört, die personen werden einfach als Angestellte der Praxis mit gemeldet, da fragt wohl keiner nach, ob die da auch wirklich arbeiten.


Ani.Me

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Antwort auf Beitrag von Banu28

Es überrascht mich leider nicht. Natürlich ist es völlig falsch, aber eben nicht unerwartet. Dass in diesem Müll von Impfkampagne nicht noch mehr kontrolliert wird und jede einzelne Impfdosis nachvollziehbar bleiben wird, ist klar. Und auch da könnte der impfende Arzt sonst einfach für Impfdosis Nr. Xyz schreiben: verworfen da Kühlkette nicht eingehalten, Verpackung nicht intakt oder ähnliches. Ich weiß nicht, wie ich entscheiden würde, wenn ich die Möglichkeiten hätte. Für mich persönlich nicht (ich wäre schon längst geimpft, wenn ich nicht noch stillen würde), aber meine Eltern? Meine Schwiegereltern? Der ein oder andere meiner Patienten (meist behinderte Kinder?) Und da würde es dann wahrscheinlich enden, ich könnte nicht entscheiden, wen ich impfe, wen nicht, wenn ich zum Beispiel 5 Dosen hätte. Geht anderen Kollegen offensichtlich anders...


DecafLofat

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Antwort auf Beitrag von Banu28

Dass Bewohner eines Altenheimes als "Insassen" bezeichnet werden? Ja, würde ich. (Zu deiner Frage. Ohne Zögern.)


bea+Michelle

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Antwort auf Beitrag von Banu28

Vielleicht hätte ich das auch gemacht, aber dann mit Sicherheit keinem erzählt. Richtig ist das natürlich nicht.


Feuerschweifin

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Antwort auf Beitrag von Banu28

Kann sehr lustig werden für den Arzt und die Impflinge. Bei einem Bürgermeister, der geimpft wurde (keine Risikogruppe) wurde das Büro durchsucht und er ist durch die Aktion einiger Anklagepunkte verdächtigt. Und das ist gut und richtig so.


Oma Ricky

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Ich bin entsetzt und ich würde jeden melden , wenn ich es mitbekommen würde. Es ist eine Schweinerei . Warum sind Menschen nur so?


Loonis

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Antwort auf Beitrag von Banu28

Ja,habe ich selbst erlebt. Bei uns im Haus wurden GEPLANT Angehörige geimpft...3 Leute in meinem Alter ....finde das auch mehr als daneben. Der Impfstoff ist nicht über geblieben,das war schon Tage zuvor geplant worden. LG K


Banu28

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Antwort auf Beitrag von Banu28

Erstmal: Sorry für das Wort „Insassen“, ich habe gerade erst realisiert, dass das doch sehr negativ besetzt ist, das war eine schlechte Wortwahl. Nein, ich werde die Freundin/den Arzt nicht melden, auch wenn das objektiv richtig wäre. Aber wir kennen uns seit Jahrzehnten (seit Schulzeit), und nur deshalb hatte sie überhaupt das Vertrauen, mir das zu erzählen. Ich habe ihr gesagt, was ich davon halte, aber denunzieren kann ich sie einfach nicht. Ich muss auch dazu sagen: Natürlich ist sie kein A...loch, sondern ein sehr lieber Mensch. Sie konnte einfach der Gelegenheit nicht widerstehen. So geht es sicher vielen, wenn sie so eine Chance bekommen. Ich finde, es geht auch gar nicht um diesen Einzelfall, sondern er (und die Presseberichte über Ärzte, die sich erwischen ließen) zeigt einfach, dass das natürlich überall gemacht wird. Tausendfach und jeden Tag, ohne dass es Mechanismen gibt, die das verhindern. Daran knapse ich deutlich mehr als am Verhalten der Freundin. Dass Menschen egoistisch handeln, erschüttert mich auch gar nicht, denn letztlich ist jeder von uns sehr auf den Erhalt seines eigenen Lebens bedacht. Ich würde mal sagen, dass 99,9 Prozent von uns lieber ihr eigenes Leben retten als das anderer, wenn es hart auf hart kommt. Das ist Biologie, Lebenserhaltungstrieb. Nur sehr wenige Menschen schaffen es, sich über diesen Instinkt zu erheben und auch dann noch fair und selbstlos zu handeln, wenn es ums eigene Leben geht. Aber genau deshalb muss es Maßnahmen geben in einer funktionierenden Demokratie, die so etwas verhindern. Dass so eine Mauschelei möglich ist, ist eine schreiende Ungerechtigkeit. LG


Korya

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Antwort auf Beitrag von Banu28

Naja, aber wir haben jetzt doch schon über das gesamte letzte Jahr gesehen, dass die Mehrzahl der Deutschen eher egoistisch unterwegs ist und sich nur darum kümmert, was sie und ihre Familie unmittelbar betrifft. Warum sollte da ausgerechnet die Berufsgruppe der Ärzte anders ticken? Spiegelt die Gesellschaft.


Luna Sophie

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Antwort auf Beitrag von Korya

Es ist traurig aber wahr.


Ani.Me

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Antwort auf Beitrag von Korya

Ich gebe dir in allem Recht außer einer Sache: die Ärzteschaft ist kein Spiegel der Gesellschaft. Andere Welt...


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Ani.Me

Nein, keine andere Welt.


Sille74

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Antwort auf Beitrag von Banu28

Geht natürlich gar nicht! Aber dass die Versuchung da ist und es von ei igen auch gemacht wird, ist leider klar.


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Antwort auf Beitrag von Banu28

Und gibt es preisliche Unterschiede? Gibt es Mengenrabatt? Ich Frage für einen Freund... Wollen wir wetten, das man auch über Geld hier in Deutschland an Impfstoff heran kommt? Manchmal wünsche ich mir Karma für diese Leute, ganz viel davon


ImvPP

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Das sicher. Und naja, Freundschaft & Geld schließt sich nicht aus oder? Vor allem wenn man für einen Freundschaftsdienst die Zulassung riskiert wär man schon etwas blöd, wenn man kein Geld verlangt.


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Antwort auf Beitrag von ImvPP

Nun ja, entweder sind es wahre Freunde ( dann fließt kein Geld, obwohl ich diesen Freundschaftsdienst nicht einfordern würde ) oder aber der Preis stimmt für das Risiko und es sind "Freunde".


-nela-

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Antwort auf Beitrag von Banu28

Ja, kam hier in dem Lokalnachrichten, ist hier in der Nähe... Irgendwie wundert mich das nicht - trotzdem ist das *rschig. Zumal es sich ja wohl nicht um übrig gebliebenen Impfstoff gehandelt hat. Und scheinbar teilweise Geld dafür genommen wurde...


Sille74

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Antwort auf Beitrag von -nela-

Na ja, wenn nur "scheinbar" Geld genommen wurde, geht's ja noch. Viel schlimmer wäre, wenn anscheinend Geld genommen wurde ...


kirshinka

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Antwort auf Beitrag von Banu28

Gemacht hätte ich es nicht, definitiv nicht! Und man kann es auch so sehen - wäre Deutschland mal egoistischer gewesen - auch für die EU natürlich - und undiplomatischer - dann bräuchte man das Ge-Eiere nicht - dann wäre jetzt genügend Impfstoff für alle da!!!! Wie bei so vielem - alles hat seinen Preis! Oder auch seine Konsequenzen (also preis nicht im monetären Sinne!) There is no such thing as a free lunch!


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Banu28

Ich kann dir sagen was das zur Folge hat,ich arbeite bei einem Pflegedienst,die sich eine WG haben,die WG Bewohner sowie die Mitarbeiter wurden von einem Mobilen Team geimpft,um solch einem Tun vorzubeugen kam ein Aufgebot der Polizei mit zum Impfen und sie haben alles beobachtet-dass dadurch die zulässigen Personenzahlen die das Ordnungsamt für die Räumlichkeiten festgelegt hat teilweise um das doppelte überschritten wurden interessierte übrigens niemanden.


Astrid

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Naja, das mit der Polizei war sicher anfangs möglich, aber natürlich wird normalerweise bei Pflegeheim-Impfungen keine Polizei postiert, das ist vom Aufwand her nicht zu leisten, und ich habe es in unserer Stadt auch noch nie erlebt. So sind „Freundschaftsdiensten“ Tür und Tor geöffnet. Die müssten eben auf andere Weise verhindert werden. LG


Tini_79

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Antwort auf Beitrag von Banu28

Kitaplätze, bestimmte Arzttermine, einen Handwerker oder ein super Sonderangebot bekommst du oft mit Vitamin D oder genug Kohle (siehe Impfungen in VAE). Wenn ich die Impfung unbedingt haben wollte und diese Möglichkeit hätte, würde ich es vielleicht ebenso machen.