Elternforum Alleinerziehend, na und?

wie würdet ihr entscheiden?

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Majani+1

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Hallo zusammen - ich denke, ich bin hier im Forum am ehesten richtig - auch wenn ich zu meinem großen Glück seit 5 Jahren nicht mehr allein verantwortlich für meinen Sohn bin. Kurzer Abriss der Situation: -Getrennt als Kind 2 Jahre alt war. IMMER Kontakt um des Kindes Willen gehalten - regelmäßig 3 WE´s ist Kind zum Vater (räumliche Entfernung schwankte zwischen (jetzt noch 100km) 200 und 300 km) - Geteiltes Sorgerecht. - Ich war über 8 Jahre allein mit Kind - keine zwischenzeitlichen Partner. - seit 5 Jahren neuer Partner (wird von Sohn voll anerkannt), verheiratet, kleine Tochter Der KV hat sich schon früher - nennen wir es mal - "seelische Grausamkeiten" seinem Sohn gegenüber heraus genommen. Ihn mit seinen Problemen belastet (hab kein Geld, muss extra um dich abzuholen länger arbeiten, wir können nicht ins Kino, das ist zu teuer, ich hab sonst kein Benzingeld, extra für Dich früh aufgestanden, damit ich bei Deiner Einschulung dabei sein kann, da muss ich jetzt Mittagsschlaf halten) - Geheimnisse, die der Sohn vor mir nicht ausplaudern durfte (sag der Mama nicht, dass ich auf dem Campingplatz wohne). Keine gemeinsamen Aktivitäten (ausser zusammen einkaufen zu gehen oder neue Möbel aufbauen), an den WE´s, im Gegenteil, oft ist der KV zu Freunden, die auch Kinder haben und hat dort Party gemacht und das Kind im fremden Haushalt mit dem ihm mehr oder weniger fremden Kindern bis spät in die Nacht alleine gelassen. Seit die neue Freundin da ist, wurde auch schonmal einem Freund am Samstag Morgen geholfen (das zog sich dann jedoch über den ganzen Tag) und Sohn war mit der Freundin des KV alleine (sie sorgt sich um ihn, sie mögen sich -dahingehend alles gut) Auffällig ist, dass der Sohn (mittlerweile Teenager) oft nach den KV WE´s uns gegenüber aggressiv wird. Sein innerer Druck ist enorm. Die beiden haben keine emotionale Bindung zuneinander. Sohn vertraut dem KV nicht, auch keine Probleme an. Sie streiten selten - Sohn ist dort immer extrem angepasst. In letzter Zeit passiert es häufiger, dass Sohn die WE´s beim KV verschiebt - von sich aus - aber meistens wegen Lappalien (och, das Wetter wird schön, da will ich zu Hause bleiben und evtl .mit Freunden was unternehmen o.ä.). Das ist für die beiden okay, jedem passt es anscheinend in den Kram. Ich stelle mich auch nicht dazwischen - lasse sie das beide insbesondere Sohn selber entscheiden. Nun hat der KV vorletztes WE geheiratet! Sohn wusste NICHTS davon. Hat das WE mal wieder und sehr kurzfristig verschoben. KV hat das für okay befunden und keinen Ton über die Hochzeit und die Feier am Samstag verloren. Nun kommt Sohn vom verschobenen KV WE wieder und erzählt von der Hochzeit - vordergründig total happy, er hätte ja jetzt soo viele nee Stiefcousins... Doch seine Stimmungslage war hochgradig aggressiv (aus so einer Stimmung heraus ist auch schon Glas bei uns zu Bruch gegangen). Wir konnten es zum Glück abschwächen bzw. die Provokationen kompl. überhören. ICH bin mehr als empört und extrem sauer, dass er das dem Sohn antut. ER wähnt sich auf der guten Seite, hat er doch die Bedürfnisse seines Sohnes berücksichtigt (wenn er doch nicht kommen wollte-wäre schön gewesen, ihn dabei zu haben, aber er wollte ja nicht... blabla). M.E. nach kam es ihm gelegen und es ist ihm überhaupt nicht wichtig gewesen seinen Sohn in sein Leben einzubeziehen. Das deckt sich auch mit der Art und Weise, mit der er ihn schon immer behandelt hat. Sein Sohn kommt am WE zu Besuch, doch er muss ausgerechnet an diesem WE Freunden helfen, oder einen Schrank aufbauen oder oder oder. Selten bis nie gab es Unternehmungen zu Zweit. Sohn stellt sich immer schützend vor den KV - er erkennt leider nicht, wie schlecht es ihm geht und traut sich nicht den KV auf Probleme, Konflikte o.ä. anzusprechen. Es ist schon ein RIESENschritt, dass er hier und da das WE verschiebt. Ich habe dem KV telefonisch und in ruhigem Ton mitgeteilt, dass ich es empörend finde, was er da getan hat. Es kamen nichts als Ausreden, die mir bestätigt haben, dass es ihm nicht wirklich wichtig war, den Sohn dabei zu haben. Also für mich ist das mit der Hochzeit mal wieder die Höhe. Wie klar kann man sein Kind noch abwatschen und ihm nonverbal mitteilen: Du gehörst nicht zu meiner Welt/neuen Familie dazu?? Frage an Euch: was kann - soll - darf ich zum Wohle des Kindes tun? Den Kontakt unterbinden und auf ein Minimum reduzieren? Danke für´s Lesen. Majani


sylvimausl

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Antwort auf Beitrag von Majani+1

Hallo, habe ich richtig mitgerechnet, Dein Sohn ist jetzt 15? Da kommen natürlich auch die Probleme hinzu die eine Pubertät so mit sich bringt. Gerade da sind die Heranwachsenden sehr auf die bedingungslose Liebe ihrer Eltern aus. Schade dass der KV dies nicht zustande bringt. Mir drängt sich aber vordergründig die Frage auf: Warum hast Du das so viele Jahre mitgemacht? Das sind ja schon krasse Sachen, wie spät nachts bei Kumpels alleine lassen um auf Party zu gehen usw. ...da wäre mir aber deutlich früher der Geduldsfaden gerissen. Der KV scheint ja auch kein wirkliches Interesse am Kind zu haben oder liege ich da falsch? Würde er überhaupt reagieren wenn der Sohn nicht mehr kommt? Ich persönlich würde es drauf ankommen lassen und den Kontakt einschränken. Ich kann mir nicht vorstellen dass der KV darauf reagiert, so wie Du ihn hier beschreibst. Er will doch sein eigenes Ding... Dein Sohn steckt in einer wirklich schwierigen Lebensphase, hätte er denn in Deinem neuen Ehemann ein männliches Vorbild? Wie stehen die beiden zueinander? Ich könnte da nicht ruhig zuschauen wie mein Kind seelisch misshandelt wird und ich dazu noch die Folgen ausbaden muss. Aber das musst Du natürlich selbst entscheiden.


Alefabi

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Antwort auf Beitrag von Majani+1

Ich kann dich sehr gut verstehen. Ich war in der gleichen Situation. Mein Sohn ist jetzt 12, sein Vater trieb das gleiche Spiel. Ich habe ab dem achten Lebensjahr ihn alleine Entscheiden lassen ob er die Welt da verbringen will, ihm auch klar gemacht das er Nein sagen darf wenn er nicht will, er traute sich auch am Anfang nicht. Hat es aber immer wieder abgesagt und mit der Zeit war das Interesse des Vaters auch weniger und mein Sohn wurde auch mutiger, in dem er ihm mal mitgeteilt hat er meldet sich bei ihm wenn er das we da verbringen will. Seit einem Jahr ist nur noch telefonisch Kontakt, meinem Kind geht's besser. Wichtig das du immer wieder versucht mit ihm zu reden und ihm auch sagst das er auch Nein sagen darf.


Majani+1

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Antwort auf Beitrag von Majani+1

danke... Ja, ich war (viel zu) lange sehr geduldig, weil ich meinem Sohn den Kontakt zum KV nicht beeinträchtigen wollte. Gutmütig oder auch dämlich - ich weiß Seit ich mit meinem Mann zusammen bin, werde ich auch mutiger, denn er unterstützt mich und sagt mir eben immer wieder, dass ich mir das nicth gefallen lassen muss. Mein Mann ist definitiv ein Vorbild für den Sohn. Die beiden lieben sich (teilweise erschwert durch das pubertäre Benehmen des Sohnes :-) ) und kommen sehr gut miteinander aus. Auch durch meinen Mann habe ich den Mut gefunden, den Sohn zu unterstützen "nein" zu sagen. Ich hoffe wirklich, dass der Kontakt sich auf ein Minimum beschränken wird. Sohn hat allerdings immer noch das Pflichtgefühl, er müsse ja seinen Vater sehen. Wie gesagt - das nimmt aber ab und der KV hat bisher nicht einmal dagegen aufbegehrt (ich sach nur Hochzeitsfeier!!!) Also gut, wir werden Sohn weiter unterstützen, den KV weniger zu sehen. Traurig (aber der Meinung bin ich schon lange), dass der Nichtkontakt scheinbar gesünder ist. Vielen Dank an Sylvi und Alfabi


Limayaya

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Antwort auf Beitrag von Majani+1

Also.... zum Teil kann ich deine Empörung verstehen: so ist z. B. die Sache mit der Hochzeit, bzw. dass der Sohn das nicht vorher erfahren hat ein absolute No-Go... zum anderen Teil muss ich aber auch sagen, ist deine Reaktion etwas übertrieben....ich war auch schon mit meinen beiden Mädels bei Freunden von mir auf einer Gartenparty...die Freunde haben zwei gleichaltrige Kinder, normalerweise verstehen sich alle 4 gut, nur an diesem Abend nicht. Als meine Tochter um 20:00 Uhr ankam, mir erzählte, die anderen seien doof und ich solle sie jetzt SOFORT nach Hause bringen, hab ich sie nur angeschaut und gefragt, warum -verd**** nochmal- sie mir jetzt den Abend versauen will. Bestimmt hätten meine beiden dann später auch sowas erzählt, wie "die Mama nimmt uns immer auf Partys mit und dort kümmert sie sich dann nicht und wir müssen den ganzen Abend mit fremden Kindern, die fieß zu uns sind verbringen"...umso mehr, wenn sie das einem KV erzählen könnten, bei dem sie sich dann Vorteile erhoffen. Will sagen: was dir Kinder erzählen, wie ein Umgangs-WE gelaufen ist, muss nicht immer das sein wie es auch wirklich war.... Das da irgendwo in der Wahrnehmung nicht ganz zusammenpasst, lässt sich auch daran erkennen, dass du einerseits erzählst, Vater und Kind hätten keinerlei emotionale Bindung zueinander und würden sich auch nicht vertrauen....andererseits schreibst du, Sohn würde sich schützend vor den KV stellen. Das tut man aber nicht, wenn man für den anderen keine Emotionen hat, oder? Aber: egal was ist oder war: dein Sohn ist mit 15 Jahren alt genug, den Kontakt und die Häufigkeit des Kontakts zu seinem Vater selbst zu bestimmen. Von daher finde ich deine Nachfrage, ob DU den Kontakt einschränken darfst oder gar unterbinden wirklich merkwürdig. Hast du mal deinen Sohn gefragt, ob ER das will?


Strudelteigteilchen

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Antwort auf Beitrag von Majani+1

Mir fällt da sehr viel zu ein, aber weil ich gleich weg muß, fasse ich mich kurz: 1. Das Kind ist ja wohl roundabout 15 - da ist das Thema "unterbinden" doch wohl durch, oder? 2. Ich bezweifle, daß sich damit das Problem wirklich lösen läßt. Wenn Euer Sohn z.B. ein schlechtes Gewissen bekommt, wenn er nicht zum KV gehen darf, dann habt Ihr nicht nur nichts gekonnt, sondern das kann auch böse nach hinten losgehen. 3. Das Ganze geht ja nun schon seit 13 Jahren so. Das wird sowieso nicht von heute auf morgen wunderbar und rosarot. Das Verhalten des KV hat - wenn es denn so schlimm war - 13 Jahre lang in der Psyche des Kindes Spuren hinterlassen. Was Dein Kind braucht ist kein apodiktisches "Geh da nicht mehr hin!", sondern Hilfestellung beim Umgang mit der Situation und der gesamten Vater-Sohn-Beziehung (oder Nicht-Beziehung).


Pamo

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Antwort auf Beitrag von Majani+1

Unterbinden ist doch bei einem Teenie Unsinn. Aber du musst den Kontakt ja nicht mehr unterstützen. Ich finde es nicht schlimm, dass der KV seinen eigenen Sohn nicht über die Hochzeit informiert hat, aber es spricht eine deutliche Sprache. Und letztlich wird das dem Jungen zugute kommen, denn er wird die Sprache des Vaters verstehen lernen und sehen woran er ist. Ich würde die Sache zwischen den beiden belassen und so gut wie möglich eine Unterstützung für den Jungen sein. Deine Empörung über die Hochzeit hilft ihm jedoch nicht wirklich weiter, oder?


sara31

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Antwort auf Beitrag von Majani+1

Als Mutter würde ich da nichts machen, gerade weil Du da parteiisch bist, was auch Dein Sohn sieht. Eine Option wäre, dass Dein Mann mit deinem Sohn spricht und fragt, wie er sich dabei fühlt nicht eingeladen worden zu sein, ob dass nicht komisch sei?...Oder ein Freund/Bekannter. Immer ihn fragen, gar nicht werten, deinen Sohn aber zum Nachdenken und reflektieren anregen


Susanne.75

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Antwort auf Beitrag von Majani+1

Ich würde vorschlagen, deinem Sohn einfach nur eine Menge Verständnis entgegen zu bringen. Du schreibst ja auch, daß er sich schützend vor den KV stellt. Allein schon deshalb würde ich vorsichtig sein, damit er gar nicht das Gefühl bekommt, seinen Vater verteidigen zu müssen. Versuche, ein offenes Ohr zu haben, ansonsten aber so neutral wie möglich zu sein. Dein Sohn kann und wird in den nächsten Jahren immer mehr von selbst merken, woran er bei seinem Vater ist. Führe doch ein offenes Gespräch mit ihm. Sag ihm, daß du das Gefühl hast, daß der Umgang mit seinem Vater für ihn manchmal schwierig ist. Sag ihm, daß du ihm freie Hand läßt, daß du ihn in jeder Entscheidung unterstützen wirst. Kinder lieben ihre Eltern, selbst wenn sie sie mies behandeln. Und da gibt es deutlich deutlich schlimmere, als deinen Ex. Und trotzdem wenden sich Kinder nicht gegen sie, manchmal fühlen sie sich als Kinder sogar sehr dazu berufen, die Eltern zu schützen und zu verteidigen. Sei einfach für ihn da und lass ihn machen. Er wird irgendwann merken, ob es ihm ohne seinen Vater besser geht und den Kontakt von allein reduzieren.


babyno2

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Antwort auf Beitrag von Majani+1

Ich bin nicht alleinerziehend- aber gleich zweifaches Scheidungskind.... Ich habe es geschafft zu beiden Vätern vollkommen den Kontakt abzubrechen. Mein leiblicher Vater ist inzw. Verstorben und es war immer noch die richtige Entscheidung. Ich bereue es also nicht. Meine Schwester hingehen ist wie dein Sohn. Kassiert eine schlechte Erfahrung nach der anderen und will ihn trotzdem unbedingt zu ihrer Hochzeit einladen.... Du kannst sicherlich den Kontakt nicht unterbinden und verbieten in dem alter und solltest weiterhin seine Entscheidungen akzeptieren. Hast Du Freunde, die ihm nahestehen und denen er vllt. Etwas über seine Gefühlswelt erzählen mag? Die können ihn ganz neutral beraten und sich nach besuchen mit ihm unterhalten. Und er kann aufgestautes loswerden. Mein Ziel als Mutter wäre natürlich, dass mein sohn den kontakt abbricht. Aber das muss von ihm kommen. Er muss dahinterstehen. Ich würde ihm in der nächsten zeit ein cooles we- programm präsentieren. Vllt. Zieht er das seinem Vater ja vor. Alles Gute!


mf4

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Antwort auf Beitrag von babyno2

Kassiert eine schlechte Erfahrung nach der anderen und will ihn trotzdem unbedingt zu ihrer Hochzeit einladen.... DAS hat mein Sohn auch getan, obwohl er selbst erst hinterher erfahren hat, als sein Vater heiratete. Mein Sohn hat Größe und Charakter gezeigt und der Mann müsste mich anbeten, dass sein Kind so geworden ist... er hats aber verpasst... selbst Schuld.


Majani+1

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Antwort auf Beitrag von babyno2

Interessanterweise brauch ich ihm garnicht groß was an WE-Programm bieten. ER entscheidet schon für sich, dass das Wetter lt. Nachrichten ja wieder super wird - also bleib ich lieber zu Hause, da hab ich mehr Möglichkeiten das auszunutzen! Oder im Mai verschob er das WE, weil MUTTERTAG war - ich dachte, er hätte gottweißwas für mich vorbereitet und von mir kam das sicher nicht. Aber der Sonntag verlief ganz normal. Ihm scheinte jede Ausrede recht zu sein, um das Vater WE zu verschieben - kann aber von seinem Pflichtgefühl, dass er dem KV gegenüber anscheinend hat, noch nicht ganz Abstand halten. Wie MF4 auch schon sagte: Der Kerl müßte mir eigentlich dankbar sein, dass sich sein Sohn bisher (unter meiner Obhut) so gut entwickelt hat Doch als Kinderhauptverantwortliche ist man leider irgendwie immer der Arsch (die Ärschin )