Schippchen
Hallo, Ich habe hier ja bisher nicht viel geschrieben, meist eher still mitgelesen und ab und an mal geantwortet. Mein Exfreund und ich haben uns sehr, sehr lange sehr gut verstanden. Ja, ich war sogar so naiv und habe geglaubt, dass wir es trotz Trennung gut meistern würden, unser Kind gemeinsam groß zu ziehen, was für ein dummer Trugschluß... Wir waren schon getrennt, als ich erfuhr, dass ich schwanger bin. Trotzdem bin ich bei ihm eingezogen, er hat sich während der Schwangerschaft um mich gekümmert und wir lebten sogar noch das erste halbe Jahr zusammen. Sogar als er zwischendurch eine andere hatte, war alles okay, bis zu seiner jetzigen Freundin. Ich mag ihr nicht wirklich die Schuld geben, auch wenn ich mit ihr auch schon die eine oder andere Auseinandersetzung hatte. Letztendlich hat er sich aber wohl durch sie so sehr gewandelt. Seitdem ich ausgezogen bin, muss ich nun um alles kämpfen. Er hat noch keinerlei Unterhalt gezahlt, weil seine Arbeitssuche nicht enden will. Die Zeitarbeitsfirma musste ihm nach einen Monat kündigen, weil sie keine Jobs für einen Tischler hatten. Zwei Firmen, bei denen er gearbeitet hat, sind innerhalb von zwei Jahren insolvent gegangen, er musste sogar Lohn einklagen. Ich habe bisher jedes Wochenende in der Kneipe gearbeitet, in der ich auch schon vor der Schwangerschaft gejobbt habe. Meine nächste Ausbildung steht an, wenn die Kleine im Kiga ist. Solange ich das Geld dadurch reinbekam, war alles okay, ich wollte ihn (ja so nett war ich!) nicht mit dem Unterhaltsvorschuss in die Schulden reissen. Auch mein Vater versucht mich dabei zu unterstützen, damit mein Ex keine Schulden macht, verdient hat er das nicht. Jetzt ist das Problem, dass ich sehr stark an Rheuma leide (Morbus Brechterew) ich soll bald bestimmte Medikamente bekommen, weil die üblichen nicht anschlagen. Doch mein Ex macht es mir unmöglich, weiter zu jobben. Seit Wochen gibt er mir die Kleine nach Feierabend wieder ab, wo ich schon die schweren Schichten mache, um das Geld reinzukriegen, dass er nicht zahlt (wie blöd bin ich eigentlich?!). Ich habe nie die Möglichkeit, mich von der Anstrengung zu erholen, seit drei Wochen keine Nacht erholsam durchgeschlafen, wiege weniger als vor der Schwangerschaft, wo ich solche Angst habe, wieder ins Untergewicht zu rutschen... Heute ist mir der Kragen geplatzt. Er hat Samstagabend nach meiner Schicht wieder was Besseres vor und nun habe ich meinem Chef geschrieben, dass es mein letzter Arbeitstag wird. Ab jetzt fordere ich den Unterhalt ein, hole den Vorschuss etc. Befreundete Alleinerziehende Mütter haben mir die Adresse für die Beistandschaft herausgesucht. Ich habe es ihm vorhin auch schon gesagt, er reagierte resigniert. Doch ich habe so furchtbare Angst, diesen Weg zu gehen, den ich nie beschreiten wollte... seit Stunden zittere ich am ganzen Leib, mir ist furchtbar übel! Vielleicht, weil es den Weg zurück zu einem guten Verhältnis verbarrikadiert, ich weiss es nicht. Klar, es ist das Richtige und ich muss es für meine Gesundheit und meine Tochter tun. Es bringt nichts, wenn ich in ein paar Jahren ein Pflegefall bin und mich nicht mehr um sie kümmern kann, weil ich zu gutmütig ihrem Vater gegenüber war... Ich weiss, der Text ist furchtbar lang geworden, ich hoffe jedoch er ist nachvollziehbar. Bzw. ich bin nachvollziehbar. Kennt ihr das? Könnt ihr mir vielleicht sogar einen Vorgeschmack auf die Zukunft geben?
Ich denke, du bist jetzt auf dem richtigen Weg. Warum in aller Welt soll er sich nicht verschulden? Er hat doch nun mal ein Kind und das braucht Unterhalt. Versuch es sachlich zu sehen. Vielleicht verschlechtert sich das Verhältnis, na und, was für einen Preis bist du denn noch gewillt zu zahlen für ein angeblich gutes Verhältnis? Ich finde es wichtig, dass man seinen Pflichten nachkommt und Kindesunterhalt ist da das Minimum.
Hallo! Ich habe es am Anfang auch so sehr freundlich versucht. Der Unterhalt kam nie pünktlich,selten vollständig... Lange lange habe ich versucht das Ganze irgendwie aufzufangen,in der Hoffnung,dass das Verhältnis gut bleibt/wird. Als er dann nur noch sporadisch den Unterhalt zahlte ( alle 2-3 Monate) ,bin ich zum JA. Der Gang fiel mir sehr schwer und die Reaktion war wie erwartet :( Aber : unsere Kinder und ich müssen nicht mehr von der Hand in den Mund leben! Und mittlerweile ist der Kontakt meist gut. Er zahlt zwar nach wie vor nicht,aber wie er den UVH zurück zahlt,ist nicht mein Problem... Nur Mut! Denk an dich und euer Kind! LG Sif
ich wusste das er nix hat, bin aber den weg dann trozdem gegangen, da ICH und die KINDER auch WICHITG sind.... lg
Du schreibst,das er in letzter Zeit eh immer wieder das Kind abgibt obwohl was anders anscheindend ausgemacht war. Von daher wird sich nicht viele ändern. Es ist gut und richtig Unterhaltsvorschuss zu beantragen. Ich hoffe Du kommst ein wenig zur Ruhe und kannst Kraft tanken. LG Chrissie
Ich habe ihm nur noch Kind und Kleidung mitgegeben. Flaschen, Nahrung etc. lasse ich ihn jetzt selber kaufen. Auch habe ich ihm ausgerichtet, dass ich mich nächste Woche um die Beistandschaft kümmern werde und er wohl besser endlich seine Wohnsituation ändern sollte (das Amt hat ihn schon mehrfach dazu aufgefordert, er wohnt als Einzelperson viel zu weiträumig und überteuert). Alles was an Reaktion über Resignation hinausging, war dass er etwas pikiert war. Aber mal im ernst, wie dumm ist er denn eigentlich, lieber mit seiner Neuen feiern zu gehen und dafür Schulden, Gerichtsverfahren etc. zu riskieren, weil es ihm zu umständlich ist, wie ICH ihm alles abgenommen habe?!
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