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Alleinerziehend, H4 und zu allem Übel Obdachlos

Alleinerziehend, H4 und zu allem Übel Obdachlos

Mitglied inaktiv

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Hallo. Ich hoffe, bei euch Hilfe bzw. Ratschläge zu bekommen, wie ich einer Familie helfen kann. Ich bin Tagesmutter und habe von Beginn an Kinder aus besonderen Umständen, überwiegend Alleinerziehende Elternteile und auffällige Kinder. Nun habe ich hier einen Fall, von einem Mädchen, welches ich immer wieder betreue, aktuell seit 4 Wochen da die Mama zusammengebrochen ist und sich nun wieder in einer Tagesklinik befindet. Die Mama ist eine ganz liebe, versucht es immer allen Recht zu machen und achtet dabei am wenigsten auf sich selbst. Leider werden ihr immer weiter Steine in den Weg gelegt, anstatt ihr zu helfen. Aktuell schaut es so aus, dass sie keine Wohnung hat. Sie hatte mit ihren Eltern in einem Haus gelebt, mussten aber nun raus. Die Eltern hatten eine Wohnung gefunden, sie eigentlich auch, aber durch Probleme mit dem Amt wurde die Wohnung an jemand anderes vermietet. Sie erfährt nur Ablehnung durch die Faktoren: Alleinerziehend und H4, auch bei der Arbeitssuche hat sie das Problem, Alleinerziehende sind nicht flexibel genug. Es ist einfach nur Traurig. Seit 2 Monaten hat sie jetzt eigentlich keinen festen Wohnsitz. Hat in den 3 Wochen als die Kleine beim Papa war alles mögliche versucht, die letzte Möglichkeit war eine Notunterkunft. Die bestehend aus einer 2 Zimmer-Wohnung ist. In dieser Wohnung lebten bereits eine Frau und ein Mann. Mit dieser Frau sollte sie zusammen mit ihrer Tochter ein Zimmer teilen. Alles war vermüllt und dreckig. Ihr Vater konnte das nicht glauben und machte sich selbst ein Bild von der Lage. Ich bin ehrlich, ich kenne einige Notunterkünfte und weiß wie es dort ist. Derzeit leben sie quasi aus dem Koffer und schlafen bei Oma und Opa auf der Couch. Auf jeden Fall hat sich die Mama so geschämt und hat mir nicht alles erzählt, vieles weiß ich über die Oma. Ich hatte vor 2 Wochen zudem noch ein Anruf vom Jugendamt, dass sich die Zuständigkeit ändert etc pp. Ich habe ihr natürlich auch druck gemacht, dass sie es klären soll/muss und hatte dann eben gestern wieder ein Gespräch mit der Oma, wobei sie mich mal komplett aufgeklärt hat. Die Mama ist zusammengebrochen, weil das Jugendamt angedroht (in Worten des Jugenamtes "angedacht" ) hat, die Kleine in eine Pflegefamilie unterzubringen, wenn sie keine Bleibe findet. Jetzt kam auch noch die Schule, die Kleine dürfe die Schule nicht mehr besuchen, weil sie bei den Eltern schläft und die wohnen in einem anderen Zuständigkeitsbereich (deshalb ja auch der Anruf des JA) Sie ist bei sämtlichen Wohnbau-Gesellschaften im Umkreis von 15km auf der Warteliste. Ich hoffe es ist nicht alles zu wirr... Wo kann man sich noch hinwenden? Muss das Amt/die Gemeinde nicht helfen? Bzw. Hat eine Gemeinde nur die Möglichkeit der nicht passenden Notunterkunft oder kann sie nicht mehr tun? Die Oma hat selbst gesagt, dass sie nicht mehr weiter wissen und womöglich den Wald vor lauter Bäume nicht mehr sehen können, aber ich bin selbst auch ratlos. Vor allem ist nun auch die Angst vor der Zuständigkeitsschieberei. Klar, schlafen sie bei Oma und Opa, gemeldet sind sie aber immernoch an der letzten Wohnanschrift.


Holzkohle

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bei den WBGs Druck machen, hier bei uns hätte so ein Fall Vorrang (der Sohn meiner Freund war genau in gleicher Notlage und hat von heute auf morgen eine Wohnung bekommen) Und bevor das Kind zu einer Pflegefamilie kommt - also äh Oma und Opa sind ja wohl auch noch da.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Holzkohle

Danke dir. Ja, das haben Oma und Opa auch gesagt, allerdings wird dann wieder die Wohnungsgröße bemängelt, Kind hat keinen Rückzugsort etc pp. Ich werde mich morgen nochmal mit der SB den Jugendamtes in Verbindung setzen und mal mit ihr reden. Da hatte sie ja angeboten und die Mutter ist einverstanden. Es geht ja auch darum, dass die Zuständigkeit nicht hin und her geschoben wird. Unsere Erfahrungen mit dem Ämtern sind auch nicht gerade von guter Natur...


aeule

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Gibt es kein Mutter Kind Wohnheim oder so etwas im Umkreis?


aeule

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Antwort auf Beitrag von aeule

Und vielleicht kann sie dann irgendwo als Betreuungsassistentin anfangen. In Altenheimen zur Zeit sehr gefragt. Kurs dauert 8 Wochen, wird vom Arbeitsamt normal übernommen. Mit Menschen muß man halt gut umgehen können. Ist von der Bezahlung her zwar nicht so viel. Aber vielleicht der Einstieg zu mehr.


Irish83

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Antwort auf Beitrag von aeule

Das Problem liegt in den Arbeitszeiten: man muss zeitlich flexibel sein und auch am Wochenende arbeiten. Wie willst du das als ae so ohne weiteres wuppen? ich denke die Frau muss zunächst die primären Probleme lösen: psychische Gesundheit, Wohnung usw und dann nach einem Job schauen. Sonst fällt das kartenhaus schnell wieder zusammen


aeule

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Antwort auf Beitrag von Irish83

Eigentlich haben die Betreuungsassistenten eben die Arbeitszeiten ab 8:00. Von daher eher Praktisch. Ich würde aber weniger im Heim suchen, eher Tagespflege, eröffnen gerade sehr viele, werden stark gefördert, oder Tagesbetreuung, kann man Kinder auch manchmal mitnehmen, wenn sie etwas älter sind. Gibt's meist keine Wochenenden. Aber klar erst mal Wohnung finden und dann weitersehen, ist erst mal das wichtigste.


Irish83

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Ich würde die örtlichen Hilfsorganisation ansprechen: Diakonie, Caritas, Kirchengemeinde, Bürgerkreis/nachbarschaftshilfe, was eben bei euch vor Ort verankert ist. Ich kenne solch Probleme aus meinem beruflichen Alltag und habe die Erfahrung gemacht, dass man dort schneller eine Lösung findet. Die Organisationen sind meist gut vernetzt und können “freier“ handeln und entscheiden. Viel Erfolg