DK-Ursel
Hej! Ich lese gerade (wieder) einen interessanten Artikel dazu, wie man in den beiden oben genannten Städten, die Ende August eine echte Welle mit hohen Coronazahlen hatten und maßgeblich "Schuld" daran waren, daß zuerst in Aarhus, dann für das ganze Land Maskenpflicht im Öffentlichen Verkehr bestimmt wurde, wie die also sehr schnell der Lage Herr geworden sind. Beide Städte bekommen auch sehr viel Lob von den es erzählen die Bürgermeister der beiden Städte. Zusammengefaßt wurde einiges sehr rasch getan: - Mitten in der Stadt gab es Zelte zum Testen - und man kam relativ schnell dran. - ('Ältere) Schüler wurden teilw. auch vorbeugend in den digitalen Unterricht zurückgeschickt (meine Tochter war für knapp 2 Wochen wieder dort, ohne daß ihre Schule ( Klasse) einen positiv Getesteten hatte - In Aarhus haben sie in engem Kontakt mit der somalischen Bevölkerung gesucht, wo die Zahlen hotspotartig hoch waren gehabt, z.B. durch Wohnungsbaugenossenschaften, aber auch somalische/Ausländervereinigungen .und die eigenen Vereinigungen, Kirchen etc. dieser Bevölkerungsgruppen. Es wird von täglichem Kontakt gesprochen, wo besprocheen wurde, wie man gemeinsam das Virus eindämmen könnte, und einem dankenswert hohen Einsatz der Verantwortlichen in diesen Kreisen, die eben engen Kontakt auch zu den ausländischen Familien haben. - Man hat auch eine Art Taskforce für junge Leute eingerichtet,die aber nicht benötigt wurde, weil die Schulen für kurze Zeit geschlossen wurden. - und man war natürlich in superengem Kontakt mit allen Gesundheitsbehörden auf allen Ebenen (Stadt, Region, Staat) und dem staatlichen Serum-Insitut etc gehabt. Heute, Anfang September, sinken in beiden Städten die Zahlen - und andere können dem guten Beispiel dieser beiden Hotspots der letzten Augustwochen folgen - und beitragen, daß es sich wieder normalisiert. Warum erzähle ich das? Weil es zeigt, daß schneller, konzentrierter Einsatz eben nicht zu großen Lockdowns führen muß. Daß Vorbeugung manchmal auch besser als warten auf einen positiven Bescheid ist. Und daß man ansonsten eben relativ besonnen reagieren sollte. Es zeigt aber auch,daß man kreativ und neu denken muß,wenn man etwas erreichen will. Wie früher wurschteln ist nicht mehr - und wenn man das als Chance, auch in anderen Bereichen,sieht, ist das doch ein eher positiver Nebeneffekt von Corona. Damit allen eine gute Woche- paßt auf Euch, so verhindert man jeder auch am besten, daß wir wieder auf vieles verzichten müssen! Gruß Ursel, DK
Ich bewundere die Dänen sowieso oft dafür, wie pragmatisch und kreativ sie mit Problemen umgehen. Dänemark wirkt auf mich oft viel flexibler und fantasiereicher als das schwerfällige Deutschland - nicht nur bei Corona, auch generell. Wir fahren seit 25 Jahren fast jedes Jahr dorthin in den Urlaub, und viele Dinge gefallen uns da extrem gut: Design, Architektur, aber wie gesagt auch der Ideen- und Einfallsreichtum, um Alltagsprobleme in den Städten zu lösen oder einfach nur ein gutes Lebensgefühl zu schaffen (gerade in Aarhus). (Gut, ein paar andere Dinge gefallen uns auch nicht, z. B. die allgegenwärtige Massentierhaltung von Schweinen, das ist echt fast noch schlimmer als hier bei uns. Aber im großen und ganzen denke ich oft, dass kleine Länder wesentlich beweglicher sind in ihrem Denken und auch in der Umsetzung von kreativen Ideen als größere. LG
Ich glaube, viel von diesem Pragmatismus hat auch mit der Bevölkerung zu tun. Mir scheint es, in anderen Ländern, eben auch Dänemark, werden die Entscheidungen über Testverfahren, Masken, Einschränkungen in Schulen/bei Veranstaltungen, hingenommen und mitgetragen - im positiven Sinn. Mir geht es hier echt auf die Nerven, dass vermeintlich jeder zum Experten wird, alles diskutiert werden muss und alles irgendwie falsch ist, was entschieden wird.
Hej nochmal!
ja, mit einigem habt Ihr Recht, und in Bezug auf Schule hat mich neulich jemand ja (auf den Pott gesetzt (oder wollte es), weil ein Tourist ihr gegenüber deutlich über das dänische Schulwesen gemeckert hat.
Nun ja, abgesehen davon, daß 1 dänischer Gepsärchspatrner irgendwo nun auch noch nicht den berühmten Sommer macht,den die Schwlabe auch noch nichtbringt, ist das auch ein Mißverständnis:
ICH finde bestimmt nicht alles so toll wie hier wie die meisten Touristen, ich muß nämlich mit Bürokratie und Mißständen leben,die ie Touristen ja niemals erleben (müssen/können).
Im gegenteil hat gerade eine Freundin, in Schweden neu beheimatetet, gemeint, ich sei letztendlich doch noch sehr deutschfreundlich und eher negativ gegenüber DK eingestellt - das weiß ich nicht; aber ich setze natürlich auch hier deutlich Fragezeichen - und über das, was gut läuft, schreibt und spricht man (leider) überall weniger.
Sicher ist,daß die Dänen weitaus mehr Vertrauen in ihre Regierung haben als wir Deutschen.
Und dann wird zwar viel gemeckert, aber eben doch gemacht.
Das hat garantiert historische Gründe, abe rauch mit Gesellschaftsform (sehr homogen) und Landesgröße zu tun. Und hat eben Vor-, aber auch Nachteile.
In einer Krise wie dieser ist es vorteilhaft, wenn die meisten eben doch Vertrauen darauf haben,daß die Regierung es schon richtig macht. (Dazu nicht zu vergessen das einigende Königshaus, das durch die Beständigkeit in der Präsenz irgendwie auch nicht zu unterschätzen ist!).
Und ja,die Dänen sind deutlich pragmatischer und sicher kein Volk der Dichter und Denker, egal wiesehr das bei uns auch den Bach runtergeht.
Auch das hat natürlich Vor- und Nachteile. Viele Dinge kommen hier mit Verzögerung (erst gestern las ich leichte Proteste bzw. Äußerung von Problemen, die durch ein neues Gesetz ab 1.10. entstehen, wenn dieselbetriebene Firmenautos - also Kastenwagen etc. , nicht PKWs, nicht mehr in bestimmte Innenstädte fahren dürfen - Umweltschutz ist jahrzehntelang versämt gewesen, Verbraucherschutz, der da mit drinhängt, die Tierhaltung habt ihr selber angesprochen undundund. Da ist in Dtld. schon seit ich denken kann ein ganz anders Bewußtsein, und ich war oft sehr paff,wenn ich hier einkaufen war oder Zeitung las...)
Aber die obengenannten Maßnahmen sind ja kommunal veranstaltet, das müßte nun auch in Dtld. möglich sein.
Und auch wenn hier niemand begeistert ist, wenn Kinder nach Hause geschickt werden /(zur Erinnerung: In DK war man schon immer als beide Elternteile berufstätig,die Hausfrauenehe gibt es seit den 70ern nicht mehr; man ist also überall darauf angewiesen ,daß die kinder betreut werden - vom Unterricht rede ich gar nicht), so hat eben auch ein Uniprofessor nur angemahnt, daß man dies bitte als normale Reaktion in den nächsten Monaten betrachten solle und nicht als Katastrophe und neuen Hotspot. es wird immer wieder vorkommen, daß vereinzelte Klassen, Schule, Städte die Einrichtungen dichtmachen - das ist die neue Normalität.
Die beiden Gemeinden werden sehr gelobt für ihren schnellen und effektiven Einsatz - und sollen eben auch durch ihre genaue Beschreibung, was sie letztendlich denn so erfolgreich getan haben, als Beispiel für andere dienen,die inzwischen die ersten Plätze beiden neuen Infektionszahlen einnehmen. Dabei schneiden schon wieder die Sjælländer äußerst schlecht ab
Und ich dachte, es liest hier zwar mit Sicherheit kein Kommunalpolitiker mit, aber so als Gegenbeispiel zu den ewig schlechten Nachrichten kann ich es mal einstellen, einfach um zu zeigen,daß mit gutem Willen viel mehr geht - und das glaube ich (deutschlandfreundlich
) auch ganz bestimmt für deutsche Kommunen!!!
Beide Töchter waren übrigens als Einwohner der beiden Städte betroffen, wobei sie eine auch noch im einen Ort wohnt und im anderen arbeitet,d .h. sie wurde auch wieder für ein paar Tage ins Homeoffice geschickt - und dann war es erstmal wieder auf "normalem" Niveau. Weder der digitale Unterricht noch das Homeoffice war beiden ein Aufschrei werr - ich erfuhr es eher zufällig und nebenher... normal Coronazeiten eben...ganz pragmatisch.
Vielleicht fällt den Dänen leichter, nicht dauernd zurückzuschauen nachdem,was mal war - sondern sich in der Gegenwart einzurichten, wie sie JETZT ist.
Gruß Ursel, DK
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