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Im Nachhinein trauern

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Im Nachhinein trauern

TatumO.

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Kennt ihr das? Mich hat es die Tage voll erwischt als ich viele Monate später realisiert habe, dass ein Bekannter nicht mehr bei uns ist. Ich habe seinen Tod am gleichen Tag erfahren. Registriert. War auf der Beerdigung. Alles sehr traurig. Aber das Leben ging weiter. Aber vor einigen Tagen, viele Monate nach der Beerdigung, hatten wir eine Situation, die nur er verstanden hätte, nur er mit mir gelacht hätte. In diesem Moment brach alles in mir zusammen. Ich hatte das schon öfter bei Promis, so blöd wie das klingt. Ich habe registriert, dass Nick Kamen starb, aber erst, als ich auf dem Klassentreffen das Lied von ihm hörte, verstand ich, dass er tot ist. Kennt ihr das? Geht es euch auch so? Oder trauert ihr direkt und dann nicht mehr?


misses-cat

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Antwort auf Beitrag von TatumO.

Ich hab das manchmal, mein Opa ist jetzt 10jahre Tod, jedes Jahr an Weihnachten wird es mir wieder bewusst, sehr schmerzhaft bewusst. Mein ältester Sohn hat 2019 einen sehr guten Freund mit nicht mal 16 Jahren an Krebs verloren, manchmal schaue ich mir seine Todesanzeige online an umir klar zu machen das dieser junge den ich schon als Baby kannte nicht mehr da ist


User-1751036869

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Antwort auf Beitrag von TatumO.

Bei mir ist zwar nicht plötzlich alles zusammen gebrochen, aber die Trauer kommt in bestimmten Situationen immer wieder hoch, ich denke das ist ganz normal


Ninchen321

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Ja absolut. Das ist wohl auch ganz normal. Jeder geht mit dem Tod anders um. Und so etwas endgültiges zu verstehen kann dauern. Der Tod ist auch schwer begreifbar. Mein Onkel starb vor 3 Jahren. An jeder Familienfeier muss ich mir erst wieder bewusst machen, dass er nicht mehr lebt. Einfach nicht mehr existiert. Obs was mit Verdrängung zu tun hat oder obs einfach diese unvorstellbare Endgültigkeit ist…keine Ahnung.


PatriciaKellyneu

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Antwort auf Beitrag von TatumO.

Das habe ich immer mal wieder .... egal wie lange der Tod her ist. ... ein bestimmtes Lied ubd peng flashback und heulen Die Wunde bricht halt immer mal wieder auf mal mehr mal weniger tief Eine Narbe bleibt immer


Nikac

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Antwort auf Beitrag von TatumO.

Ja das habe ich auch. Bei Festen der Familie vor allem vermisse ich 3 Personen sehr obwohl sie schon lange tot sind. Zu einen meibe Oma von der ich heute noch manchmal träume. Und einem Onkel und von einer Cousine deren Mann. Unsere Familie ist groß und sehr eng verbunden. Das gibt es nicht sehr oft dass alle so verbunden sind . Manchmal weinen wir auch aber die schönen Erinnerungen bleiben und das ist etwas dass keine nehmen kann.


Barbaray

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Antwort auf Beitrag von TatumO.

Um Weihnachten herum sind diese Erkenntnisse meist besonders präsent. Ein alter Freund von mir ist im Sommer beim Joggen plötzlich zusammengebrochen und wurde erst gefunden, als man nichts mehr für ihn tun konnte. Er hinterließ Ehefrau und zwei kleine Kinder. Als ich die Nachricht bekam, war ich wie vor den Kopf geschlagen, zutiefst erschüttert. Wir waren eine kurze Zeit im Leben sehr miteinander verbunden und trafen uns im Erwachsenenleben selten aber regelmäßig „zwischen den Jahren“ in einer Dreierrunde. Gestern kam der Dritte im Bunde zu uns zu Besuch und im Vorfeld kamen bei mir die Emotionen hoch. Es war das erste Aufeinandertreffen „danach“ und neben der Traurigkeit waren da plötzlich Bedenken, wie die ersten Sekunden ablaufen würden, wenn wir „Übriggebliebenen“ uns begegneten. Zum Glück haben meine neugierigen Kinder die Situation schon im Vorfeld in ganz andere Bahnen gelenkt, purzelten übereinander zur Haustür, hüpften auf und ab - sonst hätten wir wohl beide Rotz und Wasser geheult, weil uns der Verlust so plastisch eingeholt hätte. Ich finde, dass man die Erkenntnis um die Vergänglichkeit allen Seins immer wieder in kleinen Gesten wiederfindet, quasi in homöopathischen Dosen. Bei mir scheint sie einzusinken und mitzuschwingen in dem, was ich denke, sage und tue: Tiefer gehende Gesprächsthemen, weniger Smalltalk, eine gedämpftere Verabschiedung als sonst, eine innigere Umarmung, weniger beiläufig. „Pass gut auf dich auf!“ habe ich einem erwachsenen Freund wohl noch nie mit auf den Heimweg gegeben. Und er nickte sehr ernsthaft, während er mich sonst dafür belächelt hätte. Danke, dass du mich mit deiner Frage noch einmal darauf gestoßen hast. Und alles Gute beim Verarbeiten.