Mitglied inaktiv
so, leute, einmal aufstöhnen meinerseits ist fällig. und ihr müsst mal wieder gar nicht antworten, ich will es einfach ablassen, damit ich wieder luft habe, innerlich. ich arbeite selbständig, das kleinste kind ist 1 1/4 j. alt und hat seitdem weder jemals durchgeschlafen noch ist es jemals früher als nach mitternacht ins bett gegangen. - ich weiß wie der hase läuft, aber dieses kind integriert sich teilweise in unsere familie, teilweise aber auch eben überhaupt nicht, beim schlafen-. mein mann ist selten greifbar, läßt sich nicht ändern, alles ist sehr anstrengend, das geld ist knapp. ich tue sehr viel, um beruflich am ball zu bleiben, aus vielen gründen. auch ich verzichte völlig auf ein privatleben, auf persönliche ansprüche, hauptsache, der ball rollt. im job läuft´s, ich habe es mir und den kindern auch wirklich verdient. LEIDER heißt das nicht, dass damit auch schon geld reinkommt. es ist z.zt. nur umsatz. nächstes jahr sollte es besser sein. wenn auch auf niedrigem niveau. ich werde dann hoffentlich alle durch die kinder bedingten kosten bezahlen können. urlaub ist für uns auch dann nicht drin, eine angemessen große wohnung auch nicht, auch keine anschaffung von neuen haushaltsgeräten etc, falls mal etwas kaputt geht. besonders das auto ist mein großer horror. wir haben es ´geschenkt´ bekommen, gewonnen quasi, hätten nie eines kaufen können. nun sind wir drauf angewiesen, ohne kann ich nicht arbeiten. und ich bin gerade sehr angefressen ob einer ansprache aus dem persönlichen umfeld. ~ à la: du tust zu wenig, du verdienst zu wenig, du musst dich mehr um deine kinder kümmern und nicht arbeiten, du sollst dem staat nicht auf der tasche liegen und leistungen beziehen, sondern selbst für euch sorgen etc. - widersprüche in sich, ohne kenntnis einer familiensituation, weil single ohne kinder. ICH TUE ALLES, ich bewerbe mich überall auf passende stellen, werde aber wegen der kinder nicht genommen, und es gibt erfahrenere bewerber ohne kinder. ich arbeite ja trotzdem, ich bringe nachts meine arbeit zu ende, damit ich keine fristen versäume, weil ich deadlines habe. wenn ich dann festangestellte kollegen sehe, gerade mütter, die ihre position so sehr ausnutzen, dass sie mir (und euch betroffenen) schaden, dann könnte ich die wände hochgehen. die tatsächlich um punkt volle stunde den griffel fallen lassen, weil ihre arbeitszeit ´um´ ist. das ist in unserer branche nicht üblich, im grunde nicht möglich. (nur als bsp.: kann eine kinderkrankenschwester ein wickelkind nackig auf dem tisch liegen lassen, weil ihre schicht zu ende ist?- kenne mich nicht aus, glaube aber nicht.) die nur von acht bis zwölf uhr arbeiten, halbe stelle eben, obwohl die schicht um zehn beginnt, ergo gammeln sie rum oder suchen sich pseudoaufgaben. und das geht, weil sie teilweise so alte verträge haben, dass man ihnen nichts kann. kündigung ist nicht drin, denn genug zu tun gibt es ja. die ständig mit ihren kids telefonieren, alles private von der arbeit aus regeln etc. da finde ich: entweder oder. ich zumindest, arbeite, weil ich verantwortung habe dort und bin nur bei einbrüchen oder beinbrüchen erreichbar. männl. kollegen, die mir mutterschaft als mangelqualifikation vorhalten, mir haufenweise mögliche fehlzeiten vorhalten, einfach nur als pauschales vorurteil. die mir deswegen die einstellung verweigern. die aber selbst mit ihrer schwangeren frau zu den VU aufbrechen und drei tage verschwinden und die ganze firma durcheinander bringen. oder andere, kinderlose kollegen beiderlei geschlechts, die permanent kränklich sind und in der folge kollegen, die eigentlich sogar im urlaub sind, zu wochenlangen doppelschichten *verhelfen*. und die paar, kinderlosen singles, die das dann schaffen, *hutabvordiesenpowerbolzen*, werden MIR VORGEHALTEN, wortwörtlich: "du musst eben sehr flexibel sein, und das hier kannst du bestimmt nicht leisten, mit deinen kindern." das ist ja auch nicht normal, das schaffen die kränklichen (keine chroniker, nur hier erkältung, da zerrung) ja auch nicht, noch nicht mal ihr normales pensum. warum soll ich denn noch besser sein, als die powerbolzen??!! und wenn ich nur hausfrau wäre? dann könnte ich die kinderkosten, kiga etc. mangels familieneinkommen auch nicht zahlen, so schlecht verdienen wir, trotz qualifizierter arbeit! nicht mal drei, vier stunden kiga! ich würde mir für später nichts ansparen und könnte mir einen beruflichen einstieg in ca. zehn jahren, ´wenn die kinder aus dem gröbsten raus sind´, ganz sicher auch abschminken. was ist denn da wohl die bessere alternative?!? und warum schimpfe ich hier, statt zu arbeiten? hier liegt noch genug arbeit rum bis morgen. weil der lüttje im tragetuch schlummert und partout nicht ins bett will. großes gebrüll, aufwecken der anderen kinder etc. ich weiß, ich mache mir viel stress, aber ich finde die umwelt gerade auch gaaaaaaaanz ungereeeeeeeecht! und trotzdem genieße ich den advent, eine klasse zeit! euch einen schönen advent, gute gefühle, dicke knuddels und gute zeit shortie
das sollte ich mir mal auf der arbeit erlauben... jedesmal das gleiche hier bei mir. hoffe, ihr könnt es trotzdem lesen. shortie
Topmanager wollen Topgehälter haben, heißt es mal wieder in den Medien (und dabei geht es nicht um 5-, nein es geht um 6stellige Gehälter). Es wird dir nicht helfen, weil das einzige, dass dir gerade hilft, Durchhaltevermögen und Gesundheit sind, aber du bist eine Topmanagerin und verdienst eigentlich viel mehr als die "Herren Großunternehmen-Vorstände" eines dieser Topgehälter". Auch glaube ich, dass Leute wie du die Gesellschaft weiter voran bringen, als jene Herren. Weil dir das aber gerade gar nichts hilft, wünsche ich dir Durchhaltevermögen und Gesundheit (und ein paar nützliche Weihnachtsgeschenke)!!
Hi, ich bin zwar nicht alleinerziehend und bewerbe mich nur alle heilige Zeit auf irgendwelche Stellen, bei denen ich - egal wie die Sache ausging - hinterher immer wieder merke, welch Kelch an mir vorbeiging. Der Rest Deiner Schilderung kommt mir durchaus recht bekannt vor. Tja, wer einen warmen Hintern hat, der kann verdammt gut über diejenigen herziehen, die ihn eben nicht haben. Der Erfahrungswert besagt zwar, daß auch solche Leute früher oder später tüchtig eines übergebraten bekommen - aber das kann man oft nicht abwarten, ist also kaum Trost. Warum Du noch besser sein sollst? Einfache Antwort: Weil Du besonders abhängig, rechtlich schutzlos und somit tretbar bist. Außerdem scheinst Du Dich kaum zur Wehr zu setzen. Ein Tipp: führ bei Deinen "beliebtesten" Kollegen doch eine Zeitlang Protokoll und stell z.B. Deine Fehlzeiten und Überstunden dagegen. Es ist immer leichter zu sagen "Nein, das ist sachlich nicht richtig, denn Du warst letztes Jahr wegen Erkältung zwei Wochen krank, während ich trotz xy-Operation nur eine Woche nicht anwesend sein konnte." Klare Texte sind zwar nicht diplomatisch, aber unmißverständlich und beweisen Mut und Selbstbewußtsein und verschaffen im Allgemeinen eher Respekt als negative Reaktionen - und sei es nur, daß die Nervensäge in Zukunft den Mund hält, weil sie ja Spaß an Deinen Rechtfertigungen hat. Du mußt aber agieren, nicht nur reagieren. Im übrigen sind die meisten negativen Reaktionen, so wie Du sie schilderst, nur ein Ausdruck dümmlichen Neides. Was meinst Du, wie oft ich persönlich angegriffen wurde, a, weil ich überhaupt studiert hatte b, meine Ausbildung wesentlich besser ist als die der meisten c, ich arbeite und meine Familie ernähre usw. Wenn jemand grün und schwarz ist vor Gift und Galle, dann findet er sogar noch etwas an Deinem Lippenstift auszusetzen. Das sind elendig arme Wichte, nichts anderes. Was glaubst Du, wie den Typen, die ihre Gattin stolz zu sämtlichen Untersuchungen chauffieren und jetzt noch auf Dich herabblicken, das depressiv-genervt aufoperungsvolle Hausfrau-und-Mutti-Getue ohne zusätzliches Einkommen (und auch keine Lust auf Beruf) irgendwann auf den Wecker geht? Diejenigen, die das nach Jahren noch wunderbar finden, brauchen die Bemutterung und Bewunderung - Ödipussi läßt grüßen. Zeig Selbstbewußtsein: "ICH gehe für meine Kinder arbeiten und muß mich nicht finanzieren lassen." Das gibt wieder Diskussionen - aber Du drehst Dich `rum und läßt sie stehen. Und? Lad sie doch zur großen Putzparty oder zum Babysitten ein. Wenn die Arbeit ruft, verkrümmeln sich die Ratten ganz schnell. Ich bin mittlerweile so weit, daß ich solchen Klugschwätzern in unmißverständlichem Ton klar sagen, daß wer mir nicht hilft und auch nie in meiner Situation war, definitiv kein Kommentierrecht hat und ich ihn auch nicht ernstnehmen kann. Umdrehen, Abgang. Mutterschaft als Mangelqualifikation? Nee, denn DU hast bereits Kinder, d.h. der ganze Sums von wegen Dauerkrankschreibung in der SS, Erziehungszeit, dann vor Ablauf der drei Jahre neues Kind, etc. ist bei Dir nicht mehr zu erwarten - und das ist kein Nachteil, sondern ein VORteil für den AG. Man muß es ihm nur so verkaufen, daß er es schnackelt. So, wie Du im Moment im Viereck springst, um es allen recht zu machen, hälst Du nicht ewig durch. Was für einen Job hast Du? Könnte man hier rationeller werden? Hast Du jemanden, der Dir mit den Kindern helfen könnte? Reduzier den Haushalt auf ein Minimum. Irgendwo muß doch auch der Vater sein. Kein Mensch liebt Dich mehr, weil Du es allen recht machen willst - im Gegenteil. Viel Kraft! LG Fiammetta
Liebe Shortie, das tut mir wirklich leid für Dich. ich wünsche Dir sehr, dass es auch finanziell lohnender wird, was Du machst. Die Angaben zu Arbeitnehmern kann ich aus eigener Erfahrung aber so nicht ganz bestätigen: Auf Sekretärinnenlevel wird gar nicht nach den Kindern bzw. deren Unterbringung gefragt. Ich kann mich nicht erinnern, das je in einer Bewerbung gesehen oder danach gefragt zu haben. Auf Beraterinnenlevel hatte ich jetzt gerade eine Bewerberin, die während ihrer Ausbildung drei Kinder bekommen und trotzdem Super-Noten ohne jede Extra-Zeit erzielt hat. Das hat mich so beeindruckt, dass ich sie sofort eingestellt habe. Sie weiss natürlich Bescheid über unsere Arbeitszeiten, und ich weiss Bescheid darüber, dass bei ihr auch mal eine Ausfallzeit drin sein wird. Das nehme ich aber in Kauf. Also: Kinder sind nicht in jedem Fall ein Nachteil. Außerdem gehe ich davon aus, dass sie keine weiteren Kinder haben will, aber wer weiss? Da sehe ich übrigens das weitaus größere Problem: nicht bei den Frauen, die ihre Flexibilität schon mit Kindern unter Beweis gestellt haben, sondern dass auf Arbeitgeberseite Unsicherheit darüber herrscht, was mit Neueinstellungen passiert, die dann Kinder bekommen. Ein halbes Jahr Abwesenheit ist schnell verschmerzt, aber alles andere, insbesondere die vollständige Aufgabe der Arbeit oder der Wunsch nach Mini-Teilzeit ist für Arbeitgeber schwer zu verkraften. Diesen Einstellungsnachteil haben aber praktisch alle Frauen - bis auf die mit abgeschlossener Familienplanung. Das alles hilft Dir jetzt natürlich auch nicht weiter, ich wollte Dir nur sagen: nicht alle Arbeitgeber sehen Kinder als einen Nachteil. Liebe Grüße, carla72
ach, ihr guten! wie wunderbar, dass es auch andere beispiele gibt. ich arbeite frei für verschiedene redaktionen, teilweise fachredaktionen. mit einem einzigen arbeitgeber käme ich nicht hin, finanziell. aus der situation habe ich sicher das beste gemacht, aber alle nase lang ist es einfach unendlich schwer, und ich muss es mal rauslassen. zumal viele meiner kollegen nach aussen ach so tolerant tuen, aber mir immer einen strick aus meiner familie drehen. beobachten kann ich niemanden ein jahr lang, wie fiammetta vorschlug, da ich nicht dauernd anwesend bin. unser herr papa hilft, wo er kann, nur ist er pendler und pendelt wochenweise. und in der tat habe ich ich ihn kürzlich ´auf den pott gesetzt´, weil er vor lauter geregelter arbeit und geregeltem feierabend etc. auf einmal auch noch freie wochenenden brauchte... :-( zur zeit hat er´s begriffen, hoffentlich hält es länger. zum geld/einkommen: sobald meine arbeitsausstattung komplett angeschafft ist, ca. mitte nächstes jahr, - ich bin schon eine optimistin-, habe ich hoffentlich ein regelmäßiges einkommenslevel erreicht, und kann dann lohnend arbeiten. einerseits jammere ich auf hohem niveau, andererseits bin ich absolut gegen die überall spürbare ungerechtigkeit. ich kenne leider immer nur die kinderfrage, und die ist dann einstellungskriterium, in unserer branche hat sich da noch wenig getan. ich vermute vorausschauend, dass es absolut richtig ist, von meiner gesamten strategie, dass ich so handele. meine alternative wäre gewesen nach einem geisteswissenschaftlichen studium und etwas erfahrung aus der arbeitswelt mit zwei kleinkindern plus baby fast drei jahre erziehungsurlaub zu nehmen um dann, ohne arbeitserfahrung zwischen abschluss und (erhofftem) arbeitseinstieg einen tollen job zu finden. und darunter stelle ich mir tätigkeiten vor, die sich von meinen mütterlich/hausfraulichen tätigkeiten klar unterscheiden. ordentlich stapeln kann ich schließlich auch mein kaffeegeschirr... und noch länger zu hause zu bleiben, steht in diesem forum nicht zur debatte, und ´leisten´ könnten wir und das auch nicht. comments wellcome :-) shortie
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