Mitglied inaktiv
So hallo miteinander! Zum Thema neu hier, lese schon ab und zu mal mit, aber vorgestellt habe ich mich noch nicht. Ich habe drei Kinder (15,13, 8) und bin schon gefühlte dreihundert Jahre (neun Jahre in Echtzeit) alleinerziehend. Nun zu meinem Problem: mein Mittlerer war schon immer ein besonderes Kind, besonders anstrengend, besonders problematisch, besonders empfindlich usw. Also er war immer eine 24Stunden - Herausforderung für mich. Vor einem guten Jahr sind seine Probleme so groß geworden, daß er - um es abzukürzen - nur noch Kopfschmerzen hatte und nicht mehr zur Schule gegangen ist bzw. gehen konnte. Schließlich habe ich ihn in ein psychotherapeutische Klinik gebracht, was ihm eigentlich ganz gut getan hat, er war mal aus dem Kreislauf draussen, konnte sich stabilisieren und so. So weit - so gut. Jetzt wollte er gerne nach der Klinik zu seinem Vater ziehen. Von aussen betrachtet keine schlechte Idee, Kind in der Pubertät, Vater mal richtig kennenlernen, alles kein Problem - oder aber doch. Denn es ist so, ich komme damit nicht wirklich klar. Das eine sagt mir der Kopf, das Herz sagt was ganz anderes. Da könnte ich KREISCHEN und SCHREIEN, weil ich ihn realistisch gesehen tatsächlich ein Stück weit hergeben muß, auch wenn es sich wieder anders entwickeln kann. Und alle Sachen, die der KV bisher tatsächlich verbockt hat (ich erzähle gleich mehr...) sollen einfach so unter den Tisch fallen, nie wieder erwähnt werden, das alles ist nicht passiert, oder wie?? Die ganze Zeit war nur ER wichtig, wo geht er in den Urlaub, welche Frau ist gerade da, ist er nicht zufällig krank und kann die Kinder nicht nehmen? Die ganze Zeit war er nicht auf einem Elternabend ("das interessiert mich nicht"), hat keinen einzigen Urlaubstag mit den Kindern verbracht, er hatte schon das Ticket um nach Südamerika auszuwandern, weil die Liebe seines Lebens (die fünfte, inzwischen sind sie wieder geschieden..) dort wohnte usw. Ganz eigentlich ist er kein wirklich "schlechter" Vater, aber Verantwortung ist ihm ein Fremdwort. Daß man sein Leben mit Kindern einschränken muß, daß man auch mal schwimmen gehen "muß", weil es den Kindern Spaß macht, so Sachen eben. Die Kinder haben so oft seine Wohnung nicht verlassen übers Wochenende, man hat ja einen Computer. Und mit so einer Einstellung will er sich um ein recht labiles Kind kümmern. Und jetzt tun alle so, als wäre alles in bester Ordnung, ja ist doch toll, wenn er sich kümmert.....Ja isser nicht fein, das kann er aber toll...... "Was hast du denn, ist doch alles ganz einfach, bei mir klappt das alles....." Ist das einfach die übliche A....karte, die man als Dauerkümmer-Mutter zieht? Immerhin macht mein Sohn das freiwillig.... Ansprechen möchte ich es nicht, weil es ja nicht um mich persönlich geht, sondern um mein Kind. Und weil ich um keinen Preis einen offenen Macht-Konkurrenz-Kampf führen möchte, das wäre für alle sehr schädlich. Ach ja, zum Jugendamt gehen wir alle paar Wochen, schon wegen des Verlaufs der Problematik bei meinem Sohn. Geht es hier noch jemandem ähnlich, oder gibt es wenigstens ein paar nette Worte für mich (die bösen Worte von der Väter-sind-grundsätzlich-toll - Front dürfen natürlich auch dazu), denn ich fühle mich so leer und abgeschnitten und einfach sehr traurig. LG Sternspinne
hallo und herzlich willkommen erstmal. da musst du ja ganz schön was mitmachen. darf ich fragen wie alt dein Sohn ist. Viell. merkt er ja auch ganz schnell beim papa, dass es doch nicht so das wahre ist und kommt wieder heim. Ich denk die Phase selber hat jedes Kind mal (zumindest glaub ich das). drück dich mal ganz doll und schieb ein paket nerven und kraft rüber
Nein, mir gehts nicht ähnlich, aber ich stelle mir vor, das das, was Du da gerade durchmachst, das Schlimmste ist, was man als Mutter durchmachen muß und ich finde es unglaublich stark von Dir, dass Du trotz diesen Zweifeln, Ängsten und Verlustgefühlen Deinem Sohn ermöglichen willst, bei seinem Vater zu wohnen, wirklich. Ich habe das neulich schon gelesen (Du warst das doch, die das als Antwort hier irgendwo geschrieben hat!?) und mir stehen jetzt wieder die Tränen in den Augen...vielleicht steht mir das auch noch bevor, ich mag gar nicht darüber nachdenken! Solange die Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln. Wenn sie älter geworden sind, gib ihnen Flügel. -Indische Weisheit- Es ist wahnsinnig schwer, aber Du schaffst das und wenn Du ihn jetzt seine Erfahrungen machen läßt, wird er sehen, das auch beim Vater sicher nicht alles schön ist, bestimmt kommt er dann gerne zu Dir zurück! Gruß von Cat
Schliesse mich meinen Vorrednerinnen an, Dein Sohn wird schon seine Erfahrungen mit seinem Vater machen, gute und schlechte und wenn Du dann für ihn da bist, ist es das Beste was ihm passieren kann. Mit 13 nimmt er ja schon vieles wahr und man kann vernünftig über Dinge reden, glaube ich zumindest. Gruss Katrin
Hallo Sternspinne, ich hätte wohl auch grosse Bedenken, dass das klappt: betreuungsintensiver Teenager und kaum belastbarer Wochenendpapa. Andererseits: vielleicht bekommen ja dabei beide mal mit, was du sonst leistest und was sie an dir haben. Und wenn es nicht klappt, wird dein Sohn bestimmt schnell wieder bei dir sein. Wird er dann eigentlich auch Besuchswochenenden oder ähnliches bei dir verbringen? LG
Hi, PN für dich... ;-)
So, bin erst jetzt wieder online ( mußte noch Kind ins Bett bringen und peinlich peinlich in aller Freundschaft gucken.....). Ey, ihr seid ja total lieb, vielen Dank für Eure Worte und den Zuspruch. Wenn sie beide Erfahrungen machen, finde ich das auch OK, ich habe so Angst daß das untergeht in coolen Sprüchen, Computer und nicht merken, daß es wieder schief läuft. Weil dem Vater einfach vieles nicht wichtig ist, z.B. sieht er es nicht als erstrebenswert an, daß die Kinder so wenig wie möglich (wir reden von einigen Stunden am Tag) Computer spielen. Das zieht den Kleinen natürlich auch total an. Wenn ihr wüßtet,was der da schon für Dinger spielt. Aber ich habe auch keine Lust da dauernd dran rum zu mäkeln, ich will ja auch nicht "überwacht" werden. @Cat, ja ich habe das schon mal so geschrieben, als Antwort auf elody. Und den Spruch mit den Flügeln kenne und liebe ich auch, aber wenns dann mal soweit ist, ist es eben leider härter als gedacht. @berita, ein Wochenende haben wir schon hinter uns, er ist leider recht abweisend, was ich auch verstehe, er bringt mich einfach mit den Problemen in Zusammenhang und will jetzt in Ruhe gelassen werden. Jetzt geht es mir schon etwas besser. Was gut ist, der Vater sieht eben nicht nur seine leidende Seite, sondern fordert einfach merh von ihm, weil er ihn nicht als das Problemkind sieht, wie ich es - zwangsläufig- immer mache. Wir werden sehen wie es geht - oder auch nicht. Erstmal vielen Dank an alle! Sternspinne
ich finde, ein aspekt wurde bisher noch nicht erwähnt. in vielen familien gibt es situationen, die im kind eine "ohnmacht" auslösen. es fühlt sich nicht wohl. was macht es? das kommt dann ganz aufs kind aus. kinder werden still. andere flippen aus. einige bekommen probleme. andere schaffen es irgendwie durch innerliche stärke. aber die ohnmacht bleibt. dein sohn kommt jetzt zum vater. irgendwann wird es eskalieren. und dein sohn? er muss diese ohnmacht nicht haben, denn er hat einen rettungsanker. nämlich seine mutter. und er kann zu ihr. und das weiss er. ich finde es ganz wichtig, auch die positive seite zu sehen: dein sohn kann an einen ort, wenn er es möchte und zwar zu seiner mutter. er kann zu dem menschen, der ihn über alles liebt: nämlich seine mutter. mit diesem wissen wird es dein sohn schaffen. über den vater würde ich mir nicht zu sehr den kopf zerbrechen, das ist nur vergeudete energie. alles gute!
Hallo Chatilia, ja, das ist eine schöne Sichtweise. Er kann jetzt einfach mal was anderes ausprobieren und sehen, was ihm dann tatsächlich gut gefällt. Leider hoffe ich da auch ein bißchen darauf, was ja ihm gegenüber gemein ist, aber ich probiere, es mir nicht anmerken zu lassen. Ich bin ganz cool, ich bin ganz cool, ich bin ganz cool (Heul....) LG Sternspinne
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