Mitglied inaktiv
Angeregt von der unten angeführten Diskussion, und aus aktuellem persönlichen Anlass: Was sagt euch diese Satz? Spinne ich, wenn ich den so interpretiere, als ginge der, der ihn auspricht, insgeheim davon aus, dass er genau wüsste, was für mich gut ist, und das das sicherlich nicht dasselbe ist wie das, was ich mir für mich gewünscht hätte? Dem nächsten, der das zu mir sagt, kündige ich die Freundschaft, glaub ich. Was will man denn nur damit sagen? Soll das denn wirklich ein Trost sein?
... dir aber nicht direkt deswegen attestieren dass du spinnst ;o) Meines Erachtens ist das so zu verstehen, dass man auch in zeiten der Enttäuchung versucht, etwas Gutes in dem Geschehenen zu sehen, selbst wenn man das Gute noch nciht sehen kann weil es sich erst irgendwann oder anderswo einstellt. So gebrauch ich das zumindest immer seufzend, allerdings nur im Selbstgespräch... Deswegen würde ich niemandem die Freundschaft kündigen, denke ich. LG, alex (wer weiß wozu diese Antwort jetzt gut war *g*)
Genau diesen Spruch habe ich nach meiner FG von einem Bekannten gehört, ich finde ihn in diesem Zusammenhang noch immer völlig daneben. Gruß
Danke, Alex. Vielleicht war dein Satz jetzt wirklich für was gut. Bin im Moment zart besaitet, fürchte ich.
o.T.
Hi! Kommt natürlich auch auf die Sache an, die mit diesem Satz kommentiert wird. Ob jetzt diejenige eine Fehlgeburt hatte - und jemand mit diesem Satz reagiert Oder ob die Person gerade die Traum-Mietwohnung nicht ergattert hat ist ein großer Unterschied :-) Ich sage den Satz manchmal zu mir - auch als Trost wenn etwas nicht geklappt hat. Bei anderen würde ich abwägen, ob der Satz (s. Beispiele oben) angebracht ist oder nicht. Aber zu jemandem gesagt habe den ihn noch nie!
Habe ich zu meiner Schwägerin nach ihrer FG damals auch gesagt und ich hatte nicht den Eindruck, daß sie es anders sah. Muß man denn alles auf die Goldwaage legen?
Das hat wenig mit der berühmten Goldwaage zu tun, im Zusammenhang mit einer FG finde ich diesen Spruch einfach nur unangebracht. Ich selbst habe diesen Satz noch nie verwendet. Gruß
entscheidend ist, von wem der satz kommt. kommt er von einem engen vertrauten, dann kann man davon ausgehen, dass der mich damit sicher nicht verletzen will und mir (bei was auch immer), einfach nur beistehen will. ich erinner mich an die sprüche nach dem tod meines vaters. hat jemand völlig emotional fern gelegener mensch diesen spruch gebracht, hab ich nicht reagiert und "arschloch" gedacht, war es aber einer der menschen, der mir auch wochenlang vorher beistand und mich begleitet hat, konnte ich so etwas annehmen und verwerten. meistens aber auch, weil eben neben dem berühmten spruch, noch mehr kam.
Er ist angebracht, weil er aussagt, daß wir nicht alles verstehen müssen und das auch in allem Schlechten etwas Gutes liegen kann, auch wenn wir das jetzt noch nicht oder vielleicht nie verstehen. Ich würde das auch nicht zu jemandem nach einer FG sagen, die ich kaum kenne. Aber bei meiner Schwägerin wußte ich, daß sie, wie ich, lieber kein Kind als ein behindertes Kind hat und froh war, daß die natürliche Gang der Dinge ihr vielleicht anstehende Entscheidungen abgenommen hat. Aber jemandem darum die Freundschaft zu kündigen... Kann ja keine innige Freundschaft gewesen sein.
Stimmt. Da könnte man auch sagen (im Zusammenhang mit einer FG) "Die Zeit heilt alle Wunden", der Satz ist genauso platt. Jetzt wo ich drüber nachdenke kommt mir dieser Satz wie Selbtbetrug vor (vielleicht sage ich ihn ja deswegen zu mir :-)) )
Denke ich auch, EM. Meine gute Freundin hat zu mir damals auch gesagt: "Jetzt ist es endlich vorbei". Das konnte ich annehmen, sie wußte, wie wir alle gelitten haben. Eine Bekannte, die ich ewig nicht gesehen hatte, sagte diesen Satz und ich dachte mir: A****loch. Weil sie keine Ahnung hatte und halt etwas "gesagt" hat.
Soll ja auch bedeuten, vielleicht macht das irgendwann einen Sinn. Wenn ich zum Beispiel traurig bin, dass ein Hauskauf nicht geklappt hat und Monate später ein viel schöneres und günstigeres finde, weiss ich wofür es gut war. Und so gibt es viele Beispiele. Aber auf den Verlust eines Menschen kann man es nicht beziehen, denn es gibt Dinge im Leben die böse bleiben!!!
Der alte Mann und sein Pferd antworten - eine Geschichte aus dem alten China - Ein alter Mann lebte in einem Dorf, sehr arm, aber selbst Könige waren neidisch auf ihn, denn er besaß ein wunderschönes weißes Pferd. Die Könige boten phantastische Summen für das Pferd, aber der Mann sagte dann: „Dieses Pferd ist für mich kein Pferd, sondern ein Freund. Und wie könnte man seinen eigenen Freund verkaufen?“ Der Mann war arm, aber sein Pferd verkaufte er nie. Eines Morgens fand er sein Pferd nicht im Stall. Das ganze Dorf versammelte sich, und die Leute sagten: „Du dummer alter Mann. Wir haben gewusst, dass das Pferd eines Tages gestohlen würde. Es wäre besser gewesen, es zu verkaufen. Welch ein Unglück! Welch ein Unglück! Nein!“ Der alte Mann sagte: „Geht nicht so weit, das zu sagen. Sagt einfach: ‚Das Pferd ist nicht im Stall‘. Ob es ein Unglück ist oder ein Segen, weiß ich nicht.“ Die Leute lachten den Alten aus. Sie hatten schon immer gewusst, dass er ein bisschen verrückt war. Aber am nächsten Tag kehrte das Pferd plötzlich zurück. Es war nicht gestohlen worden, sondern in die Wildnis ausgebrochen. Und nicht nur das, es brachte auch noch ein Dutzend wilder Pferde mit. Wieder versammelten sich die Leute, und sie sagten: „Alter Mann, du hattest recht. Es war kein Unglück, es hat sich tatsächlich als ein Segen erwiesen.“ Der Alte entgegnete: „Wieder geht ihr zu weit. Sagt einfach: ‚Das Pferd ist zurück.‘ Wer weiß, ob das ein Segen ist oder nicht?“ Der alte Mann hatte einen einzigen Sohn, der begann, die Wildpferde zu trainieren. Schon eine Woche später fiel er vom Pferd und brach sich die Beine. Wieder versammelten sich die Leute. Sie sagten: „Wieder hattest du recht! Es war ein Unglück. Dein einziger Sohn kann nun seine Beine nicht mehr gebrauchen, und er war die einzige Stütze deines Alters. Jetzt bist du ärmer als je zuvor. So ein Unglück! So ein Unglück! Nein!“ Der Alte antwortete: „Geht nicht so weit. Sagt nur, dass mein Sohn sich die Beine gebrochen hat. Niemand weiß, ob dies ein Unglück oder ein Segen ist. Das Leben kommt in Fragmenten, und mehr bekommt ihr nie zu sehen.“ Es ergab sich, dass das Land nach ein paar Wochen einen Krieg begann. Alle jungen Männer des Ortes wurden zwangsweise zum Militär eingezogen. Nur der Sohn des alten Mannes blieb zurück, weil er verkrüppelt war. Der ganze Ort war von Klagen und Wehgeschrei erfüllt, weil dieser Krieg nicht zu gewinnen war und man wusste, dass die meisten jungen Männer nicht nach Hause zurückkehren würden. Sie kamen zu dem alten Mann und sagten: „Du hattest recht, alter Mann – es hat sich nicht als Segen erwiesen. Dein Sohn ist zwar verkrüppelt, aber immerhin ist er noch bei dir. Unsere Söhne sind für immer fort.“ Der alte Mann antwortete wieder: „Ihr hört nicht auf zu urteilen. Niemand weiß! Sagt nur, dass man eure Söhne in die Armee eingezogen hat und dass mein Sohn nicht eingezogen wurde. Doch nur Gott, der das Ganze kennt, weiß, ob dies ein Segen oder ein Unglück ist.“
Nunja....ich hab auch eine Freundin, die mir diesen Satz ab und zu sagte/sagt. Tatsächlich haben wir auch schon deshalb getsritten, da ich diesem Satz in einer akuten emotionalen (oder sonstigen) "Notsituation" immer wenig abgewinnen konnte. Sie erklärte mir aber dann, dass sie diesen Satz FÜR SICH zu einer Art Lebensmotto gemacht hat, was ihr schon oft über schwierige Phasen hinweg geholfen hat. Tatsächlich kann ich auch rückblickend behaupten, dass er oft zugetroffen hat. Ich habe einen Job nicht bekommen, um dann einen anderen, für mich passenderen zu bekommen.... Eine Beziehung ist in die Brüche gegangen, damit ich in einer anderen Beziehung viel glücklicher werden konnte...... Manchmal(!) und bei derartigen "Problemen", an denen man sowieso nicht zu zerbrechen droht und die man auch nicht ändern kann, mag der Satz hilfreich sein. Wenn es aber um einen schweren Verlust oder eine schlimmer Erkrankung geht, ist er doch eher unangebracht!!!! (wobei die Erklärung bezüglich der FG, dh. mögliche Behinderung des Kindes, tatsächlich für die eine oder andere Frau ein Trost sein kann! Natürlich nicht für jede.....) LG
Für mich steht der Spruch so ein wenig im Zusammenhang mit Hesses "Jedem Ende wohnt ein Anfang inne, der uns beschützt und hilft zu Leben". Ich sage in Extremsituationen eigentlich selten irgendetwas "so dahin", vielleicht weiß auch darum jeder, wie ich es meine. Ich empfinde es schon immer ein wenig als Trost, auch beim Verlust eines Menschen, weil man ja eben nicht weiß, ob es NOCH schlimmer für denjenigen hätte kommen können. Ich weiß nicht, ob ich das hier richtig rüberbringen kann, aber ich meine das in dem Sinne, wenn der frühe(re) Tod nur dazu gut war, ein schlimmeres, längeres, qualvolleres Sterben zu verhindern, ein Sterben, daß der Tote nicht gewollt hätte, DANN hatte es etwas "gutes". Aber eben das weiß man ja nicht. Für mich ist es schon immer ein Trost, in jeder Situation, darauf zu vertrauen, daß auch das Schlimmste einen Sinn hat, indem vielleicht Schlimmeres verhindert wurde.
Verstehe ich! Jedes Wort! Trotzdem ist es wohl auch ein Stück Selbstbetrug bzw. eine Art Selbstschutz, um -woran auch immer- nicht zu zerbrechen. Denn wo momentan der Schmerz eindeutig überwiegt, MUSS etwas "Positives" bzw. irgend ein "Sinn" gesucht und gefunden werden. Und wenn er nicht offensichtlich auf der Hand liegt, dann muss man eben ein wenig tiefgründiger denken, um ihn zu "sehen"! Vielleicht ist so der Schmerz leichter zu ertragen. Was bliebe sonst....... Manchmal nichts.....
Für den Selbstbetrug müßte man den Beweis erhalten, daß man falsch lag, den wird man nicht erhalten. Selbstschutz: ja, klar! Der Mensch ist nicht für Sinnlosigkeit gemacht und wird sie eigentlich auch nicht hinnehmen, denn dann hätte er selbst keinen Sinn.
Ich glaube auch, dass man mit Hoffnung leben MUSS, weil man sonst die schlimmen Dinge nicht ertragen kann. Berührt hat mich Flockes Satz: Was bliebe sonst...
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