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Urlaub von 0 auf 100 mit Anderthalbjärigem

Urlaub von 0 auf 100 mit Anderthalbjärigem

heli89

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Wie ist eure Meinung/Erfahrung und habt ihr Tipps für mich? Mein Mann und ich sind frisch getrennt. Wir haben einen Sohn (17 Monate) und beide Sorgerecht. Mein Mann ist seit 2 Monaten in der Psychiatrie, er hatte das Kind anfangs 1 - 2 Nachmittage pro Woche, nun holt er ihn 1x wöchentlich selbst. Seine Eltern sind bei den Treffen immer dabei. Seit der Geburt hat er sich wenig um das Kind gekümmert. Zwar auf Bitten und Anweisung hin mal aufgepasst, gewickelt und ne Flasche gegeben, aber nie was Intensives wie Spielen, ins Bett bringen, nachts aufstehen und Fläschchen geben, Zähneputzen, Baden etc. Er wird nun entlassen, zieht in eine eigene Wohnung, muss sich einen Job suchen und aufs Leben alleine klarkommen. Jetzt haben er und seine Familie die Idee zwei Wochen Campen zu fahren und das Kind mitzunehmen. Ich finde das völlig übereilt und naiv. Ihm fehlt die Empathie die Bedürfnisse des Kindes zu erkennen. Ich finde es schwer einzuschätzen, wie stabil/labil er psychisch ist. Laut Arzt unproblematisch. Nun sind zwar Großeltern und Onkel und Tante dabei, aber die hat das Kind erst wenige Male in seinem Leben gesehen. Und unser Sohn ist durch die neue Situation sehr Mama-fixiert. Die Fahrt würde auch 7-8 Std. dauern. Ich halte den Urlaub für eine Schnapsidee. Ich möchte, dass er das Kind weiter tageweise nimmt und mit einzelnen Übernachtungen beginnt. Ich habe auch die Erzieherin darauf angesprochen und genau das sagte sie im Prinzip auch. Leider hält er sich für den Super-Papa, hält am Urlaubsplan fest und seine Familie bestärkt ihn darin und ich bin der Buhmann, der das Kind instrumentalisiert um ihm eins auszuwischen. Was kann ich tun, wenn er den Urlaub mit Kind will? Muss ich zustimmen oder kann er sowas entscheiden? Was hab ich für rechtliche Möglichkeiten? Bin eh schon dabei mir nen Anwalt zu suchen, aber der Urlaubsplan kam jetzt sehr spontan.


JakobsMutti

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Antwort auf Beitrag von heli89

Hast du mal versucht mit dem Vater bzw der Familie des Vaters über deine Sorgen zu reden? Ich finde es total bedenklich, denn dein Kind wäre dann ja zwei Wochen ohne dich. Solange es keine Umgangsregelung gibt, würde ich diesem Urlaub unter keinen Umständen zustimmen. Euer Kind sollte sich erstmal langsam an den Vater gewöhnen. In dem Alter sind mehrere Umgänge die Woche sinnvoll, dann natürlich auch regelmäßige Übernachtungen. Und im neuen Jahr sollte einem gemeinsamen Urlaub dann auch nichts mehr im Wege stehen. Der Vater hat wahrscheinlich gute Absichten und will jetzt das verpasste nachholen. Nimm Kontakt zum Jugendamt auf, vereinbart dort eine Umgangsregelung, die darauf abzielt, dass sich euer Kind langsam an den Vater gewöhnt. Sollte sich der Vater hier querstellen, würde ich mich anwaltlich beraten lassen. Viele Grüße


Mitglied inaktiv

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von mutter zu mutter verstehe ich dich total . aber ich habe auch eine neutrale sichtweise , die mir sagt " lass das kind mit" zu einem kind gehört nicht nur die mutter , auch oma opa tante onkel und eben auch der vater sind ein teil von ihm und auch sie können sich kmmern . anders vielleicht aber nicht unbedingt schlechter. und wenn ein gutes verhältnis zu den großeltern entsteht , kann die das in der zukunft nur hilfreich sein wichtig wre nur , dass ihr euch alle austauscht ber die bedütfnisse und besnderheiten deines kindes und dass auch während der reise reger kontakt zu dir besteht


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von heli89

Wäre der Campingplatz "um die Ecke", also maximal eine Stunde Fahrt entfernt, hätte ich zugesagt. Jedoch nicht für zwei Wochen, sondern zwei Tage. Quasi ein Wochenende. Das wäre ein Kompromiss, der sich in meinen Augen auch umsetzen lässt. Aber keine 2 Wochen und erst Recht nicht, wenn ich bis zu 8 Stunden(ohne Stau) im Notfall fahren müsste. Nicht in dem Alter, nicht unter den Voraussetzungen. Wenn du mit der Familie bereits gesprochen hast, die aber unter keinen Umständen abrücken wollen vom Plan, hol das Jugendamt mit ins Boot. Frag dort nach, schildere die Situation und deine Bedenken. Vielleicht können sie mit dir zusammen etwas ausarbeiten, womit beide Elternteile einverstanden sind. Solange würde ich mich strikt weigern, das Kind mitzugeben.


MamavonMia123

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Antwort auf Beitrag von heli89

Das würde ich niemals machen. Das arme Kind versteht dich noch gar nicht was /wie lange 2 Wochen sind. Und die Bindung ist einfach noch nicht gefestigt genug. Der Vater und seine Familie sollen Mal an das Kind denken und nicht nur daran wie viel Spass es IHNEN mit den Kind machen wird. Ich finde das von der Familie sehr egoistisch und nicht kindgerecht.


Aixoni

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Hey, Ich wurde deinen Sohn auch nicht mit dem Vater so lange in den Urlaub fahren lassen. Meine Tochter ist 15 Monate, wir sind zusammen und sie liebt ihren Papa und verbringt auch gerne Zeit mit ihm allein. Trotzdem würde sie es nie akzeptieren, so lange von mir getrennt zu sein. Ich war vor kurzem mal einen Abend zum zu Bett gehen nicht da, um ihr zumindest gute Nacht zu sagen, und das ist schon im Drama geendet - dabei ist sie es gewohnt, dass ihr Papa sie auch ins Bett bringt. Ich glaube zum jetzigen Zeitpunkt kann der Urlaub für alle nur in einem Desaster enden. Einfach mitnehmen darf er deinen Sohn im übrigen nicht, hier mal ein Link dazu: https://www.rechtsanwalt-familienrecht-duesseldorf.de/News/Blog/detail.61.sorgerecht-urlaub-getrennte-eltern.html Ich würde dir auch raten, mal mit dem Jugendamt zu reden. Eine solche Reise ist derzeit einfach nicht im Interesse eures Sohnes und eine verbindliche Regelung aus meiner Sicht für alle von Vorteil. Er kann ja das gesamte nächste Jahr versuchen, deutlich mehr Zeit mit eurem Sohn zu verbringen und ihn nach und nach mal über Nacht, an Wochenenden und dann mal eine ganze Woche nehmen. Wenn das ohne größeres Drama klappt, dann kann das Kind auch mit dem Vater länger in den Urlaub, vorher aus meiner Sicht nicht.


Holzkohle

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wenn es vorher bereits mehrere Tage Umgang, vielleicht mit Übernachtung, gegeben HÄTTE, dann hätte ich vielleicht nichts gesagt. Nicht gleich 2 Wochen und nicht gleich so eine lange Fahrt, aber dann hätte man sich vielleicht auf eine Woche ums Eck einigen können. 2 Wochen finde ich ehrlich gesagt mit der Vorgeschichte und auch, dass das Kind eigentlich nicht wirklich eine Bindung zum KV aufbauen konnte, übereilt.


heli89

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Antwort auf Beitrag von heli89

Vielen Dank für eure Einschätzungen. Ich habe nun mit einem Kollegen, der Fachanwalt für Familienrecht ist, gesprochen. Er hat mich auch an eine Familienberatungsstelle weitergeleitet. Im Prinzip sehen das alle so wie ich, daß es schlichtweg noch zu früh ist für solch einen Urlaub und der Umgang erstmal langsam beginnen sollte. Zumal mein Mann nicht ohne Grund in der Psychiatrie ist. Ich habe auch nochmal versucht mit ihm zu sprechen, aber keine Chance, nur Vorwürfe, Anschuldigungen und die „Drohung“ ihn dann trotzdem mitzunehmen. Es wird wohl darauf hinauslaufen, daß ich mich an das Jugendamt wende, den Urlaub erstmal abzuwenden ersuche und schaue, daß wir uns dann in Ruhe dort zusammensetzen und eine realistische und kinderreichste Umgangsregelung erarbeiten.


heli89

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Antwort auf Beitrag von heli89

kinderreichste = kindgerechte ;-)