angry.me
Guten Abend. Was mich mal wirklich brennend interessieren würde: Wie verhaltet Ihr Euch in Situationen, in denen man als Eltern für sein Kind funktionieren muss - gerade wenn die Trennung besonders hart oder seelisch grausam war? Hintergrund: Unser Kleinster braucht wieder eine OP :-( und da wir das GSR haben, bedeutet dies eben auch, gemeinsam in den Kliniken aufschlagen (wir suchen gerade "gemeinsam" nach der richtigen, da wir nicht so prickelnde Erfahrungen gemacht haben, was hier aber dann doch den Rahmen sprengen würde...). Dies erfordert (leider) eine recht enge Kooperation im Sinne des Kindes.Und wir müssen relativ häufig zu Untersuchungen/Kontrollen/Gesprächen. Bisher haben wir es so gehandhabt, dass wir die ganze Zeit kein Wort miteinander gesprochen haben. Das ist aber weder für die Kids, noch für uns besonders erträglich (da die Stimmung so im Vorfeld im Keller ist!), und die im Krankenhaus finden das auch immer leicht befremdlich, wenn da zwei Eltern sitzen, die sich eiskalt anschweigen und sich zum Abschied förmlich die Hand geben. Heute war wieder eine Untersuchung. Und es lockerte ein wenig auf, wir redeten ungezwungen miteinander (naja, soweit es ungezwungen eben möglich ist), die Kinder sprangen zwischen uns rum und fixierten sich nicht immer nur auf einen von uns- die Gesamtsituation war unterm Strich wesentlich entspannter. Aber nun meine Bedenken: Wird er das wieder als "Schritt auf ihn zu" interpretieren, den ich nicht zu gehen bereit bin? Ich habe mehrfach vor dem JA gesagt, dass für mich die Elternebene klar von der Beziehungsebene abzugrenzen ist--- ich möchte für die Kinder als Eltern ein gutes Vorbild sein und deswegen trotz aller Härte und allem, was vorgefallen ist, den KV nicht ausgrenzen, da er nunmal der Vater ist.... aber ich will auf KEINEM FALL, dass dieser meine Haltung falsch versteht. Dem JA war das vor Gericht vollkommen klar- er wurde nochmal eindringlich gebeten, diese Grenzen nicht (mehr) zu vermischen... doch wird dies gelingen, da man doch als Eltern immer wieder gefordert ist? Wie ist das, wenn beide Elternteile auf verschiedenen Stufen der Wahrnehmung von Eltern-und Beziehungsebene stehen??? Wie macht Ihr das? GLG, angry*** (sehr besorgt um den Frieden für ihre Kinder)
ungelegte Eier... Oder kam von ihm schon die Anfrage, ob Du nicht noch auf nen Kaffee...? Es ist ja bei Euch wirklich viel vorgefallen und 90% davon war extrem unangenehm, trotzdem glaube ich, dass ich gerade in solchen Situationen an meine Erziehung zurückdenken würde und mich daran erinnern würde, dass man aus purer Höflichkeit mit jemandem noch ein paar Worte wechseln kann. Was er sich dabei denkt ist doch schnurzpiepegal und sollte er tatsächlich auf die Idee kommen, da keimen in Dir wieder Gefühle auf oder ähnliches, kannst ihn ja ganz nett drauf hinweisen, dass er das bitte alles nicht missverstehen soll. Habe auch das Gefühl, dass er das nicht tun wird. LG Sue
... genau das ist es, was mich so bedenklich stimmt. Das mit dem Kaffee fiel... und ich machte den Vorschlag, er solle doch in der Kantine schnell einen holen (die Wartezeiten sind recht lang). Er brachte mir einen mit. Das kam mir wesentlich unverfänglicher vor, als NACH der Sprechstunde noch so gemeinsam wie ein Pärchen im Café rumzusitzen... Unangenehm war es mir trotzdem. Vielleicht bin ich nach den Grapschaktionen im Sommer auch einfach nur paranoid...*seufz*
die Grapschaktion im Sommer? Zu der Zeit haben wir noch nicht wieder miteinander gesprochen, davon weiß ich nichts.
Auf gar keinen Fall würd ich mit dem irgendwo einen Kaffee trinken gehen, und schon dreimal nicht bei dem daheim!!!!
menno, schon wieder zerbrichst du dir deinen kopf, was ex denken, fühlen,tun könnte. wie sue sagt: ungelegte eier. du bist stark. du bestimmst, wieviel freundlichkeit und "nähe" du akzeptierst. versteht er es falsch, so bist du mittlerweile doch selbstgenug genug, ihn in die schranken zu verweisen
Ich kann deine Bedenken aus eigener Erfahrung gut nachvollziehen. Ich habe es hier auch mit einem Ex-emplar zu tun, das die beiden Ebenen nicht trennen kann. Für sich, emotional. Und das leider auch nicht zu reflektieren in der Lage ist. Ich betone, auch wenn ich mir dabei blöd vorkomme, immer mal wieder, dass für mich die Beziehung absolut erledigt ist. Man kann es sich kaum vorstellen, aber das ist notwendig. Trägt zwar zu Beginn eines Gespräches auch nicht unbedingt zu einer ENtspannugn der Lage bei, aber ICH kann hinterher entspannter mit meinem Ex umgehen, weil ich mir sage: ich habs klar gemacht. Dann muss ich mri nciht bei jedem SChritt, jeder kleinen Geste oder auch nur mal einem neutral-freundlichen Blick nicht gleich wieder Sorgen machen, ob er das vielleicht falsch verstanden haben könnte. Mich würde an dieser STelle mal generell interessieren, wie das diejenigen hier handhaben, die selbst der verlassene Part sind (weil die es vermutl. schwerer haben, sich mti der unfreiwilligen SItuation zu arrangieren) - wie geht ihr damit um? In diesen SItuationen? macht man sich wirklich bei einer entspannugn der Elternsituation immer wieder Hoffnungen? Und warum? Und könnte man (alsu u.U. auch der Ex) daran etwas ändern? Klären? lg
Das stimmt. Abgrenzung ist definitiv das wichtigste im Umgang mit "solchen" Expartnern. Ich würde niemals (NEVER) mit ihm irgendwo Kaffee trinken gehen. Das würde zu viele Hoffnungen schüren und wäre fatal! Ich weiss eben einfach nur nicht, wieviel Freundlichkeit noch "neutral" genug ist, um klar die Grenzen aufzuzeigen. Ich wäre gerne so selbstbestimmt, dies eigenständig zu erkennen- aber das ist wohl der nächste Entwicklungsschritt. Ich bin ja stolz darauf, dass ich inzwischen nicht mehr ängstlich aus Autos steige, sobald der Fahrer sie verlässt *winkzuuta* :-)))) Ja, es wäre interessant zu wissen, wie man dem verlassenen helfen kann, die Ebenen klar voneinander abzugrenzen...
du willst ihm helfen, die ebenen klar abzugrenzen? so schwer ist es nicht: höflich sein,bestimmt bleiben, selbstbewußt auftreten und jegliche annäherungsversuche im keim ersticken
muss groschi zustimmen...bei "helfen", obwohl ich es glaube ich selbst schrieb, klingelten bei mir die glöckchen *g es ist nur für den ex offenbar manchmal ein ding der unmöglichkeit (das darf gern doppeldeutig gelesen werden), neutrale höflichkeit NICHT mit annäherungsversuchen zu verwechseln bin da auch noch nicht ganz durch. denn SEHR neutrale höflichkeit wird da u.U. gern als angriff aufgefasst. für mich selbst - mir ist das schnurz. aber wenns kind dabei ist, war es wieder eine ganz herrliche kettenreaktion. die feststellung, am verhalten des ex nichts ändern zu können ist für mich immer mal wieder ermüdend (und überflüssig sowieso). dennoch befidnet man sich in einer situation, in der zwschen dreien (oder bei mehr kindern noch mehreren) agiert wird und in dem dreieck stimmt was ganz gewaltig nciht. da kann an kommunikation, auch an der neutralsten oder höflichsten, so viel querschießen und schieflaufen, dass es partiell eh wie roulette-spielen anmutet. insofern. und das its ja eigentlich eine herrlich erfrischende erkenntnis: wenns eh so falsch ist, wie mans macht, dann kann mans auch so machen, wie man will... ich schürf mal nicht weiter flach, schönen abend :-)
Wieviel Freundlichkeit normal ist, wird dir dein Bauchgefühl sagen, du musst nur hinhören. Und nein, es ist NICHT deine Aufgabe, dem Verlassenen zu helfen, wie er Partnerebene von Elternebene trennen kann - Das ist "nur" ein Lernprozess und du kannst lediglich als gutes Vorbild vorausschreiten, aber es ist bestimmt nicht deine Aufgabe ihm beim sortieren der Emotionen zu helfen!!
Wahrscheinlich liegt genau da mein Problem: Ich sollte nicht schon wieder versuchen, es ihm recht oder leicht machen zu wollen....genau so verfällt man wohl in alte Muster.
Hi Angry,
ja genau! Und ratlos hat es sehr schön geschrieben: wenn eh alles falsch ist, was man macht, dann kann man auch machen was man will.
Ist eine umgekehrte Logik, hat aber eine erfrischend befreiende Wirkung!!!
Ich habe das schon ausprobiert - meine Mutter ist nämlich auch so ein Fall.
Ich versuche seit Jahrzehnten, dass mir ihre unvorhersehbaren Launen nichts mehr ausmachen, oder einfach nur einen "normalen" freundlich/höflichen Kommunikationslevel mit ihr aufzubauen - nichts zu machen. Und da ich festgestellt habe dass mein Ex und meine Mutter sich im Charakter unheimlich ähnlich sind (leider erst im nachhinein - aber hinterher ist man ja bekanntlich immer klüger *schiefgrins*) denke ich, man kann diese Erkenntnis auch übertragen.
LG
Yola
Die letzten 10 Beiträge
- Umgangsverweigerung trotz Jugendamt-Empfehlung – wie realistisch ist gerichtliche Durchsetzung?
- Neuer Partner und Verfahrenskostenbeihilfe
- Wie geht ihr mit Videotelefonie mit dem KV um?
- Hoffentlich bald alleinerziehend
- Ausbildung als Alleinerziehende machbar?
- Alltag mit Kind und Depressionen
- Nach vielen Jahren wieder hier
- Papa bisher nicht bekannt
- Kind vermisst den Papa / Umgangsregelung.
- Kurz vorm Verzweifeln