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"Plötzlich" Eltern (lang)

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Hallo! Bin zwar nicht Alleinerz., hole den Beitrag aber mal hier rüber, jemand gab mir den Tipp, dass ihr euch hier besonders gut mit Ämtern usw auskennt. Zumal ihr bestimmt Organisationstalente seid :-) Ich stelle mich ersteinmal kurz vor, da ich erst seit gestern "dabei" bin: Ich heiße Isabel, bin 25 Jahre alt aus Berlin. Mein Freund und ich sind "eigentlich" noch Kinderlos, aber schön fleißig am Basteln ;-) Nun zum eigentlichen Thema: Er war schon einmal verheiratet, wurde nach kompliziertem Prozeß in Abwesenheit von seiner jetzigen Exfrau geschieden. Sie ist im April 2006 mit einem anderen Mann höchstwahscheinlich nach Spanien durchgebrannt. Seitdem ist sie nicht mehr aufgetaucht. Er hat die Scheidung eingereicht, wobei es sehr kompliziert ohne ihre Anwesenheit war, und er erst vor 2 Monaten die Papiere bekommen hat (er musste dafür zigmal in seine Heimat fahren, da er dort geschieden wurde). Wir haben uns übrigens im Juli 06 kennen gelernt. Nun ist sie (die Exfrau) bei seinen Eltern mit einem kleinen Kind aufgetaucht, hat es gewissermaßen dort "abgeladen" mitsamt Geburtsurkunde und den Worten, dass sei der Sohn von meinem Freund, ihr Freund hat die Nase voll von ihm und sie wolle "den" auch nicht mehr, schließlich habe sie inzwischen Zwillinge von ihrem "Neuen" und er sei "im Weg".Entweder nehmen sie ihn nun auf, oder er kommt eben ins Heim. Und weg war sie. Die Eltern meines Freundes haben ersteinmal die Polizei geholt, waren völlig überfordert, mein Freund ist eingeflogen, laut Geburtsurkunde wurde der Kleine am 10.10.06 geboren, so dass er tatsächlich der Vater sein könnte(offiziell sowieso, da sie ja bis vor Kurzem verheiratet waren). Einige Wochen hat der Kleine daraufhin bei den Eltern meines Freundes verbracht, da die Sorgerechtssache durch die Abwesenheit von der Mutter ungeklärt war, durfte er nicht nach Deutschland fliegen. Nun hat sie tatsächlich auch offiziell auf das Sorgerecht verzichtet. In einer Woche kommen die Eltern meines Freundes (Rentner) nach Deutschland. Sie haben für die nächsten 3 Monate eine Ferienwohnung angemietet, und wir wollen in der Zeit den Kleinen ersteinmal kennen lernen (er kommt an den WE zu uns). Wir sind aber dennoch etwas überfordert mit der Situation, auch wenn seine Eltern länger in Dtl. bleiben würden. Ich selbst bin im letzten Unisemster (wobei noch 10 Monate Zeit für Prüfungen und Magisterarbeit hinzukommen), mein Freund arbeitet jeden Tag (jedoch "nur" mit Gewerbeschein, so dass er vielleicht gar keinen Anspruch auf Kindergeld hat). Da ich ja nicht die Mutter bin, kann es eine recht teure Angelegenheit werden in Sachen Kita usw, wir wissen einfach noch nicht, ob wir das alles packen. Ersteinmal lassen wir sie hier an- und wir alles auf uns zukommen. Aber die Alternative wäre wirklich nur, dass Ginel weiterhin bei seinen Großeltern bleibt, welche aber auch nicht mehr die Jünsten sind, und wir bringen es nicht übers Herz den Kleinen einfach in ein Heim zu stecken. Vielleicht kann die eine oder andere von euch uns ein Paar Tipps geben, wie wir , vor allem was das Organisatorische betrifft, am Besten vorgehen? Auch wenn wir uns selbst 2,3 Monate "Überganzgszeit" geben, ist das vielleicht doch alles recht plötzlich. Hinzu kommt auch, dass der Kleine natürlich kein Wort deutsch spricht, wobei Kita natürlich die Beste Lösung wäre. Hilfe! Wir wissen einfach nicht, wo wir anfangen sollen....Würde mich sehr über Antworten freuen!! P.S. wie kann eine Mutter nur so etwas tun! Ein Bild von Ginel, ganz aktuell.

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Hallo, hat dein Freund keine deutsche Staatsbürgerschaft oder warum machst du dir Gedanken wegen dem Kindergeld? Das bekommt ja eigentlich "jeder", egal was er arbeitet und verdient (genaue Bedingungen siehe Wikipedia). Ich würde mich wohl erstmal beim Jugendamt beraten lassen, z.B. was das Sorgerecht für den Jungen angeht. Eventuell auch einen Vaterschaftstest machen lassen, ausser es ist euch egal, ob er ein leibliches Kind deines Freundes ist. Was die Kitakosten angeht, so ist das je nach Bundesland verschieden. Bei uns in Hamburg geht es z.B. nach dem Familieneinkommen, wieviel man letztlich bezahlen muss. Wenn du auch in HH lebst, kann ich dir noch mehr Infos zu dem Prozedere geben. Anderswo gibt es einfach feste Preise und nur Härtefälle bekommen einen Zuschuss. Ob DU nun die Mutter bist oder nicht, dürfte egal sein. DIe ganzen Anträge und Entscheidungen werden sowieso im Namen deines Freundes laufen, sobald er sein Kind zu sich nimmt. Auf jeden Fall würde ich mich schon mal umschauen, wo und wann Kitaplätze frei werden. Meistens hat man im August die besten Chancen bzw. wenn die Schulkinder die Kitas verlassen. Aber anmelden je eher desto besser. Habt ihr denn Platz für das Kind, am besten ein eigenes Zimmer? Eventuell wird ein Umzug fällig. Bei der "Familienzusammenführung" würde ich ganz laangsam vorgehen. Erstmal nur kurze Treffen, dann längere, dann mal was zusammen mit dem Kind unternehmen (z.B. Zoobesuch). Ihr habt ja ein paar Monate Zeit, die würde ich auch nutzen. Spricht dein Freund die Sprache des Kindes? Ich kann die Mutter auch nicht verstehen, wie kann einem das eigene Kind lästig sein? Dein Freund hat jetzt die Chance, es besser zu machen. Alt genug ist er, finde ich. LG


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Das ist natürlich ein starkes stück. Solche Mütter gibt es eben auch. Echt traurig. Wenn ihr hier einen KiGAplatz bekommt- macht euch erstmal keine sorgen wegen der Sprache-das schaffen Kinder sehr schnell. Die eingewöhnungszeit finde ich zwar gut- nur sollte danach etwas endgültiges kommen. Damit der arme kleine das besser verkraften kann. LG


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Mein erster Gedanke war: Ist Dein Freund TATSÄCHLICH der Vater???? Habt Ihr einen Vaterschaftstest gemacht??? Ich glaube, das wäre so ziemlich meine erste Tat...


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Wow,das arme Kind,wie kann eine Mutter so grausam sein! ....Ich drücke euch die Daumen,das ihr das alles schafft,aber ich denke,das es auf jeden Fall machbar ist! lg Carina


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Ich glaube Kindergeld bekommt jeder, bei dem das Kind gemeldet ist.Also wenn er zu euch kommt, kannst Du oder dein Freund Kindergeld beantragen. Vaterschaftstest würde ich eh machen, obwohl DER ist so süß, den würde ich sowieso nicht wieder ins Ungewisse lassen.Aber nen heimlich Test würde ich trotzdem machen-damit es später kein böses Erwachen gibt. Theoretisch gibts auch Pflegegeld wenn er nicht der Vater ist.Dann könntet Ihr als Pflegeeltern auftreten.Da weiß ich aber nicht wie das funktioniert.Ansonsten halt Adoption. Mach doch einfach mal ein Termin beim Jugendamt.Die können besser beraten. Warum das ne Mutter tut?Weil sie blöd ist ............... Hoffe der Kleine hats jetzt besser - egal wies bei euch ausgeht gruss chrissie


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Hallo! Also mein Freund ist nicht Deutscher, daher müssen wir schauen, was mit dem KiGe ist. Wohnungstechnisch ist es ersteinmal ok, wir haben 72m². Aber Anfangs wird er übers WE zu uns kommen. Rechnerisch ist mein Freund sehr wahrscheinlich der Vater, Ginel hat zudem einen auffälligen Leberfleck im Nacken, den mein Freund auch hat, was natürlich kein Beweis ist. Falls wir ihn nicht "aufnehmen" wollen, würden seine Eltern (meines Freundes) ihn "behalten" wollen, wobei sie auch schon ziemlich alt sind, und es wäre schon schlimm, wenn zB die Oma (die wäre dann ja quasi seine "Mutter")sterben würde, wenn er zB. gerade erst 8 Jahre alt wäre oder so (dann wäre es noch viel schwieriger). Naja, wir werden wohl ersteinmal zum JA oder Profamilia gehen, die können uns vielleicht auch noch beraten...das Sorgerecht liegt nun bei meinem Freund, seine Eltern haben aber ein Dokument bekommen, mit welchem sie z.B. mit dem Jungen ins Ausland fahren dürfen usw (so etwas braucht man in seiner Heimat, da dürfen Kinder unter 18 normalerweise nur mit den Eltern das Land verlassen) Des weiteren müsste die Mutter Unterhalt zahlen(so um die 40 Euro), wobei sie nun wieder verschwunden ist. Sehr schwierig... LG


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Also, für mich gibt es hier 2 Aspekte: einmal den emotionalen und einmal den finanziellen. Zum ersten muss ich sagen, ich würde auch beim Jugendamt erklären, ob es rechtens ist einen Vaterschaftstest zu machen ohne Einverständnis der Mutter, weil die ja nicht auffindbar ist. Wenn dann rauskommt, dass Dein Freund der Vater ist, wäre für mich glasklar, dass das Kind bei euch bleibt. Wie gesagt, für mich wäre das so, denn wenn Dein Freund Vatergefühle entwickelt und Du das merkst, wirst Du das Kind bestimmt auch ins Herz schliessen. Man muss natürlich abklären, ob man das Sorgerecht bekommen kann, denn wenn die Mutter jederzeit auftauchen könnte und das Kind wieder mitnehmen, dann ist das ein emotionales Auf und Ab für euch und vor allem für das Kind, was keinem von euch gut tun wird. Zum finanziellen Punkt: erkundigt euch doch zuerst beim Jugendamt, wie das mit den Kosten für den Vaterschaftstest ist und welche Möglichkeiten ihr ansonsten noch habt. Dann würde ich auch zu Pro Familia gehen, zur Caritas oder sonstigen Einrichtungen, die Untersützung leisten können. Den Unterhalt von der Mutter könnt ihr bestimmt knicken, aber vielleicht habt ihr Anspruch auf das Geld vom Staat (Unterhaltsvorschuss gibt es bis zum 12. Lebensjahr). Würde ich alles abklären. Und zu guter letzt: der arme kleine Zwerg hat bestimmt viel mitgemacht (nicht geliebt von der Mutter, abgeschoben zu praktisch Fremden Leuten und nun in ein fremdes Land mit noch mehr fremden Leuten): seid ganz behutsam, offen und vor allem liebevoll mit dem Kind. Er kann für all das nichts und es gibt so viele Familien, die ein (leibliches) Kind unter schwierigen Voraussetzungen durchbringen können und das schafft ihr auch. Ich kann verstehen, dass ihr euch im ersten Moment sicherlich total überrumpelt fühlt, aber wenn ihr wollt, dann schafft ihr es auch als Familie zusammenzuwachsen. Dein Freund muss natürlich wissen, dass er die Verantwortung für das Kind hat und nicht Du. Du bist zwar in diesem Fall die "Ersatzmama", aber wenn mal irgend etwas schief geht (was ich nicht hoffe), dann muss er allein für das Kind sorgen. Das muss ihm klar sein, wenn ihr eine Entscheidung für oder gegen das Kind treffen müsst. Ich wünsche euch ganz viel Glück und hoffe, dass alles gut ausgeht!!!


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Vor allem Hut ab an dich, Agnes, ich finde das ganz toll und denke, der Kleine hat es bestimmt gut bei euch! Alles Gute!!


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Ich finde es super, daß ihr ernsthaft darüber nachdenkt, diesen für euch ja "fremden" Jungen aufzunehmen. Aber bedenkt auch: ihr seid für ihn auch fremd. Auch von daher können Schwierigkeiten kommen. Spricht der Junge deutsch? Ich würde mir auch Hilfe beim JA und Familienberatungsstellen holen, einen Vaterschaftstest würde ich auch machen lassen. Aber trotz aller Schwierigkeiten - ihr schafft das. Und der Junge wirds gut bei euch haben.


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Hallo! Danke für die AW, es wird bestimmt nicht leicht werden, das ist klar....vor allem, da Ginel kein deutsch spricht. Daher wäre auch die KITA Sache recht hilfreich, da er dort sicher schneller Deutsch sprechen lernt. Doch gottseidank spreche ich auch seine Sprache, also werde ich ihn dennoch verstehen können. LG