Joni76
Ich bin frustriert und überlege wirklich, ob ich als TAMU hinschmeißen soll. Ich liebe es zwar eigentlich, aber ich hab soviele Sorgen. Wohnung zu klein, Verdienst zu wenig, Nachbarn (8-Parteien-Haus) ständig genervt, ARGE drängt darauf, dass ich am besten gestern als TAMU aufhöre...Es nervt. Bei uns suchen sie z.B. Mitarbeiter beim Subway. Tja...sicher nicht mein Traumjob, aber ich habe sowas Ähnliches schonmal gearbeitet. Mein Herz sagt zwar Tagesmutter, aber leider überwiegen die negativen Seiten momentan. Als Festangestellte hätte ich auch bessere Chancen auf eine neue Wohnung. Ich weiß auch nicht......lieber den Traumjob oder den Vernunftsjob? Altenative wäre ja noch die Umschulung zur Kinderpflegerin, aber ich weiß noch nicht, ob ich da einen Platz kriege..
eigentlich würde ich sagen: traumjob. aber was nutzt dir der traumjob, wenn du ständig genervt bist? versuch doch die umschulung zu bekommen
Mal ganz unverblümt meine Meinung dazu, nachdem ich nun auch schon etliche Beiträge dazu von Dir gelesen habe. Du wirst damit auf keinen grünen Zweig kommen, und Dich auch nicht dauerhaft davon ernähren können ohne Hilfe vom Amt. Du bräuchtest einen ganzen Haufen Kinder zur Betreuung mehr, als es jetzt der Fall ist,und die bräuchtest Du auch konstant, im besten Fall von Eltern die mehr als den Mindestsatz bezahlen, also Besserverdiener. Dies scheitert schon an der Wohnsituation, die sich offensichtlich nicht ändern lässt. Ich gebe offen zu, das ich als Vermieter evtl. auch davor zuschrecken würde, wenn eine Tagesmutter bei mir vorstellig würde, weil ich einfach probleme mit der Nachbarschaft sähe. Die sind eben nicht alle tolerant, auch wenn sie das alle weit von sich weisen würden, würde man sie als intolerant oder gar kinderfeindlich bezeichnen. In unserem Ort gibt es 4 oder 5 Tagesmütter, von denen das ausnahmslos alle nur "nebenbei" machen.Bzw. um die Haushaltskasse aufzubessern. Alle verheiratet, Mann Hauptverdiener, die Mütter selbst wegen Kinderbetreuung ans Haus gebunden.Gut, Spaß am Umgang mit Kindern setze ich mal vorraus, sonst tut sich das ja niemand an. Ich kenne keine Einzige, die das hauptberuflich macht, um sich damit zu finanzieren. Und Bedarf gäbe es auch hier zur Genüge. Kinderbetreuung ist bei uns in der Gemeinde gerade ein ganz großes Thema. Ich gehe mal davon aus,das letzte Projekt, die Großtagespflege ist gescheitert ? Bei mir würde eindeutig die Vernunft im Vordergrund stehen, und die Frage wie ich mich in Zukunft alleine versorgen kann, einigermaßen vernünftig. Von daher käme auch Subway für mich nicht in Frage, bzw. wäre für mich nur eine Notlösung. Ich gehe mal von einem minimalen Verdienst aus, keine Festanstellung, und die Arbeitszeiten dürften auch nicht kinderkompatibel sein. Haben die nicht offen bis spät am Abend ? Ich will Dir sicher nix böses, ist nur meine bescheidene Meinung dazu. Wie schaut es eigentlich in Deinem erlernten Beruf aus ? LG Birgit
Ich weiß, dass die meisten TAMUs Hausfrauen sind, die sich was nebenbei verdienen wollen. Ich kenne allerdings 3 AEs, die davon leben. 1 AE mit großen Kinder, die das in ihrer Eigentumswohnung macht. Und die anderen 2 sind Mutter und Tochter (geschieden bzw. ae mit 4 kleinen Kindern), die einen alten Bauernhof gekauft haben und dort eine Großtagespflege betreiben. Also es liegt meiner Meinung nach wirklich an der Wohnsituation. Gescheitert ist die Großtagespflege nicht. Allerdings sind die Räume, die wir in Aussicht haben, erst frühestens im Frühjahr frei und dann erfahren wir erst, ob wir die bekommen könnten. Mein erlernter Beruf ist Zahnarzthelferin. Leider habe ich den Beruf 2000 aufgegeben und es bitter bereut. Ich denke, die Chance da wieder reinzukommen liegt bei Null.
Wann ist denn "im frühjahr"? Kann gut verstehen, dass dasWarten zerfleischend ist - das gin mir genauso. Aber was schadet es, die Bewerbung für Subway rauszuschicken und sich den Laden mal anzusehen? Das ist doch eine gute Möglichkeit, mal etwas anderes zu sehen! Du kannst dich immer noch dagegen entscheiden.
Hast Du es denn mal versucht ?
Wie sieht denn da der Arbeitsmarkt aus ?
Verlernt man in 10 Jahren soviel ?
Ich würde mich mal dahinterklemmen.
Versuch macht klug
Der Arbeitsmarkt sieht so aus, dass inzwischen die meisten Praxen bis in die Abendstunden und oft auch am SA auf haben....also das nächste Problem. Außerdem ist es ein typischer Frauenberuf, wo eigentlich nicht gerade "Mangel an Arbeitskräften" herrscht. Ach Mann..ich habs einfach beruflich verkackt und werde wohl bis an mein Lebensende H4 bekommen...ich könnte heulen.
Meine Schwägerin arbeitet auch in einer großen Arztpraxis mit langen Öffnungszeiten, und hat eine 2jährige Tochter. Das die Praxen lange offen haben, heisst ja nicht, das man selbst permanent anwesend sein muss. Meine Schwägerin arbeitet von Mo-Do. Man sollte vielleicht nicht alles so pessimistisch sehen. Und die Sache einfach mal angehn. Mehr wie in die Hose gehen kann es ja nicht.
joni, dass du es beruflich verkackt hast, würde ich SO jetzt nicht sagen. aber: du hängst dich an eine fixe idee, die einfach nicht so funktionieren wird, wie du es dir vorstellst. ich kenne mich mit der rechtlichen seite bzgl. tagesmüttern ja nicht so aus. aber ich kann mir vorstellen, dass es eine höchstzahl an betreuten kindern gibt, was auch versicherungstechnisch abgedeckt würde. vielleicht 5 kinder? 8 kinder? wenn die dann noch ziemlich klein sind, hat man die ja auch noch ständig in der hand, das heisst, man schafft es einfach nicht, auf 20 krabbel-/kleinkinder aufzupassen. (als mutter hätte ich z.b. auch bedenken, mein kind zu einer tagesmutter zu geben, die so viele tageskinder hat). aber du würdest viele tageskinder aufnehmen müssen, damit du finanziell vom amt unabhängig wirst. was bekommst du maximal pro kind/tagesplatz? 500 euro? dann müsstest du schon mindestens 5-6 kinder aufnehmen UND die ganzen plätze ständig besetzt haben, damit du so viel verdienst, dass du steuern, sozialabgaben und sonstige nebenkosten wie berufsgenossenschaft u.ä. bezahlen kannst und unterm strich noch so viel übrigbleibt, dass du vom amt unabhängig leben kannst. und eigentlich müsstest du immer 1-2 kinder mehr haben, damit du z.b. fluktuationsbedingte einnahmensschwankungen ausgleichen kannst. da habe ich solche dinge wie das wohnproblem noch gar nicht berücksichtigt. und vieles andere ganz sicher auch nicht. die sache mit dem kinderpflegerinnen-lehrgang ist genauso kurzsichtig: hat nicht jemand hier geschrieben, dass diese ausbildung abgeschafft werden soll? und bloß weil es "sponsored by amt" ist, macht das eine sache nicht automatisch sinnvoll oder besser. auch ich habe diese erfahrung mal machen dürfen. nach der ausbildung wurde ich damals nur 3 monate lang befristet übernommen. anschließend hatte ich mit meiner ausbildung (bankkauffrau) ziemlich schlechte karten. entweder hatte ich zu wenig berufserfahrung, oder meine ausbildung war "zu speziell", ich fand keine neue stelle im anschluss. also bewilligte das arbeitsamt eine "anpassungsmaßnahme" als lohnbuchhalter, die in blumigen worten angepriesen wurde. im grunde genommen saßen der kurs nur die zeit ab. verwertbares wissen wurde nicht vermittelt, nach dem theoretischen teil (5 monate dauerte der kurs, glaube ich) sollte noch ein praktikum in einer lohnbuchhaltung erfolgen. nur - das wurde natürlich vom amt so nie gesagt - die meisten betriebe beschäftigen im bereich lohnbuchhaltung wegen der sensiblen daten keine praktikanten. die wenigsten haben überhaupt einen praktikumsplatz gefunden. ich war noch sehr lange arbeitslos. eine zeit lang stand auch im raum, dass ich eine umschulung machen dürfe. ich hätte gerne was im handwerklichen bereich gemacht. bewilligt hätte man mir - man lese und staune - eine umschulung zur reiseverkehrskauffrau. tolle wurst. zumal die bewilligung zu einem zeitpunkt kam, wo die gesamten lehrstellen für das nächste lehrjahr schon besetzt waren. insofern bin ich beim arbeitsamt ziemlich skeptisch. vielleicht lohnt es sich für dich wirklich, wieder in deinem gelernten beruf die fühler auszustrecken? ein zahnarzt, der an dir als mitarbeiterin interesse hat, sollte dir schon helfen, dein wissen zu aktualisieren. ggf. kannst du dich auch auf stellen bewerben, die mit stuhlassistenz nichts zu tun haben? so, jetzt muss ich hier mal schluss machen und mein kleinstes kind in den senkel stellen. die hört überhaupt nicht - und keine spur von müdigkeit.
...na ja, diese Ausbildung soll wohl schon abgeschafft werden, seit meine Mutter ihre Erzieherinnenausbildung gemacht hat. Woran liegt es, an der Bürokratie, oder daran, dass Kidnerpflegerinnen nunmal weniger kosten (auch in der Ausbildung)? Solange es die Ausbildung gibt, und Kinderpflegerinnen bereit sind, für weniger Geld zu arbeiten, als Erzieherinnen, würde ich mir mit diesem Argument keinen Stein in den Weg legen lassen. Aber der Eindruck, dass Joni gedanklick irgendwie feststeckt, hat schon was... Auch wenn es, wie gesagt, in ihrer Situation nachvollziehbar ist. Ich muss sagen, ich bin in einer ähnlichen Lage, auch noch nicht komplett von Hartz IV weg und dachte auch schon, dass mein Soziologiestudium nicht die beste Wahl war. Mittlerweile habe ich aber immerhin sechs Honorarjobs in verschiedenen Bereichen, die alle mit meinem Studium zu tun haben, aber andere Möglickeiten eröffnen - und ich brauche das auch, aktiv zu sein, Wege zu suchen die sich dann allmählich auch auftun - oder eben nicht. Man muss ja auch loslassen können. Das Problem, finde ich, ist die Passivität. Schreib die Bewerbung, anstatt darüber nachzudenken! In zwei Wochen wirst du wieder auf eine stoßen. Und zur Sackgasse: Der Mensch als denkendes Wesen ist ja dazu begnadet, gedanklich zu selektieren - und Lebensgeschichten entstehen, indem wichtige Momente wiederholt, nachträglich aufgebauscht und andere weggelassen werden. Will sagen: Im Endeffekt macht alles Sinn, solange du nur was tust. Wenn du für diese Bewerbung eine Absage bekommst, merkst du vielleicht, dass du ihn eigentlich gar nicht wolltest oder dass du ihn doch wolltest, und das kann dich antreiben. Dadurch kommst du vielleicht auf nen komplett anderen Dampfer, oder wieder auf den eigentlichen zurück, je nachdem, wie du es sehen wilslt. Und so kannst du es dann deinen Enkeln erzählen. Denke ich.
Favorit: Umschulung zur Kinderpflegerin oder Erzieherin 2. Subway o. ä. (Sicherheit des Einkommens)
Hallo, ich würde versuchen, einen Platz für die Umschulung zu ergattern.Bei uns werden die total gesucht. Und wenn du auch noch Erfahrungen als Tamu vorzuweisen hast ... bist doch ein optimaler Bewerber. Versuch es doch wenigstens. LG
Ich würde 1. vorerst Subway arbeiten, dass ich ein Auskommen habe und vom Amt wegkomme und 2. informieren über Weiterbildungsmöglichkeiten in Richtung Zahnarzthelferin (Auffrischungskurs etc.), damit Du langfristig zurück in Deinen erlernten Beruf kommst, den Du ja auch magst. Viel Glück und Kopf hoch!
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