angry.me
Ich hab leider noch ein ziemlich dickes Problem, das im Moment ein wenig an mir nagt. Vielleicht habt ihr Tipps, wie ich mir ein NOCH dickeres Fell wachsen lassen kann? *schiefgrins*
oder vielleicht aufmunternde Worte?
Wie wahrscheinlich viele wissen, hatte meine Mutter gerade ne OP mit Kur und allem Drum und Dran wegen einer im April festgestellten Krebsdiagnose. Sie hat alles den Umständen entsprechend gut überstanden, zunächst mal kein Lymphknotenbefall, worüber ich sehr sehr erleichtert bin.
Aber: sie hat durch ihre Krankheit erwartungsgemäß sehr stark abgenommen (ihre Konfektionsgröße schwand von ner satten 46 auf ne abgemagerte 38). Sie sieht auch wirklich schlecht aus. Dazu kommen ihr Bluthochdruck und ihr Diabetes, den sie am liebsten verschweigen würde, den ich aber immer wieder mal stichprobenartig mit BZ-Gerät kontrolliere (soweit sie es zulässt).
Sie versucht, noch alles zu tun, was sie eben kann. Ist aber auch zunehmend dement, was ja auf der Hand liegt nach so 'ner Narkose...
Nun hatte ich gestern schon große Sorge. Wir telefonieren normalerweise jeden Abend miteinander, sobald ich die Kinder ins Bett gebracht habe. Gestern Abend gegen 21 Uhr allerdings war sie nicht erreichbar. Ich versuchte es mehrfach auf dem FN, dort war "besetzt". Auf dem Handy erreichte ich sie ebenfalls nicht, es klingelte und sie ging nicht dran.
Somit rief ich bei der Nachbarin an (sie lebt in einem Mehrfamilienhaus), sie solle doch mal bitte nachsehen ob das Auto vor der Tür steht. Da erfuhr ich, dass das Auto dort sei, meine Mutter aber nicht aufmache, auch nicht, wenn sie Sturm klingele. Im Keller sei sie auch nicht zu finden.
Also rief ich meinen Bruder an, der ebensoweit weg wohnt wie ich. Ich wollte eigentlich nur wissen, ob er vielleicht ne Info hätte, wo unsere Mutter sein könne. Er sagte, ich solle bitte sofort losfahren (da ich im Gegensatz zu ihm einen Schlüssel habe), wir würden uns bei ihr treffen- er wisse auch nicht wo sie sei.
Trara hin, Panik her, sie war letztendlich nicht zu Hause. Eine Freundin hatte sie wohl zum Essen geholt. Das ist ungewöhnlich für sie, aber nun gut. Als sie uns erstaunt auf der Treppe entgegenkam (Zufall als wir gerade wieder das Haus verließen), sagte mein Bruder plötzlich, ach ja, er habe ganz vergessen, dass sie ja essen gehen wollte...
Dann gingen beide auf mich los, ich sei ne panische blöde Kuh, meinen Bruder und die Nachbarn so verrückt zu machen.... *grmpf* .... ich ging dann etwas entsetzt nach Hause.
Heute rief mich meine Mutter an, während ich mit meinem OdB gefrühstückt habe. Als ich ans Handy ging, frug sie mich etwas verwirrt, warum sie denn MICH am Telefon habe (öhhhm... sie hatte mich ja angerufen...!?) Ich fragte, was denn sei und sie meinte dann, ich solle bitte sofort kommen, sie habe einen Unfall mit dem Auto gehabt, die Bremsen hätten versagt und nun stünde sie fest. Ich ließ mir die Straße durchgeben (die ich selbst gar nicht kenne), und fuhr los.
Sie erwartete mich gemeinsam mit einer Frau: Sie war gegen die Einbahnstraße auf den Bürgersteig an die Mauer eines Vorgartens gefahren und stand nun quer auf dem Trottoir. Die Frau gab an, dass meine Mutter kreideweiß und zunächst nicht bereit gewesen sei, die Autotür zu öffnen (stand wohl unter einem leichten Schock), daher habe sie sicherheitshalber die Polizei gerufen. Die traf zum Glück gleich nach mir ein, stellte ganz offensichtlich fest, dass meine Mutter völlig verwirrt war (sie gab an, in ne ganz andere Gegend gewollt zu haben als dort wo sie stand). Die Polizisten meinten dann, dass es gar keine gute Idee sei, dass sie noch den Führerschein hat (ich stand hinter ihr und schüttelte wild mit dem Kopf, sagte aber nichts), woraufhin sie beschlossen, wieder zu gehen und den Fall nicht aufzunehmen. Sie baten meine Mutter aber, sich von mir fahren zu lassen und nicht mehr selbst weiterzufahren. Sie hatte Gas und Bremse verwechselt...!
Im Auto wurde meine Mutter sehr aggressiv und wollte mir verbieten, sie nach Hause zu fahren. Sie könne das selbst, ich solle ihr doch bitte meinen Willen nicht aufdrücken. Irgendwann wurde sie so verletzend und aggressiv, dass ich rechts ranfuhr und meinen Bruder anrief (der einen weitaus besseren Zugang zu ihr hat), mit der Bitte, ihr doch klarzumachen, dass es besser sei wenn ich sie heimfahre.
Mein Bruder schnautzte mich an und sagte, Der Unfall sei nur WEGEN MIR (!) passiert, unsere Ma hätte die ganze Nacht nicht geschlafen wegen dem Vorfall gestern. Ich gab das Telefon schweigend an sie weiter und hörte, wie er zu ihr sagte, sie solle "mich blöde Kuh" doch bitte ignorieren und einfach heimfahren lassen, er käme dann abends und würde sie trösten!
Ich habe versucht meiner Ma klarzumachen, dass ich sie nur zu ihrem eigenen Schutz nach Hause bringen würde, da ich es einfach nicht verantworten konnte, sie nach so einem Vorfall selbst fahren zu lassen. Ich sagte auch, dass es schließlich ein Glück war, dass gerade kein Mensch (oder gar Kind) oder Hund etc. auf dem Bürgersteig entlang gelaufen sei!!!
Als ich das sagte, begann sie laut "ein schöner Tag zuende ging" zu singen und beschimpfte mich wieder.
Mir blieb vorerst nichts, als sie bei sich zuhause abzuladen und mit der Bahn die 10 km zurück zufahren um mein Auto zu holen...
Ich bin sowas von... ich kann es gar nicht sagen...
... wahrscheinlich enttäuscht...!?
Traurige Grüße, Anne
hab nur kurz zeit: lass los, was dich kaputt macht. auch wenn es weh tut, aber wie lange kannst du das alles noch mitmachen?
Ich hab sie etwas fassungslos gefragt, ob mein Bruder denn da sei, wenn sie das nächste Mal im Krankenhaus liegt und Wäsche etc. braucht. Das letzte Mal war er ja in den USA...
sie: "dann sterb ich eben"...
Nabel dich ab, emanzipiere dich. Sie ist eine erwachsene Frau, wenn auch verwirrt und krank, aber wenn sie nicht will, dass du dich kümmerst, dann lass es. Und wenn dein Bruder SO reagiert, dann gibt es ja jemanden, der für sie da sein kann, du lässt sie also nicht hilflos zurück. Du bist zuallererst für DICH verantwortlich und musst dich von niemandem kaputt machen lassen. Du schuldest ihr auch nichts! Lass los. Auch wenn es zunächst schmerzhaft ist, fühlst du dich irgendwann befreit. Ich wünsche dir viel Stärke!
Hallo Angry, ich denke, der Zeitpunkt ist gekommen, Deiner Mutter unmißverständlich klar zu machen, daß Du AB SOFORT nicht mehr zur Verfügung stehst, sie möge mit ALLEM ab jetzt sich an Ihren Prinzen wenden. Deinem Bruder solltest Du ganz klar ab sofort die alleinige Verantwortung abtreten, am besten auch schriftlich, per Einschreiben mit Rückantwort, insbesondere mit dem Hinweis auf die Fahrkünste Eurer Mutter und daß ER ab jetzt die Verantwortung trägt, wenn etwas geschieht, nicht Du. Laß Dich nicht ausnutzen, zieh Dir keinen Stiefel an, sondern ziehe Dich KONSEQUENT und vollständig zurück. Du brauchst Deine Kräfte auf so vielen anderen feldern (Kinder, Job, OdB), daß DAFÜR kein Platz in Deinem leben ist und auch gar nicht sein muß. Es tut weh, aber wage den Befreiungsschlag. Viele Grüße Snoopy P.S.: Schlüssel würde ich für den allerletzten Notfall Tod Deiner Mutter, Bruder gerade im Dschungelcamp) noch behalten, eventuell einen Nachschlüssel machen lassen, bevor Du ihn abgibst, den aber ganz weit weg im keller aufheben...
auweia,.... mal bei allen anderen vor mir unterschreib und gleich noch zwei fragne nachwirf: "warum lässt du das mit dir machen?" und "hast du das wirklich verdient?" lg
Ihr habt das, was ich denke und empfinde sehr bestätigt. Ich bin weißgott kein Mensch, der jemanden in Not hängen lässt. Aber das bedeutet nicht, dass man meine Hilfsbereitschaft ausnutzen und gegen mich ausspielen kann. Das wird mir immer klarer. Meine Mutter hätte meine Hilfe weiterbeziehen können--- wenn sie bereit gewesen wäre, nur ein ganz kleines bisschen zu kooperieren. Gerade mal so weit, dass ich nicht verspottet werde, wenn ich versuche, mich für ihr Wohl einzusetzen und mich danach nicht verletzt fühle statt dankbar, etwas getan haben zu können... Ich sehe allerdings nicht mal den Funken einer Bereitschaft ihrerseits, meine Unterstützung einfach so anzunehmen (denn wenn sie das tut, dann auch nur, weil mein Bruder gerade mal nicht im Land, unpässlich oder sonstwie nicht verfügbar ist und auch dann kommt ihr nicht ein Wort des Dankes über die Lippen...). Und ich sehe auch nicht, dass sie erkennen könnte, dass ich sie nicht schikanieren, sondern einfach nur für sie da sein wollte. Selbst wenn ich eine Symptomatik bei ihr erkenne (sie hatte vor einiger Zeit mal deutlich zu hohe Blutzuckerwerte), ist sie der Meinung dass ich das nur sage um sie entweder zu ärgern oder um sie als "senil" hinzustellen, wie sie sagt. Traurig, das grenzt fast schon an einer Form von Paranoia. Fragt sich eben nur, warum sie eine solche Angst vor ihrer eigenen Tochter hat, zumal ich weit davon entfernt war und bin, ihr je in auch nur irgendeiner Form zu schaden. Im Gegenteil- ich hoffe, dass sie nachdem ich meine Unterstützung nun einstellen werde, auf irgendeinem Weg in gute Hände kommt und es ihr so gut geht wie es irgend möglich ist. Leicht ist es natürlich nicht, diesen Schlussstrich so konsequent zu ziehen. Aber erstens hatte ich das bereits schon einmal getan (ich bin mit knapp 17 daheim ausgezogen, da der Leidensdruck unter dem Ödipussiduo einfach zu groß wurde) und zweitens: Ralph hat vollkommen Recht mit der Aussage, dass man nichts ertragen sollte, was einen kaputt macht...! Und Yellowsky: Ich ließ das bisher mit mir machen, da dieses Machtspiel schon längst zum traurigen Mechanismus wurde.... aus dem ich heute ausbreche :-) Und ob ich das verdient habe? ich maße mir nicht an, das zu beantworten, hoffe jedoch insgeheim, es NICHT verdient zu haben ;-) Ich danke Euch sehr für Eure Unterstüzung :-) LG, Angry
Mensch, das tut mir so Leid! Aber ich glaube, du kannst tun, was du willst, es wird immer falsch sein. Ich plädiere auch dafür, die Verantwortung abzugeben. Schreib ihr und deinem Bruder einen Brief, in dem du dich noch einmal erklärst, und dann versuche dich da rauszuhalten. Du bist - ganz besonders für deinen Bruder - diejenige, die gerne die Drecksarbeit übernehmen darf, und der man zum Dank jederzeit in den Allerwertesten treten darf. Wenn du dich mal von diesem ständigen Ausbeuten lassen zurückziehst, steht er dumm da. Ich weiß, du wirst dich mit dieser Lösung nicht gut fühlen... ...jetzt fühlst du dich aber auch nicht gut!! Du neigst irgendwie dazu, alle mal auf dir herumtreten zu lassen!! Dazu solltest du dir zu schade sein, ganz ehrlich!
Ich sollte längst aufgehört haben, der Fußabtreter anderer zu sein.
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