Würfelchen
Hallo ihr lieben,
unsere kleine Maus ist heute 17 Monate alt geworden und wir kämpfen uns sprichwörtlich gerade durch die Eingewöhnung bei der Tagesmutti.
Angefangen haben wir im Mai. Wir sind spazieren gegangen und haben auch drinnen gespielt. Als sie das erste Mal in der zweiten Woche alleine mit der Tagesmutti rausgehen und im Bollerwagen fahren sollte, schrie sie sich die Seele aus dem Leib. Ich musste sie dann nach zehn Minuten abholen. Soweit kein Problem. Als wir es immer wieder probierten, wurde es etwas besser. Sie ließ sich ablenken und bis zum Spielplatz fahren. Aussteigen wollte sie nicht und wenn ich der Tagesmutti zum abholen entgegen kam, hat sie geschlafen. Sie hat sprichwörtlich den Spielplatz verschlafen - trotz ausreichend Nachtschlaf.
Dann sind wir krankheitsbedingt jedoch zwei Wochen ausgefallen und konnten danach nur noch sporadisch zur Tagesmutti, da diese aus ihrer Übergangswohnung rausgeschmissen wurde. Diese hatte sie, da in ihrer eigentlichen Wohnung ein Wasserschaden war. Sie sollte innerhalb von zwei Wochen zurückziehen, müsste aber feststellen, dass nichts in ihrer alten Wohnung gemacht wurde. Schlussendlich war es nun so, dass wir nochmal drei Wochen wegen Sanierung verloren hatten. Aus der Übergangswohnung musste sie wegen (angeblichen) Nachmieter trotzdem und konnte somit keine Kinder betreuen.
Heute konnten wir endlich wieder starten und es war die reinste Katastrophe. Unsere Maus wollte nicht in den Bollerwagen, nicht mit den anderen Kindern spielen (obwohl sie andere Kinder mag), nicht zur Tagesmutti und hat sich nur an mich geklammert. Als wir dann von Spielplatz aus noch eine Runde gelaufen sind, ist es total eskaliert. Selbst auf dem Arm hat sie sich nicht beruhigt und hat nur geschrien. Wir haben abgebrochen und ich bin mit ihr nach Hause gefahren.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht weiter und bin leicht verzweifelt. Ab August muss ich unbedingt wieder arbeiten und ab Donnerstag bringt der Papa sie zur Tagesmutti. Aktuell sehe ich echt schwarz und bin traurig, dass wir die drei Monate Eingewöhnung aufgrund der ganzen Geschichte nicht nutzen konnten. Meine Elternzeit kann ich auch nicht verlängern, da ich ab August bei einem neuen Arbeitgeber anfange.
Ich muss auch dazu sagen, dass der Kinderarzt den Verdacht hat, dass sie hochsensibel ist. Sie ist für ihr Alter extrem schlau (wir arbeiten mit Zeichensprache und sie lernt gefühlt sofort neue Zeichen und setzt sie auch richtig ein), mega empatisch (sie fängt an zu weinen, z. B. Wenn ich mir den Zeh am Stuhl stoße und zeigt drauf), erkennt Veränderungen sofort und hat hier und da ihre Probleme damit - Rituale können wir nur in kleinen Schritten minimal ändern. Sie saugt alles wie ein Schwamm in sich auf und klammert sich seit einigen Wochen ungemein an mir. Ich darf mich nicht mal zwei Schritte von ihr entfernen oder mich kurz umdrehen. Es wird direkt geweint und auf mich zugerannt. Der Papa ist ihr auch heilig, aber so wirklich alleine lassen kann ich die beiden auch nicht. Ich hatte letztens einen Termin und musste mal für eine Stunde weg. Als ich wieder kam, war sie total verschwitzt und nass vom vielen schreien und weinen. Mein Mann war auch ziemlich geknickt und hat sie kein bisschen beruhigt bekommen. Das war das erste Mal, dass es so ausgeartet ist. Außerdem will sie bei jeder Kleinigkeit an die Brust. Das schlaucht mittlerweile auch extrem und ich nehme durch den ganzen Quatsch sogar wieder extrem ab...
Entschuldigt den langen Text, aber vielleicht hat hier jemand ähnliches erlebt und kann berichten. Oder zumindest Hoffnung geben, dass es bald besser werden kann.
Habt alle noch eine schöne Woche und danke fürs Lesen
Also das klingt alles erstmal ziemlich normal. Wenn ihr wochenlang pausiert habt, müsst ihr die Eingewöhnung ja quasi nochmal ganz von vorn anfangen. Also du bleibst erstmal mit dabei, gibst seinem Kind die Sicherheit die es braucht und ihr versucht frühestens in 1-2 Wochen nochmal eine Trennung. Das würde ich auch lieber bei der Tagesmutti Zuhause machen, nicht auf dem Spielplatz. Von einer fast fremden Person mit dem Bollerwagen irgendwohin geschleppt zu werden macht natürlich mehr Angst als in einem bekannten Umfeld zu sein, wo Mama anfangs nur für ein paar Minuten aus dem Zimmer geht. Ansonsten hilft da wohl nur, es langsam anzugehen und dem Kind genug Zeit zu geben, Vertrauen aufzubauen. LG
Für mich klingt das nicht normal. ICH würde abbrechen und Plan B versuchen. Bei mir hat das schon bei 2 Kindern supi geklappt. TaMu 1 war nicht passend und Kind unglücklich. TaMu 2 war ein Match und nach nur 2 Tagen konnte ich mein Kind dort lassen.
Ich würde nochmal ein paar Schritte zurück gehen. Wie wäre es, wenn ihr die anderen auf dem Spielplatz erstmal nur besucht, wenn spielen bei der Tagesmutter zu Hause gerade nicht drinnen ist. Also wirklich erstmal wieder ohne weggehen/alleine lassen, so ganz von vorne halt. Vielleicht wird es aber ab Donnerstag sowieso ganz anders. Wenn deine Tochter dann "nur" den lieblingsmensch Nr 2 dabei hat. Bringt der Papa sie dann dauerhaft? Dann würde ich nämlich morgen gar keine Experimente machen, die anderen nur besuchen und wieder nach Hause gehen. Wenn ab Donnerstag der Papa übernimmt, müssen die beiden eh ihren eigenen Weg finden und das grübeln bringt gerade gar nichts.
Hi, für mich klingt das auch ziemlich normal. Nach 3 (oder 5?) Wochen Pause, kannst du am Anfang mit der Eingewöhnung direkt nochmal loslegen. Tut so, als hätte es noch keine Eingewöhnung gegeben und gebt ihr die Zeit. Evtl ist es mit Papa auch einfacher, da mit ihm die Bindung nicht so stark und damit das Ablösen wahrscheinlich leichter ist. Mein großer war mit 17 Monaten ähnlich: hat zwar kaum Handzeichen gekonnt (da waren wir zu nachlässig), dafür hat er sehr viel geredet und auch auf Aussagen reagiert, die an andere Kinder gerichtet waren, nichts ist ihm verborgen geblieben (Geschenke im hintersten Winkel entdeckt, verschobene Pflanze angesprochen, neue Schuhe in der Garderobe sofort gefunden), klar waren Rituale fest und nur langsam veränderbar und in der Zeit der Eingewöhnung (ca.3-6 Monate) ging nur Mama, ich konnte nicht mal alleine aus Klo, egal ob Papa da war oder nicht. Papa durfte nicht füttern, nicht eingießen und schon gar nicht ins Bett bringen. Mein Tipp: versuche jetzt nichts zu Hause zu ändern. Die Eingewöhnt ist anstrengend genug! Gib ihr zu Hause so viel Zeit und Nähe wie sie braucht und du geben kannst (ohne dich zu sehr aufzugeben!). Und nimm es als neue Eingewöhnung an. Manche Kinder brauchen lange. Lass sie ankommen. Es wird klappen, wenn es muss.
Hallo, ich fühle mit dir. Meine Tochter war in dem Alter auch so. Vielleicht wäre es möglich, dass ihr euch noch ein paar Mal außerhalb der Betreuungszeiten mit der Tagesmutter trefft, damit sie (erneut) eine Verbindung zu ihr aufbauen kann? Da wäre es wichtig, dass du erst einmal ruhig und freundlich mit der Tagesmutter interagierst, damit deine Tochter sieht, dass sie keine Bedrohung darstellt. Und dann ganz langsam darauf aufbauen. Außerdem könntest du ihr immer wieder mal Fotos von der Tagesmutter und evtl. ihrer Wohnung zeigen, über sie reden und oft ihren Namen erwähnen. Bevor sie das nächste Mal hingeht, könntet ihr sie wiederholt darauf vorbereiten, damit sie in etwa weiß, was passiert - falls sie das bereits versteht, aber versuchen kann man es ja. Es könnte sein, dass sie von der Entwicklung her aktuell einfach wieder mehr fremdelt (18-24 Monate ist so eine Zeit, wo Kinder oft vermehrt klammern) und es deshalb so eine heftige Reaktion gab. Möglicherweise spürt sie auch den Druck, dass die Eingewöhnung jetzt klappen muss. Vielleicht versucht ihr erstmal, bei euch mental den Druck rauszunehmen (ich weiß, leichter gesagt als getan…) und darauf zu vertrauen, dass sie die Tagesmutter als Bezugsperson akzeptieren wird, wenn ihr ihr noch etwas Zeit gebt (ein paar Wochen habt ihr ja noch). Ich wünsche euch jedenfalls viel Erfolg!
Ganz ehrlich ? Ich würde ( wenn du es dir einigermaßen finanziell erlauben kannst ) nicht so schnell wieder arbeiten gehen. Du siehst ja... es klappt nicht. Da hätte ich meinem Kind einfach ein schlechtes Gewissen gegenüber. Oder ... wenn du arbeiten gehen musst, kann das Kind dann nicht wenigstens zu den Großeltern ? Die Kleine scheint noch nicht so weit zu sein.... ist ja auch früh. Hat man denn heutzutage nicht mehr 3 Jahre Erziehungszeit ? Ist das eigentlich weg gebrochen, oder warum gehen hier viele Mütter fast sofort danach wieder arbeiten ? Ich will dir deine Arbeit nicht vermiesen... aber manchmal arbeitet die Zeit für einen... nur erscheint es mir im Moment wahne früh für deine Tochter. Ich weiß... alles doof... vor allen Dingen wenn man eine neue Arbeitsstelle antritt. Aber... egal , wie du dich entscheidest... ich wünsche dir wirklich alles, alles Gute.
Doch die drei Jahre gibt es noch. Aber schau dich mal um, wer soll sich das aktuell noch leisten können. Als Corona anfing bin ich in Elternzeit gegangen, es ging uns finanziell gut und jetzt wird es langsam knapp in so kurzer Zeit und die Preise steigen weiter!
So eine generelle Verurteilung von Betreuung ist doch Quatsch und hilft niemandem weiter. Und wieviel Elternzeit man nehmen darf, hat auch nicht etwas damit zu tun, wie viel man nehmen möchte... Ich war auch jedes Mal nach einem Jahr wieder arbeiten und habe es geliebt. Ich wiederum kann Mütter nicht verstehen, die jahrelang zu Hause bleiben. Muss ich ja aber auch nicht, darf ja Heyer für sich entscheiden... Und meine Kinder waren und sind sehr gerne in der Kita! Und noch eine Bemerkung zum Anfangspost: Wenn die Eingewöhnung mal etwas läuft, kann es trotzdem sein, dass dein Kind weint, weil die Eltern gehen. Das darf es auch. Wir Erwachsene wollen ja auch manchmal nicht zur Arbeit, wir gehen dann eben trotzdem und weinen nicht... Ich finde Abschiedsschmerz ok und nichts Schlimmes. Solange ich meine Kinder hole und sie dann völlig begeistert mitten im Spiel sind und es manchmal dann auch doof ist, wenn man nach Hause muss, finde ich etwas weinen beim Abschied nicht schlimm. (Wohlgemerkt etwas Weinen, nicht völlige Verzweiflung und Panik!) Alles Gute!!!
Doofe Frage: Warum Zeichensprache? Warum lernt sie nicht ganz normal sprechen? Gibt es da eine Einschränkung?
Wenn Kinder erst spät sprechen, kann Zeichensprache hilfreich sein. Manche Eltern machen es von Anfang an, so können Kinder früher kommunizieren.
Hallo ihr lieben, Danke für eure lieben Antworten. Ich will gleich allgemein antworten. Das mache es für mich einfacher. Bezüglich dem Beginn meiner Arbeit. Wir hatten ja geplant drei Monate lang einzugewöhnen - schon eben weil wir wussten, dass es ihr evtl. schwer fallen könnte. Dass es aber nun ins Wasser fällt, konnte niemand ahnen. Ich kann jedoch nicht länger zuhause bleiben. Sonst hätte ich das auch in Erwägung gezogen. Deshalb schmerzt mein Herz ja auch so sehr. Zum Thema Zeichensprache. Wir waren schon einmal in der Kinderambulanz weil der Kinderarzt eine Schlafregulationsstörung vermutet hatte. Weil sie relativ pfiffig ist und schnell lernt, wurde uns das empfohlen. Es hat super geklappt und es macht ihr auch Spaß selbst Zeichen für bestimmte Sachen zu "erfinden". Und es hat uns sehr geholfen zu wissen was sie möchte. Hätte sie kein Interesse gehabt, hätten wir es auch nicht weiter verfolgt. Ansonsten lernt sie gerade ganz normal sprechen. Bezüglich eines Wechsels der Tagesmutti. Das wird so schnell nichts (es war auch schon schwer eine zu finden) und die beiden kommen auch super miteinander aus. Heute war das erste Mal, dass es so ausartet. Ansonsten geht es ja wenn ich dabei bin. Es liegt lediglich an der Trennung. Wir bleiben zuhause jetzt auch beim bekannten und hoffen, dass es mir Papa besser läuft. Da ist die Trennung von mir etwas weiter weg. Habt alle einen schönen Abend.
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