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Brauche mal Euren Rat - Trennungskind - lang!

Brauche mal Euren Rat - Trennungskind - lang!

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Hallo an alle, ich war noch nie in diesem Forum, aber brauche mal einen "geprüften" Rat und hoffe, Ihr könnt mir helfen. Ich habe 2 Kinder, Mädchen 4,5 Jahre und Junge 2,2 Jahre. Am Ende des letzten Jahres bin ich mit den Kindern aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen. Wir haben uns stets bemüht, Streitigkeiten nicht vor den Kindern auszutragen, aber die bekommen natürlich immer etwas mit. Am Anfang war alles relativ entspannt. Da der Vater sich sowieso nie wirklich um die Kinder gekümmert hat und eigentlich nur körperlich anwesend war (wenn überhaupt), war der Auszug nicht schlimm. Wir wohnen im gleichen Ort, vielleicht 10 min Fußweg entfernt. Wir haben vereinbart, dass er die Kinder einmal in der Woche am Nachmittag vom Kindergarten abholt, das ist ca. 15 Uhr und sie dann um 18 Uhr wieder bringt (oder auch später, mit der Pünktlichkeit klappt´s nie so ganz...). Er bleibt auch beim ins-Bett-bringen da, was ich eher neutral sehe. Zu Beziehungszeiten hat er so etwas nie gemacht, vielleicht hat er meine Tochter in 3,5 Kindergartenjahren (ist schon mit 6 Monaten gegangen) 10-15 mal gebracht oder geholt. An diesem Papa-Nachmittag wird natürlich alles gemacht und erlaubt, was ich nicht / nicht oft mache, Eis und / oder Mc Donald´s, seine Eltern.... Alles ohne Grenzen, Pflichten, Regeln... nur Spaß und alles richtet sich nach dem Willen der Kinder. Ich dagegen habe das volle Progamm, fast Vollzeitjob, Haushalt / Wäsche ohne Putzfrau, Einkaufen, Ballett, Musikschule, Logopädie, ehrenamtl. im Kindergarten..... So sehr viel Zeit, in der wir nicht alle platt sind vom Tag, bleibt nicht in der Woche, wir müssen pünktlich früh aus dem Haus, d. h. früh ist auch keine Bummelei möglich.... Seit ca. 4 Wochen beobachte ich, dass meine Tochter ihren Vater mit Idealbild versieht. Alles, was er macht, ist richtig und wird entschuldigt. Über rote Ampel fahren: er hat sich konzentriert und hat es trotzdem nicht gesehen, kann doch jedem passieren. Papa-Tag fällt aus wegen Urlaub: wie schön, da kann er sich endlich mal erholen. Was Papa sagt, ist Gesetz. Heute sagte sie mir, dass sie wolle, dass wir wieder zurück zum Papa ziehen. Das Argument, dass da schon eine andere Frau wohnt, läßt sie nicht gelten. Dann sagte sie, dass sie ganz beim Papa wohnen wollte, weil es dort immer so schön sei und er immer so tolle Sachem mit ihnen macht. Ich dagegen würde so etwas nie machen. Es stimmt ja so nicht, aber vom Prinzip her ist es richtig, weil ich eben diese exclusive Zeit gar nicht habe. Ich war wie vor den Kopf geschlagen und wußte nicht so richtig, was ich dazu sagen sollte. Habe dann nur argumentiert, dass der Papa sie nun nach dem Auszug immerhin einmal pro Woche vom Kiga abholt, was es vorher nicht gegeben hat. Mein Sohn steht auch total auf Papa, eigentlich auf jeden beliebigen Mann auf der Strasse, hauptsache Mann. Wie dumm nur, dass wir uns eigentlich wegen den Kindern und insbesondere wegen ihm (Sohn) getrennt haben, den er auf Teufel komm raus nicht wollte und mich / uns auch so behandelt hat. Nun ja, zum Glück weiß der kleine Kerl und natürlich auch das Töchterchen das nicht. Wie habt Ihr in solchen Situationen reagiert? Was erwidert man dann, ohne dass das Kind sich nicht mehr traut, etwas zu sagen und somit seinen Frust in sich hinein frißt? Und noch etwas: welchen Umgang pflegt Ihr zu den neuen Flammen Eurer Ex-Männer? Bei uns ist es nämlich so, dass sie immer mehr das Zepter in die Hand nimmt und dabei ist (war vorher nicht so), und ich mich gerade frage, ob ich das eigentlich möchte. Klar, sie ist seine Neue (und hat uns nicht auseinander gebracht), aber muss sie deshalb die Kinder knuddeln und knutschen und nach außen auf heile Familie machen? Vielleicht könntet Ihr mir ein paar Tips geben, wenn Ihr Euch bis hier hin durchgearbeitet habt ;-) Vielen Dank schon einma! Bettina


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Hallo Bettina, ich bin in einer "normalen" Vater-Mutter-Konstellation aufgewachsen. Und: ich habe meinen Vater immer angehimmelt. In meinen Augen war er der Beste und hatte natürlich immer recht... Wenn er da war, war meine Mutter abgeschrieben (erzählt sie mir jedenfalls...) Ein wenig geärgert hat sie das auch immer, weil sie diejenige war, die sich hauptsächlich um mich gekümmert hat (also tagsüber, wenn mein Vater auf der Arbeit war.) Meine Mutter hat aber zusätzlich auch gearbeitet, das war aber Heimarbeit. Was ich damit sagen will - ich glaube, Töchter haben generell eine Tendenz, den Vater anzuhimmeln. Auch wenn die Eltern nicht getrennt sind. Heute weiß ich, was meine Mutter geleistet hat (und noch leistet, denn mein Vater ist krank und braucht viel Unterstützung)! Bei meinem Sohn (4) sehe ich das auch, dass er eine männliche Identifikationsfigur vermisst. Er himmelt auch alle Männer an... Ich versuche das, über die Männer in meiner Familie ein bisschen aufzufangen (z.B. meinen Bruder). Mein Ex hat zwar die Kinder oft, aber er macht nicht die typischen "Männer-Sachen", auf die mein Sohn so steht (z.B. Handwerken). Mein Ex ist eher intellektuell, mein Sohn eher praktisch... Aber das wäre ja ebenfalls so gewesen, wenn wir uns nicht getrennt hätten... Meine Tochter (5) profitiert da von ihrem Vater eher, sie sind sich sehr ähnlich. Da wird es vermutlich aber richtig krachen, wenn sie in die Pubertät kommt... Viele Grüße Petra


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Hallo, auch meine Töchter himmeln ihren Vater an und ich denke, dass das völlig normal ist. Meine Kinder sind alle 14 Tage am Wochenende und da läuft der Tag auch schon anders ab als bei uns und es wird viel mehr Rücksicht auf die Kinder genommen und viel eher tolles Programm gemacht. Mein Ex-Mann sagt aber selber: "Bei uns ist halt Wochenende, da ist alles anders, als im Alltag." So sehr wohl sich meine Kinder bei ihrem Papa fühlen. Ihren Lebensmittelpunkt wollen sie (momentan) trotzdem nicht tauschen. Steht auch nicht zur Debatte, aber sie sagten es neulich mal unabhängig von unserer Situation. Der Situation: "Bei Papa darf ich aber. Der Papa hat aber...... usw. " habe ich damals entgegen gegwirkt, indem ich den Kindern gesagt habe, dass das toll ist, was der Papa hat oder sagt oder macht und das sie sich freuen können weil in x Tagen wieder Papa Wochenende ist und er diese Sachen vielleicht wieder anbietet. Ich mache andere Sachen dafür. Das hat sehr gut geklappt! Lieben Gruß Kerstin (auch absolutes Papa-Kind)


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habe einen anderen punkt: vielleicht solltest du den freizeitstress ein wenig eindämmen, den 3personenhaushalt auch mal haushalt sein lassen, deine ehrenämter im kiga ruhen lassen und auch mal nur schöne dinge mit deinen kindern tun??? zur flamme kann ich nichts sagen, aber die kinder werden sich wehren, wenn es ihnen zu doof wird...


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Bei uns ist das fast ähnlich. Allerdings sind es bei uns meine Schwiegereltern, da der Papa den KLeinen gar nciht nimmt. Wenn mein Sohn am Wochenende dort ist sind dort 4 Personen (Oma, Opa, Tante die noch dahiem wohnt plus Uroma) die sich ausschließlich und 100% den ganzen Tag um ihn kümmern. Es gibt dort ALLES was er möchte. Irgendwann war es so, dass er ziemlich oft da war, weil ich nciht nein sagen konnte und mein Sohn gar nciht mehr nach Hause wollte. Ich durfte ihn nicht mal mehr anfassen und er hat mir schlimme Sachen an den Kopf geworfen. Das er bei Oma nicht in den Kiga muss, Oma muss nicht arbeiten, Oma muss nie saubermachen... usw. Natürlich muss Oma das auch aber eben nicht am Wochenende wenn er dort ist. Leider hat mich das so getroffen, dass ich nciht mehr wollte dass er dort hingeht. Natürlich egoistisch von mir...jetzt haben wir die Regelung, dass er immer das erste WE im Monat dort ist..also jetzt das kommende und ich bibber schon jetzt davor wie er ist wenn er wieder nach Hause kommt :( Aber da müssen wir irgendwie durch. Klar tut das weh, sehr sogar. Aber was will man dagegen tun?