Alpenveilchen
So, nun habe ich es hinter mir, ein mehr als einstündiges Gespräch mit der Schulpädagogin. Wir haben festgestellt, dass es mehr als eine Baustelle gibt. Einmal gibt es unbestritten die Probleme meines Sohns, sich in der Klassengemeinschaft einzuordnen - nicht, daß er gewalttätig wird oder so, aber ich weiß selbst nur zu gut, dass er in größeren Gruppen und im Trubel ganz aufgekratzt wird und dazu neigt, ununterbrochen zu plappern, aus der Reihe zu tanzen und zu versuchen Aufmerksamkeit zu erregen, manchmal auch als Klassenclown. Für konzentriertes Arbeiten - und das kann er stundenlang, ich weiß es! - würde er etwas Zurückgezogenheit und Ruhe benötigen, aber anscheinend ist es in der Schule nicht möglich, darauf einzugehen. Hier wird gnadenlos von der Früh bis Schulschluss Gemeinschaft zelebriert. Dann natürlich die Vorgangsweisen der Lehrerin(nen), die grenzwertig sind (Kreuzverhöre, Bloßstellen vor der Klasse, Ignorieren seiner Hilferufe, letzte Woche vorsätzliches oder zufälliges Ausschließen bei einem Schülerkonzert...), und ihn in seiner Position zusätzlich schwächten. Wir haben lange beraten, wie denn nun vorzugehen sei, ob die Pädagogin bei den Lehrern oder beim Direktor intervenieren soll. Nun haben wir uns - auf meinen Wunsch hin - vorerst darauf geeinigt, dass sie in den nächsten Tagen in die Klasse geht und die Abläufe dort und auch meinen Sohn beobachtet - er wird nicht wissen, dass sie wegen ihm da ist. Sie möchte sehen, ob er möglicherweise Schwachstellen in seinem Verhalten hat, mit dem er für andere, speziell für diesen einen Klassenkameraden zum willkommenen Opfer wird und sie wird - wenn ich es will - später auch mit ihm Einzelgespräche führen, um hier vielleicht anzusetzen und ihn als Person zu stärken. Ich denke schon, dass dies der richtige Weg ist, denn auch bei einem Schulwechsel ist ihm nicht geholfen, wenn er in der neuen Umgebung wieder mit denselben Schwierigkeiten zu kämpfen hat. LG Alpenveilchen
Und wann gibt es ein Gespräch mit der Lehrerin? Denn die zeichnet sich ja auch durch grandioses Fehlverhalten aus! Ich hätte die Dame schon im verbalen Schwitzkasten - und zwar mit Direktor und ggf. Vertreter vom Schulamt. Später könnte dann die Schulpsychologin gucken, ob mein Kind Schwachstellen im Verhalten hat. Eine Lehrerin darf einfach so nicht agieren, wie sie es tut - ganz egal wie Dein Sohn sich benimmt!
Also von meiner Seite gab es schon mehrere Gespräche mit der Lehrerin und auch mit dem Direktor über das Verhalten der Lehrperson - er hatte zugesagt, mit ihr darüber zu reden. Änderungen zum Positiven gab es zwar ab und zu, aber immer nur kurzfristig. Danach dann immer eine Aktion der Lehrerin, die ich für meinen Teil als Racheaktion betrachte und ich glaube, zu Recht. Ich will natürlich nicht, dass meinem Sohn einfach nur Defizite attestiert werden, so nach dem Motto "Er ist ja selbst schuld an seiner Situation", aber ich weiß, dass er gewisse Schwierigkeiten hat und nutze jetzt einfach die Gelegenheit, hier anzusetzen. Ich möchte, dass er Hilfestellung bekommt. Vielleicht ist ein objektiver Blick von außen hier gut. Ich gehe davon aus, dass die Lehrerin sehr wohl verstehen wird, warum die Pädagogin in die Klasse kommt und hoffe auf eine entsprechende Verhaltensänderung. Ich sträube mich bei dem Gedanken, dass wir quasi das Feld räumen und Schule wechseln sollen, sich bei den Lehrkräften aber nichts ändern muß. Die Adresse und Telefonnummer des Schulamtes habe ich mir aber für alle Fälle schon bereitgelegt.
Ich bin Freiberuflerin mit 2 Mitarbeitern und arbeite dementsprechend viel. Mein Sohn hat Unterricht von 7:35 bis 12:20 und zweimal die Woche von 13:30 bis 16:00. Das trifft nicht unbedingt mit meinen Arbeitszeiten zusammen. Dass wir im selben Haus mit meinen Eltern wohnen und die Schule 5 Minuten Fußmarsch entfernt ist, ist natürlich sehr günstig. B. kann problemlos ins Haus und ist - auch - bei den Hausaufgaben betreut, wenn ich nicht da bin. Und er kann auch einfach mal spontan los, und sich mit einem Schulfreund treffen. Bei einem Schulwechsel wäre die näheste Schule für uns zwar im selben Ort wie mein Arbeitsplatz, unterliegt aber demselben Direktor wie die alte. Alles andere wäre dann schon 10 und mehr km entfernt. Schülerbus gibt es nicht, ich müsste meinen Sohn fahren. Die oben genannten Vorteile wären dann ebenfalls nicht mehr gegeben, ich müsste meinen ganzen Arbeitsalltag umorganisieren und ehrlich gesagt: ich krieche jetzt schon auf dem Zahnfleisch, noch mehr Belastung geht einfach nicht!! Alles egoistische Gründe, wenn ich an das Wohl meines Kindes denke, ich weiß, aber trotzdem: die Hemmschwelle ist groß. Wenn es irgendwie möglich ist, möchte ich das Problem hier und vor Ort aus der Welt schaffen.
Mobbingopfer räumen das Feld, weil der Boden für sie verbrannt ist. Sie werden an der Arbeitsstelle nie wieder "glücklich" werden, weil sie in den Gesichtern der anderen immer auch die Täter sehen werden. Wenn die Dame trotz involviertem Rektor nicht spurt, dann ab zum Schulamt und die Dame dort "angeschwärzt". Ansonsten würde ich schleunigst nach einer neuen Schule suchen! Ganz egal ob Sohnemann dann mit Bus hinfahren muss. Vielleicht findest Du eine Montessori-Schule, in der man ihn einfach mit offenen Armen empfängt und ihm beibringt, dass Schule einfach toll ist, und die Qualen vorher eben nicht normal. Ich krieg' grad Mitleid mit Deinem Sohn...
Ich bin als Kind ebenfalls von einer Klassenkameradin gemobbt worden. Aber im Unterschied zu meinem Sohn hatte ich Unterstützung durch die Lehrer, sodass es nie richtig ausarten konnte. Falls Schulwechsel, dann würde ich tatsächlich zu Montessori tendieren. Ich habe mich noch nicht intensiv mit dem Konzept befasst (aber ein Buch von Frau Montessorie gekauft und zu lesen bekommen), glaube aber, dass es dem Charakter von meinem Kind sehr entgegenkommen würde. B. würde 3 Kinder dort bereits kennen, er war mit ihnen im Kindergarten. Aber: wieder derselbe Direktor. Ich weiß nicht, wie dieser mit seiner Lehrerin gesprochen hat. Er hat mir bei dem Gespräch zwar aufmerksam zugehört, aber ich hatte den Eindruck, dass er sehr hinter seinem Personal steht. Also viel wird wohl nicht gelaufen sein :-( Ich habe mit B. gesprochen, ob er lieber Schule wechseln würde. Zuerst sagte er ja. Dann haben wir überlegt, dass wir vielleicht die Mutter eines der 3 bekannten Kinder anrufen und uns mal erkundigen, wie es dem Mädel in der Schule geht und wie es dort so ist. Dann meinte er aber bald, er habe es sich überlegt und würde doch lieber nicht wechseln.
Wenn Du die Kraft und Nerven hast, es mit Deinem Sohn durchzustehen, finde ich die Entscheidung und Vorgehensweise mutig und richtig! Es wird bestimmt nicht leicht, aber ich glaube davon gehst Du sowieso aus. Finger auf die Lehrerin! Unbedingt! und ich würde mich nicht darauf verlassen, dass X oder Y mit ihr redet, sondern gemeinsame Gespräche suchen - so dass Du genau mitbekommst, was geredet und vereinbart wird. Nur so kannst Du später sagen "Das war aber anders besprochen" und musst nicht glauben, wenn Dir die Pädagogin vage erzählt, was gelaufen ist. TOI TOI TOI!
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