jannas
Hallo, mich überfordert meine derzeitige Situation. Ich bin in zweiter Ehe verheiratet. Der Vater meiner Kinder ging damals nach vielen Lügen, Affären und viel psychischen Druck und Drohungen. Er hatte nie eine enge Bindung zu den Kindern und hat sich nach der Trennung nicht mehr gekümmert. Ich habe einen anderen Mann kennengelernt. Ich war sehr verliebt, er hat sich auch sehr um die Kinder bemüht. Wir haben geheiratet und hatten ein paar schöne Jahre. Mein Mann ist schon ewig chronisch krank, dass hat sich in den letzten Jahren aber sehr zugespitzt. Immer wieder Arzt, Krankenhaus, tausend Medikamente. Angst, Sorge, Schmerzen... alle und alles leidet drunter. Dadurch hat sich mein Mann sehr verändert. Vom Verhalten und auch körperlich, er läßt sich zeitweise auch ziemlich gehen. Sex ist schwierig und inzwischen mag ich irgendwie auch gar nicht mehr. Es gibt leider nicht mehr so viel, was uns verbindet, wenn ich es realistisch sehe. Aber dann tut er mir wieder so leid, weil es ihm oft so schlecht geht und er so vieles einfach nicht mehr kann. Es ist nicht mehr toll, aber ich sehe es grundsätzlich als Phase, die hoffentlich wieder anders werden kann. Was mir aber so Gedanken macht... Meine Tochter ist depressiv, in Behandlung und ich weiß, wie genervt sie von meinem Mann ist. Sie fühlt sich in seiner Nähe so unwohl. Und ich kann es sogar verstehen, geht mir manchmal auch so. Dabei macht er nichts schlimmes. Er ist einfach krank. Ich denke manchmal schon dran, mich tatsächlich zu trennen. Andererseits, auch wenn die Schmetterlinge weg sind, mag ich eigentlich die Ehe nicht... oder noch nicht.... aufgeben. Meine Kinder und deren wohl sind mir definitiv das wichtigste. Aber mein Mann ist ja nicht der Grund für ihre Depressionen. Und eines Tages wird sie aus dem Haus sein. Ich stehe so dazwischen und versuche, dass es allen gut geht. Aber wie? Ich habe so das Gefühl, mich zwischen Mann oder Kind entscheiden zu müssen. Jemand eine Idee? Gruß Jannas
Hallo, das ist wirklich eine schwierige Situation, aber ich finde es beachtlich, wie klar Du das, was Dich beschäftigt, einordnen kannst. Ich an Deiner Stelle würde mit meinem Mann eine Eheberatung machen. Du möchtest die Beziehung ja aufrecht erhalten, aber sehr wahrscheinlich benötigt ihr dazu den Blick von außen. Und womöglich hast Du dann auch (wieder) Kraft, Deine Tochter im Rahmen des Möglichen zu unterstützen. Viele Grüße
Danke für deine Meinung. Ich weiß gar nicht, wie mein Mann auf die Idee reagieren würde. Gerade reden wir nicht so viel bzw wirklich intensiv. Das war früher ganz anders. Heute habe ich oft das Gefühl, er hört nicht richtig zu bzw versteht mich nicht. Genauso wie er diese psychischen Krankheiten nicht verstehen.... will?!? Ich bin insgesamt von allen Sorgen sehr belastet. Stress auf der Arbeit, anderes Kind auch auf der Warteliste für Psychiatrie, Opa braucht viel Unterstützung und baut immer mehr ab. Ich war in der Jugend auch leider psychisch krank und habe jetzt das Gefühl, alles an meine Kinder vererbt zu haben. Ich hätte selbst gerne für mich jemand zum sprechen. Aber alle möglichen Therapeuten sind voll. Ehrlich gesagt fehlt mir gerade die Energie, ernsthaft an der Ehe zu arbeiten. Da sind so viele Baustellen um mich rum.... Ich möchte eigentlich "nur", dass alles gut ist ....
Gibt es bei euch die Lebensberatung? Da bekommst Du in der Regel recht kurzfristig einen Termin (und ein paar folgende), um die erste Seelennot abzufangen. Lass Dich auf Wartelisten setzen. Sehr wahrscheinlich kannst Du die Unterstützung ja auch später noch gebrauchen... Und: Sprich mit Deinem Mann. Dann weißt Du, woran Du bist. Womöglich vermisst er die Art, wie ihr eure Beziehung früher geführt habt, ja auch.
Das klingt nach ziemlich viel Ballast... Da hilft manchmal nur die Flucht nach vorne. Wir sind aber alle nur Fremde und kennen dich und die Situation nicht. Hast du wen in deinem Umfeld der dir da qualifizierter Rat geben könnte?
Hm Hast du deine Tochter mal genauer zu dem Thema befragt?
Meine Tochter ist genervt von ihm. Er würde immer stöhnen, womit sie recht hat. Nie könnte man etwas planen, immer hat er dann etwas anderes (gesundheitlich). Er kann gerade nicht arbeiten und müßte dazu auch noch erst wieder einen neuen Job finden. Ich bin absolut der Meinung, er braucht eine Aufgabe, die er natürlich auch bewältigen kann. So sitzt er häufig vorm TV und guckt Reportagen, die nur ihn interessieren. Schläft oft ein dabei und schnarcht. Das nervt, auch mich. Meine Tochter hat 1000 Gedanken durch die Depression und will mich damit belasten. Und irgendwann war es auch wirklich alles mal schön.
Meine Tochter ist genervt von ihm. Er würde immer stöhnen, womit sie recht hat. Nie könnte man etwas planen, immer hat er dann etwas anderes (gesundheitlich). Er kann gerade nicht arbeiten und müßte dazu auch noch erst wieder einen neuen Job finden. Ich bin absolut der Meinung, er braucht eine Aufgabe, die er natürlich auch bewältigen kann. So sitzt er häufig vorm TV und guckt Reportagen, die nur ihn interessieren. Schläft oft ein dabei und schnarcht. Das nervt, auch mich. Meine Tochter hat 1000 Gedanken durch die Depression und will mich damit belasten. Und irgendwann war es auch wirklich alles mal schön.
Meine Tochter ist genervt von ihm. Er würde immer stöhnen, womit sie recht hat. Nie könnte man etwas planen, immer hat er dann etwas anderes (gesundheitlich). Er kann gerade nicht arbeiten und müßte dazu auch noch erst wieder einen neuen Job finden. Ich bin absolut der Meinung, er braucht eine Aufgabe, die er natürlich auch bewältigen kann. So sitzt er häufig vorm TV und guckt Reportagen, die nur ihn interessieren. Schläft oft ein dabei und schnarcht. Das nervt, auch mich. Meine Tochter hat 1000 Gedanken durch die Depression und will mich damit belasten. Und irgendwann war es auch wirklich alles mal schön.
Hmmm…. Also wenn ich das auf uns übertragen würde würde ich ihn nicht verlassen. Eine Ehe ist nicht immer nur schön und ich würde in Krankheit bei ihm bleiben. Auch wenn es schwer ist. Genauso bleibt mein Mann ja auch bei mir und schmeißt mich nicht raus, nur weil ich zur Zeit ziemlich neben der Spur bin (Knapp am Burnout vorbei, Depressionen und Angststörung). Aber ich glaube dich verunsichert eher deine Tochter? Wie alt ist sie? In einem gewissen Alter findet man seine Eltern ja oft sowieso blöd und ist genervt von so ziemlich allem.
Sie ist 17. Leider schwer depressiv. Müsste ich mich entscheiden, würden immer die Kinder an erster Stelle stehen.
Das verstehe ich, aber mit 17 Jahren ist es zusätzlich auch noch ein schwieriges Alter. Unser Sohn (9) versteht sich auch überhaupt nicht mit meinem Mann. So gar nicht. Sie sprechen irgendwie zwei Sprachen und er sagt oft, dass Papa ausziehen soll. Das wird er sicher auch noch mit 17 sagen. Aber Papa gehört mit zur Familie (vllt. Ist es beim Stiefvater ein anderes Gefühl?) Und letztendlich ist er ja nicht der Auslöser für ihre Depressionen? Vllt. würde sie es auch nerven, wenn er gesund auf dem Sofa sitzt? Ich hoffe du verstehst worauf ich hinaus möchte. Im Endeffekt musst du natürlich wissen, ob du ihn noch so weit liebst, dass es für euch tragbar ist. Ob es absehbar ist, dass es sich ändert. Oder ob du dich trennst. Wir kennen hier ja nur einen Auszug deines Lebens und nicht wie es genau bei euch ist. Mein Vater war damals gewalttätig meiner Mutter gegenüber. Was hätte ich gegeben, damit sie ihn rauswirft…..aber sie sind noch immer zusammen und haben als Team ganz schön viel in uns Kindern zerstört.
Natürlich ist eine chronische Krankheit eine enorme Belastung im Familienleben. Doch Depressionen sind zu komplex als dass das die EINE Ursache sein könnte. Würdest du dich von deinem Mann trennen, wäre das keine Garantie für eine Verbesserung des Zustands deiner Tochter, selbst wenn sie weniger genervt wäre. Bei der Ehe geht man einen Bund ein, durch gute und schlechte Zeiten zu gehen. Jetzt aktuell ist es eine schlechte Zeit - ein Grund mehr, zusammenzuhalten. Und zwar als ganze Familie. Deine Tochter muss lernen, mit der chronischen Krankheit deines Mannes zu leben. Dafür bekommt sie in der Therapie Handwerkszeug in die Hand. Er allerdings sollte genauso an seinem Verhalten arbeiten. Auch er sollte neben der medizinischen Behandlung (mit Schmerzmitteln und was dazu gehört) externe Hilfe suchen und annehmen. Bei der Suche kannst du helfen, ihn motivieren und unterstützen. Was du nicht kannst: die Verantwortung übernehmen. Die tragen dein Mann und deine Tochter über sich selbst. Was ihm helfen könnte, muss er selbst eruieren. Eine erste Anlaufstelle kann der Hausarzt sein, der ihn weiter vermitteln kann. An z.B. Kliniken für chronische Schmerzen, psychosomatische Ambulanzen, Psychotherapie. Auch denkbar wäre (da ja auch dein Kind involviert ist) eine Erziehungsberatungsstelle, in der man mal eine Familienaufstellung machen lassen und die Probleme analysieren kann. Vielleicht gibt es da auch einen hilfreichen Input. Bevor du dich trennst, würde ich deine verbliebenen Energien definitiv nutzen, um einen Blick von außen zu ermöglichen und Lösungen zu erarbeiten. Vorausgesetzt natürlich, deine Familie spielt mit.
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