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Wie kann ich meinen Kindern den Tod erklären?

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Wie kann ich meinen Kindern den Tod erklären?

Schubidubidu

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Hallo zusammen. Ich bin furchtbar traurig und geschockt, ich hab heut morgen erfahren, dass sich ein lieber Freund gestern umgebracht hat. Mein Kinder kennen ihn gut, haben uns öfters gesehen. Wie erkläre ich nun meinen Kindern, dass es diese lieben Menschen nicht mehr gibt? Dass er den Freitod gewählt hat? Meine Kinder sind 4 und 8. Ich glaub, mein kleiner wird es noch nicht so verstehen, dass er nicht mehr da ist , aber mein großer schon. Traurige Grüße


rabe71

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Antwort auf Beitrag von Schubidubidu

Hallo, Kinder sind relativ offen dafür,über das Thema Tod zu sprechen. Man kann einfach auch etwas abwarten, was von ihrer Seite kommt und darauf eingehen. Die Trauer, die kann man ihnen nicht nehmen, das ist schwer, aber so wie wir das aushalten müssen, so müssen sie das auch, aber man kann ihnen dabei helfen. Den Freitod zu erklären finde ich schwierig, zumindest dem Kleinen. Aber wenn die Gefahr besteht, dass das Kind das ungute Gefühl bekommt:da ist doch noch was, worüber keiner spricht, was ich nicht wissen darf,dann würde ich es den Kindern lieber sagen. Oder wenn die Möglichkeit besteht, dass sie es von anderen erfahren. Aber vielleicht ist das "wie ist er gestorben" für die Kinder ja gar nicht so ein zentrales Thema. Alles Gute!


Irish83

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Antwort auf Beitrag von rabe71

Ich würde beiden erklären, dass die Person gestorben ist. Das warum würde ich ihn dem Fall ausklammern. Sie kennen die Person, scheinen aber keine wirklich enge Bindung zu haben, da reicht es zu wissen das die Person gestorben ist. Vielleicht je nach Art des Freitodes Krankheit (zB Depression), oder Unfall (wenn es eben passt) angeben. Mein Mini war auch 4 als der erste Todesfall in der Familie passierte, glaub mir in dem Alter verstehen die Kinder was Tod ist. Sie haben nur eine andere Art damit umzugehen. Lass dich drücken- ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit


Astrid

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Antwort auf Beitrag von Schubidubidu

Huhu, es tut mir Leid, dass Dein guter Freund sich umgebracht hat! Ich würde Deinen Kindern aber auf gar keinen Fall sagen, dass er sich selbst umgebracht hat. Diese Wahrheit ist zu verstörend, um sie auf irgendeine Weise zu bereichern! Kinder haben Anspruch darauf, dass wir sie durch Nicht-Wissen vor Überforderung schützen. Sie brauchen einen geschützten Raum, weil sie eben noch keine kleinen Erwachsenen sind. Sie müssen noch nicht mit jedem schlimmen Detail der Wirklichkeit konfrontiert werden. Ginge das, wären sie keine Kinder, sondern Erwachsene. Ich würde Deinen Kindern sagen, der Freund ist gestorben, weil er plötzlich krank geworden ist. Und dass Du nicht genau weißt, was das für eine Krankheit war. Nur eine Teil-Wahrheit zu erzählen ist in diesem Fall richtig, weil es hier wirklich darum geht, unnötige Beschädigungen an ihrer Kinderseele zu vermeiden. So wichtig der Freund auch für Dich war - sein Tod sollte Deinen Kindern trotzdem so wenig wie möglich Schaden zufügen! LG


Schubidubidu

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Danke euch. Es ist ja für mich selber schwer zu verstehen, ich hätte nie gedacht, dass er sich mal umbringt. Wenn meine Kinder nachher heimkommen, werden mein Mann und ich in Ruhe mit Ihnen darüber sprechen. Ich bin mit der Situation nur selber noch so überfordert.


Mutti69

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“Öfters gesehen“ hm, ich sehe keine Notwendigkeit mit den Kindern direkt zu sprechen. Schon gar nicht, wenn DU noch emotional aufgewühlt bist. Wenn die Sprache drauf käme “Mama, was ist los, du weinst ja?!“, dann kann man doch ansetzen und drüber reden. “Ich bin traurig, weil der Stefan gestorben ist.“.


Chanisaya

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Antwort auf Beitrag von Schubidubidu

Erstmal möchte ich dir mein Mitgefühl ausdrücken. Grundsätzlich zu deiner Frage: Kinder können, wenn man ihnen vermittelt, dass der Tod zum Leben gehört, lernen, gut damit umzugehen. Für mich ist bedeutet der Tod auch Geld verdienen und ich spreche mit meinen Kindern offen darüber. Entsprechend unbefangen ist ihr Umgang damit. Es ist keine 20 Minuten her, als mein 11-jähriger interessiert an der Technik und ohne Berührungsängste in unserem Hof das große Bestattungsfahrzeug in Augenschein genommen hat. Natürlich ist es wichtig, dem Alter der Kinder entsprechend auf Details zu verzichten. In deinem Fall würde ich persönlich daher dafür plädieren, den Kindern nicht zu erzählen, dass euer Freund Suizid begangen hat. Beim 8-jährigen zumindest nicht, wenn er nicht explizit nach dem Grund des Todes fragt. Falls er das tut, würde ich ihm ehrlich und angemessen erklären, dass euer Freund nicht mehr leben wollte. Was ich auf gar keinen Fall machen würde, ist, eine Krankheit o.ä. zu "erfinden"! Wenn er, und das ist in so einem Fall nun mal normal, dass darüber geredet wird, von anderer Seite erfährt, dass er sich selbst das Leben genommen hat, wird er wissen, dass ihr ihn belogen habt. Ich denke, der offene und ehrliche Umgang ist hier immer der richtige! Wenn du deinen Kindern vermittelst, dass der Tod etwas normales ist und ihn selbst nicht tabuisierst, hilfst du ihnen dabei, einen guten Umgang damit zu entwickeln, wovon sie den Rest ihres Lebens profitieren können. Wie viel Wahrheit und Einzelheiten du deinen Kindern dabei zumuten kannst, kann sicher niemand besser beurteilen, als du selbst. Lg


fsw

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Antwort auf Beitrag von Chanisaya

Ich finde genauso wie du,dass man nicht lügt und irgend eine Krankheit erfindet.Bei den Worten "krank und plötzlich verstorben"-bekommen die Kinder beim nächsten Fieber Panik.


fsw

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Antwort auf Beitrag von Schubidubidu

Den Freitod musst da -jetzt -noch nicht zur Sprache bringen.Ansonsten kannst du Kindgerecht erklären,dass der Freund plötzlich gestorben ist.Irgendwie war er sicher krank.Meist geht eine Depression voraus.Ich denke,deine Kinder werden so nach und nach Fragen stellen.Dann kannst du Kindgerecht antworten.Meist Fragen sie kurz und im nächsten Moment spielen sie ihr Spiel weiter.Kinder gehen unbefangener mit dem Tod um.Erkläre,dass der Tod zum Leben dazu gehôrt.Später kônnt ihr auch auf den Friedhof gehen!Ich schicke euch ganz viel Kraft!!! Ich habe die anderen Beiträge noch nicht gelesen.


luna8

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Antwort auf Beitrag von Schubidubidu

Dass der Tod zum Leben gehört kannst du deinen Kids schon altersgerecht erklären. Wenn es nicht sein muss, würde ich das Thema Freitod nicht ansprechen. Auf die Frage ' WARUM ' kann man auch sagen: es war seine Zeit, er war krank oä. Wenn der Große explizit nachfragt, würde ich bei der Wahrheit bleiben und versuchen, dass irgendwie zu erklären und dem Kind gleich sagen, dass nichts niemals so schlimm ist, dies zu tun. Also ihn aufklären und auffangen. Mein Beileid :(


Schubidubidu

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Antwort auf Beitrag von Schubidubidu

Danke euch, ich hab mir wohl zu viele Gedanken gemacht, mein großer Sohn war zwar traurig, aber er hat es sehr gefasst aufgenommen, als wir gesagt haben, dass M. Krank war und einfach nicht mehr wiederkommen wird.