Mitglied inaktiv
Kennt Ihr das Gefühl, wenn Ihr Euch nicht traut etwas anzusprechen? Aus Angst, eine Freundschaft kaputtzumachen? Es geht um eine Freundin von mir. Unsere Jungs sind gleichalt und wir machen auch oft was zusammen (Kinderturnen, Schlittenfahren usw.). Sie ist mit dem Jungen sehr dominant und sehr streng. Er hat keinerlei Entscheidungs- oder Mitspracherecht...bei NIX. Ich sage nicht, dass es ihm schlecht geht. Er wird nicht geschlagen und sie leben in einem großen Haus mit Garten, fahren in Urlaub usw. Aber ich denke, dass der Junge bald psychische Probleme haben wird. Er hat null Selbstbewusstsein und ist total schnell verunsichert. Das war auch der Junge, der total ausgeflippt ist, weil der Vater abends nochmal zum Kartenspielen weggefahren ist (hatte ich letzens gepostet). Ich nenn Euch mal ein paar Beispiele und mich würde interessieren, was Ihr davon haltet.
1. Die Jungs sind beim Kinderturnen. Es wird eine Übung gemacht, die M. nicht kann und auch nicht probieren will. Daraufhin schreit sie durch die ganze Halle, dass er sich zusammenreißen soll und dass er es zu nichts im LEben bringen wird, wenn er so weitermacht.
2. Wir holen die Jungs aus dem KIGA ab. M. sagt zu ihr, dass ihm das Ohr wehtut, weil ihm R. da reingeschrien hat. Da sagt sie, dass er jetzt wohl hoffentlich mal gemerkt hat, dass das wehtut, weil sie das ja auch schonmal 100mal zu ihm gesagt hat, dass er das bei ihr nicht machen soll.
3. M. hat den Schwimmkurs abgebrochen, das war letzes Jahr. Jetzt sagt sie zu ihm, dass sie dieses Jahr nicht in den Urlaub fliegen, wenn er bis dahin nicht schwimmen kann und sich wieder so anstellt mit dem Kurs.
Ich finde sie sehr lieblos zu M., aber traue mich auch nicht, das anzusprechen. Die Jungs werden ja bald eingeschult und ich habe echt Bedenken, dass sie dann noch mehr Druck macht. ![]()
Ich kann verstehen, dass Du mit dem Verhalten der Mutter ein Problem hast. Meine Tochter ist ja ähnlich wie M., insofern kann ich an sich verstehen wie die Mutter sich fühlt. Ich würde mit ihr reden und würde versuchen sie zum Nachdenken anzuregen. Vielleicht helfen Dir da meine Erfahrungen und auch der Rat meiner damaligen kurzfristigen Kinderpsychotherapeutin: Evtl. liegt es bei M nicht nur an mangelndem Selbstbewußtsein, sondern auch an einer geringen Frustrationstoleranz. In Frage kommt hier auch, dass er seine Eltern, insbesondere seine Mutter als "Übermensch" sieht, die alles kann und alles weiß und er sich dadurch gar nichts mehr zutraut. Hier wurde mir geraten und es hat auch geholfen, dass ich meine Fehler deutlicher und ausdrücklich und übertrieben darstelle. Bsp.: Wenn ich bei einem Spiel am Verlieren war, habe ich tierisch rumgezetert wie sie normalerweise (sie hat sich darüber amüsiert); ist mir etwas runtergefallen, habe ich etwas umgestossen, habe ich etwas vergessen, konnte ich etwas nicht so gut (z.B. Tiere malen) habe ich mich selbst geschimpft etc. Dadurch hat sie bewußt gemerkt, dass auch mir Fehler unterlaufen. Sie sollte hier - meiner Meinung nach - dann aktive und RUHIGE Hilfestellung, z.B. bei Turnen geben und nicht aus der Haut fahren, schon gar nicht aus der Entfernung. Bzgl. des Schwimmens: Hier würde ich ihr raten ihm eine Motivation mittels einem "Vertrag" zu schließen: Letztes Jahr hat das mit dem Schwimmen noch nicht geklappt. Jetzt bist Du ein Jahr älter und kommst in die Schule. Somit würde ich vorschlagen, dass wenn wir in den Urlaub fahren, Du dort noch einmal einen Schwimmkurs machst (insofern dort einer angeboten wird) oder wir nochmal in Ruhe selbst üben. Wenn das klappt, darfst Du Dir wenn wir wieder zu Hause sind etwas wünschen. Meinst Du das könnte funktionieren? Vg Claudia
Ich würde das direkt ansprechen! Würde ich das nicht machen würde ich mich nämlich zurückziehen weil ich sowas gar nicht leiden kann - ein Kind vor allen runterputzen in einer Halle, man stellt das Kind ja komplett in den sozialen Mittelpunkt und dann traut er sich nie was weil er IMMER denkt das ihn alle beobachten. Sicerh gibt es noch 1000 andere Geschichten - also immer raus damit. Und wenn die Freundschaft leidet, Pech gehabt - dumm gelaufen. Aber wenn ICH nichts sagen würde wäre die Freundschaft auch dahin...
Das verhalten der mutter ist absolut indiskutabel. ich würde es versuchen anzusprechen, aber einen erfolg rechne ich mir da nicht aus. eher, dass sie sich zurückzieht, weil sie sich in frage gestellt fühlt. schwierige situation... weißt du, ob er im kindergarten schon mal aufgefallen ist (bzw. sie), vielleicht laufen da gespräche von den erziehern aus?
Ja, es wurde schon angesprochen, dass er so ruhig ist...Ist ja auch kein Wunder, wenn er so kleingehalten wird. Außerdem wurde ihr Ergotherapie empfohlen, aber sie ist nichtmal zum KA gegangen, um das checken zu lassen. Ich will halt auch nicht, dass wir uns dann streiten und die Jungs sich nicht mehr nachmittags sehen können. Doof.....
Ich kann verstehen, dass du angst vor einem konflikt hast und sicherlich ist die freundschaft zu deinem sohn für m auch ein wichtiger halt. Aber das sie für gar nichts zugänglich scheint, finde ich schon sehr besorgniserregend. Das grenzt ja schon - neben seelischer grausamkeit - an verletzung der fürsorgepflicht. Leider kann man da (aus meiner beruflichen erfahrung) nicht viel machen, außer m stärken - in dem rahmen, in dem dir das möglich ist.
Ich glaube, bei der ersten Sache hätte ich was gesagt. Das ist wirklich gemein. Bei den anderen beiden, naja, das zweite finde ich noch nachvollziehbar, das dritte blöd, aber ok, muss sie selbst wissen. Viel kannst du wahrscheinlich nicht tun. Ausser deinerseits dem Jungen zu zeigen, dass seine Meinung was zählt oder dass Erfolg nicht alles ist im Leben... Wobei es doch glaube ich so war, dass du den Jungen kritisiert hast, als er nach seinem Vater geschrien hat, nach dem Motto, er soll froh sein, dass er überhaupt einen Vater hat. Das ist im Grunde wieder so eine Situation - er zeigt seine Gefühle und was er gern möchte, und die anderen tun ihn als hysterisch ab. Auch wenn sein Weinen übertrieben erschien, hat er vielleicht gerade deshalb so reagiert, weil anders eh keiner auf ihn achtet. Von daher würde ich mein eigenes Verhalten dem Jungen gegenüber an deiner Stelle auch reflektieren.
1. Die Jungs sind beim Kinderturnen. Es wird eine Übung gemacht, die M. nicht kann und auch nicht probieren will. Daraufhin schreit sie durch die ganze Halle, dass er sich zusammenreißen soll und dass er es zu nichts im LEben bringen wird, wenn er so weitermacht. Geht gar nichts, da stimme ich Dir absolut zu. 2. Wir holen die Jungs aus dem KIGA ab. M. sagt zu ihr, dass ihm das Ohr wehtut, weil ihm R. da reingeschrien hat. Da sagt sie, dass er jetzt wohl hoffentlich mal gemerkt hat, dass das wehtut, weil sie das ja auch schonmal 100mal zu ihm gesagt hat, dass er das bei ihr nicht machen soll. Sehe ich gemischt, um ehrlich zu sein, so einen Satz habe ich auch schon mal gebracht. Das ist gar nicht lange her. Ich denke trotzdem nicht, dass ich deswegen eine schlechte Mutter bin. Das Problem HIER ist nur,dass ich Simon jeden Tag aufs Neue (sicherlich auch ADHS-bedingt) Sachen erkläre, die ich schon seit einem Jahr erkläre. Dazu gehört, dass man mit Stiften nicht in Augennähe rumfuchtelt, auch nicht bei Anderen. Als einmal ein Stift in seinem Auge landete von einem anderen Kind - mit Absicht - hat Simon natürlich mein Bedauern geerntet- aber genau dieser Satz kam hinterher "Siehste, jetzt siehst du mal, wie das ist... " 3. M. hat den Schwimmkurs abgebrochen, das war letzes Jahr. Jetzt sagt sie zu ihm, dass sie dieses Jahr nicht in den Urlaub fliegen, wenn er bis dahin nicht schwimmen kann und sich wieder so anstellt mit dem Kurs. Du kannst davon ausgehen, dass DAS nur eine leere Drohung war, denn die Familie wird ich den Urlaub sicherlich nicht dadurch vermiesen lassen, obs Kind schwimmen kann oder nicht. Und auch hier muss ich sagen, auch ich "drohe" damit, Simon nicht mit in den Urlaub zu nehmen für Fehlverhalten - weil DAS Sachen sind, die bei ihm wirken ! Blöd nur, dass schon gebucht ist :o)) ---- Ich weiß, worauf Du hinaus willst. Was die Mutter als Drohung sieht und anwendet, ist in Deinen Augen lieblos und sicherlich auch nicht immer angebracht. Wenn der Umgangston generell sehr schroff ist (das ist er hier auch!) und man selbst eher nicht so ist, dann sieht das schon immer komisch aus. Grundsätzlich gehts natürlich darum, das Kind zu stärken - was hier in keinster Weise passiert, jedenfalls nicht bei den genannten Beispielen. Du bist bei der Familie auch nicht jeden Tag daheim, Du weißt auch nicht, wie es da abgeht - und als Eltern flippt man schon mal aus, das ist alles nachvollziehbar. Auch, dass die Mutter die empfohlene Ergo nicht annimmt - weil sie sich momentan, obwohl sie es für sich sicherlich schon weiß, nicht akzeptieren möchte, dass mit dem Kind was nicht stimmt. Ich war ähnlich. Dass Simon ADHS oder irgendwas in der Richtung hat, war mir schon sehr früh klar - in der Klinik waren wir erst letztes Jahr ! Und wenn der Regelkindergarten nicht so viel Druck gemacht hätte, wäre ich wahrscheinlich nichtmal DA hingegangen. Ich würde nochmals das Gespräch mit der Mutter suchen. Ansonsten mußt Du Dir eben überlegen, was Dir wichtiger ist: Die Wahrheit zu sagen, auch wenn sie manchmal weh tut und seine Konsequenzen zu ziehen oder es weiterhin hin zu nehmen, "nur" damit die Jungs weiterhin miteinander spielen können und eine Freundschaft zwischen zwei Müttern und deren "Vertrauen", die unter einem schlechten Stern steht...
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