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Umgang mit KV bei zufälligen Begegnungen ? Benötige Input.

Umgang mit KV bei zufälligen Begegnungen ? Benötige Input.

liebernicht

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Hallo Mein Ex war verheiratet, was ich nicht wusste :-( Ich entschied mich fürs Kind vor 8 Jahren, er für seine Frau und Kind, von dem ich auch nichts wusste. Er wollte nie Kontakt, er zahlte nie, mein jetziger Mann adoptierte das Kind dann vor ein paar Jahren. Wir sind glücklich, haben auch noch weiteren Nachwuchs bekommen 2x. Und nun steht der im Supermarkt vor mir mit weiteren Kindern und seiner Frau. Ich weiss, dass sie 17km von uns weg wohnen. Ich war wie vom Blitz getroffen, hatte ihn seit 8 Jahren nicht gesehen. Meine Gedanken überschlagen sich. Ignorieren, ihm an die Gurgel springen, .... Seine weiteren Kinder wollte er nie aufklären, er verdrängt dieses Kind , meiner kennt aber seine Geschichte, hat Bilder vom leiblichen Vater, kennt die mir bekannten Namen seiner Halbgeschwister. Macht es Sinn zu versuchen einen gemeinsamen Weg zu finden ? Bevor der Junge mir irgendwann seine Halbschwester als erste feste Freundin vorstellt ? Ja, ich weiss, ICH muss loslassen, als Partner habe ich das mit Sicherheit, aber er wird auch trotz Adoption immer ein Teil meines Kindes sein.


Pamo

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Antwort auf Beitrag von liebernicht

Gar nichts würde ich tun. Wenn dein Kind den Vater erkennt, würde ich ihn ermutigen auf ihn zuzugehen. Und dann siehst du ja was passiert. Ich würde weder das Kind, noch den Mann oder seine Familie belügen falls einer etwas fragt. Das ist eine schwierige Situation, viel Glück!


liebernicht

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Nein, ich habe da nie gelogen und werde es nicht. Ich ärgere mich auch so über mich selbst, dass es mich nach all den Jahren so umhaut. Er hat die Verantwortung für seine Kinder, und wenn er sie nicht aufklärt, dann ist es nicht meine Verantwortung, wenn sein uneheliches Kind diese irgendwann aufklärt, wenn die sich kennenlernen beim Sport oder oder.... Ich denke meine Kopfkinowünsche sidn eh Erwartungen die er nie erfüllen würde. Puh,..... ich muss loslassen, und endlich meine Wut finden. Nur wie ?


shinead

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Antwort auf Beitrag von liebernicht

Ich würde den Erzeuger meines Sohnes nicht ansprechen, wenn ich ihn zufällig träfe. Wozu? Er redet doch sonst auch nicht mit uns.


liebernicht

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Antwort auf Beitrag von shinead

Ich auch nicht. Aber das Kind hat sein Bild, wird ihn auch erkennen, er sieht aus wie auf dem alten Bild, welches in seinem Zimmer hängt. Ich,vermutlich nur ich, habe Angst vor dem was passiert, wenn er hinter uns an der Kasse steht und mein Kind sagt : " Hey Mama, das ist doch XY, mein leiblicher Vater " Oder er bei Sport einen Halbbruder, Halbschwester kennenlernt und er dann diese aufklärt. Mir ist klar, dass mein Problem meine Angst vor den Situationen ist. Daher ist meine Überlegung mit ihm in Kontakt zu treten, um einen gemeinsamen Weg zu finden damit umzugehen. Bei ihm sind 3 weitere Kinder im Spiel.


spiky73

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Antwort auf Beitrag von liebernicht

hallo, du hast doch alles bisher 'richtig' gemacht, redest über die situation und tabuisierst sie nicht. deine angst bzgl. der 'schwiegertochter' kann ich durchaus nachvollziehen (hat dieser mann überhaupt töchter? das hab ich irgendwie überlesen), aber da sollte dein sohn doch etwas sensibilisiert sein, wenn er den namen dieses mannes kennt... was die konfrontation deines kindes mit den halbgeschwistern betrifft ("hey, du bist ja mein halbgeschwister!"), that's life - und von der seite deines kindes wäre es ja kein tabubruch. das bringt höchstens den biologischen vater in eine zwickmühle, aber daran ist dann der vater schuld und niemand sonst, die suppe hat er sich selbst eingebrockt. kinder reden nun mal unbekümmert, auch über solche themen, und 'schlimm' ist anders.


liebernicht

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Antwort auf Beitrag von spiky73

Ja, hat er. 2. Einmal 4 Monate jünger als unser Kind. Wie das wohl ist, wenn 2 Frauen gleichzeitig von einem schwanger sind *grusel* Ja, danke für den Input. Es ist SEINE Baustelle, und ich suche Gründe um meine Angst zu rechtfertigen. Super, der Kopf weiß das, wie bekomme ich das Gefühl dahin ?


chartinael

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Antwort auf Beitrag von liebernicht

Ich hätte nett alle gegrüßt. Mich und meine Kinder der Frau vorgestellt und einfach kurz gefragt, wie es so geht. Dann tschüß gesagt und voila.


liebernicht

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Antwort auf Beitrag von chartinael

Diesen Mut hätte ich sooo gerne. Hab ich aber leider ( noch ) nicht. Seine Frau weiss von dem Kind, naürlich war ich es alles Schuld, ihr ganzer Hass galt mir. Denke wenn ich ihn alleine sehen würde, dann wäre ich mutiger. Dabei wusste ich damals echt nichts von ihr, dennoch fühle ich mich schuldig . Idiotisch.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von liebernicht

der vater meiner tochter und ich leben in der selben stadt, ich arbeite etwa 3km von seinem wohnort. es wunderte mich, daß wir uns in 16 jahren nur 4x zufällig begegnet sind. d.h. ICH habe ihn gesehen, er hat mich nur beim letzten mal auf einem strassenfest sicher gesehen. wir haben uns ignoriert, waren beide mit partner unterwegs. weitere kinder hat er nicht. ich bin altersmilde geworden, meine tochter ist bald volljährig und ich sehe die beiden, bzw die beziehung abgekoppelt von mir ( obwohl sie mein mann nicht adoptiert hat ), das mit dem teil sah und sehe/sah ich auch nie so romantisch verklärt. ich bin diesem mann gegenüber gefühlsneutral, sollen die beiden ihre individuelle beziehung zueinander auskarteln, aber ohne mich. so würde ich niemals ohne angesprochen zu werden, mit ihm reden. in deiner situation wär das evtl etwas anderes. ich glaube auch, daß du nicht ganz drüber weg bist....aber das ist subjektiv.


liebernicht

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Ja, ich bin noch nicht drüber weg, das stimmt. Nicht dass ich ihn wiederhaben wollen würde, sicher nicht. Wir sind sehr glücklich, und normalerweise denke ich nicht an ihn. Aber so Begegnungen... Ja, er war meine erste richtig große Liebe, und es ging mit so einem riesen Knall zuende, ich habe das nie wirklich verarbeitet. Möchte ich aber.


Leena

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Antwort auf Beitrag von liebernicht

...im Grunde kenne ich, in gewisser Weise, die Situation. Der Vater meiner Großen und ich haben früher in derselben Stadt gewohnt, ich habe da auch gearbeitet, mittlerweile wohne ich ein kleines Stückchen weg, beruflich und öfters auch privat bin ich aber immer noch regelmäßig in der Gegend. Erst gestern morgen habe ich ihn zufällig gesehen - war allerdings in der glücklichen Lage, dass er an der Ampel stand und ich im Auto sicher an ihm vorbei gefahren bin. Wenn ich ihm mal über den Weg laufe - bekomme ich Panik und kalten Angstschweiß, und einfach nur Fluchtgedanken. Es war mir definitiv zu viel, damals... Einen "gemeinsamen Weg" wird es bei uns vermutlich nicht geben, und die "Traute", ihn locker-flockig und cool anzusprechen, die hätte ich eindeutig auch nicht, da er bei mir - immer noch, nach gut 14 Jahren - Panikgefühle auslöst. Auf "Paar-Ebene" bin ich wirklich über ihn hinweg, aber irgendwie... ist die Erinnerung quasi "körperlich", und ich will flüchten. :-/ Als mein Nachwuchs etwa 3 Jahre alt war, sind wir ihm mal zufällig in der Stadt über den Weg gelaufen. Er war in weiblicher Begleitung unterwegs und sein Blick glitt kühl-lächelnd kommentarlos über mich hinweg, bis zu der kleinen Person an meiner Hand schaute er damals nicht hinunter... An die Gurgel würde ich ihm nicht gehen, wozu auch, was sollte ich noch von ihm wollen? Also ignorieren... ich habe ihm ja auch nichts mehr zu sagen.


liebernicht

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Antwort auf Beitrag von Leena

Genau diese Panik hatte ich. Und mich ärgert das. ER müsste vor lauter Angst zittern, wieso mache ich das denn ? Ich möchte wirklich damit abschließen und mein Kind später begleiten, wenn er seinen Weg geht, seine Wurzeln sucht. Das sind sicherlich noch ein paar Jahre, und durch das Glück mit meinem Mann hat er ja auch alles. Der ist schon immer da, er kennt zwar seine Geschichte, aber es fehlte ihm ja nie was. Ich fühle mich so ausgeliefert, es ist unkontrollierbar ob ich ihn sehe oder nicht, so unausgesprochen. Ich weiss wo er arbeitet, vielleicht sollte ich da mal mit meinem Mann hin. Ich traue mich seit damals nicht in diesen Laden. Aber vielleicht geht es mir besser, wenn ich weiss wie er reagiert, wenn er hinters Regal hüpft, oder wegguckt, oder oder oder. Dieses ? macht mir zu schaffen.


Leena

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Antwort auf Beitrag von liebernicht

Normalerweise.... würde ich ja immer denken, irrationale Ängste im Kopf sind grundsätzlich viel schlimmer als die Realität je sein könnte, von daher - nicht jahrelang überlegen, wie sein Reaktion wohl sein könnte, wenn Du plötzlich in seinem Laden stehst, ob er hinters Regal hüpft, freundlich "was kann ich für Sie tun?" fragt oder begeistert umarmt "Du - hier!?!" Meist wäre es vermutlich besser, wenn man sowas hinter sich bringt und das Kopfkino damit erledigt, als es ewig vor sich herzuschieben - und sich letztlich bloß selbst damit zu martern. Andererseits - weiß ich ganz genau, dass ICH nicht hingehen würde. Wobei - ich habe ihm nichts mehr zu sagen, ich will nichts mehr von ihm, ich erwarte nichts und erhoffe nichts, alles nicht mehr meine Baustelle. Warum sollte ich ihn sehen wollen und herausfinden, wie er auf mich vielleicht reagiert oder nicht reagiert..? Auch nicht meine Baustelle. Er war mal Teil meines Lebens, er wird immer Teil meiner Vergangenheit sein, aber meine Gegenwart hat mit ihm nichts zu tun - das ist durch. Ich würde nicht hingehen... ich würde keine alten Gespenster in meiner Seele wecken wollen. :-(


liebernicht

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Antwort auf Beitrag von Leena

Ich habe mich wieder gefangen. Und beschlossen, dass ER Angst haben muss, ER sollte unters Verkaufsregal kriechen wenn ich ihn im Supermarkt treffe, ER muss Angst haben falsch zu gucken, und mich zu reizen, seine hübsch verdrängte Lebenslüge vor seinen weiteren Kindern zu offenbaren. Wieso habe ich eigentlich so viel Angst ? Hier kennen alle die Wahrheit, das Kind kennt sie, wir spielen mit offenen Karten. Was habe ich zu verlieren ? Nichts ! Und er ? Alles ! Von daher, das muss ich jetzt mal üben zu verinnerlichen, denn eigentlich muss ER zittern , dass ich ihn anspreche , dass ich etwas zum Thema mache, welches er nur vergessen und verschleiern will.


chartinael

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Antwort auf Beitrag von liebernicht

Durch die Adoption werden die Kinder aber auch nie erfahren, daß es ein außereheliches Geschwisterkind gibt. Sonst wäre es zur Erbscheinerstellung bekannt geworden. Ich würde auch nichts machen, dem Kind das so erklären und ansonsten diesen Mann nicht weiter beachten. Wie das Kind irgendwann einmal damit umgeht, ist seine Sache und ob es irgendwann in Kontakt mit den Geschwistern treten möchte. Rechtlich sind es jedenfalls nicht mehr seine Geschwister.