Schippchen
So, dieser zweite Termin lief deutlich besser. Die Erziehungsberaterin zeigte sich deutlich diplomatischer, wies ihm auch seine Grenzen auf, ich hatte mich emotional unter Kontrolle (auch meinem Vater zu verdanken, der mir Sicherheit gab).
Positiv auch, dass sie das Gespräch gleich damit begann, sich dafür zu entschuldigen, dass sie mich gar nicht gefragt hatte, ob es mir Recht ist, dass seine Freundin wieder dabei wäre. Nun haben wir uns darauf geeinigt, dass wenn mein Vater den nächsten Termin nicht mit wahrnehmen kann, auch seine Freundin nicht dabei ist.
Mein Ex wollte dann gleich loslegen mit einer Liste, was er mir alles vorzuwerfen hat und wurde sofort unterbrochen. Wenn schon vorbereitet, dann so, dass sich beide vorbereiten und ich nicht nur reagieren muss.
Auch was das Thema Kindergarten angeht, sprach sie sich für mich aus, genau wie auch mein Vater, beide sagten ihm, dass ich da mehr Entscheidungsgewalt habe, da ihr Lebensmittelpunkt bei MIR ist und ich diejenige bin, die sie hinbringt und abholt. Zumindest meistens.
Sie schlug aber auch vor, dass man sich ja auch darauf einigen könne, dass der Kindergarten gewechselt wird, wenn er meinen sollte, unsere Tochter fühle sich dort nicht wohl.
Was natürlich voraussetzt, dass er sie dort auch mal abholt, was, wie ich weiss, aber niegeschehen wird. Abgesehen von seinen Umgangswochenenden macht er sich nie die Mühe, sie nochmal zu sehen, obwohl wir einen Zusatztermin vereinbart hatten. Der wurde dreimal wahrgenommen, jedes Mal erst auf mein Nachfragen und jetzt wird er mit den Terminen bei der Erziehungsberatung abgetan. Da sieht er sie ja, dann muss er sie nicht noch zusätzlich nehmen.
Sich überall einmischen wollen und kaum Interesse haben, sein Kind überhaupt großartig sehen zu wollen.
Was die Hose angeht, keinerlei Einlenken, es wäre nötig gewesen, da er bei seiner Mutter auf dem Land war. Dort ließe er sie stets ohne Windel rumlaufen und brauchte darum mehr kurze Hosen. Gleichzeitig meinte er, das wäre dort möglich gewesen, da sie dort stets und ständig waschen könnten. Mir davon erzählt, hat er jedoch NICHTS! Dann hätte ich mehr Hosen eingepackt, ist doch klar! Zumal ich finde, dass sie mit nichtmal 21 Monaten noch kein Trockentraining braucht. Töpfchenübungen okay, aber nicht ständig ne nasse Hose!
Das Beste doch zum Schluss: Er brachte zwei 3/4 lange Hosen wieder mit. Beide seit ner gewissen Zeit verschollen gewesen. Die eine seit zwei Wochen, die andere seit Monaten.
Muss man dazu noch was sagen?
Die Erziehungsberaterin schlug auch vor, er solle sich selbst Klamotten kaufen für sie, dafür hätte er aber kein Geld.
Ab jetzt werde ich IHM das Packen überlassen, bzw mir von ihm sagen lassen, was er mitnehmen möchte. Für mich selbst, werde ich aufschreiben, was er nun mit hat, um zu sehen, ob auch alles wieder ankommt.
Er sagt, mit dem Kindergarten, darüber müsse er nun nochmal ne Nacht schlafen. Bin sehr gespannt.
Auch, ob er nun endlich merkt, dass er keine Chance hat. Letztendlich, würde es vor Gericht gehen, würde er auch den Kürzeren ziehen. Sein Kindergarten ist ein kirchlicher (er sieht den Vorteil darin, denn die Kirche hat das Geld für eine gute Ausstattung), doch kein Richter dieses Landes würde ein Kind gegen den Willen der Mutter religionspädagogischen Unterricht aufzwingen.
*seufz ich warte nun also erstmal auf Nachricht von ihm. In vier Tagen beginnt die Bewerbungszeit für die Schule, in der ich meine nächste Ausbildung anfangen möchte. Ich hoffe, ich kann die dann wirklich im Februar starten...
Die haben also nicht mehr Geld als andere - aber viel Ideologie. Übrigens, unsere Lütte rennt hier zu Hause auch ohne Windel (und ohne Hose rum). Das geht vor allem an warmen Tageb problemlos. Ich finde, Du bist wieder viel zu nett. Du machst Dich von ihm abhängig, wenn Du Dir von ihm diktieren läßt, was er gerne an Bekleidung hätte. Auch Dein Einlenken, daß Du ihm natürlich mehr Hosen mitgegeben hättest. Mensch Mädchen, der Typ ist der Vater. Wenn er etwas so machen möchte, ist er dafür verantwortlich nicht du. Soll er doch 10 Schlüpfer kaufen. Die kosten nun wirklich nicht die Welt. Kirchlicher KiGa, da würde ich mich weigern was das Zeug hält. Das muß ja nun wirklich nicht sein. Ausbeuter ohne Ende, Arbeitsnehmerrechte gleich null und dann noch Indoktrination der Jüngsten. Da würd ich aber auf die Barrikaden steigen.
Religionspädagogischer Unterricht im Kindergarten, was soll man darunter verstehen? Die Wohlfahrtsverbände sind in Deutschland traditionsgemäß Träger der Sozialen Arbeit und die meisten Wohlfahrtsverbände sind nunmal christlich. Trotzdem sind die doch genauso organisiert, wie andere Kindergärten auch, sie akquirieren Erzieherinnen aus dem gleichen Pott, man muss keiner Kirche angehören um für einen evangelischen Kindergarten zu arbeiten.
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