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Habt ihr nochmal Zeit für mich?

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Wegen meinem Beitrag gestern: Wenn das so weitergeht schreibe ich hier auch bald. Danke für Eure Antworten! Sie waren sehr hilfreich. Nochmal zu meiner Situation: ich denke immer, daß ich persönlich zu kurz komme. ALLES dreht sich nur noch um den Kleinen und nebenbei muß ich auch noch den Haushalt schmeißen. Naja und wenn mein Mann abends wieder "alles kaputt macht", bzw. meine Ordnung stört reagiere ich sauer. Statt daß er sich abends mal eine zeitlang alleine um den Kleinen kümmert, damit ich z.B. mal duschen gehen kann hetzt er hierhin und dahin, telefoniert mit Freunden oder sitzt vor dem PC. D.h. ich habe noch nicht mal abends Zeit für mich. Und nachts bin ja auch immer ICH diejenige die aufsteht....Dadurch bin ich so gefrustet, denke deshalb ich muß eh alles alleine machen und schließe ihn wahrscheinlich dadurch aus, bzw. sehe ihn als Störfaktor. Nun weiß ich nicht, wie ich die Kurve kriegen soll. In mir haben sich so viele Aggressionen angestaut, weil mein Tag NUR NOCH aus Baby und Haushalt besteht. Und das nun schon seit 9 Monaten. Schaffe es dieses Jahr noch nicht einmal Weihnachtskarten zu basteln. Zeit für mich alleine hatte ich bisher nur bei der Rückbildungsgymnastik. Aber das ist schon lange her. Oder bei dem Frisörbesuch vor 6 Wochen. Wenn ich meinem Mann sowas sage meint er, er müßte ja auch mal wieder was für sich machen, zum Sport gehen, mit Freunden treffen....Und daß wir zuviel Zeit miteinander verbringen würden. Hm, er ist jeden Tag 9 Std. auf der Arbeit. Und wenn er daheim ist, ist er eh mit seinem eigenen Zeugs beschäftigt. Also bleibe ich dann wieder auf der Strecke. Aber sonst muß ich sagen ist er ein toller Papa, spielt schön mit dem Kleinen oder geht mit ihm zum Babyschwimmen. Nur - ich muß immer dabei sein. Ihm dies und das holen oder den Kleinen nach dem Schwimmen wieder anziehen, etc. Ich muß das alles alleine meistern und wenn ich immer anwesend sein soll, wenn er sich mal mit dem Kleinen beschäftigt ist es ja wieder keine Entlastung für mich. Wahrscheinlich sind wir furchtbare Egoisten? Wie wird aus uns ´ne Familie? Bin gerade sehr ratlos. LG, erdnuß


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Für mich hört sich das nicht wirklich nach großen Problemen an, obwohl es natürlich für dich/euch gerade welche sind. Aber sind das nicht die normalen Umstellungen wenn aus zweien plötzlich drei werden und der dritte noch alle Aufmerksamkeit für sich fordert ? Zum einen fällt mir ein, daß du eben drauf drängen mußt, daß sich etwas ändert und das sich Freiräume für dich bilden.Manchmal geht das nur mit Druck. Zum anderen versuch einmal die Woche den Zwerg irgendwem zu geben oder jemand vertrauensvolles im Haus zu haben, so daß ihr einen Abend oder Tag mal für euch , und nur für euch , habt. Das ihr auch mal wieder ein Paar seid. Ein einziger Tag in der Woche kann da ausreichen, wieder Gefühl zu entwickeln, Erotik oder /und auch mal wieder die Fähigkeit zum Gespräch zu finden ohne sich gerade wieder im Kreis zu drehen.


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Guten Morgen Erdnuß, hm - das klingt nach ganz normalem Wahnsinn...Ihr habt euch für die klassische Rollenverteilung entschieden und Dein Mann hat ja auch eine ganz schön große Verantwortung als Ernährer. Einerseits schreibst Du, daß er gar nix mit dem Kleinen macht, dann ist er ein toller Papa...Warum MUSST Du immer dabei sein? Ich würde einfach mal einen Termin (Arzt oder so) auf die Babyschwimmzeit legen...er wird schon klarkommen;-). Vielleicht denke er ja, daß Du unbedingt dabei sein möchtest, weil Du es ihm nicht zutraust?! Hast Du ihm mal ganz konkret gesagt, was Du möchtest? Hast Du sonst jemand, der mal den Kleinen abnimmt? Oma, Opa oder - je nach finanzieller Situation - auch mal einen Babysitter, der mal mit dem Kleinen 1-2 Stunden spielt oder rausgeht und Du kannst in der Zeit was für Dich machen... Was ihr aber ganz dringend tun müßt, ist reden...und rausfinden, ob ihr euch noch liebt...wie sieht es denn bei Dir aus? lg heike


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moin nüsschen, ... und denke bitte nicht, dass sich als alleinerziehende grossartig etwas daran ändern wird, dass du dich den ganzen tag nur ums kind kümmern wirst. DAS wird dann nämlich eher noch schlimmer. und: du trägst die alleinige verantwortung für das kind, das einzige, was dann anders ist: du hast keinen partner mehr, auf den du deinen frust projezieren kannst. (manchmal kann eine trennung natürlich die lösung des problems sein, vor allem, wenn in der partnerschaft schon vorher der wurm drin war). aber: als alleinerziehende wirst du ganz schnell lernen müssen, dein kind auch mal anderen betreuungspersonen zu überlassen. als alleinerziehende geht das oft einfach nicht anders, da hat man keine wahl. das ist übrigens nicht nur eine schlechte sache: das kind profitiert von jeder neuen bezugsperson und dem anderen input, den es bekommt. beziehungstipps kann ich dir leider keine besonders guten geben - ich bin schon seit der trennung vom vater meine großen alleine. die wird im februar 10 jahre alt - und war bei der trennung noch keine 8 monate. du kannst dir also ausrechnen, wie lange ich schon ohne festen partner und somit völlig aus der übung bin. liebe grüsse, martina.


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...vielleicht wäre das was, was Dir guttun würde? Ein paar Stunden?! lg heike


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Hallo, ich finde auch, dass Du ihn ins kalte Wasser springen lassen solltest. Warum solltest Du zum Babyschwimmen mitgehen, nur um das Kind an und auszuziehen? Das kann er schon. Lass ihn solche Dinge auch machen, wenn Ihr zu zweit seit, bitte ihn z.B. mal, das Kind zu wickeln! Und dann aber nicht eingreifen, sondern ihn selbst aus seinen Fehlern lernen lassen. Grüße


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Hallo, so ist das aber nunmal. Die ersten beiden Jahre mit Kind laufen nicht anders. Sobald das Kind eigenständiger ist, gibt es sich langsam. Kenne die Wut und die Agressionen und habe selbst schon Angst, dass es jetzt beim zweiten Kind ähnlich wird. Der Alltag mit Baby verändert alles und jeder hat einen eigenen Blickwinkel darauf: Dein Mann sieht seine Arbeit und Familie. Beides keine eigene Zeit für ihn. Er sieht aber auch: Du musst nicht Arbeiten und bist ganzen Tag zu Hause: Eigene Zeit für dich. Diese Zeit zu Hause wie die Zeit gleichzusetzen, dass es Jobzeit ist, ist schwierig für ihn, da diese räumliche Trennung von Beruf und Privat fehlt. Genauso anders rum: Seine Arbeitszeit siehst du nicht als Familienzeit. Aber es ist auch Zeit, die er für euch einsetzt um euch zu versorgen. Mit einem kleinen Kind meint jeder zu kurz zu kommen. Die Sache mit der Ordnung ist auch normal, weil die Ordnung, die er vorfindet ein Normalzustand für ihn ist. Er sieht es als dein Job an, diese immer wieder herzustellen, wie seine Lohnüberweisung sein Job ist um die Ordnung auf dem Konto wieder herzustellen. Er spielt mit dem Kind und geht zum Babyschwimmen mit? Okay, das ist super. Mehr als andere machen. Klar, der Satz hilft einem nicht, wenn man nur Baby um sich rum hat und sonst nichts. Mir haben damals Spaziergänge geholfen. Mit Kind, ohne Mann. Habe das als meine Zeit angesehen. Ist kein Sportclub aber eine Möglichkeit. Stechschritt durch den Park. War wie Joggen. Und es macht den Kopf frei. Lass ihn zum Sport. Lieber dorthin als zu einer anderen Frau. So hat er einen Ausgleich. Im Gegenzug soll er dir einen Abend in der Woche ebenfalls für soetwas freihalten. Damit dürfte er nicht überfordert sein. er wird zeigen, dass er es kann und du lernst, dass er in der eingeschliffenen Mutter-Kind-Beziehung kein Störfaktor ist. Es ist auch für ihn schwer in den Takt, den du jeden Tag mit dem Kind hast, reinzukommen und es genauso schnell zu erledigen wie du. Das kann er nicht leisten. Er hat nicht die Übung. Also siehst du dich gezwungen, es selbst zu machen und dadurch schneller und sein Versuch endet als Störfaktor. Aber er kann nichts dafür. Ist wie ein neuer Job für ihn und er ist noch in der Einarbeitungsphase. Heul dich mal richtig aus und schrei es aus dir raus. Es wird besser. Wenn der kleine größer ist, dann können Papas auch mehr damit anfangen. Und dann bist schneller abgemeldet. Merke das momentan selbst. Lg


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Kommt mir ziemlich bekannt vor. Mein Ex hat auch alles auf mich abgewälzt (und nicht mal regelmäßig gearbeitet) und ich war so wütend über diese Ungerechtigkeit und so fertig, weil alles auf meinen Schultern lag... Allerdings denke ich, dass bei deinem Mann Potential dafür da ist, dass es anders läuft. Zum Beispiel Thema Babyschwimmen: wirf ihn einfach mal ins kalte Wasser. Lass ihn allein hingehen. Und denk nicht, dass er dieses oder jenes nicht kann. Du musstest das auch erst lernen und er ist dazu ebenfalls fähig, wenn er muss. Loslassen, Aufgaben delegieren, freie Zeit einfordern, nicht erbitten... das solltest du für DICH tun. Und für ihn: hinnehmen, dass er Dinge anders erledigt als du selbst. Dass er nach der Arbeit mal schlecht drauf ist. Wenn du die Kraft dafür hast, geh auch mal auf ihn ein und hör dir seine Probleme an. Seine Situation ist auch nicht einfach, genau wie deine. LG


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LG, erdnuß